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Die Fussspuren des Teufels englisch Devil s Footprints waren ein Phanomen das in der englischen Grafschaft Devon im Jahr 1855 beobachtet wurde Nach heftigen Schneefallen erschienen Spuren in Form gespaltener Hufe im Schnee die uber lange Strecken angeblich schnurgerade verliefen Die Abdrucke erhielten ihren Namen weil Aberglaubische verbreiteten dass sie vom Satan verursacht seien Es gibt manche Theorie zu diesem auch Ratsel von Devonshire genannten Vorkommnis Allerdings wird der Wahrheitsgehalt einzelner Fakten angezweifelt Im Jahr 1855 veroffentlichte Zeichnung Inhaltsverzeichnis 1 Schilderungen 2 Zeitumstande 3 Erklarungsversuche 4 Vergleichbare Falle 5 Von Mike Dash gesammelte Erkenntnisse 5 1 Wetteranomalie 5 2 Fruhe Suche nach rationaler Erklarung 5 3 Quellen 5 4 Spuren 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksSchilderungen BearbeitenIn der Nacht vom 8 auf den 9 Februar 1855 und ein paar Tage danach schneite es in Devon heftig Am Morgen fanden Bewohner Spuren im Schnee die gespaltenen Hufabdrucken ahnelten Diese Spuren waren 1 5 bis 2 5 Inch zwischen 3 8 und 6 3 cm breit und wiederholten sich in einem regelmassigen Abstand von acht Inch 20 3 cm Sie erstreckten sich in der Landschaft addiert uber geschatzte bis zu 100 Meilen 160 9 Kilometer und folgten abgesehen vom Richtungswechsel an verschiedenen Punkten einem schnurgeraden Kurs Die in der Region allgegenwartigen Spuren fuhrten uber Garten im Wege liegende Hauser Mauern einen Heuschober und andere Hindernisse hinweg Auf schneebedeckten Dachern waren sie zu erblicken Auch durch ein kleines Abflussrohr von etwa vier Inch 10 2 cm Durchmesser sollen Spuren gefuhrt haben Das Gebiet in dem die Fahrten vorkamen reichte von Exmouth bis Topsham und uber den Fluss Exe hinweg nach Dawlish und Teignmouth In 30 Ortschaften ratselten die Menschen uber die ungewohnlichen Abdrucke im Schnee Spater tauchten auch Berichte auf dass es sie ferner auf Feldern weiter im Suden bei Totnes und Torquay gegeben habe und dass Hufspuren ferner bei Weymouth in Dorset und sogar in Lincolnshire anzutreffen waren Geruchte uber das Beobachten einer teufelsahnlichen Gestalt im Bezirk Devon wahrend des Schreckens tauchten auf Ein Trupp von Menschen bewaffnete sich und versuchte erfolglos den in einem Tier vermuteten Urheber ausfindig zu machen Zeitumstande BearbeitenDevon ist eine Grafschaft im sudwestlichen England Das Ereignis beruhrte den dem Armelkanal zugewandten Landesteil Die Spuren fuhrten aus ostlicher in westliche Richtung An Hausern waren um 1855 bauerliche Cottages und ein oder zweistockige Gebaude in Stadten vorzufinden Viele Menschen auf dem Lande neigten noch zum Aberglauben Bose Machte oder der Leibhaftige wurden hinter manch ungewohnlichen Ereignissen vermutet die sich dem Verstandnis der noch wenig gebildeten Bevolkerung entzogen oder ihr negative Auswirkungen bescherten Erklarungsversuche BearbeitenUber das Ereignis existieren allerlei Erklarungen Einige Forscher sind skeptisch dass sich die Spuren wirklich uber hundert Meilen aneinanderreihten und argumentieren dass niemand in der Lage gewesen ware die gesamte Strecke in der Nacht zuruckzulegen Ein anderer Grund fur Skepsis sind die Augenzeugenberichte zu den Abdrucken selbst die in verschiedenen Details schwankten Zu den weniger wahrscheinlichen Theorien uber das Geschehen zahlen Es handele sich um die Schwindelei von einem Unbekannten der mit einem heissen Metallgegenstand die Spuren im Schnee erzeugt habe In einem Anfall von Massenhysterie seien verschiedene Tierspuren von der beunruhigten Bevolkerung zu einer einzigen zusammengefasst worden Die Fahrten wurden vielerlei Tieren zugeordnet Fischotter Dachse Hunde Katzen Esel und Albatrosse gerieten als Urheber in Verdacht Im Jahr 1855 wurden die Spuren ferner mit einem angeblich aus einer Menagerie entlaufenen Kanguru in Verbindung gebracht Doch gab es keine derartige Verlustmeldung und