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Georg Conrad Meyer 1 April 1774 in Flensburg 18 Juli 1816 ebenda war Publizist und zahlte zu den deutschen Jakobinern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Herausgeber der Zeitschrift Der Neue Mensch 1 3 Spatere Jahre 2 Einzelnachweise 3 LiteraturLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Der Vater war Zollschreiber Weil dieser eine grosse Familie zu versorgen hatte wuchs Meyer in wenig wohlhabenden Verhaltnissen auf Gleichwohl erhielt er eine Schulbildung die ihm seit 1792 ein rechtswissenschaftliches Studium in Kiel ermoglichte Er kam dort offenbar mit dem Gedankengut der franzosischen Revolution in Kontakt Mit anderen Studenten protestierte er gegen die Entfernung des demokratischen Professors Carl Friedrich Cramer von seinem Lehrstuhl Meyer wurde zwar nicht wie andere relegiert galt aber unter anderem fur den dort auch studierenden Barthold Georg Niebuhr als Anfuhrer der hiesigen Sansculotten Einige Wochen spater fand sich im Zusammenhang zwischen einem handgreiflichen Streit zwischen Studenten und Handwerkern die Gelegenheit Meyer von der Universitat zu verweisen Herausgeber der Zeitschrift Der Neue Mensch Bearbeiten Meyer kehrte zu seiner Familie nach Flensburg zuruck In der Folge radikalisierten sich seine Ansichten weiter Er begann 1796 die Wochenschrift Der neue Mensch herauszugeben Er orientierte sich dabei unter anderem an der von Louis Marie Prudhomme zwischen 1789 und 1794 herausgegebenen Zeitschrift Revolutions de Paris Meyer war einer der wenigen im deutschsprachigen Raum die die Hinrichtung Ludwig XVI verteidigten Obwohl er sich hinsichtlich der danischen und preussischen Monarchie vorsichtig zeigte besteht kein Zweifel an seiner republikanischen Gesinnung Daruber hinaus forderte er das Ende standischer Unterschiede und die Einfuhrung der Gewerbefreiheit Er nahm auch bereits die Tagelohner Fabrikarbeiter und andere nicht mehr in die standische Gesellschaft integrierte Gruppen wahr In diesem Zusammenhang forderte er auch die Juden rechtlich gleichzustellen Der Staat hatte im Ubrigen fur eine gerechte Verteilung von Einkommen und Vermogen zu sorgen Die gleichmassige Vermogensverteilung sollte indes nur erfolgen soweit sie ohne Krankung des Eigentums anderer moglich ist 1 Meyer verfolgte ein ausgepragtes Gleichheitsideal und orientierte sich moglicherweise an Francois Noel Babeuf Allerdings spielte die kollektivistischen Ideen von Babeuf bei Meyer keine Rolle Bei aller Hinwendung zur franzosischen Revolution blieb er auch ein Bewunderer Friedrich des Grossen Auch die nichtjakobinische Direktorialverfassung in Frankreich hat er durchaus positiv bewertet 2 In der expansiven franzosischen Politik sah er einen Weg auch in Deutschland die alte Ordnung zu sturzen Er war enttauscht vom franzosischen Direktorium hinsichtlich der mangelnden Anstrengung zur Befreiung anderer Volker Er hoffte allerdings darauf dass Frankreich die deutschen Jakobiner unterstutzen wurde Er forderte dass Frankreich in den kommenden Friedensvertragen von den deutschen Staaten die Garantie der Gewissens und Pressefreiheit verlangen wurde Ludwig August Gulich schrieb fur Meyers Zeitschrift und kritisierte die milde Behandlung die Napoleon nach seinen Siegen in Italien dem Papst angedeihen liess Meyer kritisierte dass in der franzosischen Armee Standesunterschiede wieder an Gewicht gewannen In der 1797 von den Franzosen geplanten linksrheinischen Republik sah Meyer eine Grundlage fur eine gesamtdeutsche Republik Meyer stand in Kontakt mit anderen norddeutschen Jakobiner wie etwa mit Heinrich Christoph Albrecht der in Meyers Zeitschrift ein Gedicht veroffentlichte Die Kritik Meyers an einem konservativen Geistlichen in Flensburg fuhrte dazu dass dieser ihn verklagte Das zustandige Obergericht in Gottorf wies den Flensburger Magistrat an Meyer vorzuladen Dieser riet davon ab Meyer den Prozess zu machen weil dieser in der Bevolkerung viel Unterstutzung geniessen wurde Zu einem Prozess kam es tatsachlich nicht aber Meyer wurde fur drei Monate die Herausgabe seiner Zeitschrift untersagt Nach weiteren Beschwerden stellte er die Zeitschrift ganz ein Spatere Jahre Bearbeiten Mit anderen grundete er Anfang 1798 eine Theatralische Gesellschaft die im neuen Schauspielhaus Stucke anspruchsvolle Stucke bis hin zu Schillers Kabale und Liebe auffuhrte Auf Dauer konnte sich die Gruppe nicht behaupten und loste sich bereits 1799 wieder auf Mit dem Regierungswechsel in Danemark wurde die Zensur verscharft und einer radikalen Presse so der Boden entzogen Das Land geriet auch in Konflikt mit Grossbritannien Meyer der als Jakobiner ohnehin ein Gegner Pitts war begann 1801 mit der Herausgabe einer Zeitschrift Der Feind Englands Nach dem Waffenstillstand nannte er das Blatt Der Feind Englands wahrend des Waffenstillstandes Ein patriotisches Blatt vom Herausgeber des Neuen Menschen Er rief sogar die Einwohner von Dithmarschen nach Art der Levee en masse zur Bildung einer Miliz auf Mit dem Friedensschluss stellte er das Blatt ein Seit 1810 litt Meyer unter Tuberkulose und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens zumeist im Krankenhaus in Flensburg Er schrieb kurze Gedichte und gab kurz vor seinem Tod ein Bandchen mit dem Titel Versuch in Grabschriften Nebst einem Anhang einiger Gedichte verwandter Gattungen heraus Einzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Fehrenbach Vom Ancien Regime zum Wiener Kongress Munchen 2008 S 65 Elisabeth Fehrenbach Demokratischer Umbruch und gesellschaftliche Bewegung Frankreich und Deutschland im 19 Jahrhundert Munchen 1997 S 37Literatur BearbeitenWalter Grab Demokratische Stromungen in Hamburg und Schleswig Holstein zur Zeit der ersten franzosischen Republik Hans Christians Verlag Hamburg 1966 S 184 192 Veroffentlichungen des Vereins fur Hamburgische Geschichte Band XXI Walter Grab Der Flensburger Jakobiner Georg Conrad Meyer und seine Zeitschrift Der Neue Mensch In Demokratische Geschichte Jahrbuch fur Schleswig Holstein 5 1990 S 11 20 Digitalisat PDF Datei 1 48 MB Walter Grab Meyer Georg Conrad In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 340 f Digitalisat Bernd Philipsen Georg Conrad Meyer Fur Freiheit und Gleichheit In ders Flensburger Kopfe Frauen und Manner aus der Stadtgeschichte Baltica Verlag Glucksburg 2009 Kleine Reihe der Gesellschaft fur Flensburger Stadtgeschichte 36 ISBN 978 3 934097 36 0 S 22 24 Normdaten Person GND 138343896 lobid OGND AKS VIAF 89898370 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Georg ConradKURZBESCHREIBUNG Publizist und deutscher JakobinerGEBURTSDATUM 1 April 1774GEBURTSORT FlensburgSTERBEDATUM 18 Juli 1816STERBEORT Flensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Conrad Meyer amp oldid 233086769