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Der Friedhof in Buchbrunn ist ein historisch bedeutsamer Bestattungsplatz am Rand des Altortes der unterfrankischen Gemeinde Er wurde im Jahr 1611 an der heutigen Hauptstrasse errichtet Das Friedhofsportal in Buchbrunn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Portal 2 2 Friedhofskanzel 2 3 Grabdenkmaler 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Friedhofs in Buchbrunn ist eng mit den Entwicklungen des 16 Jahrhunderts verbunden Noch zu Beginn des Jahrhunderts war es ublich die Toten um die Kirche inmitten der Dorfer und Stadte zu bestatten Eine grosse Pestwelle in Franken fuhrte zu einem Anstieg der Totenzahlen sodass eine Verlegung vor den dicht bebauten Altort notig wurde Zugleich loste die Reformation das bisher von der Kirche propagierte Dogma der Einheit von Lebenden und Toten auf Es dauerte jedoch noch bis zum 17 Jahrhundert bis diese Veranderungen sich auf den Bestattungsplatz in Buchbrunn auswirkten Die Friedhofsverlegung wurde im Kirchenbuch von Buchbrunn vermerkt Der damalige Pfarrer schrieb 1611 nieder Anno domini nostri Jesu Christi salvatoris nostri 1611 den 21 August ist der neue Gottesacker alhie zu Buchbrunn Eingeweyhet worden von dem Ehrwurdigen und wolgelerten Herrn Salomon Codomann Dekan zu Kitzingen Die erste Bestattung erhielt der Ratsherr Andreas Ress der noch am Einweihungstag beerdigt wurde Ein Grabstein wurde fur Ress jedoch erst 1615 gesetzt nachdem auch seine Ehefrau verstorben war Dieser Stein hat sich erhalten 1 Im 19 Jahrhundert erhielt der Buchbrunner Friedhof eine eigene Friedhofskapelle die 1895 eingeweiht wurde Die Kapelle geht auf eine Stiftung durch Margarethe Schlossnagel zuruck Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die Gemeinde ein Kriegerdenkmal im Friedhof auf dessen Gefallenentafeln an die Mauer des Friedhofs angebracht wurden Der Friedhof von Buchbrunn wird heute vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet Beschreibung BearbeitenPortal Bearbeiten Das Portal des Friedhofs wurde aus Sandstein in den Formen der Renaissance errichtet Es handelt sich um ein hohes Rundbogenportal mit breiter Kehlung Es wird von zwei ionischen Saulen eingerahmt die heute weitgehend zerfallen sind Auf der rechten Seite des Portals wurde eine Sandsteintafel angebracht Die Inschrift ist unleserlich die Tafel dem Verfall preisgegeben Drei Wappen bekronen das Portal Von links nach rechts handelt es sich um das Wappen der Markgrafen von Brandenburg Ansbach den Dorfherren einem Weinstock und einem Schiff 2 Friedhofskanzel Bearbeiten nbsp Das Meuschel Grabmal im FriedhofAus dem Jahr 1612 stammt die Friedhofskanzel die ein typisches Element eines lutherischen Friedhofs in Unterfranken darstellt Die Kanzel besitzt einen sechseckigen Fuss und veranderte seit dem 17 Jahrhundert durch mehrfache Umbauten ihr Aussehen stark Der heutige Standort des Korpus ist ebenfalls nicht der ursprungliche Eine Inschrift in einem der Kanzelfelder verweist auf den Stifter den Gerichtsvorsteher Hans Rasch Die Kanzel kann heute uber eine niedrige Treppe betreten werden Grabdenkmaler Bearbeiten Zwei bedeutende Grabdenkmaler haben sich im Buchbrunner Friedhof erhalten Zum einen der Grabstein des Andreas Ress von 1615 Der Verstorbene kniet zu Fussen des Gekreuzigten und ist von seinen Kindern und seiner Ehefrau umgeben In einem Spitzgiebel oberhalb der architektonischen Gliederung sind drei Wappen angebracht die auf die Bedeutung der Familie Ress fur die Buchbrunner Dorfgemeinschaft verweisen Eine Inschrift lautet ALS TAUSENT VND SECHS HUNDER JAR FUENFZEHEN MEHR GEZEHLET WAR ELISABETH EIN ALT MATRON DEN STEIN ZU EHRN HAT SETZEN LON IRN MAENNERN BEID VND KINDERN ALL DERN ZENEN WAREN AN DER ZAHL HANS HOLTZMAN CLOSTER SCHULTHEIS WAR STARB DA ER SECHS VND VIERTZIG IAHR ANDREAS RESS DER ANDER MAN BVCHBRVN DEN ZWOLFEN ZUGETHAN DEN ACKER GOTTES WEIHET EIN ELFF SCHRIEB MAN MIT DEM LEICHNAM SEIN AM ERST DAVON DER ORT BEKANT ANDRES GARTEN WIRD GENANT GOTT GNADDEN SELEN VND HELFT ZVR ZEIT VNS IN DE EWIG HERRIHKEIT Aus dem 19 Jahrhundert stammt dagegen der Grabstein der Familie Meuschel Die Stiftung des Grabsteins erfolgte durch Johann Wilhelm Meuschel 1788 1858 der in Buchbrunn in den 1820er Jahren ein Weinhandelsgeschaft unterhielt Der Grabstein ist mit reichen neugotischen Zierelementen ausgestattet Er ist dreigeteilt und wurde mit Akanthusvoluten und einer Kreuzesbekronung verziert Der Grabstein wurde in den 1990er Jahren durch die Familie Meuschel deren Nachkommen in Kitzingen leben renoviert Der Stein ist mit einer Umfriedung umgeben 3 Literatur BearbeitenHans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band I Volkach 2004 S 24 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhof Buchbrunn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band I Volkach 2004 S 25 Hans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band I Volkach 2004 S 24 Hans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band I Volkach 2004 S 26 49 76019931 10 13458192 Koordinaten 49 45 36 7 N 10 8 4 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof Buchbrunn amp oldid 235062900