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Linus Wilhelm Fritz Hunger 25 April 1906 in Berlin 1 12 August 1996 ebenda 2 war ein deutscher Professor fur Geodasie und Landesvermessung mit dem Hauptarbeitsgebiet Landesvermessung Koordinaten im Allgemeinen und konforme Abbildung Er war seit 1950 ordentliches Mitglied in der Deutschen Geodatischen Kommission entpflichtet im Jahr 1974 3 Prof Hunger beim Geodatischen Sommerfest 1960 des DVW Landesvereins BerlinInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung 1 2 Berufliche Stationen 1 3 Wissenschaftliche Schwerpunkte 1 4 Hunger und das Soldner Koordinatensystem Muggelberg in Berlin West 1 5 Mitgliedschaften 2 Veroffentlichungen 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAusbildung Bearbeiten Hunger nahm nach seinem 1924 in Potsdam abgelegten Abitur das Studium der Vermessungskunde an der Koniglich Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin bzw ab 1927 an der Koniglich Technischen Hochschule Charlottenburg TH Berlin auf Im Anschluss absolvierte er von 1930 bis 1932 den Vorbereitungsdienst fur Katasterlandmesser bei der Preussischen Katasterverwaltung und schloss diesen mit der Fachprufung als Katasterlandmesser ab Berufliche Stationen Bearbeiten Ab 1932 arbeitete er als Assistent am Institut fur Vermessungskunde der TH Berlin und legte dort im Jahr 1935 die Prufung als Diplom Ingenieur ab Von 1936 bis 1943 arbeitete er in verschiedenen Positionen in der Vermessungsverwaltung Seine Promotion zum Dr Ing legte er 1942 an der TH Berlin mit einer Dissertation zum Thema Beitrag zur konformen Abbildung von Grossraumen in der Geodasie ab Im Jahr 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet im Krieg in Kriegsgefangenschaft aus der er 1947 entlassen wurde Ab 1947 war er als Oberingenieur wieder tatig am Institut fur Vermessungskunde der Technischen Universitat TU Berlin wo er schon ein Jahr spater zum ordentlichen Professor fur das Lehrgebiet Geodasie und Landesvermessung berufen wurde Schon seit 1946 und bis 1949 organisierte er einen fachlich wissenschaftlichen Anlaufpunkt fur auf dem Gebiet der Vermessung Tatigen im Nachkriegs Berlin Ab 1947 initiierte er monatliche geodatische Kolloquien an der Universitat Seit 1950 bis 1974 war er Direktor des Instituts fur Vermessungskunde ab 1967 Geodatisches Institut an der Technischen Universitat Berlin Hunger wurde an der TU Berlin im Jahr 1974 emeritiert 4 Wissenschaftliche Schwerpunkte Bearbeiten Schwerpunkte seiner Tatigkeit waren Lichtinterferenzen als Hilfsmittel bei geodatischen Langenvermessungen Ubertragung von Gauss Kruger Koordinaten in das System des benachbarten Meridianstreifens Ebene konforme und formtreue Abbildung eines geodatischen Strahlenbuschels Hunger und das Soldner Koordinatensystem Muggelberg in Berlin West Bearbeiten Ein Gutachten von Hunger fur den Senat von Berlin West zeigte im Jahr 1953 auf dass die Weiternutzung des Soldner Koordinatensystems Muggelberg fur das Stadtgebiet Berlins gunstiger ist als die Benutzung von Gauss Kruger Koordinaten da Berlin im Grenzbereich der IV und V Gauss Kruger Systeme liegt Man hatte es daher immer mit deutlichen Langen und Flachenverzerrungen zu tun gehabt Die streng mathematisch auch bei Soldnersystemen notwendigen Strecken und Richtungsreduktionen konnen hier aber wegen geringer Grossenordnung bei Detailvermessungen vernachlassigt werden bei Strecken parallel zum Meridian am westlichsten Punkt Berlins in etwa 15 mm km Hunger sprach sich auch aus okonomischer Sicht gegen einen Bezugssystemwechsel aus 5 Erst gut 60 Jahre spater im Jahr 2015 erfolgte fur Berlin der Wechsel des Soldner Koordinatensystems zum System ETRS89 6 Mitgliedschaften Bearbeiten Neben der Angehorigkeit zur Deutschen Geodatischen Kommission war Hunger Mitglied des Deutschen Vereins fur Vermessungswesen DVW und der Deutschen Gesellschaft fur Photogrammetrie und Fernerkundung DGPF Von 1953 bis 1968 war Hunger stellvertretender Vorsitzender des DVW Landesvereins Am 25 September 1974 wurde er vom DVW dem er lange Jahre in verschiedenen Funktionen gedient hatte zum Ehrenmitglied ernannt 7 Fur den DVW hatte Hunger u a einen Katalog der damals an der TU Berlin befindlichen DVW Bibliothek verfasst Veroffentlichungen BearbeitenHunger hat eine Reihe von Veroffentlichungen in Fachzeitschriften publiziert Fur den DVW hat er die Vereinsgeschichte von 1918 bis 1950 niedergeschrieben Geschichte des Deutschen Vereins fur Vermessungswesen DVW Teil II 1918 19 1945 50 Sonderheft 23 der Zeitschrift fur Vermessungswesen Wittwer Verlag Stuttgart 1985 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Standesamt Berlin 4b Nr 747 1906 Sterberegister Standesamt Zehlendorf von Berlin Nr 1518 1996 Deutsche Geodatische Kommission Die Mitglieder der Deutschen Geodatischen Kommission Stand Juli 2002 Hunger Fritz In Catalogus Professorum TU Berlin Abgerufen am 13 Februar 2023 Soldnersystem Muggelberg ein vermessungstechnisches Denkmal In Auf den Spuren der Landesvermessung in Berlin und Brandenburg Hrsg LGB und DVW Berlin Brandenburg e V Potsdam 2014 ISBN 978 3 7490 4187 9 Geschichte des Trigonometrischen Punkts Muggelberg Flyer der Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Wohnen Berlin https dvw de der dvw preise ehrungen 1233 preise und ehrungen Abruf am 14 Februar 2023 Normdaten Person GND 1055442421 lobid OGND AKS LCCN n91088267 VIAF 5565049 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hunger FritzALTERNATIVNAMEN Hunger Linus Wilhelm Fritz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher GeodatGEBURTSDATUM 25 April 1906GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 August 1996STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Hunger amp oldid 231853043