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Das Garantiegesetz auch Gesetz der Garantien italienisch Legge delle guarentigie ist eine historische Rechtsquelle Italiens In ihr ist das Territorium der Vatikanstadt geregelt Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Inkrafttreten und Inhalte 3 Hintergrund 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBezeichnung BearbeitenDie volle Bezeichnung des Garantiegesetzes lautet Gesetz uber die Vorrechte des Papstes und des Heiligen Stuhls und uber die Beziehungen zwischen dem Staat und der Kirche italienisch Legge sulle prerogative del Sommo Pontefice e della Santa Sede e sulle relazioni dello Stato con la Chiesa Inkrafttreten und Inhalte BearbeitenDas Gesetz trat am 16 Februar 1871 in Kraft und regelte die Rechte des Papstes und das Verhaltnis des Vatikans zum italienischen Konigreich nach der politischen Entmachtung des damaligen Papstes Pius IX Sl Es garantierte dem Papst die Unverletzlichkeit seiner Person des Vatikan und des Lateran Palastes sowie von Castel Gandolfo Pius IX lehnte im Mai 1871 die ihm vom italienischen Konig Viktor Emanuel II angebotenen begrenzten Souveranitatsrechte ab Pius und seine Nachfolger waren in ihrem Aktionsradius auf die unmittelbare von Festungsanlagen umgebene Vatikanstadt begrenzt Im Handbuch des Volkerrechts stellte Friedrich Heinrich Geffcken 1885 fest dass die Politik der italienischen Regierung nicht nur den Papst und die klerikalen Parteien erbittert sondern auch auf unbefangener Seite Zweifel erweckt ob das Garantiegesetz die richtige Losung der Romischen Frage ist 1 Die Vossische Zeitung beklagte 1915 nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg Die Verstosse gegen das Garantiegesetz sind so zahlreich dass heute von Freiheit von Souveranitat von voller Unabhangigkeit des Oberhauptes der katholischen Kirche von jeder staatlichen Gewalt schlechthin keine Rede sein kann Das italienische Garantiegesetz ist nicht mehr wert als der Fetzen Papier worauf es gedruckt ist 2 Das Garantiegesetz wurde 1915 auch von Karl Hilgenreiner in seiner Schrift Die romische Frage nach dem Weltkriege infrage gestellt Die Romische Frage blieb ein standiges ungeklartes Konfliktthema zwischen Papst und Italien und konnte erst mit dem faschistischen Italien unter Mussolini ausgehandelt werden Das Gesetz der Garantien wurde durch Art 26 III des Vertrags zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Konigreich Italien vom 11 Februar 1929 Lateranvertrage aufgehoben Hintergrund BearbeitenNach dem Abzug der franzosischen Schutztruppen aufgrund des Beginns des Krieges gegen Preussen war italienisches Militar am 20 September 1870 fast kampflos in den damals noch ubrig gebliebenen Kirchenstaat Latium mit seiner Hauptstadt Rom einmarschiert Im Zuge der italienischen Unabhangigkeitsbewegung vgl Risorgimento wurde der Kirchenstaat aufgelost um den 1861 gegrundeten italienischen Nationalstaat mit Rom als Hauptstadt zu vollenden Weblinks BearbeitenText des GarantiegesetzesEinzelnachweise Bearbeiten Zustimmend zitiert in dem Artikel Die romische Frage in Vossische Zeitung Nr 549 27 Oktober 1915 S 1 Vossische Zeitung Nr 549 27 Oktober 1915 S 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garantiegesetz amp oldid 231045649