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Fritz Haring 11 Januar 1907 in Dessau 24 September 1990 in Gottingen war ein deutscher Hochschullehrer fur Tierzucht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrenamter 3 Hauptwerk 4 Ehrungen 5 Wurdigung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur in Ballenstedt war er von 1925 bis 1928 Lehrling und Verwalter bei der Zuckerfabrik in Hoym Danach studierte er Agrarwissenschaft an der Universitat Jena und der Friedrichs Universitat Halle 1929 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Jena 1 1932 33 war er wissenschaftlicher Assistent der Versuchswirtschaft fur Schweinehaltung Ruhlsdorf Dabei promovierte er am Institut fur Tierzucht und Molkereiwesen in Halle bei Gustav Frolich zum Dr rer nat 2 1934 begann er hier eine neue Tatigkeit wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter fur die staatliche Schweinemastleistungsprufung in Lettin Halle und befasste sich auch mit Futterungsversuchen bei Milchkuhen und Schweinen Ab 1937 war er Hauptgeschaftsfuhrer des Reichsverbandes Deutscher Schweinezuchter e V dem Reichsnahrstand angegliedert in Berlin sowie Schriftleiter der Zeitschrift Schweinezucht Schweinemast und Schweinehaltung Im August 1944 eingezogen erlitt er noch im letzten Kriegsjahr eine schwere Verwundung 1946 kehrte Haring nach Halle zuruck und wurde Referent fur Tierhaltung und zucht in der Arbeitsgemeinschaft der Versuchsguter der Martin Luther Universitat Halle zur Koordination der wissenschaftlichen Aufgaben 3 Hier beriet er u a die Wirtschaftsleiter von 9 Betrieben in der Provinz Sachsen ab 1947 Sachsen Anhalt beim Aufbau von Schweine Herdbuchzuchten Daneben ubernahm er Vorlesungen an der Universitat habilitierte Anfang 1949 bei Joachim Friedrich Langlet fur das Fachgebiet Tierzucht und Futterungslehre und wurde Dozent 4 Im April desselben Jahres erhielt Haring die Berufung als Professor mit Lehrstuhl fur Tierzucht an der Universitat Rostock und gleichzeitig als Leiter des Zentrums fur Tierzucht gegrundet 1939 als Kaiser Wilhelm Institut fur Tierzuchtforschung ab 1946 Zentralforschungsanstalt fur Tierzucht in Dummerstorf bei Rostock 5 Im August 1952 folgte er dem Ruf der Georg August Universitat Gottingen auf den Lehrstuhl fur Tierzucht Damit war er Direktor des Instituts fur Tierzucht und Haustiergenetik 6 Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit waren die zuchterische Verbesserung der quantitativen und qualitativen Leistungseigenschaften landwirtschaftlicher Nutztiere Steigerung der Milchleistung Erhohung und Qualitatsverbesserung der Fleischerzeugung bei Rind Schwein Schaf Geflugel unter gleichzeitiger Erhohung der Fortpflanzungsleistungen Durch die Zuchtung des Gottinger Minischweines ab 1960 wurden Modelltiere fur die Grundlagenforschung auf vielen Gebieten wirksam Schliesslich liess Haring die Steigerung der Tierproduktion an tropischen und subtropischen Standorten als wichtiges Tatigkeitsfeld zur besseren Nahrungsversorgung in diesen Regionen bearbeiten In 23 Jahren als akademischer Lehrer in Rostock und Gottingen betreute er 231 Diplomarbeiten 134 Dissertationen und 8 Habilitationsschriften Viele seiner ehemaligen Mitarbeiter wirkten spater in der Wissenschaft 15 als Professoren in der staatlichen Tierzuchtverwaltung in Verbanden im Schuldienst oder in der Wirtschaft Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden in uber 400 wissenschaftlichen Veroffentlichungen sowie in 6 Lehr und Handbuchern publiziert Haring setzte sich auch besonders dafur ein dass zahlreiche auslandische Personen in Gottingen studieren bzw am Tierzuchtinstitut promovieren