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Frida Fetzer geborene Rauschenbusch 25 September 1855 in den USA 1 Juni 1934 in Hamburg war eine amerikanisch deutsche baptistische Publizistin und Funktionarin Mitbegrunderin des Hamburger Diakonissenmutterhauses Siloah heute Albertinen Diakoniewerk Hamburg Schnelsen langjahrige Herausgeberin der baptistischen Frauenzeitschrift Tabea und Mitvorsitzende des baptistischen Verbandes der Jungfrauen Jugend und Frauenvereine Frida Fetzer um 1909Ehepaar Fetzer mit TochterJugendstil Titelseite der Frauenzeitschrift Tabea 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Zitat 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrida Fetzer war die alteste Tochter des deutsch amerikanischen Theologieprofessors August Rauschenbusch und eine Schwester Walter Rauschenbuschs des Begrunders des Social Gospel Movement 1 Ihre Schwester Emma Rauschenbusch Clough 1859 1940 wirkte als Missionarin in Indien 2 Ihre personliche Entscheidung fur die Christusnachfolge traf Fetzer als junge Frau in Barmen 1 Ihre Glaubigentaufe empfing sie in der dortigen Baptistenkapelle die heute den Namen Kobners Kirche tragt 1877 heiratete Frieda Rauschenbusch den baptistischen Geistlichen Johann Georg Fetzer Er hatte am Seminar ihres Vaters studiert und wurde 1878 zum Pastor der Baptistengemeinde Grundschottel berufen 1881 folgte sie ihrem Mann nach Hamburg der dort eine Dozentur am baptistischen Predigerseminar ubernommen hatte Aus ihrer Ehe gingen sechs Kinder hervor Im Jahr 1888 ubernahm Fetzer die Verantwortung fur die baptistische Frauenzeitschrift Tabea Die Anfange des Blattes das zunachst von Kittie Bickel der Ehefrau des Publizisten Philipp Bickel herausgegeben worden war liegen im Jahr 1883 Gedacht war es ursprunglich als Gegenstuck zu Wort und Werk dem Zentralorgan der baptistischen Junglingsvereine war denn aber von Anfang an eine Zeitschrift deren Zielgruppe sowohl weibliche Jugendliche und junge Erwachsene als auch gestandene Ehefrauen und Mutter waren 1930 schrieb Fetzer ruckblickend Deutlich erinnere ich mich wie 1883 der Leiter unseres Verlagshauses 3 mir die Probenummer der ersten Hausfrauenzeitung zeigte und uns zugleich sein Vorhaben mitteilte eine christliche Monatsschrift fur Frauen und Jungfrauen herauszugeben Das war ein zeitgemasser Plan Ist es fur ein Volk schon von Wichtigkeit dass seine Frauen zur Mitarbeit am Volkswohl erzogen und herangezogen werden so gilt das fur christliche Gemeinden im erhohten Masse 4 Die Zeitschrift Tabea blieb nicht ohne Wirkung auf den inneren und ausseren Aufbau der baptistischen Frauenarbeit Es entstanden zahlreiche regionale Frauenverbande darunter der baptistische Frauenverein Gelsenkirchen 1889 die Berliner Jungfrauenvereinigung 1892 die zahlenmassig starke Ostpreussische Jungfrauenvereinigung 1894 der Frauen 1895 und Jungfrauenverband 1895 in Nordwestdeutschland die Frauenvereinigung in Hessen 1895 und die Westpreussische Frauenvereinigung 1897 Auch in Osterreich und in der Schweiz kam es zu Grundungen von regionalen Frauenverbanden die sich aber spater wieder auflosten 5 Die genannten Verbande sowie die bereits vor der Herausgabe von Tabea existierenden Vereine standen untereinander nur in loser Beziehung Frida Fetzer regte 1892 in Tabea an uber die Errichtung eines zentralen baptistischen Frauenbund nachzudenken Es erschienen weitere Impulsartikel zu diesem Thema darunter auch ein Aufruf von Albertine Assor 1906 lud der deutsche Baptistenbund anlasslich seiner Bundeskonferenz in Konigsberg zu einer sogenannten Schwesternversammlung unter Leitung von Fetzer ein Dort erfolgte die entscheidende Weichenstellung fur die Grundung des Verbandes der Jungfrauen Jugend und Frauenvereine die 1910 erfolgte 6 Erste Vorsitzende des Verbandes wurde Frida Fetzer Sie hatte dieses Amt bis 1916 inne Ihre Nachfolgerin wurde Else Neuschafer Ehefrau des Seminardirektors Carl Neuschafer 7 und nach 1921 die bereits erwahnte Albertine Assor 8 In den Jahrzehnten danach hat der Verband manche Umstrukturierung erfahren So wurde Mitte der 1920er Jahre die Jugendarbeit abgetrennt und als eigenstandige Organisation weitergefuhrt Daher anderte sich auch der Name der von Fetzer ins Leben gerufenen Vereinigung 1927 lautete er Frauendienst des Bundes der Baptistengemeinden und heute Frauenwerk im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden 9 Das heutige und nach ihrer Grunderin Albertine Assor benannte Albertinen Diakoniewerk wurde 1907 als Diakonissenmutterhaus Siloah e V ins Leben gerufen Zum dreikopfigen Vorstand des Tragervereins gehorte Frida Fetzer 10 die fur Assor eine