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Gasparo da Salo auch Gasparo Bertolotti 20 Mai 1540 in manchen Quellen auch 1542 in Polpenazze del Garda nahe Salo 14 April 1609 in Brescia war ein italienischer Geigenbauer und Kontrabassist Denkmal in SaloDa Salo war der Begrunder der Brescianer Schule im Geigenbau Diese Instrumente sind konservativer im Bau als die zur gleichen Zeit in Cremona entstandenen Instrumente der Amati Familie Viele seiner erhaltenen Instrumente sind grosse Bratschen die spater oft fur eine angenehmere Spielbarkeit verkleinert wurden Zu seinen Schulern zahlten sein Sohn sowie Giovanni Paolo Maggini und hochstwahrscheinlich der polnische Geigenbauer Marcin Groblicz nach 1540 1609 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Gasparo da Salos Instrumente 3 1 Geigen und Bratschen 3 2 Kontrabasse 3 3 Rohstoffe und Kennzeichnung 4 Abbildungen von Musikinstrumenten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGasparo wurde in Salo in eine Familie von Musikern und Kunsthandwerkern geboren Sein Grossvater Santino besass Land und Schafherden und stellte wohl Saiten fur Streichinstrumente aus Schafsdarm her Sein Vater Francesco um 1561 1565 war Flotist Sein Onkel Agostino 1510 der auch als Fachmann fur Musikinstrumente gefragt war war erster Konzertmeister der capella di Salo und hatte in dieser Funktion die Aufgabe Klerus und Schola cantorum des Doms im Gesang zu unterrichten Agostino hatte vier Tochter und einen Sohn Bernardino 1547 der Musiker wurde und als Violinist und Posaunist trombonista tatig war nacheinander am Hof der Este in Ferrara damals eines der Musikzentren Oberitaliens danach in Mantua am Hof der Gonzaga als dort Claudio Monteverdi sowie spater am papstlichen Hof in Rom 1 Gasparos Sohn Francesco wurde ebenfalls Instrumentenbauer Leben Bearbeiten nbsp Gedenktafel an Gasparo da Salo an der Kirche San Giuseppe in BresciaGasparo erhielt seine erste musikalische Ausbildung wohl durch seinen Vater und seinen Onkel Oberitalien und besonders Salo und Brescia brachten damals eine Reihe von hervorragenden Geigenspielern und anderen Musikern hervor die am Markusdom sowie an vielen Hofen Europas seit den fruhen 1540er Jahren engagiert waren Nach dem Tod des Vaters 1562 zog er nach Brescia wo er in der Contrada Antegnati in der sich mehrere Instrumentenbauer und Musiker niedergelassen hatten ein Haus mit einem Laden erwarb Wahrscheinlich fuhrte er dort das traditionelle Geschaft der Familie den Handel mit Saiten weiter Seine Geschafte liefen so gut dass er bereits drei Jahre spater Isabetta Cassetti die Tochter eines ortlichen Topfers und Glasherstellers heiraten konnte Gasparo pflegte freundschaftliche Beziehungen zu Girolamo Virchi 1523 1575 damals einer der bedeutendsten Instrumentenbauer der Stadt in den Akten als maestro de musica instrumentis bezeichnet 1565 wurde Virchi Pate an Gasparos erstgeborenem Sohn dem noch sechs weitere Kinder folgten Zwei der Sohne starben bereits im fruhen Kindesalter Francesco war der einzige uberlebende Sohn der spater wie sein Vater Geigenbauer wurde Im selben Viertel lebten zwei beruhmte Organisten der Kathedrale von Brescia Fiorenzo Mascara und dessen Nachfolger Costanzo Antegnati sowie der Geigenvirtuose Giuseppe Biagini Mascara spielte wie auch andere seiner Musikerkollegen aus Brescia mehrere Instrumente und er galt als ausgezeichneter Viola und Gambenspieler Die Freundschaft mit diesen Musikern und der haufige nahe Kontakt mit ihnen eroffnete Gasparo neue musikalische Horizonte vor allem was die Perfektionierung des Klangs und die Verbesserung von Saiten und Bau der Instrumente betrifft In einem Steuerbescheid von 1568 wird ein florierendes Geschaft belegt 1575 kaufte er ein Haus in der Contrada delle Cossere das die Wiege einer Instrumentenbauer Werkstatt wurde deren Bedeutung in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts kontinuierlich wuchs und die sich einen hervorragenden Ruf in ganz Europa erwarb Hergestellt wurden alle Typen damals gefragter Saiteninstrumente Mit Gasparo erreichte die Kunst des Geigenbaus ein hohes Niveau Zu seinen Schulern die er in der Kunst des Geigenbaus ausbildete gehoren sein Sohn Francesco der Franzose Alexandro de Marsiliis Alessandro aus Marseille Giovanni Paolo Maggini aus Botticino in der Nahe von Brescia Giacomo Lafranchini aus Valle Camonica und ein Geigenbauer der lediglich unter seinem Vornamen Baptista uberliefert ist Seine Geschafte liefen so gut dass er ausgedehnte Landereien bei Calvagese mit einer Villa und Bauernhausern erwerben konnte Gasparo