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Gotz Schultheiss unter dem Schopf auch Gotz Schultheiss unterm Schopf 14 Jahrhundert 1408 in Andelfingen war von 1405 bis 1407 Schultheiss von Winterthur Er wurde wegen eines Burgrechts mit Zurich vom osterreichischen Landvogt Hermann von Sulz in der Thur ertrankt Leben BearbeitenGotz Schultheiss unter dem Schopf wurde wahrscheinlich in Winterthur geboren und war Sohn von Rudolf und Elisabeth Schultheiss unterm Schopf Er hatte einen Bruder namens Georg Seine Frau war Verena Heggenzer die einem bedeutenden Schaffhauser Geschlecht entsprang Es ist anzunehmen dass Gotz auch selbst eine Zeit lang in Schaffhausen gelebt haben konnte jedenfalls wird er bei der Harnischanleite von 1405 nicht aufgefuhrt Jedoch ist auch moglich dass er sich zu dieser Zeit bei seiner Mutter aufhielt Gotz wird 1395 erstmals als Mitglied des Kleinen Rats in Winterthur erwahnt aber 1400 nicht mehr als solcher gefuhrt Nachdem der bisherige Schultheiss Laurenz von Sal am 17 Juni 1405 als Anfuhrer der Winterthurer Truppen bei der Schlacht am Stoss gefallen war wurde Gotz Schultheiss unterm Schopf am 28 Juni zum neuen Schultheissen von Winterthur gewahlt Die ersten Monate seiner Amtszeit wurden vor allem durch die Abrechnung der Schlacht und der Verwaltungsangelegenheiten um diese gepragt zudem musste Winterthur auch weiterhin Truppen stellen So kam es im Dezember auch zu einer neuerlichen Harnischanleite Des Weiteren erreichte Gotz dass man Urteile des Schultheissengerichts nicht mehr an den Ammann und Rat in Konstanz weiterleiten konnte und dass somit die letzte Instanz des Schultheissengerichts in Winterthur war Des Weiteren wurden die Winterthurer Rechte und Gewohnheiten wahrend seiner Amtszeit nochmals urkundlich bestatigt Diese Gunstbekundungen seitens Osterreich Habsburgs hatten wohl auch einiges mit der bedrohlichen Lage Winterthurs in der Zeit der Appenzellerkriege zu tun in denen den Herrschern viel daran lag Winterthur an sich zu binden Am 31 Juli 1407 kam es zur Neuwahl des Schultheissen bei der Heinrich von Hunzikon zum neuen Schultheissen gewahlt wurde Uber die Grunde warum Gotz das Schultheissenamt an Huntzikon abgeben musste kann man nur mutmassen Ein moglicher Grund konnte gewesen sein dass Heinrich von Hunzikon angesichts der Bedrohung durch die Appenzellerkriege als kriegstuchtiger galt Dass Gotz aber weiterhin das Ansehen des Rats genoss ist daraus ersichtlich dass er bei der gleichen Wahl als 1 Mitglied des Rates gewahlt wurde Aussenpolitisch wurde es dann fur Winterthur auch immer bedrohlicher Die Appenzeller Bauern und ihre Verbundeten zogen im Fruhjahr 1407 brandschatzend durch den Thurgau und kamen dabei nahe an Winterthur vorbei So eroberten sie viele Orte in Winterthurs naherer Umgebung Wil Elgg Ossingen Andelfingen und selbst Kyburg wurden von den Bauern heimgesucht Dieser Kriegszug der Appenzeller wurde erst in Frauenfeld gebremst als die Stadt der Belagerung standhielt und damit wohl Winterthur als nachste osterreichische Hochburg vor einer Belagerung verschonte Da die Lage auch fur das eidgenossische Zurich wirtschaftlich bedrohlich war und Zurich eine weitere Machtausweitung von Schwyz einem Verbundeten von Appenzell verhindern wollte schloss die Stadt mit Winterthur am 2 September 1407 ein Burgrecht ab Dieses Burgrecht das mehr aus Not geschah wurde von Osterreich falschlicherweise als ein Wechsel Winterthurs auf die eidgenossische Seite angesehen Dieses Missverstandnis wurde dann Gotz nach der Niederlage der Appenzeller wohl auch zum Verhangnis auch wenn nicht bekannt ist inwiefern er am Abschluss des Burgrechts uberhaupt beteiligt war Er war zwar nicht mehr Schultheiss jedoch weiterhin das 1 Mitglied des Rates und in dieser Funktion wahrscheinlich auch als Chefunterhandler evtl sogar als Initiator des Burgrechts tatig und moglicherweise mitverantwortlich fur weitere demokratisch zunftische Entwicklungen in der Stadt So konnten Vertreter der Handwerker neu die Rechnung der Stadt prufen und die Amterkumulation wurde ausser Kraft gesetzt Zudem wurde der Schultheiss von der Burgschaft statt vom Rat gewahlt und dies nur fur ein Jahr Auf jeden Fall wurde Gotz gemass zwei verschiedenen Chroniken im Fruhjahr 1408 vom osterreichischen Landvogt Hermann von Sulz gefangen genommen und ohne ein Gericht bei Andelfingen in der Thur ertrankt Gotz erscheint bereits bei einer Abrechnung der Ratsmitglieder am 7 Marz nicht mehr in den Ratsprotokollen Hermann von Sulz setzte in der Stadt ubrigens auch verfruhte Neuwahlen an die anstatt Ende Juni bereits am 25 Marz 1408 stattfanden dabei wurde auch Schultheiss Heinrich von Huntzikon bereits wieder ersetzt Mit diesen Neuwahlen erlitten auch die oben erwahnten demokratischen Bemuhungen in der Stadt eine Niederlage Quellen BearbeitenKaspar Hauser Winterthur zur Zeit des Appenzellerkrieges Hrsg Historisch Antiquarischer Verein Winterthur Buchdruckerei Winterthur vorm G Binkert Winterthur 1899 S 29 82 Werner Ganz Geschichte der Stadt Winterthur Einfuhrung in seine Geschichte von den Anfangen bis 1798 In 292 Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Winterthur 1960 S 37 40 Weblinks BearbeitenMartin Lassner Schultheiss unterm Schopf Gotz In Historisches Lexikon der Schweiz Winterthur zur Zeit der Appenzellerkriege auf Google Books nur frei verfugbar mit amerikanischer IP PersonendatenNAME Schultheiss unter dem Schopf GotzALTERNATIVNAMEN Schultheiss unterm Schopf GotzKURZBESCHREIBUNG Schultheiss der Stadt WinterthurGEBURTSDATUM vor 1395STERBEDATUM 1408STERBEORT Andelfingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotz Schultheiss unter dem Schopf amp oldid 216611616