mutterliche Freundin war 11 Wahrend ihrer Amtszeit wurde ein Wohnhaus an der Eimsbutteler Fettstrasse 20 als erstes Mutterhaus angemietet Da die Diakonissenschaft wuchs musste bereits ein gutes Jahr spater grosserer Wohnraum beschafft werden Dieser befand sich in der Schulstrasse 36 Im Oktober 1918 konnte der Vorstand fur die Siloah Schwesternschaft ein grosseres Gebaude in der Tornquiststrasse 50 erwerben Es wurde am 3 April 1919 offiziell eingeweiht Frida Fetzer war auch eine gefragte Referentin 6 Sie gehorte zu den wenigen Frauen die 1908 beim ersten europaischen Baptistenkongress einen Vortrag hielten Das Thema ihres Vortrags lautete Die Arbeit der Frau in der Familie 12 Im Jahr 1918 erkrankte Fetzer deren Ehemann bereits 1909 verstorben war sehr schwer Sie verstarb 1934 nach sechzehnjahrigem Krankenlager Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Arbeit der Frau in der Familie Referat gehalten am 3 September 1908 wahrend des 1 europaische Baptisten Kongresses in Berlin 13 Ich strebe nach dem Licht Worte von Frida Fetzer geb Rauschenbusch Der christlichen Frau und Mutter dem jungen Madchen dargeboten vom Frauendienst der deutschen Baptisten J G Oncken Nachf Kassel 1940 Zitat Bearbeiten Was man auch sonst gegen sie einwenden mag ein Gutes hat die Frauenbewegung in den letzten Jahrzehnten bewirkt eine grossere Wertschatzung der Arbeit der Frau im Hause Man hat eingesehen dass vom wirtschaftlichen sozialen und erzieherischen Standpunkt aus hier eine Arbeitsleistung vollbracht wird die nur fur die Frau moglich fur die nur sie befahigt ist Und doch ist diese Arbeit fur die Menschheit ganz unentbehrlich weder Staat noch Familie konnen ohne sie gedeihen Sie ist wichtiger als die grossartigsten Erfindungen und Unternehmungen darum racht sich jede Versundigung gegen die Frau nicht nur an den einzelnen sondern am ganzen Volke Was die Frau niederhalt halt ebensowohl das ganz Volk nieder wo sie aber geistig befreit wird und hoher steigt in der Kultur da steigt mit ihr das Volk Frida Fetzer Die Arbeit der Frau in der Familie Referat beim 1 europaischen Baptisten Kongress Berlin 1908Literatur BearbeitenFrank Fornacon Artikel Fetzer Frida in Ein Herr ein Glaube eine Taufe 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland Hrsg Gunter Balders Wuppertal und Kassel 1984 ISBN 3 7893 7883 6 S 344 Rudolf Donat Das wachsende Werk Ausbreitung der deutschen Baptistengemeinden durch sechzig Jahre 1849 1909 Kassel 1960 S 477 481 Carl Schneider Artikel Frida Fetzer Zeitschrift Der Wahrheitszeuge Nr 50 Kassel 1934 S 426fWeblinks BearbeitenFrida Fetzer im Historischen Lexikon des BEFGEinzelnachweise Bearbeiten a b Rudolf Donat Das wachsende Werk Kassel 1960 S 477 Zu Emma Rauschenbusch Clough siehe BU edu Clough John Everett and Emma Rauschenbusch eingesehen am 8 Oktober 2020 Gemeint ist Philipp Bickel damaliger Geschaftsfuhrer des Oncken Verlages Zeitschrift Tabea 8 1930 zitiert nach Rudolf Donat Das wachsende Werk Kassel 1960 S 478 Rudolf Donat Das wachsende Werk Kassel 1960 S 478 a b Frank Fornacon Artikel Fetzer Frida in Ein Herr ein Glaube eine Taufe 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland Wuppertal Kassel 1984 S 344 Rudolf Donat Das wachsende Werk Kassel 1960 S 481 Axel Steen Artikel Assor Albertine in Ein Herr ein Glaube eine Taufe 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland Wuppertal Kassel 1984 S 339 Internetauftritt des Frauenwerks im BEFG Memento vom 22 August 2013 im Internet Archive eingesehen am 6 August 2013 Albertinen Haus Mutterhaus fur evangelische Diakonie und Krankenanstalten e V Hrsg Funfzig Jahre Albertinen Haus Hamburg 1957 S 5f Frank Fornacon Vor 150 Jahren geboren Albertine Assor ganz schon selbst bewusst in Zeitschrift albertinen aktuell Das Magazin 1 2013 S 10 Friedrich Wilhelm Simoleit Hrsg Offizieller Bericht uber den 1 Kongress der europaischen Baptisten Gehalten zu Berlin vom 29 August bis 3 September 1908 Cassel 1908 S 295 300 Das Referat findet sich in gedruckter Form bei Friedrich Wilhelm Simoleit Hrsg Offizieller Bericht uber den 1 Kongress der europaischen Baptisten Gehalten zu Berlin vom 29 August bis 3 September 1908 Cassel 1908 S 295 300 Normdaten Person GND 126404348 lobid OGND AKS VIAF 57604194 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fetzer FridaALTERNATIVNAMEN Rauschenbusch Frida Geburtsname KURZBESCHREIBUNG amerikanisch deutsche baptistische Publizistin und FunktionarinGEBURTSDATUM 25 September 1855GEBURTSORT Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 1 Juni 1934STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frida Fetzer amp oldid 234513995