www.wikidata.de-de.nina.az
Gebel Doscha ein Felssporn aus Sandstein ist eine antike Fundstatte etwa funf Kilometer nordlich von Soleb zwischen dem zweiten und dritten Nilkatarakt am Westufer in Nubien dem heutigen Sudan Im 15 Jahrhundert v Chr entstand hier eine Felskapelle Speos des altagyptischen Konigs Thutmosis III Spater wurden weitere Monumente aus dem Felsen gehauen darunter eine konigliche Stele des Sethos I und mindestens eine Stele des Amenemipet Vizekonig von Kusch Die umfangreichste Dokumentation der Statte ist immer noch durch die Preussische Expedition nach Agypten unter Richard Lepsius uberliefert der sie 1844 besuchte Speos des Thutmosis III Reste von Dekoration rechts vom Eingang links oben die Stele von Sethos I Inhaltsverzeichnis 1 Kapelle des Thutmosis III 2 Stele des Sethos I und Darstellungen von schreitenden Figuren 3 Weitere Stelen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseKapelle des Thutmosis III Bearbeiten nbsp Reliefdarstellung des Thutmosis III der dem vergottlichten Sesostris III opfert Zeichnung Maximilian Ferdinand Weidenbach 1844Die Felskapelle liegt mit Blick auf den Nil ein paar Meter uber dem Ufer Das wesentliche Bauprogramm wurde unter Thutmosis III durchgefuhrt In Art und Inhalt ist sie ahnlich zu seiner Felskapelle in Ellesija die sich heute im Museo Egizio in Turin befindet Sie besteht aus einer Querhalle und einem rechteckigen Naos im Innern mit den Uberresten von drei sitzenden Statuen an der Ruckwand die aus dem Fels gehauen wurden Kleine Nischen in der Ruckwand und den Seitenwanden des Naos wurden spater hinzugefugt Da die Kapelle als Wohnhaus und Unterkunft wiederverwendet wurde erlitt sie einigen Schaden Das Dekorationsprogramm das einst von hoher Qualitat war ist nur noch fragmentarisch erhalten geblieben Es bestand hauptsachlich aus Szenen die Thutmosis III beim Opfer vor verschiedenen Gottheiten zeigten Auf der Ostwand betete er den vergottlichten Sesostris III an Auch die Statuen an der Ruckwand sind stark verstummelt und somit schwer zu identifizieren Die zentrale Figur ist ziemlich sicher Thutmosis III vielleicht mit der Weissen Krone des Sudens Die Figur links tragt zwei lange Federn als Kopfschmuck womit es sich um Amun Re handeln konnte Die rechte Statue ist starker beschadigt als die anderen womit ihre Identitat unklar bleibt Modifizierungen der ursprunglichen Dekoration aus der 19 Dynastie vermutlich unter Sethos I zeigten wahrscheinlich auch zwei Beamte bei denen es sich um Vizekonige von Kusch gehandelt haben konnte 1 Auffallig ist eine Reihe von tiefen rechteckigen Lochern die sich von einem Punkt direkt uber dem Eingang der Kapelle in einer Linie nach rechts erstrecken Vermutlich wurden diese angebracht um Holzbalken zu halten ihre genaue Funktion bleibt jedoch unklar Ahnliche Locher wurden im Zusammenhang mit der Felskapelle von Ellesija gefunden 2 Stele des Sethos I und Darstellungen von schreitenden Figuren Bearbeiten nbsp Die Stele des Sethos I Die Stele des Sethos I liegt einige Meter links uber der Felskapelle Sie hat eine rechteckige Form und ist etwa 1 5 m hoch Im Horizontalregister an der Spitze ist Sethos I zusammen mit Gottheiten aus der Region dargestellt Chnum Satet und Anuket Die linke Szene im Register darunter zeigt den knienden Amenemipet Vizekonig von Kusch der fur die Erstellung dieses Denkmals verantwortlich war Die restliche Stele enthalt 15 horizontale Zeilen deren Inhalt noch nicht vollstandig erfasst und untersucht wurde Einige Teile davon sind zwar beschadigt andere befinden sich jedoch in gutem Zustand Sicherlich zeitgenossisch zur Stele des Sethos I ist einige Meter links davon die Darstellung von drei jeweils etwa 40 cm hohen mannlichen Figuren Es sieht so aus als wurden sie mit in Ehrerbietung erhobenen Armen in Richtung der Stele um den Felsen schreiten Vor jeder erwahnt eine Spalte mit Hieroglyphen ihre Titel und Namen der Priester Sabschek der Schreiber Neb und der Priester