www.wikidata.de-de.nina.az
Geld und Geist ist ein Heimatfilm aus dem Jahr 1964 Die Produktion aus der Reihe der Schweizer Gotthelf Filme entstand unter der Regie von Franz Schnyder FilmTitel Menschen der BergeOriginaltitel Geld und GeistProduktionsland SchweizOriginalsprache BerndeutschErscheinungsjahr 1964Lange 121 Schweiz 1964 103 andere Version MinutenStabRegie Franz SchnyderDrehbuch Richard SchweizerFranz Schnydernach dem Roman Geld und Geist oder die Versohnung 1843 von Jeremias GotthelfProduktion Franz SchnyderMusik Robert BlumKamera Konstantin TschetSchnitt Anne Marie DemmerBesetzungMargrit Winter Anneli Erwin Kohlund Christen ihr Mann Peter Arens Resli Fritz Nydegger Christeli Verena Hallau Annelisi Max Haufler Dorngrutbauer Margrit Rainer Dorngrutbauerin Elisabeth Berger Anne Mareili beider Tochter Ruedi Walter Kellerjoggi Werner Balmer Hans Ueli Fred Tanner Gemeindeprasident Bernhard Enz Dorfschreiber Mathias Wieman Pfarrer Willy Frey Arzt Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Zum literarischen Hintergrund 4 Kritik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAuf dem idyllisch gelegenen Liebiwyl Bauernhof leben der Bauer Christen seine Frau Anneli sowie die Sohne Resli und Christeli als auch die Tochter Annelisi in grosser Harmonie zusammen Diese Eintracht wird jah gestort als sich Christen vom listigen Dorfschreiber zur Spekulation mit Mundelgeldern uberreden lasst Dabei verliert er all das investierte Geld und der unvorsichtige Landwirt muss der Gemeinde den Schaden aus der eigenen Tasche begleichen Anneli ist uber Christens mangelnde Vorsicht sehr erbost ihr Mann wiederum zeigt keinerlei Verstandnis dafur dass seine Frau sich grosszugig gegenuber den Bedurftigen erweist Ausgerechnet er wirft ihr vor das Geld mit vollen Handen hinauszuwerfen und Nahrung zu verschwenden Man giftet sich an die Vorwurfe haufen sich und bald herrscht eisiges Schweigen in dieser Ehe Die drei Kinder leiden unter dieser schlechten Stimmung sehr Beim sonntaglichen Kirchgang zu Pfingsten redet der Pfarrer den verkrachten Eheleuten ins Gewissen woraufhin Anneli den Anfang macht und auf ihren Gatten zugeht Christen und Anneli beginnen sich wieder allmahlich anzunahern und bald scheint einer Versohnung der beiden nichts mehr im Wege zu stehen Der erste Schritt zueinander hin ist das gemeinsame Gebet im Bett vor dem Schlafengehen In ebendieser Pfingstnacht brennt in der Nahe ein Hof nieder Resli der zum Unglucksort eilt hilft bei den Loscharbeiten und lernt dabei Anne Mareili die Tochter des Dorngrutbauern naher kennen Bereits am vorausgegangenen Nachmittag fiel sie ihm beim Tanz auf und Resli beginnt Interesse an ihr zu entwickeln Als er meint dass das Madchen von dahergelaufenen Typen bedrangt wird sturzt er sich ganz Kavalier dazwischen und wird ordentlich verprugelt Schliesslich verlieben sich die beiden ineinander Doch Resli ist ihrem Vater nicht gut genug der Dorngrutbauer mochte unbedingt einen wohlhabenden Schwiegersohn und mochte daher dass seine Tochter den reichen und nicht mehr ganz taufrischen Kellerjoggi als Ehemann nimmt Reslis Werbung um Anne Mareili ist ihm jedoch nicht ganz Unrecht denn damit glaubt er den Preis fur seine Tochter als allseits begehrte Braut in die Hohe treiben zu