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Friedrich Smend 26 August 1893 in Strassburg 10 Februar 1980 in Berlin war ein deutscher evangelischer Theologe Bibliothekar und Bach Forscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Symbolik bei Bach 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Smend stammt aus der alten Juristen und Theologenfamilie Smend die uber drei Generationen hintereinander im 18 und 19 Jahrhundert der reformierten Gemeinde Lengerich in Westfalen als Pfarrer diente Sein Vater Julius Smend war Professor fur Praktische Theologie und erster Dekan der Evangelisch Theologischen Fakultat in Munster sein Onkel war der Theologe Rudolf Smend Smend studierte Evangelische Theologie in Munster promovierte dort und war von 1923 an als Bibliothekar in der Preussischen Staatsbibliothek in Berlin tatig Dort gab er ein Schriftenverzeichnis von Adolf von Harnack heraus 1933 trat Smend der NSDAP bei Im Folgejahr wurde er aus der Partei ausgeschlossen 1 Unmittelbar nach dem Krieg bekam Smend den ordentlichen Lehrstuhl fur Hymnologie Liturgie und Kirchenmusik an der Kirchlichen Hochschule Berlin Zehlendorf Er war Ehrendoktor der Universitaten Heidelberg und Mainz 1961 erhielt er das grosse Bundesverdienstkreuz Smend trat mit Forschungen uber das Werk Johann Sebastian Bachs sowie mit Goethe Studien hervor In der Bach Forschung galten seine Arbeiten besonders der h Moll Messe der Matthaus und der Johannespassion sowie der Zahlensymbolik in den Kompositionen Bachs Smends Theorien zu Zahlensymbolik und Kreuzesfigur bei Bach gelten seit einiger Zeit als widerlegt 2 Symbolik bei Bach BearbeitenBeim B A C H steht die Tonfolge fur den Namen des Komponisten Bach es ist die Vertonung seines Namens Die Symbolik ergibt sich in diesem Fall aus den Namen der Tone und nicht aus der kreuzformigen Anordnung der Noten Im Generalbasszeitalter mit seinem Fokus auf die akkordische Struktur wurde in theoretischen Schriften der Dreiklang mit der Dreieinigkeit Gottes assoziiert 3 Auch das Notenbild spielt eine Rolle Treten in der Passage welche die Kreuzigung zum Thema hat plotzlich zahlreiche Versetzungszeichen in Kreuzform auf wird eine symbolische Absicht des Komponisten angenommen nbsp Das Kreuzmotiv B A C H Horbeispiel Beim Verbinden der beiden ausseren und der beiden inneren Noten ergibt sich ein KreuzIm 20 Jahrhundert wurden aber auch weit weniger offensichtliche Bedeutungen postuliert Friedrich Smend setzte um 1950 einfach 1 fur A 2 fur B und so fort ignorierend dass zu Bachs Zeiten etwa 20 Zahlenalphabete bei lutherischen Textdichtern in Gebrauch waren 4 Addiert man die Zahlen fur B A C H erhalt man die Zahl 14 Freilich konnte man dann in Bachs Werk auf die eine oder andere Weise die Zahl 14 finden sodass man glaubte Bach eine Zahlensymbolik attestieren zu konnen Kees van Houten behauptete sogar dass der damals offenbar noch lebende Bach in seinem Magnificat sein Todesdatum verklausuliert habe 5 Smend bezog auch den Begriff Chiasmus der klassischerweise Verlaufsformen der Art a b b a bezeichnet auf die Kreuzigung Christi was dazu fuhrte dass die von Musikwissenschaftlern vorgenommene Deutung von Motiven als Kreuzmotiv indem die Notenkopfe mit Linien verbunden werden auch als Chiasmus bezeichnet wurde 6 Den derzeitigen Erkenntnissen zufolge war den Musikern des Barockzeitalters aber weder der Vorgang einer symbolwertigen