www.wikidata.de-de.nina.az
Das Naturschutzgebiet Gehspitzweiher bei Neu Isenburg NSG Kennung 1438005 liegt im hessischen Landkreis Offenbach Das Naturschutzgebiet im Wald zwischen Zeppelinheim und Neu Isenburg gelegen umfasst eine Flache von ca 25 Hektar die sich im Eigentum der Stadt Frankfurt befindet Es handelt sich um eine ehemalige Abbaugrube die zunachst durch Ausbeutung von Lehmablagerungen spater von Sanden und Kiesen durch die Firma Philipp Holzmann entstand Zwischenzeitlich als Badesee genutzt gelang die Unterschutzstellung des Gebiets im Jahr 1981 Gehspitzweiher bei Neu Isenburg IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaGehspitzweiher bei Neu IsenburgGehspitzweiher bei Neu IsenburgLage Neu Isenburg Hessen DeutschlandFlache 24 62 haKennung 1438005WDPA ID 81720Geographische Lage 50 3 N 8 39 O 50 042194444444 8 6471666666667 Koordinaten 50 2 32 N 8 38 50 OGehspitzweiher bei Neu Isenburg Hessen Einrichtungsdatum 1981Verwaltung Untere Naturschutzbehorde im Kreis Offenbach Inhaltsverzeichnis 1 Gebietsbeschreibung 2 Geschichte 3 Schutzzweck 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGebietsbeschreibung BearbeitenDas Naturschutzgebiet liegt sudwestlich von Neu Isenburg im Waldgebiet zwischen B 44 und Main Neckar Bahn sudlich der L 3117 Die nordsudliche Lange betragt etwa einen Kilometer die Breite schwankt meist zwischen 200 und 300 Metern Der Grubenboden liegt ca 20 Meter unter dem Niveau des umgebenden Gelandes Das Naturschutzgebiet Gehspitzweiher ist auf Grund seines Artenreichtums sehr wertvoll So wurden hier 98 verschiedene Vogelarten beobachtet unter ihnen Flussuferlaufer Fischadler Baumfalke Bekassine Zwergtaucher Haubentaucher und Eisvogel Ausserdem leben im und am Gehspitzweiher acht Amphibienarten Bergmolch Teichmolch Erdkrote Kreuzkrote Laubfrosch Springfrosch Wasserfrosch und Grasfrosch Dazu kommen 20 Heuschreckenarten 26 Libellenarten 18 Tagfalterarten verschiedene Laufkafer Hautflugler und nicht zuletzt verschiedene Saugetiere speziell Fledermause Von den Insekten die hier einen neuen Lebensraum gefunden haben sind besonders die Blauflugelige Odlandschrecke Oedipoda caerulescens sowie 25 Libellenarten darunter als grosse Besonderheit die im Jahr 2009 entdeckte Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia caudalis zu nennen Ferner wurden im NSG etwa 250 Pflanzenarten festgestellt Geschichte BearbeitenIm 18 Jahrhundert wurde der Abbau von Lehm im Alten Heegwald fur eine dort ansassige Ziegelei genehmigt 1872 erwarb die Firma Philipp Holzmann zehn Morgen Ackerland am Sprendlinger Weg und samtliche Einrichtungen zur Backsteinproduktion Der Kleinbetrieb entwickelte sich zur umfangreichen Fabrikanlage mit Gleisanschluss nach Neu Isenburg Der Lehmabbau wurde ab 1945 abgelost durch jahrzehntelangen Abbau tiefer gelegener Kiese mit Nassbaggerung Ab Anfang der 1960er Jahre war zunachst ein illegaler ungeregelter Badebetrieb zu beobachten spater gab es einen abgesperrten Badebereich und Plane der Stadt Frankfurt eine Regattastrecke und ein Hotel zu errichten Ab 1969 stellte man ein Absinken des Grundwasserspiegels um etwa funf Meter fest was einen kahlen sandigen Grubenboden mit vereinzelten kleineren Wasserflachen zuruckliess Die Grube war nicht mehr kommerziell als Badesee