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Frontpage war eine deutsche Szenezeitschrift im Bereich elektronische Musik und Technokultur Sie war wahrend der 1990er Jahre bis zu ihrer Einstellung 1997 das einflussreichste Printmedium der Technoszene Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Geschichte 3 Generationen 4 Camel Silverpage 5 Kritik 6 Veranstaltungen 7 Compilations 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten nbsp Art Director Alexander BranczykAuffallig war die unkonventionelle und gerade typografisch experimentelle Gestaltung der Frontpage Pragend war hier vor allen Dingen Alexander Branczyk der ab Mitte 1992 die Gestaltung ubernimmt und zahlreiche Schriften fur das Heft entwirft Wahrend ahnliche Magazine wie Raveline oder Groove in erster Linie uber Techno Musik berichteten konzentrierte sich die Frontpage verstarkt auf die Technoszene und die damit zusammenhangende Spasskultur So zeigten auch die Titelblatter der Zeitschrift bis zum kommerziellen Verkauf am Kiosk keine bekannten Aktivisten der Szene sondern jeweils ein farbig gestaltetes Foto eines Ravers Regelmassige Kolumnen und Erlebnisberichte der sogenannten Octopussies Angel Joy und Pain reprasentierten das stereotype Bild verruckter und spassbesessener Raverinnen Von verschiedenen Autoren wurden lokale Party und Szeneberichte zusammengetragen Umfangreich waren besonders die Rezensionen der zahlreichen neuen Musikveroffentlichungen Das Magazin finanzierte sich uberwiegend durch Werbung szenenaher Unternehmen wie Musik und Modelabels Hersteller von Energydrinks Flyerabdrucke diverser Partyveranstalter und Anzeigen von Plattenladen und Technikversandhausern Geschichte BearbeitenAuflagen entwicklungJahr Auflage05 1989 5 00011 1989 10 00008 1990 15 00002 1993 25 00006 1993 40 00001 1994 60 00003 1995 100 000Indirekte Vorlaufer der Zeitschrift waren die Lokalmagazine 6370 damalige PLZ von Oberursel im Taunus und HG Magazin Kfz Kennzeichen von Bad Homburg vor der Hohe Frontpage erschien erstmals im Mai 1989 zunachst als Magazin zur Technoclub Veranstaltungsreihe in der Frankfurter Flughafendiskothek Dorian Gray und umfasste 8 Seiten in Schwarz Weiss mit einer Auflage von 5000 Exemplaren Gegrundet wurde die Zeitschrift von Jurgen Laarmann JL und Stefan Weil Wahrend von Jurgen Laarmann der Name und von Stefan Weil das Logo entwickelt wurden verfasste der DJ und Produzent Andreas Tomalla bekannt unter dem Pseudonym Talla 2XLC die ersten Artikel Im Juli 1989 wurde Armin Jeff Johnert Chefredakteur und die Auflage im November des gleichen Jahres im Rahmen der Jubilaumsfeier des funfjahrigen Bestehens des Technoclub auf 10 000 verdoppelt Zwischen Februar und August 1990 erscheint die Zeitschrift sowohl als Beilage der Musikzeitschrift Network Press als auch in einer Sonderausgabe fur den Technoclub Jurgen Laarmann wurde im August 1990 gleichberechtigter Chefredakteur neben Armin Johnert Darauf folgten redaktionelle Kontroversen zwischen JL der den Fokus auf die Berliner Techno und Houseszene setzte und den Initiatoren des Technoclub sowie Armin Johnert die nicht von dem ursprunglichen Konzept abweichen wollten das den Schwerpunkt auf Electronic Body Music Synthie Pop und Electro Wave legte Aufgrund dessen gab der Technoclub das Magazin ab April 1992 nicht mehr heraus und reanimierte als Ersatz das New Life Soundmagazine Jurgen Laarmann fuhrte die Frontpage mit der Redaktion in der Waldemarstrasse in Berlin Kreuzberg fort und pragte unter der Bezeichnung T N G The Next Generation wahrend der darauffolgenden Jahre die Exzentrik der stets sehr bunt und unkonventionell gestalteten