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Friedrich von Herrenschwand 23 Janner 1881 in Theresienstadt in Bohmen 9 Dezember 1959 in Innsbruck war ein osterreichischer Augenarzt und Medizinhistoriker in Innsbruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Heterochromie des Auges 4 Auszeichnungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenFriedrich von Herrenschwand stammt aus einer bekannten Schweizer Familie Sein Grossvater Johann Anton von Herrenschwand 1764 1835 war Offizier im Generalstab der Eidgenossischen Truppen Der Vater Johann Albrecht Friedrich von Herrenschwand 1833 1907 war Offizier in Osterreichischen Diensten Einer der Vorfahren war Johann Friedrich von Herrenschwand 1715 1798 Er war unter anderem Leibarzt des Konigs Stanislaus II August Poniatowski von Polen Friedrich von Herrenschwand besuchte die Gymnasien in Trient und Klagenfurt wo er die Reifeprufung ablegte studierte ab 1900 an der Universitat Innsbruck und wurde 1907 zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert Im selben Jahr wurde er Assistent an der Universitats Augenklinik in Innsbruck und behielt diese Funktion bis 1932 1913 wurde ihm die vom Bundesministerium fur Unterricht die Lehrbefugnis fur Augenheilkunde erteilt Den Ersten Weltkrieg machte er bis zu seiner Erkrankung an Cholera mit dem 2 Kaiserschutzenregiment an der russischen Front mit und erhielt das Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens 1924 erhielt er das Silberne Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich Vom 1 August 1918 bis 1 Oktober 1919 war er bis zur Ernennung des neuen Vorstandes Richard Seefelder stellvertretender Leiter der Augenklinik 1919 erhielt Herrenschwand den Titel eines ausserordentlichen Universitatsprofessors Herrenschwand war unter den Professoren Stefan Bernheimer Josef Meller und Richard Seefelder 25 Jahre lang Assistent gewesen 1925 stand er im Besetzungsvorschlag fur die Klinik in Basel 1935 fur jene in Graz 1939 wurde er vom Reichsminister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung zum ausserplanmassigen Professor ernannt und ins Beamtenverhaltnis berufen allerdings ohne Bewilligung von Diaten oder auch Berufung auf einen planmassigen Lehrstuhl Er wurde verpflichtet das Fach Augenheilkunde in Vorlesungen und Ubungen zu vertreten Ab dem 2 Trimester 1940 wurde diese Lehrverpflichtung durch die Erteilung eines Lehrauftrages uber Geschichte der Medizin erweitert Das Lehrfach wurde damals neu in den Studienplan aufgenommen Herrenschwand baute es mit grosser Muhe und grossem Erfolg aus Nach dem Ausscheiden aus der Klinik widmete er sich seiner Privatpraxis die grossen Zulauf hatte Friedrich von Herrenschwand verstarb am 9 Dezember 1959 und wurde in Innsbruck beerdigt Wirken BearbeitenFriedrich von Herrenschwand verfasste zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten darunter seien zwei Monographien erwahnt Die pathogenen Mikroorganismen des Auges 1927 in der er die biologischen Eigenschaften der augenpathogenen Keime ihr Vorkommen in der Natur und besonders bei Augenerkrankungen zusammenfasste Er beschrieb auch die wichtigsten technischen Fragen zur Gewinnung des Untersuchungsmaterials am Auge und die bakteriologische Untersuchung In der zweiten Monographie Parinaud sche Conjunctivitis Tularaemia oculoglandularis 1935 erbrachte er den Nachweis dass die Tularamie nicht als neu entdeckte Erkrankung anzusehen ist sondern 1885 von Parinaud in Paris beobachtet worden war Er konnte durch eingehende bakteriologische und klinische Untersuchung eigener Falle den Nachweis der Identitat der beiden Krankheitsbilder erbringen Er befasste sich mit der Klinik und der Behandlung der Augentuberkulose mit bakteriologisch experimentellen Arbeiten mit Augenverletzungen durch Wespenstich mit der Entzundung des Sehnervens mit typischen Verletzungen