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Gaudapada war ein Gelehrter des Vedanta im fruhmittelalterlichen Indien der wahrscheinlich in der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts lebte Statue von GaudapadaInhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Leben 3 Verhaltnis zum Buddhismus 4 Werk 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Sanskritname Gaudapada oder auch Gaudapadacharya setzt sich zusammen aus den Substantiva gauda ग ड gauḍa Zucker Molasse und pada प द pada Fuss d h zum Land des Zuckers gehorig wobei Bengalen hiermit gemeint ist Leben BearbeitenUber das Leben Gaudapadas gibt es nur wenige bibliographische Anhaltspunkte eine genaue zeitliche Einordnung ist daher nicht moglich Sicher ist dass er noch vor Adi Shankara lebte der moglicherweise ein Schuler seines Schulers Govinda Bhagavatpada war Weiterhin ist gesichert dass er nach dem 4 Jahrhundert gelebt haben muss da er buddhistische Standpunkte von Nagarjuna und Asanga zitiert wobei letzterer ins Indien des 4 Jahrhunderts datiert wird Wahrscheinlich lebte Gaudapada im fruhen 6 Jahrhundert 1 Ein weiterer indirekter Hinweis hierfur stammt aus buddhistischen Quellen in denen die Gelehrten Bhavaviveka Santaraksita und Kamalasila ihrerseits Gauḍapada zitieren 2 Laut Potter war Bhavaviveka ein Zeitgenosse von Dharmapala den chinesische Aufzeichnungen in die Mitte des 6 Jahrhunderts rucken 3 Sollte all dies richtig sein so muss Gaudapada um 500 in der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts gelebt haben Angeblich hat Gaudapada die Shri Gaudapadacharya Math gegrundet Verhaltnis zum Buddhismus BearbeitenDer Einfluss buddhistischer Doktrin auf Gaudapada ist ein heikles Thema Einige Gelehrte wie Bhattacharya und Raju sind der Ansicht dass Gaudapada die buddhistischen Doktrin uber vijnapti matra die letztendliche Realitat ist reines Bewusstsein und den Aufbau von Maya die Natur der Welt begrundet sich in vierseitiger Verneinung ubernommen hat Gaudapada verwob diese beiden Doktrin mit der Philosophie der Mandukya Upanishad was dann spater von Shankara noch weiter ausgebaut wurde Von besonderem Interesse ist das 4 Kapitel der Karika in dem laut Bhattacharya zwei Verse auf Buddha Bezug nehmen und ausserdem der buddhistische Terminus Asparsayoga entlehnt wird Fur Murti ist die Schlussfolgerung unausweichlich dass Gaudapada als Philosoph des Vedanta den Versuch unternommen hat unter Hinzuziehung der buddhistischen Doktrin des Madhyamika und des Yogachara die er freizugig aufgreift und zitiert eine Advaita Interpretation des Vedanta herauszuarbeiten Sein Endresultat hat jedoch mit Buddhismus nicht mehr viel gemein Die ersten drei Kapitel der Karika beruhen vollkommen auf dem Vedanta und den Upanishaden mit praktisch keinerlei buddhistischem Beigeschmack Sie setzen sich mit Brahman und Atman auseinander nicht so Kapitel 4 Murti vermutet daher dass Kapitel 4 von jemand anderem als Gaudapada redigiert worden war Diese Ansicht wird auch von Richard King geteilt Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache dass Vedanta Gelehrte nach Gaudapada nie aus Kapitel 4 zitieren sondern immer nur aus den ersten drei Sarma glaubt dass Kapitel 4 eventuell von Gaudapada geschrieben worden war da er mit den Lehren des Mahayana sehr gut vertraut war Ihn deswegen aber als offenen oder versteckten Buddhisten bezeichnen zu wollen ist absurd da die Doktrin von Gaudapada und des Buddhismus laut Murti total entgegengesetzt sind Die Anhanger des Vedanta setzen alles auf Atman Brahman und akzeptieren die Autoritat der Upanishaden Wie bereits ausfuhrlich aufgezeigt ist der buddhistische Standpunkt des Nairatmya diametral dem Konzept des Atman Seele Substanz das Immerwahrende und Universelle entgegengesetzt TRV Murti The Central Philosophy of Buddhism Anhanger des Advaita haben sich traditionell einer buddhistischen Einflussnahme erwehrt Die moderne Forschung aber akzeptiert dass Gaudapada buddhistischem Gedankengut ausgesetzt war da er buddhistische Terminologie zur besseren Erklarung seiner eigenen Ideen benutzt Dennoch ware es falsch ihn deswegen nicht als Vedantisten sondern als Buddhisten einzustufen Werk Bearbeiten Hauptartikel Mandukya Karika Sein bedeutendstes literarisches Werk war zweifellos die Mandukya Karika ein in Versform geschriebener Kommentar zur Mandukya Upanishad welcher auch als Gauḍapada Karika und als Agama Sastra bekannt ist Die Maṇḍukya Karika ist die alteste bekannte systematische Abhandlung uber Advaita Vedanta jedoch existieren durchaus noch altere Schriften des Advaita Vor Shankaras Zeit erschienen auch noch andere Lehrschriften desselben Inhaltes Es werden noch weitere Werke Gaudapada zugeschrieben aber ihre Zuordnung ist ungewiss ein Bhasya Kommentar zur Brihadaranyaka Upanishad ein Bhasya zur Nrisimha Tapaniya Upanishad ein Bhasya zur Anugita Durga Saptashati Tika Bhasya zu Devi Mahatmya Sri Vidyaratna Sutra Bhasya Subhagodaya uber Sri Vidya ratna Sutra Uttara Gita BhashyaGaudapada soll auch noch einen Kommentar zu den Samkhyakarika angefertigt haben Laut Potter durfte dies jedoch unwahrscheinlich sein da dieser recht naiv gehaltene Kommentar nicht zur gewohnlichen Tiefe der Argumentationsweise bei Gaudapada passt 4 Einzelnachweise Bearbeiten Sarma Chandradhar The Advaita Tradition in Indian Philosophy Motilal Banarsidass 2007 ISBN 978 81 208 1312 0 Michael Comans The Method of Early Advaita Vedanta A Study of Gauḍapada Saṅkara Suresvara and Padmapada Motilal Banarsidass 2000 ISBN 978 81 208 1722 7 Devanathan Jagannathan Gaudapada University of Toronto IEP Potter Karl H Gaudapada In Encyclopedia of Indian Philosophies Advaita Vedanta up to Saṃkara and his pupils Volume 3 Motilal Banarsidass Delhi 1981 ISBN 81 208 0310 8 S 103 114 Normdaten Person GND 119287722 lobid OGND AKS LCCN n50072394 VIAF 36918680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME GaudapadaALTERNATIVNAMEN GaudapadacharyaKURZBESCHREIBUNG indischer GelehrterGEBURTSDATUM 6 JahrhundertSTERBEDATUM 6 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaudapada amp oldid 232078413