Maimes Eine zweite vergleichbare Gruppe von drei Beamten befindet sich auf der rechten Seite und unterhalb der Stele Ihre Arme zeigen nach unten und es sieht so aus also ob sie von der Stele wegschreiten wurden Der Name der ersten Figur ist verloren er begann jedoch mit dem Element Iry Der Zweite kann als Priester Saabschek identifiziert werden Die Hieroglyphen die zur dritten Figur gehoren sind noch unklar und bedurfen weiterer Untersuchungen 3 Weitere Stelen Bearbeiten nbsp Tiefrelief mit Amenemipet Vizekonig von Kusch Mondgott und Satet anbetend Etwas weiter rechts der zweiten Figuren Gruppe wurde eine kleine Stele mit abgerundeter Spitze aus dem Felsen gehauen die aus zwei horizontalen Registern besteht Das Obere enthalt eine Szene die Amenemipet Vizekonig von Kusch stehend und opfernd vor den beiden sitzenden Gottheiten Chnum und Satet zeigen Im unteren Register sind zwei weitere Beamte mit zur Ehrerbietung erhobenen Armen dargestellt Die hieroglyphischen Beischriften sind etwas verwischt und erfordern weitere Untersuchungen Noch etwas weiter rechts der Stele des Amenemipet befindet sich eine ahnliche Stele eines Schreibers namens Keny Dieser betet Amun Re des reinen Bergs und Satet an Moglicherweise bezieht sich der reine Berg hier auf den Gebel Doscha An der Nordostecke des Gebel Doscha zeigt eine fein geschnitzte Relief Szene in der Mitte einen stehenden Mann mit erhobenen Armen und dahinter Opfervasen auf einem Stander Die Hieroglyphen weisen ihn als Trager von Buhen Sebachau aus Dieser Name ist auch aus anderen Inschriften aus der fruhen Ramessidenzeit belegt Moglicherweise war diesem Mann auch eine Felsinschrift auf Ibrim gewidmet Einige Meter links der Kapelle des Thutmosis III etwa einen Meter uber dem Ufer befinden sich die Uberreste einer weiteren Stele Die linke Seite stellt die kniende Gestalt eines Beamten dar der zwei Gottheiten rechts davon anbetet Die Szene ist von einer geflugelten Sonnenscheibe bekront Die Identitat der ersten Gottheit ist noch unklar es handelt sich moglicherweise um einen Mondgott Die zweite ist die Gottin Satet Namen und Titel des Beamten sind fast vollstandig verschwunden Qualitat und Stil des Monuments legen aber nahe dass es sich um eine weitere Darstellung des Vizekonigs Amenemipet handelt Einige weitere Stelen dekorierten ursprunglich die Felswand rechts der Thutmosis III Kapelle Leider sind ihre Inschriften jedoch nicht mehr erhalten 4 Literatur BearbeitenDieter Arnold Die Tempel Agyptens Gotterwohnungen Kultstatten Baudenkmaler Artemis amp Winkler Zurich 1992 ISBN 978 3 7608 1073 7 William Vivian Davies The Egyptian Inscriptions at Jebel Dosha Sudan In British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan Nr 4 2004 S 1 20 Online William Vivian Davies Jebel Dosha the Egyptian inscriptions Sudan In Sudan and Nubia the Sudan archaeological research society bulletin Nr 8 2004 S 60 63 Irmgard Hein Die Ramessidische Bautatigkeit in Nubien Gottinger Orientforschungen 4 Reihe Agypten Band 22 Harrassowitz Wiesbaden 1991 ISBN 978 3 447 03080 9 Karl Richard Lepsius Edouard Henri Naville Ludwig Borchardt Kurt Sethe Walter Wreszinski Denkmaler aus Aegypten und Aethiopien 12 Bande Nicolai Berlin 1849 1859 Einzelnachweise Bearbeiten W V Davies The Egyptian Inscriptions at Jebel Dosha Sudan In British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan Nr 4 2004 S 1 2 W V Davies The Egyptian Inscriptions at Jebel Dosha Sudan In British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan Nr 4 2004 S 4 W V Davies The Egyptian Inscriptions at Jebel Dosha Sudan In British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan Nr 4 2004 S 2 3 W V Davies The Egyptian Inscriptions at Jebel Dosha Sudan In British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan Nr 4 2004 S 3 4 20 480444444444 30 314694444444 Koordinaten 20 28 49 6 N 30 18 52 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebel Doscha amp oldid 220136711