des Auges beim Skilaufen und mit Spirochaten im Auge Herrenschwand schrieb uber Rontgenuntersuchungen des Auges uber Augenhintergrundsveranderungen bei Erkrankungen des Gehirns uber Entzundungen des Tranenrohrchens uber den Einfluss von Storungen des Stoffwechsels am Auge uber Pilzinfektionen Wundsprengungen nach Staroperation uber der Anwendung des Pantocains lokales Betaubungsmittel in der Augenheilkunde Heterochromie des Auges BearbeitenEine unterschiedliche Farbe der Iris beider Augen ist leicht erkennbar und wurde bereits von Aristoteles beschrieben Von den Menschen sind einzelne blau nur auf einem Auge Diese Anomalie wird Heterochromie Andersfarbigkeit genannt Der Wiener Augenarzt Ernst Fuchs beschrieb dass beim Auge mit der helleren Farbe eine Trubung der Linse oder auch eine Entzundung des Ziliarkorpers der das Auge auf die Nahe einstellt vorkommen kann Der Verlauf ist chronisch die Augen neigen zur Erhohung des Augeninnendruckes Friedrich von Herrenschwand beschrieb erstmals 13 Falle von Heterochromie die auch eine Lahmung des Sympathikusnerven hatten Er fand bei diesen Fallen dass am betroffenen Auge die Lidspalte und die Pupille enger war Ferner beobachtete er eine einseitige Rotung halbseitiges Schwitzen und eine Asymmetrie des Gesichtes Das Krankheitsbild ein Syndrom wird Herrenschwand Heterochromie Iridocyclitis heterochromica Herrenschwand Cyclitis simplex Fuchs Heterochromie Heterochromatose genannt Gebrauchlicher ist zurzeit die Bezeichnung heterochrome Fuchs Zyklitis III oder Fuchs Heterochrome Iridozyklitis Verfarbungen der Iris kommen auch bei anderen Erkrankungen vor beispielsweise bei einer Entzundung der Regenbogenhaut bei Blutungen nach Verletzungen Auszeichnungen BearbeitenRitterkreuz des Franz Joseph Ordens 1924 Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich Veroffentlichungen BearbeitenSeltenere Kriegs Augenverletzungen Wiener Klinische Wochenschrift 1916 115 1916 Angeborene beiderseitige gleichgerichtete Optico Ciliarvenen Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde 56 1916 Uber Entropioum congenitum und Epiblepharon Klin Mbl Augenheilk 58 385 1917 Uber verschiedene Arten von Heterochromia iridis Klin Mbl Augenheilk 60 467 494 1918 Zur Sympathischen Heterochromie Heterochromia Klin Mbl Augenheilk 2 1 1059 1065 1923 Die pathogenen Mikroorganismen des Auges Berlin 1927 Parinaud sche Conjunctivitis Tularaemia oculoglandularis Berlin 1935 Involment of the Optic Nerve in Encephalomyelitis after Vaccination Report of Cases Klin Mbl Augenheilk 102 815 1939 Literatur BearbeitenFranz Huter 100 Jahre Medizinische Fakultat Innsbruck 1869 1969 2 Teil Geschichte der Lehrkanzeln Institute und Kliniken herausgegeben von Veroffentlichungen der Universitat Innsbruck 17 Forschungen zur Innsbrucker Universitatsgeschichte VII 2 S 391 Franz Daxecker 125 Jahre Universitats Augenklinik Innsbruck 1869 1994 Ihre Vorstande Veroffentlichungen der Universitat Innsbruck 201 Innsbruck 1994 S 36 Franz Daxecker Prof Dr Friedrich von Herrenschwand und die Heterochromie Klin Mbl Augenheilk 224 S 217 218 2007 Julius Hirschberg Geschichte der Augenheilkunde 14 Bd 2 Abt 517 S 282 In Graefe Saemisch Handbuch der gesamten Augenheilkunde Leipzig 1911 Nachdruck Hildesheim New York 1977 In memoriam Prof v Herrenschwand Tiroler Tageszeitung 21 Janner 1960 Nr 18 S 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich von Herrenschwand im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 10272525X lobid OGND AKS VIAF 47160518 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herrenschwand Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Augenarzt und Medizinhistoriker in InnsbruckGEBURTSDATUM 23 Januar 1881GEBURTSORT Theresienstadt BohmenSTERBEDATUM 9 Dezember 1959STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Herrenschwand amp oldid 204476571