nutzbar und die Plane der Stadt Frankfurt mussten verworfen werden Das Erscheinen des Flussregenpfeifers und anderer seltener Vogelarten sowie von Kreuzkroten weckte das Interesse von Ornithologen und anderen Naturschutzern die ein erstes Gutachten erstellten Etwa 1970 wurde der Kies Abbau im Wesentlichen eingestellt 1976 wurde zur Stabilisierung des Fischbesatzes eine Vertiefung im Grubenboden angelegt 1977 stellte die Hessische Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz HGON einen Antrag auf Ausweisung als Naturschutzgebiet NSG Ab 1977 erfolgte eine Rekultivierung durch Aufforstung von Sud und Osthang der Grube mit Grauerlen Robinien Kiefern und Sanddorn Mit Verordnung vom 20 November 1981 erfolgte die Ausweisung als Naturschutzgebiet 1 nbsp Luftbild des Gehspitzweihers Ansicht von Sudwesten Am Horizont die Frankfurter SkylineSchutzzweck BearbeitenZweck des Schutzes ist die Sicherung eines im Sukzessionsstadium befindlichen wertvollen Ruckzugsgebietes fur bestandsgefahrdete Amphibien und Pflanzenarten Im Jahre 2016 wurde versucht ein neues Schutzkonzept zu entwickeln um den Interessen des Naturschutzes und der Offentlichkeit grosstmoglich dienen zu konnen 2 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis OffenbachLiteratur BearbeitenErnst M 1977 Vorlaufiges pflanzensoziologisches und floristisches Gutachten zur Schutzwurdigkeit des Gehspitzweihers als Naturschutzgebiet Gutachten Lehrstuhl fur Landschaftsokologie der Technischen Universitat Munchen unveroffentlicht Grosse Brauckmann G 1980 Der Gehspitzweiher und seine Pflanzendecke Bericht Stellungnahme Vorschlage Gutachten BfN Darmstadt unveroffentlicht Schwevers U et al 1995 Pflegeplan fur das Naturschutzgebiet Gehspitzweiher Gutachten Institut fur angewandte Okologie Kirtorf Wahlen Frankfurt unveroffentlicht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gehspitzweiher Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Naturschutzgebiet Gehspitzweiher Naturschutzbund Ortsgruppe Neu Isenburg Abgerufen am 19 September 2018 Vogel sollen in Ruhe rasten und brutenin FAZ vom 29 Juli 2016 Seite 43Naturschutzgebiete im Landkreis Offenbach nbsp Naturschutzgebiet nbsp Affelderchen und Rettichbruch von Klein Welzheim Bong sche Kiesgrube und Mainufer bei Mainflingen Bruch von Gravenbruch Ehemalige Tongrube von Mainhausen Erlenwiesen bei Ober Roden Faulbruch bei Erzhausen Gehspitzweiher bei Neu Isenburg Grabenwaldchesfeld von Hausen Hegbachaue bei Messel Hengster Herrnrother und Bornwaldswiesen von Sprendlingen Hochbruch von Hausen Im Woog von Hainstadt Kammereckswiesen und Herchwiesen von Langen Kies und Sandgrube von Dudenhofen Kortenbach bei Froschhausen Langhorst von Hainburg und Seligenstadt Luderbachaue von Dreieich Mayengewann von Lammerspiel Mooskiefernwald von Dudenhofen Nachtweide von Patershausen Niederrodener Lache Obermannslache bei Froschhausen Oberwaldsee von Dietesheim Oberwiesen von Sprendlingen Pechgraben bei Klein Krotzenburg Rodauwiesen bei Rollwald Rotsohl und Thomassee von Dudenhofen Schwarzbruch von Seligenstadt See am Goldberg Speckgraben bei Mainflingen Willersinnsche Grube bei Dietzenbach Zellerbruch von Seligenstadt und Zellhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gehspitzweiher bei Neu Isenburg amp oldid 233480448