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Friedrich Wilhelm Ande 29 September 1885 in Mulhausen im Elsass 5 April 1945 in Garbsen war ein deutscher Gymnasiallehrer und Heimatforscher Friedrich Wilhelm Ande 1920er Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Wilhelm Ande studierte Deutsch Geschichte Philosophie und Erdkunde an der Kaiser Wilhelms Universitat Strassburg der Philipps Universitat Marburg und der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin Er war von 1914 bis 1918 Soldat des Ersten Weltkriegs wo er u a im Asien Korps in Palastina diente und ging 1919 als Studienassessor und Ausbilder an das Lehrerseminar in Homberg Efze Im Herbst 1919 kam er nach Rinteln ans Gymnasium wo er 1921 zum Studienrat ernannt wurde Am 1 Oktober 1923 wurde er Studiendirektor und Leiter des dortigen Hildburg Lyzeums Ande verband seine akademischen Kenntnisse und seine historischen und geographischen Interessen in seiner kulturellen Arbeit im Rahmen der Heimatforschung Ab 1920 aktives Mitglied des Heimatbundes der Grafschaft Schaumburg widmete er sich der Baudenkmalpflege Ande war ab 1930 der erste ehrenamtliche Leiter des Rintelner Stadtarchivs dessen ungewohnlich reichhaltige Bestande er sicherte ordnete und wissenschaftlich bearbeitete Aus Anlass der propagandistischen Inszenierung der 700 Jahr Feier der Stadt Rinteln setzte Ande der zugleich auch Vorsitzender des Verschonerungsvereins und Kreisbeauftragter fur Kultur war das Stadtmuseum wirksam in Szene mit einer ersten umfangreichen Publikation des Heimatbundes 1 Ande verfasste zahlreiche eigene Forschungsschriften uber Rinteln und das Schaumburger Land Daruber hinaus war er seit 1924 fur den Burgerblock im Rat von Rinteln aktiv und fur die Verwaltung der Stadt tatig 1928 wurde er Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Zum 1 Mai 1933 trat Ande der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 464 004 2 3 nbsp Bildnisplakette des Ande Denkmals in RintelnMit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er 1939 zur Wehrmacht einberufen Nach Verwundung und Krankheit kam er 1943 nach Rinteln zuruck und wurde als Studiendirektor des Gymnasiums gleichzeitig auch dienstverpflichtet als Hauptmann und Standortkommandeur der Sanitatskompanie in der Lazarettstadt Rinteln Dort war Ande auch als Kreiskulturwart und nationalsozialistischer Fuhrungsoffizier tatig Wahrend der Kampfe um Rinteln Anfang April 1945 setzte er sich beim deutschen Kampfkommandanten fur die Freigabe zweier festgehaltener amerikanischer Parlamentare ein die von der 5th Armoured Division der US Army zu Ubergabeverhandlungen nach Rinteln geschickt worden waren Von amerikanischer Seite war zuvor ultimativ mit der Bombardierung der Stadt gedroht worden Zufallig anwesende hohere NS Parteifunktionare und SS Offiziere verhafteten Ande im Anschluss an seinen Vermittlungsversuch wegen Feigheit vor dem Feind Unter ungeklarten Umstanden erschossen wurde Andes Leichnam spater in Garbsen in der Nahe von Hannover aufgefunden Er wurde am 16 Mai 1945 auf dem Reformierten Friedhof in Rinteln beigesetzt Friedrich Wilhelm Ande gilt als Retter Rintelns der die Zerstorung der Stadt durch die heranruckenden Amerikaner verhinderte Die Stadt ehrte ihn im Mai 1953 mit der Aufstellung des Ande Denkmals am gleichnamigen Ande Platz sowie durch die nach ihm benannte Friedrich Wilhelm Ande Strasse Schriften BearbeitenBeitrage zur Geschichte der Stadt Rinteln hrsg von F W Ande im Auftrag des Archivs der Stadt Rinteln Bosendahl Rinteln o J Gesellschaft der Rintelner Burgerschutzen vom Jahr 1674 in Rintelner Heimatblatt 9 1929 Das Wandmacherbuch Ein Beitrag zur Geschichte der B er Wollweber Tuch oder Wandmacherzunft in Rintelner Heimatblatt 11 1931 Zur Geschichte des Rintelner Schutzenwesens in Rintelner Heimatblatt 14 1934 und 15 1935 Literatur Bearbeiten150 Jahre Gymnasium Ernestinum Hrsg Das Rintelner Gymnasium im Spiegel der Zeit 1817 1967 C Bosendahl Rinteln 1967 Erika Behrends Friedrich Wilhelm Ande zum Gedachtnis In Zeitschrift Niedersachsen 5 1985 S 234 235 Ullrich Kunkel Stadt Rinteln Lexikon Merkur Verlag Rinteln 2001 ISBN 978 3 8120 0010 9 Sigmund Graf Adelmann Gegen den Strom Widerstand und Zivilcourage im Nationalsozialismus in Schaumburg Hrsg von der Schaumburger Landschaft Bielefeld 2005 S 31 45Weblinks BearbeitenFriedrich Wilhelm Ande Webseite der Stadt RintelnEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Meyer Die Geschichte des Heimatbundes der Grafschaft Schaumburg und seines Museums 1908 1958 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 471290 Weimann Hans Friedrich Wilhelm Ande Ein Mordfall am Ende des Krieges In Gegen den Strom Widerstand und Zivilcourage im Nationalsozialismus in Schaumburg Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2005 S 31 45Normdaten Person GND 1033723657 lobid OGND AKS VIAF 299822220 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ande Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Gymnasiallehrer und HeimatforscherGEBURTSDATUM 29 September 1885GEBURTSORT MulhausenSTERBEDATUM 5 April 1945STERBEORT Garbsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Ande amp oldid 230234524