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Friedrich Rudolf Geussenhainer auch Frederick Geussenhainer 24 April 1912 in Neumunster Mai 1945 im KZ Mauthausen war ein deutscher Medizinstudent candidatus medicinae und Mitglied der Weissen Rose Hamburg einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus Er wurde im Juli 1943 verhaftet und starb vermutlich im Mai 1945 nach der Befreiung im KZ Mauthausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Haft und Tod 3 Gedenken 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Geussenhainer wurde als Sohn des Fabrikanten Edwin Geussenhainer und seiner Ehefrau Mary geborene Jansen in Neumunster geboren und katholisch getauft 1931 legte er am dortigen Humanistischen Gymnasium das Abitur ab Danach absolvierte er in Neumunster die Ausbildung zum Bankkaufmann und Beamten Von April bis Mai 1935 leistet er Arbeitsdienst und besucht vom August bis zum Oktober 1935 die Verkauferschule von Ford in Koln Niehl und verkauft bis September 1938 Autos in Kiel bei DKW am Schlossgarten Ab 1939 lebte er in Hamburg 1 Im August 1940 wurde er an der Hamburger Universitat im Fachbereich Medizin immatrikuliert Als uberzeugter Katholik und christlicher Befurworter der Menschenrechte war er ein Anhanger des Bischofs von Galen in Munster und stand er dem NS Regime kritisch gegenuber 2 Er erhielt am 18 Juli 1939 einen Strafbefehl uber 30 RM oder 3 Tage Haft vermutlich wegen Umgangs mit verbotener Literatur und Musik Swing Jugend der im September durch Gnadenerlass des Fuhrers aufgehoben wurde 1 Im Jahre 1942 lernte er den Medizinstudenten Albert Suhr kennen und befreundete sich mit ihm Uber Suhr wurde er Mitglied der candidates of humanity einer Gruppe von Studenten und jungen Assistenzarzten am Universitats Krankenhaus Eppendorf UKE die sich gegen die herrschenden Verhaltnisse stellten Daruber hinaus nahm er an den Treffen der Weissen Rose Hamburg in der Agentur des Rauhen Hauses am Jungfernstieg teil dort traf er unter anderem die Studenten Margaretha Rothe Heinz Kucharski und Reinhold Meyer Haft und Tod BearbeitenIm Juli 1943 wurde er nach Verrat der Eppendorfer Gruppe durch die Gestapo Agentin Yvonne Glass Dufour verhaftet und in das Polizeigefangnis Fuhlsbuttel eingeliefert Nach dem Ermittlungsverfahren wurde zwar keine Anklage gegen ihn erhoben Geussenhainer wurde dennoch am 6 Juni 1944 als Schutzhaftling in das KZ Neuengamme eingewiesen Am 7 Oktober 1944 erfolgte seine Uberstellung in das KZ Mauthausen Bekannt ist dass er dort ab dem 13 Dezember 1944 dem Kommando Gusen einem Aussenlager des KZs und ab dem 3 April 1945 dem Kommando Amstetten einem weiteren Aussenkommando unterstellt war 3 Er starb vermutlich im Mai 1945 nach der Befreiung des KZ Mauthausen und wurde auf einem von der US Armee angelegten Militarfriedhofe beerdigt Eine Exhumierungsliste aus den spateren 1950er Jahren bezeugt dass seine sterblichen Uberreste exhumiert und auf dem ehemaligen Quarantanehof im jetzigen Gedenkstattengelande wiederbestattet wurden 4 Nach anders lautenden Darstellungen starb er bereits im April 1945 an einem unbekannten Datum aufgrund von Entkraftigung und Nahrungsmangel den Hungertod 5 Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Haus Jungfernstieg 50An Friedrich Geussenhainer wird mit einer Gedenkplatte im Audimax der Universitat Hamburg einem Mahnmal in Hamburg Volksdorf sowie einem Stolperstein in der Johnsallee 63 in Hamburg Rotherbaum erinnert Zudem ist auf dem Gelande des Universitatsklinikums Eppendorf ein Studiengebaude Rothe Geussenhainer Haus benannt Auf einer Gedenktafel fur die Weisse Rose Hamburg am Haus der ehemaligen Agentur des Rauhen Hauses am Jungfernstieg 50 ist sein Name neben denen der anderen Toten der Widerstandsgruppe aufgezahlt Siehe auch BearbeitenPersonen der Weissen Rose HamburgLiteratur BearbeitenAngela Bottin Enge Zeit Spuren Vertriebener und Verfolgter der Hamburger Universitat Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Audimax der Universitat Hamburg vom 22 Februar bis 17 Mai 1991 Hamburger Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte Band 11 Hamburg 1992 ISBN 3 496 00419 3 Hendrik van den Bussche Die Hamburger Universitatsmedizin im Nationalsozialismus hier Angela Bottin und Hendrik van den Bussche 7 3 Regimegegnerschaft und Verfolgung in arztlichen und studentischen Kreisen Eppendorfs Dietrich Reimer Verlag Berlin Hamburg 2014 S 367 ff ISBN 978 3 496 02870 3 Peter Fischer Appelt Weisse Rose Hamburg Drei Reden zum Widerstand im Nationalsozialismus Mit einem Beitrag von Eckart Krause fur die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung herausgegeben von Ekkehard Numann Gottingen Hamburg 2021 ISBN 978 3 8353 5118 9 Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 Roderberg Verlag Frankfurt M 1980 Nachdruck der Ausgabe von 1969 ISBN 3 87682 036 7 Ursel Hochmuth candidates of humanity Dokumentation zur Hamburger Weissen Rose anlasslich des 50 Geburtstages von Hans Leipelt Herausgeber Vereinigung der Antifaschisten und Verfolgten des Naziregimes Hamburg e V Hamburg 1971 Gunter Weisenborn Der lautlose Aufstand Bericht uber die Widerstandsbewegung des deutschen Volkes 1933 1945 Reinbek 1962Einzelnachweise Bearbeiten a b Hendrik van den Bussche Die Hamburger Universitatsmedizin im Nationalsozialismus hier Angela Bottin und Hendrik van den Bussche 7 3 Regimegegnerschaft und Verfolgung in arztlichen und studentischen Kreisen Eppendorfs Dietrich Reimer Verlag Berlin Hamburg 2014 S 370 FN 140 Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 402 Angela Bottin Enge Zeit Spuren Vertriebener und Verfolgter der Hamburger Universitat Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Audimax der Universitat Hamburg vom 22 Februar bis 17 Mai 1991 Hamburger Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte Band 11 Hamburg 1992 ISBN 3 496 00419 3 S 83 Mauthausen Memorial Archives Exhumierungsliste der US Militarfriedhofe in Mauthausen und Gusen V 2 3 Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 418Normdaten Person GND 124326218 lobid OGND AKS VIAF 55077740 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geussenhainer Friedrich RudolfALTERNATIVNAMEN Geussenhainer FrederickKURZBESCHREIBUNG deutscher Medizinstudent Mitglied der Weissen Rose HamburgGEBURTSDATUM 24 April 1912GEBURTSORT NeumunsterSTERBEDATUM Mai 1945STERBEORT KZ Mauthausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Rudolf Geussenhainer amp oldid 233284742