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Ein Gaszahler veraltet bzw umgangssprachlich teilweise als Gasuhr oder Gasmesser bezeichnet ist ein Messgerat zur Ermittlung einer durchgesetzten Gasmenge Gaszahler kommen uberwiegend in hauslichen und gewerblichen Gasinstallationen zum Einsatz werden aber auch zur exakten Mengenbestimmung bei labortechnischen Untersuchungen eingesetzt Die vom Gaszahler erfasste Einheit ist der Kubikmeter im Betriebszustand der zur Abrechnung in Normkubikmeter umgerechnet wird Balgengaszahler mit daruber sitzendem vorgeschalteten GasdruckreglerGaszahler bestehen je nach Technologie aus mechanischen oder elektronischen Vorrichtungen zur Erfassung des durchgesetzten Gasstromes und meistens einem Zahlwerk Gaszahler die im geschaftlichen Verkehr eingesetzt werden unterliegen der Eichpflicht In der Eichordnung sind die jeweiligen Fristen festgelegt nach denen Gaszahler einer wiederkehrenden Eichung zu unterziehen sind Fur die Fernabfrage von Zahlerstanden gibt es die Moglichkeit Gaszahler mit Schnittstellen auszustatten Dies kann bereits beim Hersteller bzw vereinzelt auch nachtraglich geschehen Bei Gaskunden mit normaler hauslicher Gasabnahmestruktur wird die Moglichkeit der Fernauslesung in der Regel noch nicht genutzt Im kommerziellen Bereich d h bei grosseren Gasverbrauchern wie bspw Heizhausern ist bei Gaszahlern der Einsatz eines potentialfreien Kontaktes zur Weiterverarbeitung der gemessenen Betriebskubikmeter verbreitet Falls der Gasdruck am Hausanschluss mehr als 23 25 mbar Uberdruck betragt ist den meisten Zahlern noch ein Gasdruckregler ein spezieller Druckminderer vorgeschaltet der den Druck des ankommenden Gases reduziert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauarten 2 1 Balgengaszahler Einstutzen 2 2 Balgengaszahler Zweistutzen 3 Zahlergrosse und Dimensionierung 4 Aufstellraum und Installation 5 Armaturen und Zubehor 6 Siehe auch 7 Fussnoten 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDen ersten Gaszahler konstruierte 1816 der Brite Samuel Clegg In Deutschland wurde der 1880 vom ehemaligen Mainzer Gaswerksdirektor Emil Haas entwickelte Patentgaszahler zum Marktfuhrer jedoch konnte sich die in England verbreitete Variante eines Selbstkassierenden Gasautomats mit Munzeinwurf in Deutschland nicht durchsetzen Bauarten BearbeitenGaszahler besitzen im Regelfall zwei Anschlusse einen Eingangs und einen Ausgangsflansch die jeweils als Stutzen bezeichnet werden Zur Beschleunigung der Zahlerwechsels und zur Verkleinerung der Baugrosse des Zahler Gehauses werden statt der bisherigen Zwei Stutzen Gaszahler von manchen Netzbetreibern nur noch Einstutzen Gaszahler vorgesehen bei denen Zustrom und Abfuhrung des Gases nur noch uber einen einzigen Stutzen geschieht dessen Querschnitt konzentrisch zwischen Eintritts und Austrittsoffnung aufgeteilt ist Balgengaszahler BGZ nach DIN EN 1359 bzw DIN 3374 Baugrosse bis G 100 verwendet werden meist G 2 5 bis G 16 Messbereich 1 160 Drehkolbenzahler DKZ nach DIN EN 12480 Baugrossen G 16 bis G 40 mit Messbereich 1 50 Baugrossen G 65 bis G 1000 mit Messbereich 1 100 Turbinenradzahler TRZ nach DIN EN 12261 Baugrosse bis G 65 Messbereich 1 20 Ultraschallzahler USZ Baugrosse bis G 100 Messbereich 1 20 Wirbelgaszahler WBZ Baugrosse bis G 65 Messbereich 1 20 Corioliszahler Trommelgaszahler ThermoflussgaszahlerBalgengaszahler Einstutzen Bearbeiten Zum Anschluss von Einstuzen Balgengaszahlern nach DIN 3376 T 2 sind Anschlussstucke in drei Bauformen vorgesehen 1 Form A hat einen geraden Durchgang Form B hat einen Eck Durchgang mit seitlich liegendem Eingang und oben liegendem Ausgang Form C hat einen geraden Durchgang und eine Flanschverbindung zum Anschluss von Balgengaszahlern der Baugrosse G 25 Der Eingang ist jeweils mit einem Aussengewinde und der Ausgang mit einem Innengewinde versehen dessen Durchmesser der Nennweite des Anschlussstucks entspricht Die Nennweite von Anschlussstucken fur Balgengaszahlern der Baugrossen bis G 6 betragt DN 25 1 bei den Baugrossen G 10 und G 16 DN 40 1 1 2 und bei der Baugrosse G 25 DN 50 2 Das Aussengewinde des Anschlussstucks zur Aufnahme der Uberwurfmutter des Zahlers betragt bei den Baugrossen bis G 6 2 und bei den Baugrossen G 10 und G 16 2 3 4 Bei der Baugrosse G 25 wird stattdessen eine Flanschverbindung mit 4 Schrauben verwendet 1 Balgengaszahler Zweistutzen Bearbeiten Die Nennweite des Anschlusses von Balgengaszahlern der Baugrossen bis G 6 betragt DN 25 1 und der Stutzenabstand von Zweistutzenzahlern 250 mm bei den Baugrossen G 10 und G 16 DN 40 1 1 2 und 280 mm 2 