und bedeutende Wissenschaftler als Gaste in Vorlesungen und Vortragen hier ihre Erkenntnisse und Erfahrungen ubermitteln konnten Ehrenamter BearbeitenHaring wirkte in mehreren Fachgremien auf Landes Bundes und internationaler Ebene bei der Losung aktueller Aufgabenstellungen zur Steigerung und Verbesserung der tierischen Erzeugung aktiv und gestaltend mit Okt 1951 bis 1 Aug 1952 Sekretar der Sektion Tierzuchtung und Tierernahrung der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin DAL Mitarbeit in Kommissionen niedersachsischer Tierzuchtverbande Mehrfacher Obmann und Berichterstatter bei regionalen und nationalen Tierschauen Vorsitzender des Arbeitsausschusses fur Fleischerzeugung der Deutschen Gesellschaft fur Zuchtungskunde e V DGfZ Ab 1954 Mitglied der deutschen Delegation in der Studienkommission fur Schweineproduktion der Europaischen Vereinigung fur Tierzucht EAAP 1961 in der Nachfolge von Sir John Hammond Vorsitzender der Studienkommission fur Schweineproduktion der EVT 1960 mitarbeitendes Mitglied der Societa Italiana per il progresso della Zootecnici Mailand 1965 Mitglied des Expert Panel on Animal Production and Climatology der FAO spezielle fur Schafzucht Juli August 1965 FAO Consultant fur Kenia Tansania und Uganda Juli 1966 in Gottingen The FAO International Conference on Animal Husbandry Education Die Internationale FAO Konferenz zur Entwicklung der Tierhaltung Teilnahme an Tagungen und Kongressen in der Sowjetunion den USA in Kanada Afrika und allen westeuropaischen LandernHauptwerk BearbeitenFruchtbarkeit und Fruchtbarkeitsvererbung in der Edelschweinzucht in der Provinz Sachsen Diss an der Naturwiss Fakultat Halle 1934 Neudamm Neumann 1934 Versuche zur Prufung der Moglichkeit einer starkeren Verfutterung von deutschem Rapskuchenmehl an Milchkuhe Mit Gustav Frolich Berlin Parey Kuhn Archiv Bd 40 1935 H 2 S 25 48 Versuche zur Prufung der eiweisssparenden Wirkung der Melasse bei wachsenden Schweinen Mit Gustav Frolich Berlin Parey Kuhn Archiv Bd 40 1935 H 2 S 25 S Sonderdruck Versuche zur Feststellung der eiweisssparenden Wirkung von Melasse bei Milchkuhen Mit Gustav Frolich Berlin Parey Kuhn Archiv Bd 40 1935 H 3 S 49 77 Die Schweinezucht in den einzelnen Zuchtgebieten Forschungsdienst Bd 1 1936 Rapskuchenmehl und Rapsextraktionsschrot verschiedener Herkunft und Zubereitung als Eiweissfutter in der Schweinemast Mit Gustav Frolich und Ulrich Hocker Parey Kuhn Archiv Bd 43 1937 H 1 11 Sonderband fur Tierzucht 29 S Eberkorungen 1937 Neudamm und Berlin Neumann 1938 40 S Mast und Schlachteigenschaften und ihre Beziehungen zum Typ verschiedener Schweinerassen und deren Kreuzungen Hab Schrift Landw Fak Halle 1949 Funf Jahrzehnte deutsche Edelschweinzucht Mit Gundula Bornemann In Tierzucht 5 Jg 1951 H 10 S 303 H 11 S 347 Leistungssteigerung beim Harzer Rotvieh Mit Wolfgang Zaage Frankfurt Main Verlag Kommentator 1954 77 S Pareys Landwirtschafts Lexikon Bd 1 A K mit Ludwig Wilhelm Ries und Ernst Klapp Hamburg Parey 7 vollig neu gest Aufl 1956 414 S Handbuch der Tierzuchtung Hamburg Parey Bd 1 Biologische Grundlagen der tierischen Leistungen Unter Mitwirkung von Allan Bane u a hrsg von John Hammond Ivar Johansson 1958 527 S Handbuch der Tierzuchtung Hamburg Parey Bd 2 Haustiergenetik Unter Mitwirkung von Allan Bane u a hrsg von Ivar Johansson 1959 595 S mit 200 Abb Handbuch der Tierzuchtung Hamburg Parey Bd 3 Rassenkunde Hrsg von Fritz Haring Halbband 1 Allgemeine Einfuhrung Pferde Rinderrassen 1961 496 S m 350 Abb Halbband 2 Schweine Schaf Ziegen Geflugelrassen Pelztiere Kaninchen 1961 465 S mit 443 Abb Berichterstattungen zum Teil Schweine bei der Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft 1959 Schweinezucht und Schweinemast 7 1959 S 129 131 Zuchtung eines deutschen Fleischschweines In Zuchtungskunde 33 1961 Probleme der tierzuchterischen Forschung auf dem Gebiete der Fleischerzeugung In Zuchtungskunde 39 1967 S 432 443 Festschrift zum 60 Geburtstag von Fritz Haring Gottingen Universitat 1967 117 S Festvortrage aus Anlass des siebzigsten Geburtstages von Prof Dr Fritz Haring am 11 Januar 1977 Gottingen Inst fur Tierzucht und Haustiergenetik 1977 40 Bl Schafzucht Unter Mitarbeit von Ruth Gruhn Christian Brune und Kurt Dedie Stuttgart Ulmer 4 bis 7 Aufl Ehrungen Bearbeiten1968 Uovo d Oro Goldenes Ei Award der Universitat Mailand fur herausragende wissenschaftliche Beitrage 1976 Richard Gotze Medaille der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzuchter ADR 1977 Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzuchter ADT 1982 Thaer Thunen Medaille in Silber der Albrecht Thaer Gesellschaft in Celle Niedersachsen zugleich im Namen der Landwirtschaftskammer Weser Ems und der Landwirtschaftskammer Hannover 1984 Hermann von Nathusius Medaille in Gold der Deutschen Gesellschaft fur Zuchtungskunde DGfZ 7 1987 Bundesverdienstkreuz I KlasseWurdigung BearbeitenHaring hat sich in der ersten Periode seines Schaffens neben zuchterischen Fragen mit vielfaltigen Futterungsversuchen befasst In der Zeit als Hauptgeschaftsfuhrer und Schriftleiter forderte er die Deutsche Schweinezucht und ihre Leistungsprufung Als Hochschullehrer praktizierte er eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis Er erkannte wichtige Fragen in der Umstellung der Zuchtziele auf das Fleischschwein der Entwicklung der Eigenleistungs und Stationsprufung auf Fleischleistung bei Rind und Schwein Dabei suchten er und seine Mitarbeiter immer nach anwendungsorientierten Losungen fur die Zuchter den Wirtschaftszweig und die Verbraucher Literatur BearbeitenTheophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon 4 erw Aufl 2014 Bd 1 S 274 Gustav Comberg Haring Fritz 1907 In Die deutsche Tierzucht im 19 und 20 Jahrhundert Stuttgart Ulmer 1984 S 692 Festschrift zum 60 Geburtstag von Fritz Haring Gottingen Universitat 1967 Aktuelle Probleme Schwerpunkte und Entwicklungen der Tierproduktion in Wissenschaft und Praxis Tierzuchterisches Kolloquium zum 75 Geburtstag von Fritz Haring Gottingen 1982 Deutsches Biographisches Archiv II 524 46 WBIS Peter Glodek Professor Dr rer nat Fritz Haring 70 Jahre In Zkde 49 1977 H 1 Mitteilung der Ordenskanzlei im Bundesprasidialamt vom 9 September 2015 Deutsche Digitale Bibliothek Bundesarchiv Verzeichnis der Mitglieder der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDRWeblinks BearbeitenEintrag zu Fritz Haring im Catalogus Professorum RostochiensiumEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 70 575 Dissertation Fruchtbarkeit und Fruchtbarkeitsvererbung in der Edelschweinzucht der Provinz Sachsen Lehr und Versuchsguter der Landw Fakultat der Univ Halle Wittenberg Habilitationsschrift Mast und Schlachteigenschaften und ihre Beziehungen zum Typ verschiedener Schweinerassen und deren Kreuzungen Eintrag zu Fritz Haring im Catalogus Professorum Rostochiensium Abt Tierzucht und Haustiergenetik der GAU Bisherige Trager der Hermann von Nathusius MedailleNormdaten Person GND 142394114 lobid OGND AKS VIAF 162631507 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haring FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Tierzuchter und HochschullehrerGEBURTSDATUM 11 Januar 1907GEBURTSORT DessauSTERBEDATUM 24 September 1990STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Haring amp oldid 237294274