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Das Gebaude des Bundesministeriums fur das Post und Fernmeldewesen offiziell Liegenschaft Adenauerallee Nord Adenauerallee 81 83 in Bonn war von 1954 bis 1988 Sitz des Bundesministeriums fur das Post und Fernmeldewesen sowie von 1989 bis 1999 Sitz des Auswartigen Amtes Seit 2000 ist es Sitz des Bundesrechnungshofs Bundesrechnungshof ehemaliges Bundesministerium fur das Post und Fernmeldewesen Rheinseite 2013 Eingang des GebaudesBurgerhaus von 1897Der Gebaudekomplex von 1953 54 steht heute als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Er ist eine Station des Geschichtsrundwegs Weg der Demokratie Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Liegenschaft liegt zwischen Adenauerallee Bundesstrasse 9 und Rheinufer Wilhelm Spiritus Ufer sudlich der Zweiten Fahrgasse im aussersten Norden des Ortsteils Gronau und des Bundesviertels ehemaliges Parlament und Regierungsviertel Geschichte BearbeitenDas Bundesministerium fur das Post und Fernmeldewesen war nach seiner Grundung wie die weiteren bei der Entscheidung fur Bonn als vorlaufigen Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland bereits bestehenden Ministerien mit etwa 400 Mitarbeitern zunachst in Frankfurt am Main dem Verwaltungssitz der Trizone ansassig Nach einem Beschluss vom 19 Januar 1950 sollte das Postministerium aufgrund seines verhaltnismassig unpolitischen Charakters als eines der letzten vollstandig in die Stadt Bonn umziehen die mit der Unterbringung der Bundesinstitutionen seinerzeit kapazitatsmassig ausgelastet war 2 195 Als zumindest vorubergehender Sitz des Postministeriums waren zunachst mehrere Gebaude im Bonner Stadtzentrum vorgesehen deren Kern das Stadthaus heute Altes Stadthaus nebst einem noch zu errichtenden Neubau bilden sollte Die Bundespost als Sondervermogen des Bundes beteiligte sich am Wiederaufbau des Alten Rathauses der Stadt mit einem verzinslichen Kredit damit die Stadtverwaltung Teile des Alten Stadthauses im Sommer 1950 zugunsten des Postministeriums raumen konnte 2 196 Ende Oktober 1950 fasste das Bundeskabinett den Beschluss fur einen Neubau des Postministeriums das auf bereits zu Beginn des Jahres vom Bund erworbenen Grundstucken zwischen Zweiter Fahrgasse Koblenzer Strasse heute Adenauerallee und Rhein entstehen sollte 2 198Nach Abriss der auf dem Baugrundstuck befindlichen klassizistischen Villa Sell Zitelmann erbaut 1843 44 3 wurde im Mai 1953 mit dem Bau des neuen Postministeriums begonnen das nach einem Entwurf des Architekten Josef Trimborn entstand Fur den Speisesaal schuf Charles Crodel zehn Glasschliffsaulen Im November 1954 war der Neubau Gebaude 08 und 20 fertiggestellt sodass die provisorische Unterbringung des Ministeriums der offizielle Hauptsitz befand sich bis dahin an der Graurheindorfer Strasse in Bonn Nord 4 beendet werden konnte 2 198 Es handelte sich um den ersten Ministeriumsneubau in Bonn finanziert wurde er im Gegensatz zu den nachfolgenden Bundesbauten allerdings aus Eigenmitteln der Bundespost 5 In ihn wurde auch das ehemalige Wohnhaus Adenauerallee 85 aus dem Jahre 1897 Gebaude 21 einbezogen Von 1954 an war das Gebaude zunachst Sitz des Bundesministeriums fur das Post und Fernmeldewesen der obersten Instanz im Bereich der Deutschen Bundespost 1960 wurde der rheinseitige Trakt um ein Geschoss erhoht 6 Im Ministerienstandort Godesberg Nord Robert Schuman Platz im Ortsteil Hochkreuz am Rande der Rheinaue bezog das Ministerium 1988 einen Neubau in dem heute das Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz Bau und Reaktorsicherheit untergebracht ist Der Standort an der Adenauerallee wurde aufgegeben und dem unmittelbar