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Der Gakkelrucken auch Mittelarktischer Rucken 1 Hackelrucken 2 oder Nansenrucken 3 ist ein etwa 1800 km langer mittelozeanischer Rucken im Arktischen Ozean Arktischer Ozean mit diversen Becken und Rucken englische Bezeichnungen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte Erforschung und Geologie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Gakkelrucken liegt als nordliche Fortsetzung des Nordatlantischen Ruckens im Nordpolarmeer zwischen Gronland und Sibirien Dort verlauft die untermeerische Schwelle ungefahr parallel zum Lomonossowrucken und teilt das Eurasische Becken in eine nordliche Halfte das Amundsenbecken 2 auch Pol Tiefsee Ebene 1 oder Eurasiabecken 3 und eine Sudhalfte das Nansenbecken 2 auch Barents Tiefsee Ebene 1 oder Frambecken 3 Sein zentraler Grabenbruch verlauft ungefahr entlang einer Linie vom Mundungsdelta der Lena im Osten zum gronlandischen Nordostrundingen im Westen Die den Gakkelrucken umgebenden Tiefseebecken weisen eine Meerestiefe von ca 4000 m auf von denen sich der Rucken bis maximal ca 1000 m unter dem Meeresspiegel erhebt Der Grabenbruch in der Mitte des Ruckens ist ca 20 bis 40 km breit und maximal ca 5500 m tief Am Gakkelrucken liegt der Langseth Rucken zu dem der Karasik Seamount gehort Sudlich des Gakkelruckens setzt sich der Nordatlantische Rucken uber die komplexe Spitzbergen Transformsystem das aus mehreren Transformstorungen und kleineren Meeresrucken besteht und den Knipovich Rucken fort 4 Geschichte Erforschung und Geologie BearbeitenDer Gakkelrucken ist weltweit der sich am langsamsten spreizende mittelozeanische Rucken Er wurde 1966 nach dem sowjetischen Ozeanographen Jakow Jakowlewitsch Gakkel benannt Bis 1999 als Wissenschaftler aus einem nuklearen U Boot Vulkane entlang des Ruckens entdeckten wurde der Gakkelrucken als nicht vulkanisch angenommen Im Jahr 2001 erforschten mehrere Wissenschaftlergruppen die mit den Forschungseisbrechern Polarstern und Healy unterwegs waren den Gakkelrucken und nahmen Bodenproben Dabei uberraschte besonders die Entdeckung hydrothermaler Aktivitaten die eine Uberprufung der gegenwartigen Modellvorstellungen zur Bildung des Meeresbodens notig machen Im Jahr 2007 entdeckte eine Expedition Anzeichen von explosivem Vulkanismus im Arktischen Ozean mit einer speziell entwickelten Kamera in 4000 Meter Wassertiefe am Gakkel Rucken ausgedehnte Ascheschichten am Meeresboden die auf einen gigantischen Vulkanausbruch hindeuten Im Arktischen Ozean bei 85 N 85 E ereignete sich 1999 nahezu unbemerkt eine heftige Vulkanexplosion hier allerdings unter einer Wasserschicht von vier Kilometer Dicke Zuvor gingen die Forscher davon aus dass explosiver Vulkanismus in Wassertiefen von mehr als drei Kilometern wegen des grossen Umgebungsdrucks nicht vorkommen kann Der Gakkel Rucken offnet sich mit sechs bis vierzehn Millimetern pro Jahr so langsam dass gangige Theorien Vulkanismus fur unwahrscheinlich hielten bis 1999 eine Serie von 300 starken Erdbeben uber acht Monate einen Vulkanausbruch signalisierte Literatur BearbeitenJorn Thiede et al POLARSTERN ARKTIS XVII 2 Cruise Report AMORE 2001 Arctic Mid Ocean Ridge Expedition Berichte zur Polar und Meeresforschung 421 2002 hdl 10013 epic 10426 d001 Jorn Hatzky Analyse von Bathymetrie und akustischer Ruckstreuung verschiedener Fachersonar und Sedimentecholot Systeme zur Charakterisierung und Klassifizierung des Meeresbodens am Gakkel Rucken Arktischer Ozean PDF 45 MB Dissertation Universitat Bremen 2008 Martin Jakobsson et al An improved bathymetric portrayal of the Arctic Ocean Implications for ocean modeling and geological geophysical and oceanographic analyses In Geophysical Research Letters Band 35 L07602 2008 5 S doi 10 1029 2008GL033520 Martin Jakobsson et al The International Bathymetric Chart of the Arctic Ocean In Geophysical Research Letters Band 39 L12609 2012 6 S doi 10 1029 2012GL052219 Valery Mitko Arctic Mid Ocean Ridge In Mark Nuttall Hrsg Encyclopedia of the Arctic Band 1 Routledge New York und London 2003 ISBN 1 57958 436 5 S 131 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenC Riedel The 1999 earthquake swarm on Gakkel Ridge Tough cone Projects englisch Beschriftete Karte des Arktischen Ozeans der Gakkelrucken heisst hier Arctic Mid Ocean Ridge J Snow Gluhende Urgewalten unter dem Eis Max Planck Gesellschaft Geoforschung 8 Juli 2003 H W Schenke et al AMORE Arctic Mid Ocean Ridge Expedition to Gakkel Ridge Alfred Wegener Institut fur Polar und Meeresforschung englisch Massimiliano Molari Christiane Hassenrueck Rafael Laso Perez Gunter Wegener Pierre Offre Stefano Scilipoti amp Antje Boetius A hydrogenotrophicSulfurimonasis globally abundant in deep sea oxygen saturated hydrothermal plumes In Nature Microbiology 9 Marz 2023 doi 10 1038 s41564 023 01342 w Dazu Leben im Rauch der Unterwasservulkane Auf EurekAlert vom 9 Marz 2023 Quelle Max Planck Institute for Marine Microbiology Carly Cassella Bacteria Found Riding The Plumes of Deep Sea Vents Hint at How Ancient Life Spread Auf sciencealert vom 10 Marz 2023 Surviving the Extreme Scientists Discover Life in the Smoke of Underwater Volcanoes Auf SciTechDaily vom 20 Marz 2023 Quelle Max Planck Institute for Marine Microbiology Einzelnachweise Bearbeiten a b c Grosser Kruger Atlas der Ozeane 1979 a b c Haack Atlas Weltmeer VEB Hermann Haack Geographisch Kartographische Anstalt Gotha 1989 S 10 a b c Knaurs Atlas der Welt 1987 Oyvind Engen Olav Eldholm The Arctic plate boundary In Journal of Geophysical Research Solid Earth Februar 2003 doi 10 1029 2002JB001809 Normdaten Geografikum GND 4708010 3 lobid OGND AKS VIAF 244301795 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gakkelrucken amp oldid 237730541