www.wikidata.de-de.nina.az
Gavino Ledda 30 Dezember 1938 in Siligo Provinz Sassari Sardinien ist ein italienischer Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit 1 2 Die Armee als erste Loslosung von der Herrschaft des Vaters 1 3 Weitere Ausbildung 1 4 Akademische Laufbahn 1 5 Freischaffende Tatigkeit auf dem weiteren Lebensweg 2 Werke 2 1 Padre Padrone 2 2 Lingua di falce 2 3 Weitere Werke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenKindheit Bearbeiten Mit 6 Jahren wurde Gavino als Erstgeborener nach nur wenigen Wochen aus der Grundschule geholt und von seinem patriarchalischen Vater zum Huten der Schafe auf den Weiden der Familie in Baddevrustana gezwungen Spater holte der Vater die ganze Familie in die Hutte auf der Schafweide und da nun auch der Bruder zum Schafehuten eingesetzt wurde musste Gavino nebenbei noch alle nur erdenklichen anderen harten landwirtschaftlichen Tatigkeiten verrichten Mit 18 Jahren wollte er wie fast alle jungen Leute aus dem Dorf auswandern sein Vater hatte aber die Unterschrift verweigert so dass der noch Minderjahrige zum Bleiben gezwungen war Die Armee als erste Loslosung von der Herrschaft des Vaters Bearbeiten 1958 mit 19 Jahren meldete er sich zum Militardienst und holte dafur noch schnell die Prufung der funften Grundschulklasse nach die man ihn auch bestehen liess da das Militar so viele kraftige junge Manner wie moglich brauchte Beim Militardienst auf dem Festland war er wegen seiner schlechten Italienisch Kenntnisse und der miserablen Schulbildung stets ein Aussenseiter Aufgrund einer falschen Angabe bei der Musterung kam er nach Cecchignola zur Ausbildung als Radiotechniker wo er von den Anforderungen auf naturwissenschaftlichem Bereich vollkommen uberfordert war Ein anderer Schuler half ihm aber und mit seinem unstillbaren Wissensdrang schaffte er es die Prufungen der Radiotechnik zu bestehen Danach absolvierte er einen Unteroffizierslehrgang Als Nachstes lernte er in der Kaserne in Rieti fur die Prufung der dritten Mittelschulklasse die er 1961 in Pisa bestand Im Mai 1962 unterschrieb er seinen Abschied von der Armee da er nicht Henker jener Gesellschaft sein wollte die gegen die Armen und Hirten steht Nun kehrte er nach Siligo zuruck wo er mit seinem Vater standig im Streit lag da dieser den angestrebten Weg des Lernens mit Faulheit und Druckebergertum gleichsetzte Weitere Ausbildung Bearbeiten Daher entschied er sich erneut aufs italienische Festland zu gehen um sich in Salerno an einem Internat einzuschreiben wo er gleichzeitig als Erzieher tatig war um die Kosten relativ gering zu halten Wegen der schlechten Ernahrung bekam er ein Zwolffingerdarm Geschwur und beschloss sich in Siligo davon zu kurieren was nach einigen Monaten auch gelang Im nachsten Jahr bestand er die Prufung fur die Oberklassen des Humanistischen Azuni Gymnasiums in Sassari obwohl er sich nur autodidaktisch darauf vorbereitet hatte Danach arbeitete Ledda wieder in Siligo in der Landwirtschaft mit Ab dem 1 Oktober 1963 fuhr er taglich ins Azuni Gymnasium nach Sassari und bestand dort 1964 die Reifeprufung mit einem Durchschnitt von 8 von max 10 Punkten Im Semester 1965 1966 begann er ein Philologie Studium in Rom Akademische Laufbahn Bearbeiten 1969 schaffte er seine Promotion an der Universitat Rom Ab 1970 arbeitete er an der Accademia della Crusca Gesellschaft zur Pflege der italienischen Sprache mit Giacomo Devoto zusammen Ab 1971 war er als Assistent fur romanische Philologie und sardische Linguistik an der Universitat Cagliari tatig Bis 1978 hatte er eine Anstellung als Linguist an der Universitat Cagliari und danach in Sassari Freischaffende Tatigkeit auf dem weiteren Lebensweg Bearbeiten Nach seinem durchschlagenden Erfolg mit seiner Autobiographie war Ledda unter anderem noch Autor Regisseur und Darsteller im Film Ybris 1984 1 der ebenfalls einen Ausschnitt aus seinem Leben zeigt Spater zog Ledda wieder in sein Heimatdorf Siligo wo er