das dem Tier unmogliche Uberqueren des breiten Flusses Exe spricht gegen diese Erklarung Jemand spekulierte ein Wetterballon habe sich losgerissen sei vom Schneesturm uber das Gebiet geweht worden und ein an einem Seil hangendes Hufeisen habe die Spuren hinterlassen Wahrscheinlicher scheint demgegenuber dass Springmause oder andere Nagetiere die Spuren verursacht haben Diese Vermutung wurde ebenfalls schon wenige Tage nach dem Ereignis geaussert Eine neuere Darstellung 1 gewinnt dem Sympathie ab Waldmause konnten wegen der ungewohnlich kalten Witterung auf Nahrungssuche in Gehofte und Siedlungen vorgedrungen sein Auf Schnee bewegten sie sich springend erzeugten eine geradeaus weisende Linie und hinterliessen dabei an Hufabdrucke erinnernde Spuren im Schnee Der Abstand sei nahezu gleich das Muster des Abdrucks variiere indessen geringfugig und konne durchaus den Eindruck eines vorne offenen Hufes aufweisen Dass manch beobachtete Spuren abrupt aufhorten konne am Zugriff von Greifvogeln wie etwa Eulen liegen deren Beute die im Schnee leicht erkennbaren Mause wurden Als versierte Kletterer kamen die Nagetiere uber Mauern und Dacher hinweg und waren fahig durch Rohre Ritzen und kleine Offnungen zu gelangen 2 Die Nagetier Theorie uberzeugt in ihrer Argumentation am ehesten doch ob sich das Ereignis tatsachlich so zugetragen hat kann nach der inzwischen verstrichenen Zeit nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden Vergleichbare Falle BearbeitenDie Londoner Tageszeitung The Times berichtete am 14 Marz 1840 dass im schottischen Bezirk um Glenorchy Glenlyon und Glenochay mehrmals nach Schneefallen Spuren eines unbekannten Tieres bemerkt worden sind Sie ahnelten jenen eines Fohlens betrachtlicher Grosse und waren tief im Schnee eingesunken In diesem Bericht allerdings findet sich keine Erwahnung des Teufels als moglicher Urheber James Clark Ross berichtete anlasslich seiner Antarktisexpedition 1839 1843 dass im Mai 1840 auf der Kerguelen Insel hufeisenformige Abdrucke im Schnee aufgefallen seien die sich dann auf einer Felsplatte ohne Schnee verloren Sie seien jenen eines Ponys oder Esels vergleichbar gewesen Landtiere bekam die Expedition nicht zu Gesicht 3 Am 17 Marz 1855 druckten The Illustrated London News einen Leserbrief aus Heidelberg uber angeblich vergleichbare jahrlich wiederkehrende Spuren auf dem Piaskowagora einem Sandhugel in Galizien ab Auch aus den Jahren 1950 plotzlich beginnende und endende hufeisenformige jedoch nicht gespaltene Spuren im Sand an einem Strand in Devon und 1957 unvermittelt endende Spuren im Schnee in einem Garten gibt es entsprechende Berichte Am 12 Marz 2009 wurden in Devon ahnliche Spuren in einem Hof entdeckt Eine Erklarung fand man nicht Hufspuren von 2013 im schottischen Girvan die seltsame Linien bildeten wurden dagegen einem Aprilscherz zugeschrieben Schliesslich wird spekulativ in Internetseiten auch das Canvey Island Monster bemuht Die dort 1954 und 1955 am Strand gefundenen Uberreste einer unbekannten Tierart stammen nach Expertenmeinung von kurios aussehenden Armflossern Von Mike Dash gesammelte Erkenntnisse BearbeitenUber das geheimnisumwitterte Ereignis sammelte der britische Autor Mike Dash langjahriger Herausgeber der Zeitschrift Fortean Times uber einen langeren Zeitraum Informationen und spurte Quellen nach Die folgenden Sachverhalte basieren auf dem von ihm verfassten Bericht 4 Wetteranomalie Bearbeiten In Grossbritannien herrschte zu jener Zeit ein ungewohnt strenger Winter Die Flusse Exe und Teign waren auf einem Teil ihrer Lange zugefroren Es gab am 8 Februar schweren sturmischen Schneefall bis etwa gegen Mitternacht Dann stieg die Temperatur und der Schnee verwandelte sich in Regen Gegen Morgen zu fiel die Temperatur wieder und bei Tagesanbruch uberzog wieder Frost das Land Fruhe Suche nach rationaler Erklarung Bearbeiten Der erste nachweisbare Bericht uber das mysteriose Ereignis tauchte am 13 Februar 1855 auf und erwahnt bereits