benachbarten Auswartigen Amt uberlassen fur das der Gebaudekomplex auf Grundlage eines 1986 87 in zwei Stufen ausgerichteten beschrankten Architektenwettbewerbs unter zwolf Teilnehmern 7 1988 1989 um eine Tiefgarage einen Kantinenbauteil zur Rheinfront sowie ein Rechenzentrum erweitert und das Gebaude 08 kernsaniert wurde Am 11 Oktober 1996 beschloss die Bundesregierung den auf Basis des Berlin Bonn Gesetzes von Frankfurt am Main nach Bonn umziehenden Bundesrechnungshof in der Liegenschaft Adenauerallee Nord unterzubringen Durch den vollstandigen Auszug des Auswartigen Amtes das seinen Hauptsitz nach Berlin verlagerte wurden die dafur erforderlichen Burokapazitaten frei Der Zweitsitz des Auswartigen Amtes in Bonn wurde nicht in der Liegenschaft Adenauerallee Nord angesiedelt sondern im benachbarten ehemaligen Hauptgebaude des Auswartigen Amtes Vor dem Einzug des Bundesrechnungshofes mussten nur noch geringe Sanierungsarbeiten durchgefuhrt werden da der Grossteil noch Ende der 1980er Jahre fur das Auswartige Amt hergerichtet worden war Zu den dennoch erforderlichen Arbeiten die von Januar bis Juni 2000 durchgefuhrt wurden und 3 9 Millionen Euro kosteten gehorten unter anderem die Erneuerung der Informationstechnik der Austausch der Teppichboden und die Erneuerung der Anstriche Der sogenannte Kontinentensaal vormals ein Konferenzraum wurde in eine Bibliothek umgewandelt und ein Raum des fruheren Briefmarkenmuseums Postwertzeichenarchiv 8 in einen Seminarraum 9 Die 1988 1989 unberucksichtigt gebliebenen Gebaude 20 und 21 mussten generalsaniert werden Nach dem Einzug des Bundesrechnungshofes wurden ausserdem die Aufzuge die Kuche und die Klimatechnik saniert Architektur BearbeitenDas ehemalige Gebaude des Bundespostministeriums ist ein drei bzw funfgeschossiger vierflugeliger und in sich geschlossener Komplex auf quadratischem Grundriss der 350 Buroraume einen Sitzungssaal ein Kasino eine Bucherei und einen Ausstellungsraum umfasst Gebaude 08 Ihm ist ein Erganzungsflugel angegliedert der uber eine Brucke erreichbar ist Gebaude 21 Die drei Geschosse des Hauptgebaudes verfugen uber identische Fensterreihen die zur nuchternen Ausstrahlung des weissverputzten Baus beitragen Als Anspielung auf die weltweiten Verbindungen der Post sind als einziger Schmuck des Gebaudes im Obergeschoss des Sitzungssaal Traktes an der Rheinseite funf Bronzetiere des Kunstlers Hans Wimmer angebracht die die funf Erdteile symbolisieren Die Gestaltung der Aussenanlagen ubernahm der Kolner Gartenarchitekt Friedrich Schaub Der fur die Architektur der 50er Jahre typische Bau mit grosser Eingangshalle deren Vordach auf dunnen Betonpfeilern ruht ist heute in seiner Art einzig in Bonn Das umgebende Grun verbirgt die Grosse der Anlage Ingeborg Flagge 1984 10 Das architektonisch qualitatvolle Bauwerk des Bundespostministeriums gehort als eines der fruhesten Ministerien zu den wichtigsten Zeugnissen deutscher Nachkriegsgeschichte Es verbindet anspruchsvolle aber dem Provisorium Bundeshauptstadt angemessene Reprasentation mit der Zweckmassigkeit eines Burogebaudes Gisbert Knopp 1986 6 E in massiver breit gelagerter Architekturblock mit monotoner Fassadengliederung Lediglich die zur Adenauerallee vorspringende monumentale Haupteingangshalle deren Vordach auf schlanken Betonpfeilern in Hohe des ganzen Gebaudes ruht gibt dem Bau ein eigenes Geprage und durfte mit dazu beigetragen haben den Bau unter Denkmalschutz zu stellen Frank Lothar Kroll 1989 11 Das Bundespostministerium ist das erste und eines der architektonisch schonsten und authentischsten Baudenkmaler unserer fruhen Bonner Bundesrepublik Walter von Lom 2004 9 Literatur BearbeitenBredenbeck Moneke