als freier Schriftsteller und Bauer in einem Haus in der Via Vittorio Emanuele lebt Im Oktober 2005 beantragte Ledda bei den ortlichen Behorden den Schutz der Gegend um Baddevrustana dem Weideland seiner Kindheit da dort verschiedene Bebauung stattfand und Mull abgeladen wurde Am 17 Dezember desselben Jahres wurden am Abend Schusse auf sein Haus abgefeuert die den Turflugel durchbohrten und eine Vitrine im Korridor zerstorten Ledda der gerade vor seinem Kamin die Nachrichten schaute wurde nicht verletzt Er liess verlauten dass er sich davon nicht einschuchtern lasse da er an die Gerechtigkeit glaube die Natur liebe und darum bitte respektiert zu werden 2006 gewann Gavino Ledda den Premio Nonino in der Kategorie Literatur Der seit 1977 vergebene Preis wird an Werke verliehen die vom landlichen Leben und der landlichen Kultur erzahlen Die Pramierung erfolgte am 28 Januar 2006 Seit einigen Jahren arbeitet Ledda an einer Erzahlung mit dem Titel Die Gangart der Natur Ausserdem plant er eine Erzahlung mit dem Titel Il tempo del minore die das Problem der Kinder die durch den Zwang zur Arbeit um ihre Kindheit gebracht wurden allgemeiner betrachten soll Werke BearbeitenPadre Padrone Bearbeiten Seit dem Sommer 1970 schrieb Gavino Ledda an Entwurfen seiner Autobiographie von 1972 bis 1974 arbeitete er an der endgultigen Fassung der Erzahlung 1975 wurde der erste Teil seiner Autobiografie unter dem Titel Padre Padrone bei Feltrinelli veroffentlicht Das Buch beschreibt seinen Lebensabschnitt von 1944 bis 1962 Der Roman wurde noch 1975 mit dem angesehenen Literaturpreis Premio Viareggio ausgezeichnet verkaufte sich in Italien mehr als 1 5 Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen ubersetzt 1978 erschien er als Mein Vater mein Herr auf Deutsch Die Verfilmung des Buches von den Brudern Vittorio und Paolo Taviani gewann 1977 die Goldene Palme in Cannes Das Buch markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der sardischen Erzahlungen mit Ausnahme von Grazia Deledda gibt es keinen sardischen Autor der so viel weltweit gelesen wurde Lingua di falce Bearbeiten 1977 erschien bei Feltrinelli die Fortsetzung Lingua di falce die 1980 als Die Sprache der Sichel ins Deutsche ubersetzt wurde In diesem Buch ist die erzahlte Zeit weniger lang nur von 1962 bis 1966 dafur bringt Ledda mehr sozialkritische Betrachtungen ein und gibt viele sardische Geschichten wieder die er im Dorf erzahlt bekommen hatte Weitere Werke Bearbeiten In seinem avantgardistischen autobiographischen Film Ybris 1984 spielt sich Gavino Ledda selbst Der Film wurde mit dem Premio cinema nuovo ausgezeichnet Poesiesammlung Aurum Tellus Scheiwiller 1991 Novelle I cimenti dell agnello Scheiwiller 1995 Literatur BearbeitenTullio De Mauro Due libri all interno del linguaggio L Ora 6 juin 1975 Giulio Angioni Il figlio di Abramo in Il dito alzato Palermo Sellerio 2012 Maria Schafer Studien zur modernen sardischen Literatur Die Menschen und Landschaftsdarstellung bei Grazia Deledda Salvatore Satta Giuseppe Dessi und Gavino Ledda Dissertation Universitat Saarbrucken 1986 Dino Manca Un caso letterario Padre Padrone di Gavino Ledda in D MANCA Il tempo e la memoria Rome Aracne 2006 pp 33 47 A M Amendola L isola che sorprende La narrativa sarda in italiano 1974 2006 Cagliari 2007 ISBN 88 8467 356 9 Einzelnachweise Bearbeiten IMDbWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gavino Ledda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gavino Ledda in der Internet Movie Database englisch Interview mit Gavino Ledda italienisch Portraitfoto von Gavino LeddaNormdaten Person GND 118570722 lobid OGND AKS LCCN n78096125 NDL 00447165 VIAF 4932463 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ledda GavinoKURZBESCHREIBUNG italienischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 30 Dezember 1938GEBURTSORT Siligo Provinz Sassari Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gavino Ledda amp oldid 226681261