Zum Anschluss von Zweistutzengaszahlern wird gelegentlich eine Gaszahler Anschlussplatte 3 oder kompakte Zahleranschlusseinheit empfohlen oder gefordert 4 Manche Netzbetreiber fordern eine Zahleranschlussplatte oder gleichwertige Zahlerbefestigung nur fur Gasinstallationen die in Kunststoff oder Kupferrohr ausgefuhrt werden 5 Fur Gaszahler bis zur Baugrosse von etwa G 65 kann die Befestigung auf Konsolen oder mit Schellen mit einer Tragkraft von mindestens 100 kg gefordert werden 2 Zahlergrosse und Dimensionierung BearbeitenGaszahler sind maximal bis zum Nennvolumenstrom der nachsten Zahlergrosse belastbar Alternativ wird fur Balgengaszahler der Baugrosse G 4 5 m h der Grosse G 6 9 m h und der Grosse G 16 22 m h angegeben 2 Abhangig vom aktuellen Volumenstrom kann der Druckverlust des Gaszahlers uber 100 Pa betragen Der maximale zulassige Volumenstrom des Gaszahler sollte nur bis etwa 85 ausgenutzt werden um einen ubermassigen Druckabfall zu vermeiden 4 Die summierte Nennwarmeleistung Q N L displaystyle dot Q NL nbsp der angeschlossenen Gasgerate bis zu welcher etwa ein Balgen Gaszahler der Baugrosse G 4 eingesetzt werden sollte liegt je nach Netzbetreiber bei 40 kW 4 bis 52 kW bei G 6 zwischen 66 kW und 78 kW Gaszahler der Grosse G 2 5 werden nur von wenigen und Zahler der Grosse G 10 nicht von allen Netzbetreibern angeboten Nach der TRGI ist zur Auswahl des Gaszahlers die Summenbelastung Q S B displaystyle dot Q SB nbsp massgebend wahrend zur Ermittlung des Druckverlustes die Spitzenbelastung Q displaystyle dot Q nbsp herangezogen wird 6 Abhangig vom Brennwert des gelieferten Gases und eigenem Ermessen ordnen die Gasnetzbetreiber jeder Zahler Baugrosse einen Leistungsbereich zu nach dem sich der installierte Zahler bemisst 4 Aufstellraum und Installation BearbeitenGaszahler sollen ohne Verwendung von Leitern und Tritten abgelesen und installiert werden konnen Sie sind spannungsfrei trocken beluftet geschutzt vor mechanischer Beschadigung und leicht zuganglich einzubauen 4 Auf der Eingangsseite des Gaszahlers ist regelmassig eine Thermische Absperreinrichtung TAE mit nachfolgendem manuellen Absperrhahn erforderlich Auf der Zahlerausgangsseite ist ein Gasstromungswachter vorzusehen Eine zusatzliche Absperreinrichtung auf der Ausgangsseite wird meist erst ab Baugrosse G 25 gefordert 4 Je nach Netz bzw Messstellenbetreiber wird bei kleineren Hausanlagen ein Einstutzen oder ein Zweistutzen Gaszahler bereitgestellt Teilweise wird empfohlen dass sich die Anzeige des Gaszahlers zur einfachen Ablesung auf einer Hohe zwischen 150 und 180 cm befinden soll 5 Zur Reihenmontage von Gaszahlern werden spezielle Rohranschluss Einheiten RAE angeboten Armaturen und Zubehor BearbeitenDer Zahler ist empfindlich gegenuber erhohtem Druck und darf daher bei der Druckprufung der Leitungsanlage nicht installiert sein Um die gesamte Leitungsanlage zugleich uberprufen zu konnen wird anstelle des Zweistutzen Gaszahlers eine Prufbrucke zwischen den Anschlussen eingesetzt ein U formiges Rohr welches die Verbindung zwischen Eingangs und Ausgangsstutzen herstellt Beim Einstutzen Gaszahler wird stattdessen eine Uberstromkappe auf den Stutzen geschraubt Eine Prufkappe enthalt demgegenuber zusatzlich einen Absperrhahn uber den der Prufdruck aufgebaut werden kann Falls der gesamte Leitungsstrang stillgelegt werden soll werden die Stutzen nach der Demontage des Zahlers durch Verschlusskappen bzw Blindkappen verschlossen Siehe auch BearbeitenEichgultigkeitsdauer Mengenumwerter Stromzahler WasserzahlerFussnoten Bearbeiten a b Masstabellen fur Balgengaszahler und Gasdruckregelgerate Herausgeber Elster GmbH Mainz Kastel 2014 In Docuthek Kromschroeder com a b c Technische Mindestanforderungen zum Netzanschluss und dessen Nutzung im Erdgasnetz der Redinet Burgenland GmbH TMA G Abgerufen im Oktober 2020 Planungshilfe fur Gas Installateure im Netzgebiet der e netz Sudhessen AG Stand 15 August 2019 a b c d e f Technische Anschlussbedingungen Erdgas fur das Netzgebiet Troisdorf Technische Anschlussbedingungen TAB Erdgas Stand 01 2014 Seite 12 Stadtwerke Troisdorf GmbH a b siehe Bildanlagen in Technische Hinweise Gas THW Gas Stand Oktober 2013 In Thueringer Energienetze com Arbeitsblatt G 600 A Technische Regel fur Gas Installationen TRGI des DVGW Abschnitte 7 3 6 September 2018Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaszahler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Gaszahler Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4132174 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaszahler amp oldid 239182970