Ausgaben Im August 1992 zog die Redaktion in die Grossbeerenstr 81 in Berlin ein Jahr darauf in die Kaiser Friedrich Strasse 41 und letztlich im Mai 1994 in die Tauentzienstrasse 7b c Durch die Zusammenarbeit mit dem Musiklabel Low Spirit der Loveparade und den Mayday Veranstaltungen aber auch anderen grossen Ereignissen wie dem Camel Airrave oder der Party Kreuzfahrt Rave amp Cruise legte Frontpage in der Berichterstattung den Schwerpunkt zunehmend auf Projekte aus dem naheren Umfeld Mitte der 1990er Jahre umfasste die Zeitschrift etwa 80 Seiten Zeitweise erschien erganzend das Beiheft Sense als Modemagazin fur Club und Streetwear Bis Ende 1995 lag sie kostenlos in Techno Clubs Plattenladen und Modeboutiquen aus und war anschliessend herausgegeben von der Ende 1994 von Jurgen Laarmann gegrundeten Technomedia Verlags GmbH fur 5 DM im Zeitschriftenhandel erhaltlich 1996 hatte das Magazin einen Umfang von 140 Seiten und eine Auflage von 70 000 Heften 1 Bereits Mitte der 1990er Jahre zeigte sich die Zeitschrift von dem Internet als neuem Medium begeistert 1995 ging von Frontpage die Grundung von techno de aus eines der bekanntesten Techno Internetportale das mittlerweile wiederholt den Besitzer wechselte Nachdem der Sponsoringvertrag mit R J Reynolds Tobacco am 31 Dezember 1996 ausgelaufen war und kein neuer Hauptsponsor gefunden werden konnte wurde die Zeitschrift aufgrund finanzieller Defizite nach der letzten Ausgabe vom April 1997 eingestellt Ein Teil der ehemaligen Frontpage Redaktion um den Redakteur Sascha Kosch grundete 1997 die bis Marz 2014 bestehende Zeitschrift fur elektronische Lebensaspekte de Bug die anfangs unter dem Namen Buzz vertrieben wurde Von der Frontpage mit zu de Bug wechselte auch der Plattenrezensent Riley Reinhold 2 Nach 1997 gab es noch einmal einen Versuch die Zeitschrift als PDF Ausgabe wiederzubeleben was mittlerweile jedoch ebenfalls eingestellt wurde In den 2000er Jahren startete Jurgen Laarmann einen weiteren Versuch die Zeitschrift wiederzubeleben Im Sommer 2001 erschien das Magazin kostenlos unter dem Namen JL Frontpage herausgegeben von der Zeitbank Medien Verlag GmbH der Herausgeberin des damaligen Szenemagazins Flyer in nuchternerem Design mit dem Untertitel Berlin 2001 FuckSexLove mit Berichterstattungen uber Paraden Loveparade Fuckparade und dem Carneval Erotica deren Status als Demonstrationen seinerzeit kontrovers diskutiert wurde Darauf folgten einige weitere Ausgaben die jedoch nicht an den ursprunglichen Erfolg anknupfen konnten 2018 gab Jurgen Laarmann auf Facebook bekannt eine Neuauflage der Zeitschrift unter dem Titel Jungbrunnen Techno Bauche Barte Brillen herausbringen zu wollen was sich jedoch als PR Aktion fur seinen neuen Podcast 1000 Tage Techno herausstellte 3 Generationen Bearbeiten nbsp Logos verschiedener Generationen Zunachst wurde das Magazin unter anderem von Jaques Bagios gemeinschaftlich mit dem Herausgeber und Chefredakteur Jurgen Laarmann gestaltet Nach dem Wechsel des Herausgebers wurden die Zeitschrift umgestaltet und die Ausgaben mit jahrlich wechselndem Untertitel Logo und Layout als verschiedene Generationen herausgebracht Art Director Alexander Branczyk von xplicit ffm entwickelte fur das Magazin ab 1992 den neuen Stil Die Titel des Magazins lauteten 1989 1990 Frontpage The Technozine Creating New Frontiers for Sound Exploration 1990 1991 Frontpage Germany s Leading Mag for Techno Wave amp Rave 1991 1992 Frontpage Forcing the Future 1992 1993 Frontpage 2 xx The Next Generation 1993 1994 Frontpage 3 xx The Frontpage A G E 1994 1995 Frontpage 4 xx Higher Reality 1995 1996 Frontpage 5 xx Our