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50 482282 6 618243 Koordinaten 50 28 56 2 N 6 37 5 7 O Die Gorresburg ist ein galloromischer Tempelbezirk auf einem Hugel am Rande des Urfttales bei Nettersheim in der Eifel mit einem Heiligtum der Matronae Aufaniae Sein Ursprung geht nicht in vorromische Zeit zuruck sondern ein mit einem Holzzaun eingefriedeter Kultplatz mit einem Erdaltar in seinem Zentrum bestand erst seit der zweiten Halfte des 1 Jahrhunderts Der heute teilrekonstruierte Haupttempel der kein galloromischer Umgangstempel war wurde Mitte des 2 Jahrhunderts errichtet Genutzt wurde das Heiligtum wahrscheinlich bis Anfang des 5 Jahrhunderts Eine Umfassungsmauer umschliesst das Heiligtum das aus drei separaten kleineren Bauten Cellae besteht Auch ausserhalb dieser Mauer wurden Gebaudereste gefunden Die Tempelanlage befindet sich in direkter Nahe zu einem romischen Vicus aus der gleichen Zeit und bildet mit weiteren zahlreichen Siedlungs und Strassenspuren auf der Nettersheim Marmagener Hochflache den romischen Siedlungsbezirk Marcomagus der bereits im Itinerarium Antonini aufgefuhrt ist Die sachlich irrefuhrende Bezeichnung Gorresburg geht auf die alte Flurbezeichnung der Fundstatte in der Gemarkung Nettersheim zuruck die aus der Zeit vor der Entdeckung des Romertempels stammt Das Matronenheiligtum zahlt zu den bedeutenden Funden in der romischen Provinz Germania inferior und ist fur die siedlungs und religionsgeschichtliche Forschung im Rheinland von grosser Wichtigkeit vgl Spickermann 2008 Es wurde im Jahre 1909 entdeckt und vom Provinzialmuseum Bonn unter Leitung von Hans Lehner und Joseph Hagen ergraben Neben zahlreichen Kleinfunden wurden vor allem Matronendenkmaler und Weihesteine in grosser Zahl entdeckt die auf eine intensive Benutzung der Weihestatte schliessen lassen Insgesamt wurden mehr als 40 Inschriftensteine oder Bruchstucke gesichert Die Steindenkmaler werden im Rheinischen Landesmuseum in Bonn aufbewahrt Der Befund wurde in den Jahren 1976 und 1977 gesichert und teilrekonstruiert so dass die Umrisse der Gebaude heute deutlich werden Zudem wurden Nachbildungen von drei Weihesteinen an der Tempelwand aufgestellt Das Heiligtum ist damit seit 1977 touristisch erschlossen und heute Teil des Archaologischen Landschaftsparks der am 18 Mai 2014 eroffnet wurde und den gesamten Vicus bis zum Steinrutsch in der Urftaue umfasst Gallo romischer Tempelbezirk Gorresburg bei Nettersheim Gorresburg Luftbild 2016 Aufgemauerter Grundriss Weihesteine der Matronae Aufaniae Detail eines Weihesteins fur die MatronaeLiteratur BearbeitenHans Lehner Das Heiligtum der Matronae Aufaniae bei Nettersheim In Bonner Jahrbucher 119 1910 S 301 321 Provinzialmuseum Bonn Hrsg Xanten Mayen Nettersheim Bonn 1910 Hans Lehner Die antiken Steindenkmaler des Provinzialmuseums in Bonn Friedrich Cohen Bonn 1918 Nr 277 312 S 130 142 Heinz Gunter Horn Das Matronenheiligtum bei Nettersheim In Nordostliches Eifelvorland Euskirchen Zulpich Bad Munstereifel Blankenheim Teil II Exkursionen Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz u a Hrsg Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 26 Verlag Philipp von Zabern Mainz am Rhein 1974 S 88 ff Heinz Gunter Horn Nettersheim Romischer Tempelbezirk In Heinz Gunter Horn Hrsg Die Romer in Nordrhein Westfalen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0312 1 S 571 ff Wolfgang Spickermann Germania Inferior Religionsgeschichte des romischen Germanien II Tubingen 2008 ISBN 978 3 16 149381 2 Frank Biller Kultische Zentren und Matronenverehrung in der sudlichen Germania inferior Osnabrucker Forschungen zu Altertum und Antke Rezeption Bd 13 Verlag Marie Leidorf Rahden Westfalen 2010 ISBN 978 3 89646 734 8 S 29 53 Salvatore Ortisi Der Vicus bei Nettersheim Kr Euskirchen und die romische Besiedlung des oberen Urfttals In Martin Grunewald Stephan Wenzel Hrsg Romische Landnutzung in der Eifel Neue Ausgrabungen und Forschungen Tagung in Mayen vom 3 bis zum 6 November 2011 RGZM Tagungen Band 16 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 2012 S 279 288 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gorresburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gorresburg Inschriften aus dem Matronenheiligtum von Nettersheim in der Epigraphischen Datenbank Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorresburg amp oldid 212027205