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Gunter Erwin Grasner bis 1940 Gunter Erwin Murawski geboren am 12 April 1909 in Graudenz gestorben am 30 April 2000 in Neuss war ein deutscher Kriminalpolizist Von 1964 bis 1969 leitete er das Landeskriminalamt Nordrhein Westfalen Grasner war an nationalsozialistischen Gewaltverbrechen beteiligt 1 Leben BearbeitenGrasner trat nach dem Abitur das er 1929 in Kiel bestand als Offiziersanwarter in die Preussische Schutzpolizei ein 2 Nach der Machtubertragung an die Nationalsozialisten trat er zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 958 177 3 Seit 1932 bei der Kriminalpolizei absolvierte er 1934 1935 den Kriminalkommissar Anwarter Lehrgang in Berlin Charlottenburg Ab Mai 1935 war Grasner als Kriminalkommissar Dienststellenleiter im Einbruchs und Morddezernat in Kassel Zwischen November 1936 und Februar 1938 leitete er eine Kriminalgruppe fur die Bekampfung von Eigentumsdelikten bei der Kriminalpolizeileitstelle Berlin Anschliessend ubernahm er den Erkennungsdienst bei der Kriminalpolizei in Kassel Zwischen Oktober 1940 und Januar 1941 lehrte Grasner Kriminalistik an der Grenzpolizeischule Pretsch Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Grasner im Februar 1941 zur Geheimen Feldpolizei GFP abgeordnet ab Marz 1941 gehorte er zur GFP Gruppe 530 mit Standort in Brussel Im Februar 1942 wechselte er zur GFP Gruppe 711 die der Sicherungsdivision 444 unterstellt in der Ukraine und im Suden Russlands operierte Im Dezember 1942 wurde Grasner mit dem Kriegsverdienstkreuz 2 Klasse mit Schwertern ausgezeichnet Ab September 1944 war er Einheitsfuhrer bei der GFP Gruppe 626 beim Stab der 1 Panzerarmee Bei Kriegsende wurde Grasner von der Roten Armee gefangen genommen und von Juni 1945 bis November 1947 in einem Kriegsgefangenenlager bei Stalingrad festgehalten In der Gefangenschaft erlitt er eine schwere Kopfverletzung Grasners Entnazifizierungsverfahren wurde im April 1948 auf Grund einer Amnestie eingestellt Grasner gehorte zum Personenkreis der sogenannten 131er die bei Besetzung von Stellen im offentlichen Dienst zu bevorzugen waren Im Dezember 1951 wurde er als Kriminalpolizeiinspektor beim Landeskriminalamt Nordrhein Westfalen eingestellt und war im zentralen Erkennungsdienst tatig Nach der Beforderung zum Kriminaloberkommissar wechselte er im September 1953 in die fur Polizeifragen zustandige Abteilung des Landesinnenministeriums Im Juli 1956 wurde er als Kriminalrat stellvertretender Leiter der Dusseldorfer Kriminalpolizei im Juli 1961 ubernahm er die Leitung der Kriminalpolizei in Recklinghausen Im Juni 1964 wurde er zum Direktor des Landeskriminalamtes ernannt das er bis zu seiner Pensionierung im September 1969 leitete Laut einem im Dezember 2019 veroffentlichten Gutachten des Historikers Martin Holzl war Grasner ebenso wie seine drei Amtsvorganger Friedrich Karst Friederich D heil und Oskar Wenzky an nationalsozialistischen Gewaltverbrechen beteiligt Holzl verweist auf Grasners Zugehorigkeit zur Geheimen Feldpolizei die von der Geschichtswissenschaft als Gestapo der Wehrmacht charakterisiert wird Aus Einsatzberichten der GFP Gruppe in Belgien ergibt sich dass die Einheit unter anderem Mitglieder des Widerstandes Deserteure geflohene Kriegsgefangene und der Spionage Verdachtigte verhaftete Belgische Behorden schrieben nach Kriegsende das Fuhrungspersonal der GFP Gruppe darunter Grasner international zur Fahndung aus Vorgeworfen wurden Mord Folter und Deportation von Zivilisten Inhaftierung unter unmenschlichen Bedingungen sowie die Beschlagnahme von Eigentum Die belgischen Ermittlungen gegen Grasner wurden im Dezember 1947 beendet da sich keine konkreten Belastungen ergeben hatten 4 In der Sowjetunion diente die GFP vor allem als Instrument der Partisanenbekampfung sie war an der Folterung und massenhaften Erschiessung von Partisanen Kommissaren Juden und Verdachtigen beteiligt Ein blosser Verdacht reichte aus um sofort erschossen zu werden Laut einer Meldung vom November 1942 erschoss die GFP Gruppe zu der Grasner gehorte sechs von sieben Personen die sie zuvor festgenommen hatten 5 Grasner stellte nach Kriegsende seine bisherige Berufslaufbahn als permanenten Widerstand gegen den Nationalsozialismus dar 6 Sein Antrag auf Wiedergutmachung wurde im Dezember 1955 abgelehnt da er NSDAP Mitglied gewesen war und weil sich seine Behauptung seine Beforderung sei aus politischen Grunden unterblieben als unzutreffend herausgestellt hatte 7 Weblinks BearbeitenMartin Holzl Gutachten NS Vergangenheit ehemaliger Behordenleiter des Landeskriminalamtes NRW PDF 822 kB Einzelnachweise Bearbeiten Holzl Gutachten NS Vergangenheit S 90 biographische Angaben bei Holzl Gutachten NS Vergangenheit S 89 102 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11741225 Holzl Gutachten NS Vergangenheit S 91 93 Holzl Gutachten NS Vergangenheit S 94 96 Holzl Gutachten NS Vergangenheit S 97 Holzl Gutachten NS Vergangenheit S 98 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 Januar 2020 PersonendatenNAME Grasner GunterALTERNATIVNAMEN Murawski Gunter Geburtsname Grasner Gunter Erwin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kriminalpolizist Direktor des Landeskriminalamtes Nordrhein WestfalenGEBURTSDATUM 12 April 1909GEBURTSORT GraudenzSTERBEDATUM 30 April 2000STERBEORT Neuss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Grasner amp oldid 233359366