Strichverbindung zwischen Notenkopfen gelaufig noch hatten sie je ein gesteigertes Interesse an der Einbeziehung des Chiasmus in ihr klangrhetorisches Regularium und deren Nomenklatur an den Tag gelegt Wolfgang Kostujak flaschenpost aus dem meer der geschichte DIE BACH REZEPTION AUF HOHER SEE In Neue Zeitschrift fur Musik 1991 Band 168 6 2007 S 58 61 hier 61Schriften Auswahl BearbeitenAdolf von Harnack Verzeichnis seiner Schriften Leipzig 1927 Nachtrag 1927 1930 Leipzig 1931 Nachdruck Adolf von Harnack Verzeichnis seiner Schriften bis 1930 Mit einem Geleitwort und bibliographischen Nachtragen bis 1985 von Jurgen Dummer Saur Munchen 1990 ISBN 3 598 10321 2 Joh Seb Bach Kirchen Kantaten 6 Hefte Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1947 48 2 Aufl 1950 3 Aufl 1966 Johann Sebastian Bach bei seinem Namen gerufen Barenreiter Kassel 1950 Bach in Kothen Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1951 52 Englische Ausgabe St Louis Concordia Publ House 1985 Goethes Verhaltnis zu Bach Merseburger Berlin 1955 Missa Symbolum Nicenum Sanctus Osanna Benedictus Agnus Dei et Dona Nobis Pacem spater genannt Messe in h moll Barenreiter Kassel 1956 Ferner Freunde ward gedacht ein Beitrag zu Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer Berlin Merseburger 1964 Bach Studien Gesammelte Reden und Aufsatze Barenreiter Kassel 1969 Literatur BearbeitenFestschrift fur Friedrich Smend zum 70 Geburtstag Merseburger Berlin 1963 S 98 100 Schriftenverzeichnis Peter Wackernagel Aus glucklichen Zeiten der preussischen Staatsbibliothek Erinnerungen an Freunde und Kollegen und Freunde von einst in Festschrift fur Friedrich Smend zum 70 Geburtstag Merseburger Berlin 1963 S 61 62 Wolfgang Kostujak flaschenpost aus dem meer der geschichte DIE BACH REZEPTION AUF HOHER SEE In Neue Zeitschrift fur Musik 1991 168 6 2007 S 58 61 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Smend im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kalliope Verbundkatalog fur Archiv und archivahnliche Bestande und nationales Nachweisinstrument fur Nachlasse und Autographen Abgerufen am 11 Juli 2023 Wolfgang Kostujak flaschenpost aus dem meer der geschichte DIE BACH REZEPTION AUF HOHER SEE In Neue Zeitschrift fur Musik 1991 168 6 2007 S 58 61 Erik Dremel Musik und Theologie In Bernhard Jahn Hrsg Die Musik in der Kultur des Barock Laaber Verlag Laaber 2019 Handbuch der Musik des Barock Band 7 ISBN 978 3 89007 877 9 S 23 75 hier 32 Wolfgang Kostujak flaschenpost aus dem meer der geschichte DIE BACH REZEPTION AUF HOHER SEE In Neue Zeitschrift fur Musik 1991 Band 168 6 2007 S 58 61 hier 60 Wolfgang Kostujak flaschenpost aus dem meer der geschichte DIE BACH REZEPTION AUF HOHER SEE In Neue Zeitschrift fur Musik 1991 Band 168 6 2007 S 58 61 hier 60 Beispiel fur die Verwendung von Chiasmus und Kreuzmotiv synonym fur das Notenkopfverbindugskonstrukt Janine Ortiz Nun ist alles beim Teufel Franz Schrekers spate Opern edition text kritik Munchen 2017 S 76 Notenbeispiel S 77 Normdaten Person GND 118748521 lobid OGND AKS LCCN n85018577 VIAF 5726387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Smend FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe Musikwissenschaftler und BibliothekarGEBURTSDATUM 26 August 1893GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 10 Februar 1980STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Smend amp oldid 238228977