konnen Auf Liebiwyl zu Gast stellt der Dorngrutbauer eine derart hohe finanzielle Forderung als mannliche Mitgift fur seine Tochter die der verschuldete Christen ebenso wenig wie sein Sohn Resli nachkommen kann Das Madchen will sich aber nicht meistbietend verschachern lassen und wendet sich in ihrer Verzweiflung an ihre Mutter die Dorngrutbauerin Gleichzeitig kann sie aber nicht begreifen dass Resli den vom Vater geforderten Zumutungen nicht nachzukommen bereit ist und damit das Familiengluck aufs Spiel setzt Anne Mareili ist nicht langer bereit sich den Wunschen unterzuordnen und flieht in ihrer Verzweiflung auf den Heuboden der Scheune gefolgt von dem ebenso aufgebrachten wie geldgierigen Vater Als der Dorngrutbauer sie verfolgt sturzt er dabei von der Heubuhne und kommt dabei ums Leben Auf dem Liebiwyl Hof liegt derweil Anneli im Sterben Sie kann nun ruhig entschlafen als sie hort dass Anne Mareili fur Resli frei ist und sie die neue Bauerin auf Liebiwyl werden kann Produktionsnotizen BearbeitenGeld und Geist war die einzige abendfullende Spielfilmproduktion der Schweiz im Jahr 1964 und zugleich der letzte Film des klassisch konventionellen Schweizer Erzahl und Unterhaltungs Kinos Nahezu zeitgleich ab Mitte der 1960er Jahre wurde die Filmlandschaft der Eidgenossenschaft von frankophonen Schweizern wie Alain Tanner Michel Soutter und Claude Goretta von Grund auf revolutioniert Gedreht wurde von Juli bis August 1964 an Drehorten in Emmental Wikartswil Sumiswald Wurzbrunnen und der Umgebung von Burgdorf Die Innendrehs erfolgten in der sog Chicoree Halle in Alchenfluh bei Kirchberg Kanton Bern Die Urauffuhrung fand am 8 Oktober 1964 in zwei Berner Kinos statt Mit Geld und Geist endete nicht nur das klassische Schweizerkino althergebrachter Art sondern zugleich die cineastische Tatigkeit einer Reihe von Filmveteranen Fur die Deutschen Mathias Wieman und Konstantin Irmen Tschet bedeutete diese Produktion ebenso wie fur den Schweizer Szenenbildner Max Rothlisberger der die Filmbauten entwarf der Abschied vom Kino Auch der Darsteller des Dorngrutbauer Max Haufler drehte danach keinen Schweizer Film mehr und verubte im Jahr darauf Selbstmord Die Hauptdarsteller des Liebiwylbauern Ehepaars Margrit Winter und Erwin Kohlund waren tatsachlich miteinander verheiratet In Deutschland wurde Geld und Geist 1966 unter dem Titel Menschen der Berge vertrieben Geld und Geist war Schnyders sechste und zugleich letzte Gotthelf Verfilmung Fur seine einzige Gotthelf Verfilmung in Farbe konnte der Regisseur auf eine Million Schweizer Franken zuruckgreifen damals eine enorme Geldsumme Vom Schweizerischen Land und Kleinstadteverband der Kinos erhielt er gut 500 000 Franken weitere 200 000 Franken kamen vom Bundesamt fur Kultur 1 Trotz schlechter Kritiken s u stromten die Schweizer in die Kinos So wurde Geld und Geist mit 3 7 Millionen Franken Einnahmen ein gewaltiger Kassenerfolg Ungeachtet der Reaktionen durch die Fachwelt auf Geld und Geist kehrte Regisseur Schnyder drei Jahre spater trotz einer dramatisch veranderten Kinolandschaft wiederum zum Film der klassischen Erzahlstrukturen zuruck und drehte von Mai bis Juli 1967 in der Nahe von Burgdorf mit einem Etat von zwei Millionen Franken die Familienchronik Die sechs