den Glauben von Einwohnern der Teufel habe Devon einen Besuch abgestattet Er enthielt jedoch schon die Vermutung des Wirkens keiner ubernaturlichen Macht ein aus einer Menagerie entkommener Affe konne eventuell fur die Spuren ursachlich sein Nach und nach gerieten mit der Zeit auch Grosstrappe Reiher Dachs Maus Ratte Otter Schwan Kanguru Esel Katze Wolf Hase Herden und Vogel in Verdacht Innerhalb weniger Stunden nach dem Auffinden gab es unzahlige Versuche von Menschengruppen herauszufinden was geschehen war Vom Ort Dawlish aus folgte eine bewaffnete Truppe den Spuren uber eine Distanz von funf Meilen ohne etwas Brauchbares zu entdecken Andere fanden heraus dass Spuren mitten in Feldern aufhorten so als ob irgendetwas fortgeflogen ware Quellen Bearbeiten Es gibt wenige Erstquellen zu dem Vorkommnis doch viele sekundare Quellen Die einzigen schriftlich bekannten Aufzeichnungen eines Augenzeugen sind die Papiere des Reverend H T Ellacombe eines von 1850 bis zu seinem Tod 1885 in Clyst St George lebenden Vikars Sie wurden 1952 in einer Kiste der Pfarrei entdeckt Ferner gibt es einige Briefe an die Illustrated London News zum Ereignis die von der Zeitschrift auch publiziert wurden Der erste stammt von einem Korrespondenten der sich South Devon nannte und viele Elemente der uberlieferten Fakten pragte Er enthalt die Aufzahlung aller Orte in denen die Spuren gesichtet worden seien Ferner wird darin behauptet die Spuren hatten uberall exakt dieselbe Grosse und dieselbe Schrittlange gehabt zwei Aussagen die nicht stimmen Hier wird vom Schreiber oder seinem Informanten auch die Spur auf einer 14 Fuss hohen Mauer und auf Dachern kolportiert Der Schreiber weist die Idee zuruck dass Tauen und erneutes Gefrieren die Spuren verformt haben konnen und beteuert dass Tierspuren erkennbar geblieben seien Er gibt die Lange der Spur mit hundert Meilen an dass ihr Verlauf schnurgerade war und sie an einer Stelle den Exe uberquert habe Nach Auffinden der Ellacombe Papiere konnte seine Identitat geluftet werden Es war ein 19 Jahriger der spater als Museumskurator in Exeter Karriere machte Ein anderer Zeitzeuge war Reverend G M Musgrave mit seinen Briefen an die Illustrated London News Er trug die Entdeckung der uber einen Heuschober fuhrenden Spur bei und lieferte die Erklarung eines Kangurus als Fahrten Verursacher Schliesslich gibt es noch den Brief eines anonymen Verfassers der Klauenspuren eines Otters vermutete weil sie auch durch ein Rohr fuhrten sich selbst aber nicht sicher war Nur diese vier Quellen lieferten Eindrucke aus erster Hand Einen ersten Presseartikel druckte im Jahr 1855 die in Exeter beheimatete Zeitung Western Luminary Artikel erschienen dann in den Illustrated London News und in der Times Erst im Jahr 1890 kam es dann in Notes amp Queries zur Korrespondenz mit Augenzeugen die sich erinnerten Schliesslich wurden 1922 nochmals Berichte veroffentlicht Diese Jahrzehnte spater dokumentierten Angaben sind jedoch mit grosser Vorsicht zu betrachten Spuren Bearbeiten Mike Dash stellt in einer Tabelle dar dass es in den Quellen zu Grosse und Schrittlange der Spur abweichende Aussagen aus den Orten gab Es mussen verschiedene Spuren gewesen sein und nicht eine einzige die sich uber das Land zog Literatur BearbeitenWikisource Charles Fort The Book of the Damned Chapter 28 abgefragt am 10 Februar 2009Einzelnachweise Bearbeiten Karl P N Shuker Weltatlas der ratselhaften Phanomene ISBN 3811214918 Kryptozoologie net Die teuflischen Mausespuren von Devon abgefragt am 16 Februar 2009 James Clark Ross A voyage of discovery and research in the Southern and Antarctic regions during the years 1839 1843 London 1847 englisch abgefragt am 24 Marz 2009 The Devil s Hoofmarks Memento vom 9 Februar 2015 im Internet Archive englisch mit Quellen abgefragt am 24 Marz 2009Weblinks BearbeitenMysterious Britain The Devil s Footprints englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fussspuren des Teufels amp oldid 220041184