Techno World 1996 1997 Frontpage 6 xx Fun Fun FunCamel Silverpage BearbeitenAb April 1994 gab Frontpage zusammen mit dem Sponsor R J Reynolds Tobacco und der Agentur xplicit ffm unter dem Slogan Camel The Move The Ultimate House and Techno Guide zusatzlich die Camel Silverpage als bundesweiten monatlichen Partykalender heraus Sie wurde sowohl in der Frontpage gedruckt als auch separat beispielsweise uber die Flyer und Promotionartikeldistribution House Network versendet Aus dem Leporello entwickelte sich ein Heft im DIN A 4 Format das bis Dezember 1996 mit einer Auflage von 150 000 Stuck erschien Chefredakteur war Stefan Schwanke der ausserdem fur das Berlin spezifische 1000 Clubzine verantwortlich zeichnete Kritik BearbeitenJurgen Laarmann wurde haufig vorgeworfen nicht unabhangig uber die Szene zu berichten sondern intensiv fur Veranstaltungen zu werben an denen er direkt oder indirekt beteiligt war und andere Partyveranstalter zu dissen Unter dem Begriff Raving Society habe er versucht mit weiteren Szeneaktivisten wie Westbam die eigenen Projekte als zentralen und reprasentativen Bestandteil der Technokultur zu vermarkten und soll massgeblich zur Kommerzialisierung der Szene beigetragen zu haben Das aussergewohnliche Layout der Zeitschrift wurde haufig als schwer lesbar wahrgenommen Veranstaltungen BearbeitenMit den Frontpage Partyreihen wurden von dem Magazin bundesweit mehrere Veranstaltungen organisiert Im August 1993 begann die erste Tour unter dem Namen The Land of Rave and Glory Die zehn Partys wurden von insgesamt 12 000 Gasten besucht Die Reihe The Motoguzzzi folgte im Februar 1994 Dabei fanden 25 Veranstaltungen mit insgesamt 20 000 Besuchern statt Zudem erschien eine begleitende Kompilation Im August gleichen Jahres wurde die Firma Frontpage Events gegrundet Im November begann die High Five Tour mit 20 000 Gasten auf 14 Veranstaltungen Am 25 November 1994 fand im E Werk eine Party zum funfjahrigen Bestehen statt Eine Weitere wurde im Dezember im Technoclub in Frankfurt veranstaltet Im Februar des folgenden Jahres begann die dritte und letzte Veranstaltungsreihe unter dem Slogan Natural Born Ravers Compilations BearbeitenWahrend der Jahre 1992 bis 1995 veroffentlichte die Frontpage zusatzlich verschiedene Kompilationen 1992 Frontpage Forcing The Future Compilation Vol 1 Polydor 1993 Frontpage Forcing The Future Compilation Vol 2 Urban 1994 Motoguzzi Frontpage Compilation Vol III Urban 1994 Frontpage Compilation Vol 4 Higher Techno Virgin 1995 Nu Rave Vol 1 00 Dance Pool 1995 Nu Rave Vol 2 00 Total Confusion Dance Pool Literatur BearbeitenRobert Klanten Localizer 1 0 Die Gestalten 1995 ISBN 3 931126 00 5Weblinks Bearbeitentechnohistory org Freies Archiv mit u a gescannten Frontpage Magazinen Five Years Frontpage History and Facts Memento vom 9 Juni 2012 imInternet Archive Artikel in Frontpage 12 1994 Oliver Gehrs Und ausserdem linksradikaler In taz vom 4 April 2018 26 Januar 1996 S 15f abgerufen 5 Dezember 2018 Cassidy George The 90s techno magazine that shaped German rave culture In dazeddigital com vom 4 April 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Marianne Wellershoff Techno Lugen und Videos In Der Spiegel Spiegel extra KulturSpiegel Nr 4 1996 25 Marz 1996 spiegel de abgerufen am 18 Oktober 2019 Frontpage 1989 1997 Die Asche aus der die De Bug stieg In De Bug Nr 111 13 April 2007 abgerufen am 18 Oktober 2019 Airen Drogen Sex Beats Wie Techno zum Massenhype der Neunzigerjahre aufstieg In DIE WELT 31 August 2018 welt de abgerufen am 1 September 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frontpage Zeitschrift amp oldid 224458864