unterstutzte die Familien seiner Geschwister und amtete als Vormund fur seine drei Neffen als deren Eltern seine Schwester Ludovica und deren Ehemann Rocco Cassetti 1577 an der Pest starben Gasparo da Salo starb am 14 April 1609 und wurde in der Kirche San Giuseppe in Brescia bestattet Sein Grab ist nicht erhalten nur eine Gedenktafel an der Kirche erinnert an den grossen Geigenbauer der Stadt Nach seinem Tod arbeiteten Francesco Maggini und Lafranchini weiter zusammen und fuhrten fur eine kurze Zeit die Werkstatt weiter 2 Gasparo da Salos Instrumente Bearbeiten nbsp Zettel in einer Viola Gasparo da Salo In BresciaGasparo baute Viole da Gamba Violoni Violoncelli Kontrabasse Cister und wahrscheinlich auch Lire da Braccio und Lironi Nur wenige seiner Musikinstrumente sind in ihrem vollstandigen Originalzustand erhalten die meisten sind durch spatere Zutaten erganzt Viole da gamba wurden haufig in Violoncelli umgebaut einige seiner sechssaitigen Bassviolen zu drei und viersaitigen Kontrabassen Geigen und Bratschen Bearbeiten Ausserst selten erhalten sind Violinen Entstanden in einer Zeit in der der Geigenbau noch nicht standardisiert war ahneln sie in Mass und Proportion schon sehr modernen Geigen wobei sie haufig gross dimensioniert sind und eine Lange von bis zu 44 5 cm erreichen konnen Wahrend nach dem Urteil von Fachleuten Da Salo Bertolotti Geigen denen von Amati und Guarneri in der Qualitat unterlegen sind sind seine Violen bei Bratschenspielern wegen ihres vollen Klangs dem Reichtum an Obertonen und ihrer Tiefe sehr begehrt Eine Viola von Gasparo erzielte bei Christie s 2010 in einer Auktion 540 000 Dollar 3 Eine Da Salo Viola spielte beispielsweise Hermann Voss 4 als Bratschist des Melos Quartetts oder Amihai Grosz erster Solobratschist der Berliner Philharmoniker 5 Kontrabasse Bearbeiten Als herausragend gelten seine Kontrabasse Typisch fur seine Basse sind die Schalllocher in Form langgezogener Sinuskurven und schmale Flugel 6 Rohstoffe und Kennzeichnung Bearbeiten Das Holz fur die Instrumente wurde auch aus Venedig importiert Darmsaiten aus Rom fur beides existieren Dokumente 7 Das Holz fur seine Saiteninstrumente war in einzelnen Fallen uber 200 Jahre gelagert Anders als die Amati legte er wenig Wert auf eine asthetisch schon gestaltete Zusammenstellung der Holzmaserung auf der Ruckseite der Instrumente Salo verwendete einen eher weichen rotlichbraunen oder bernsteingelben Lack der im Laufe der Zeit stark nachdunkelt Sein Label lautet Gasparo da Salo In Brescia oder Gasparo da Salo Abbildungen von Musikinstrumenten BearbeitenViola 1580 Violine 1591 Kontrabass 1580 Memento vom 12 November 2010 im Internet Archive Literatur BearbeitenWalter Kolneder Das Buch der Violine 2 Auflage Zurich 1978 ISBN 3 7611 0397 2 S 105 108 Carlo Chiesa Gasparo da Salo In MGG Band 17 2 neubearb Aufl 2002 Sp 583 585 Alfred Plangowsky Geschichte des Kontrabasses Tutzing 1970 ISBN 3 7952 0077 6 Giovanni Livi I liutai bresciani Milano Ricordi 1896 Antonio Maria Mucchi Gasparo da Salo 1940 Milano Hoepli 1998 ISBN 88 203 2563 2 Flavio Dassenno Ugo Ravasio Gasparo da Salo e la luteria bresciana tra rinascimento e barocco Brescia Fondazione Civilta Bresciana Turris 1990 Flavio Dassenno Per gli occhi e l core Strumenti musicali nell arte Comune di Cortefranca 2004 Flavio Dassenno Hrsg Gasparo da Salo Architetto del suono Ausstellungskatalog Salo 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gasparo da Salo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bertolotti Gasparo In Treccani it James Buchanan Gasparo da Salo Viola Memento vom 22 Juli 2013 im Webarchiv archive today Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten A M Mucchi Gasparo da Salo Milano 1940 amati com Memento vom 22 Juli 2013 im Webarchiv archive today christies com Hermann Voss Hackordnungen im Quadrat Bleistiftzeichnungen von Hermann Voss Res Novae Verlag Aulendorf 2017 ISBN 978 3 9818255 1 0 S 64 Amihai Grosz 1 Solobratscher Berliner Philharmoniker Abgerufen am 11 Juni 2019 Dextra Musica Memento vom 16 Juni 2013 im Internet Archive Dokumente sind abgedruckt in Mucha Gasparo da Salo Milano 1940 Normdaten Person GND 119043238 lobid OGND AKS LCCN n82087730 VIAF 813323 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gasparo da SaloALTERNATIVNAMEN Bertolotti GasparoKURZBESCHREIBUNG italienischer GeigenbauerGEBURTSDATUM 20 Mai 1540GEBURTSORT Polpenazze del GardaSTERBEDATUM 14 April 1609STERBEORT Brescia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasparo da 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