Neubacher Hrsg Bauen fur die Bundeshauptstadt Edition Kritische Ausgabe Band 2 Weidle Verlag Bonn 2011 ISBN 978 3 938803 41 7 S 48 51 Claudia Euskirchen Olaf Gisbertz Ulrich Schafer u a Bearb Nordrhein Westfalen I Rheinland Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Deutscher Kunstverlag Munchen 2005 ISBN 978 3422030930 S 171 Stadt Bonn Stadtarchiv Hrsg Helmut Vogt Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4 Die Anfange des Bundes in Bonn 1949 50 Bonn 1999 ISBN 3 922832 21 0 S 195 198 Andreas Denk Ingeborg Flagge Architekturfuhrer Bonn Dietrich Reimer Verlag Berlin 1997 ISBN 3 496 01150 5 S 42 Gisbert Knopp Bundespostministerium in Gefahr In Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Amt fur Denkmalpflege Denkmalpflege im Rheinland 2 Vierteljahr 1986 Rheinland Verlag Koln 1986 ISSN 0177 2619 S 29 33 nur teilweise fur diesen Artikel ausgewertet Ingeborg Flagge Architektur in Bonn nach 1945 Bauten in der Bundeshauptstadt und ihrer Umgebung Verlag Ludwig Rohrscheid Bonn 1984 ISBN 3 7928 0479 4 S 47 Ursel und Jurgen Zanker Bauen im Bonner Raum 49 69 Versuch einer Bestandsaufnahme Landschaftsverband Rheinland Hrsg Kunst und Altertum am Rhein Fuhrer des Rheinischen Landesmuseums in Bonn Nr 21 Rheinland Verlag Dusseldorf 1969 S 134 135 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adenauerallee 81 83 Sammlung von Bildern Eintrag zu Ehemaliges Bundesministerium fur Post und Fernmeldewesen Bundespostministerium BPM heute Sitz des Bundesrechnungshofs in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Liegenschaft Adenauerallee Nord Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung Bundesrechnungshof Museum der 1000 Orte Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung Eintrag beim Weg der DemokratieEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 S 3 Nummer A 1111 a b c d Stadt Bonn Stadtarchiv Hrsg Helmut Vogt Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4 Die Anfange des Bundes in Bonn 1949 50 Olga Sonntag Villen am Bonner Rheinufer 1819 1914 Bouvier Verlag Bonn 1998 ISBN 3 416 02618 7 Band 2 Katalog 1 S 154 158 zugleich Dissertation Universitat Bonn 1994 Adressbuch der Bundeshauptstadt Bonn 1949 50 In Stadt Bonn Stadtarchiv Hrsg Helmut Vogt Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4 Die Anfange des Bundes in Bonn 1949 50 Bonn 1999 ISBN 3 922832 21 0 S 208 Helmut Vogt Wachter der Bonner Republik Die Alliierten Hohen Kommissare 1949 1955 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2004 ISBN 3 506 70139 8 S 226 a b Gisbert Knopp Bundespostministerium in Gefahr Die Oberburgermeisterin der Stadt Bonn Hrsg Friedrich Busmann Vom Parlaments und Regierungsviertel zum Bundesviertel Eine Bonner Entwicklungsmassnahme 1974 2004 Bonn Juni 2004 S 45 online PDF Hermann Josef Roth DuMont Kunst Reisefuhrer Bonn von der romischen Garnison zur Bundeshauptstadt Kunst und Natur zwischen Voreifel und Siebengebirge DuMont Koln 1988 ISBN 978 3 7701 1970 7 S 148 149 a b Walter von Lom Auswartiges Amt und Bundesrechnungshof in Bonn Umnutzung und Sanierung In Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung Bau und Raum Jahrbuch 2004 Ernst Wasmuth Tubingen 2004 ISBN 3 8030 0640 6 S 42 49 Ingeborg Flagge Architektur in Bonn nach 1945 Frank Lothar Kroll Bundeshauptstadt Bonn Ein Danaergeschenk In Bundesministerium fur Bauwesen Raumordnung und Stadtebau Hrsg Vierzig Jahre Bundeshauptstadt Bonn 1949 1989 C F Muller Karlsruhe 1989 ISBN 3 7880 9780 9 S 92 115 hier S 99 100 50 728027777778 7 111 Koordinaten 50 43 40 9 N 7 6 39 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebaude des Bundesministeriums fur das Post und Fernmeldewesen amp oldid 228741098