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GEO600 ist ein Gravitationswellendetektor auf Basis eines Michelson Interferometers mit 600 Metern Schenkellange in Ruthe bei Hannover Das 2006 in Betrieb genommene GEO600 ist Teil der internationalen aus funf Instrumenten bestehenden Einrichtung LIGO Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau und Funktionsweise 3 Technische Daten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGEO600 wurde 1995 eingerichtet und wird vom Max Planck Institut fur Gravitationsphysik Albert Einstein Institut in Potsdam und Hannover gemeinsam mit der Leibniz Universitat Hannover der University of Glasgow der Cardiff University der University of Birmingham und der Universitat der Balearen auf Mallorca betrieben Das Budget belief sich auf etwa 10 Millionen Euro ein Zehntel vergleichbarer Projekte Im Jahr 2000 war GEO600 ein regionales Projekt der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover Nach Testlaufen im Sommer 2002 und Ende 2003 wurde der regulare Betrieb 2005 06 aufgenommen Als weltweit erster Detektor setzt GEO600 seit 2010 gequetschtes Licht ein 1 An GEO600 wurden wesentliche Teile der Instrumente und Techniken entwickelt und getestet mit denen an den beiden grossen LIGO Detektoren in den USA die Entdeckung von Gravitationswellen gelang welche am 11 Februar 2016 bekanntgegeben wurde 2 3 4 GEO600 selbst ist im LIGO Verbund vorwiegend fur Design und Entwicklung vorgesehen und daher fur die Art der Signale die am 14 September 2015 entdeckt wurden 5 nicht ausgelegt und dementsprechend wurde dort auch kein Signal gemessen Neben der Grundlagenforschung dient die Anlage auch als Ruckfallebene im LIGO System 6 Leiter des Projekts sind Karsten Danzmann James Hough Bernard Schutz letzterer fur die Theorie 7 Aufbau und Funktionsweise Bearbeiten nbsp Blick in das Zentralgebaude mit mehreren Vakuumtanks einer Messeinrichtung niedriger Behalter mit leichter Wolbung unten rechts und einem Teilstuck des Vakuumrohrs links GEO600 besteht aus neun Containergebauden von deren Zentralbau zwei jeweils 600 Meter lange im Winkel von 93 Grad zueinander angeordnete mit Wellblech abgedeckte Graben ausgehen Ein Laser mit hochmoderner Lasertechnik schickt einen etwa drei Watt starken Lichtstrahl uber einen Strahlteiler durch Rohren in denen mittels Turbomolekularpumpen Ultrahochvakuum erzeugt und aufrechterhalten wird Am Ende der Rohren werden die Strahlen durch spezielle Spiegel reflektiert treffen am Strahlteiler wieder zusammen und werden dann auf der Fotodiode des Interferometers detektiert Die Lichtleistung am Strahlteiler betragt etwa 3 kW 8 Bei derartigen Detektoren geben die Laufzeitunterschiede des Lichts aus den beiden Rohren uber die Stauchungen der Raumzeit Auskunft Die Messungen mussen sehr genau sein um die winzigen Schwankungen in der Raumzeit feststellen zu konnen Die grossen Herausforderungen bestehen darin die vielen Storquellen die ein Signal verdecken wurden auszuschalten Dazu gehoren zum Beispiel Luftdruck und Temperaturschwankungen sowie Bodenerschutterungen aller Art Das gesamte System ist daher in Vakuum verbaut Zudem wurden bestehende Technologien wie Laserstabilisierung absorptionsarme Optiken Regelungstechnik Schwingungsdampfung und Datenverarbeitung pro Tag etwa 80 GB weiterentwickelt Durch zusatzliche Spiegel von hoher Reflektivitat werden sowohl Laserlicht als auch Signal jeweils mehrfach konstruktiv mit sich selbst uberlagert und so verstarkt Duales Recycling Weiterhin werden die Endspiegel durch aktive Schwingungsdampfer und durch eine dreistufige Pendelaufhangung von seismischen Storungen isoliert Zu den wegweisenden Entwicklungen von GEO600 gehort die Aufhangung dieser Spiegel an Glasfasern d h dem Material der Spiegel und somit monolithisch Eines der Containergebaude beherbergt den Kontrollraum in dem die Messdaten zahlreicher Sensoren einlaufen Die Datenverarbeitung der so ermittelten Daten geschieht unter Beteiligung von Einstein home Technische Daten Bearbeiten nbsp Das Endgebaude mit dem ostlichen Arm der zur Strahlumleitung u a einen Spiegel enthaltVakuum Druck 10 8 mbar angelegt in Wellrohr aus Edelstahl mit 2 600 m Lange 60 cm Durchmesser 0 8 mm Dicke Laser diodengepumpter Nd YAG Laser bei 1064 nm Laserleistung 10 W Ausgangsleistung Einmodenbetrieb Leistungsverstarkung bis zu 10 kW Signalverstarkung bis zu 100fach Optik Spiegel aus Quarzglas mit 25 cm Durchmesser Frequenzbereich 50 Hz bis 2 kHz Bandbreite 60 Hz bis 1 kHz Relative Empfindlichkeit 10 21 fur pulsformige SignaleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons GEO600 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GEO600 Gravitational Wave Detector Abgerufen am 6 November 2022 englisch Detectorstatus geo ligo virgo Detector StatusEinzelnachweise Bearbeiten Henning Vahlbruch Alexander Khalaidovski Nico Lastzka Christian Graf Karsten Danzmann Roman Schnabel The GEO600 squeezed light source In Classical and Quantum Gravity Band 27 Nr 8 2010 doi 10 1088 0264 9381 27 8 084027 englisch Ralf Nestler Forscher messen erstmals Gravitationswellen In Tagesspiegel 11 Februar 2016 abgerufen am 6 November 2022 GEO600 gewahrt Einblicke in Schwarze Locher Norddeutscher Rundfunk 14 Juni 2019 archiviert vom Original am 21 September 2019 abgerufen am 6 November 2022 B P Abbott et al Observation of Gravitational Waves from a Binary Black Hole Merger In Physical Review Letters 11 Februar 2016 abgerufen am 1 August 2023 B P Abbott et al Observation of Gravitational Waves from a Binary Black Hole Merger In Physical Review Letters 11 Februar 2016 abgerufen am 1 August 2023 K L Dooley et al GEO 600 and the GEO HF upgrade program successes and challenges In Classical and Quantum Gravity Band 33 2016 arxiv 1510 00317v2 englisch GEO600 Broschure Max Planck Institut fur Gravitationsphysik 2002 S 19 archive org PDF 977 kB abgerufen am 15 Juli 2016 Modell eines GEO600 Strahlteilers in Originalgrosse In Einstein Wellen mobil Theoretische Astrophysik Institut fur Astronomie und Astrophysik Universitat Tubingen archiviert vom Original am 8 Januar 2018 abgerufen am 15 Juli 2016 52 246944444444 9 8083333333333 Koordinaten 52 14 49 N 9 48 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title GEO600 amp oldid 236055464