Kummerbuben eine Film Fernseh Co Produktion die im Oktober 1968 in den Schweizer Kinos anlief Angesichts dramatischer sozialer Veranderungen die Studentenproteste in Frankreich und Deutschland blieben auch in der Schweiz nicht ungehort loste der Film durch seine unertragliche Albernheit einen Sturm der Entrustung aus 2 Zum literarischen Hintergrund BearbeitenJeremias Gotthelf 1797 1854 hatte Geld und Geist oder Die Versohnung in Fortsetzungen geschrieben Der erste Teil reichte nur gerade bis zur Versohnung der Eheleute auf Liebiwyl und endet mit dem Brand des Bauernhofes Der restliche Teil des Romans erschien erst ein Jahr spater und endete mit dem lakonischen Satz Somit ist die Erzahlung Geld und Geist vollendet Kritik BearbeitenDie Schweizer Kritik verriss den Film aufgrund Schnyders konventioneller Inszenierung zumeist als altbacken konventionell und uberholt Inhaltlich wie formal misslungene Verfilmung eines Romans von Jeremias Gotthelf Wahrend die Vorlage geschickt zwei Familien durch ihre Beziehung zum Geld charakterisiert verbreitet der Film ebenso platt wie penetrant die Botschaft dass Geld alle menschlichen Beziehungen zerstore und unterlauft sie durch sein kitschiges Happy End Lexikon des internationalen Films 3 Die ausserordentlichen Kassenerfolge im Kino der funfziger und fruhen sechziger Jahre setzten sich mit phanomenalen Einschaltquoten im Fernsehen fort bis heute Da spielte es keine Rolle dass die Qualitat der filmischen Umsetzungen immer nach Drehbuchern Richard Schweizers stark schwankte Die Kaserei in der Vehfreude 1958 schert sich einen Deut um Gotthelfs betriebswirtschaftlichen ja beinah nationalokonomischen Diskurs zur Milchwirtschaft viel wichtiger scheinen die Keilereien der Bauern Ahnliches liesse sich von Geld und Geist sagen 1964 aufwendig in Farbe gedreht Hier zeigte sich am pragnantesten das vollig ahistorische Gotthelf Verstandnis Schnyders Fur ihn standen der sittliche Gehalt der Prediger im Zentrum was sich aber zumeist in Derbheit niederschlug Neue Zurcher Zeitung vom 5 Marz 2010anlasslich Schnyders 100 Geburtstags nzz chWeblinks BearbeitenGotthelfs Roman Geld und Geist und sein filmisches Pendant Bachelorarbeit Brunn 2013 Geld und Geist in der Internet Movie Database englisch Geld und Geist 1964 Filmportrat auf cyranos ch Geld und Geist SRF Horspiel 1966 von Hans Rudolf Hubler Mundart Einzelnachweise Bearbeiten Geld und Geist auf cinematographicblog wordpress com Herve Dumont Geschichte des Schweizer Films Spielfilme 1896 1965 Lausanne 1987 Film Nr 310 Geld und Geist Geld und Geist In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 26 Dezember 2017 Gotthelf Filmreihe Uli der Knecht 1954 Uli der Pachter 1955 Die Kaserei in der Vehfreude 1958 Anne Babi Jowager 1 Teil 1960 Anne Babi Jowager 2 Teil 1961 Geld und Geist 1964 Filme von Franz Schnyder Gilberte de Courgenay 1941 Das Gespensterhaus 1942 Wilder Urlaub 1943 Uli der Knecht 1954 Heidi und Peter 1955 Uli der Pachter 1955 Zwischen uns die Berge 1956 Der 10 Mai 1957 Die Kaserei in der Vehfreude 1958 Anne Babi Jowager 1 Teil 1960 Anne Babi Jowager 2 Teil 1961 Der Sittlichkeitsverbrecher 1963 Geld und Geist 1964 Die sechs Kummerbuben 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geld und Geist amp oldid 231289450