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Als Freundschaftsgalerie wird eine Portratsammlung bezeichnet die hauptsachlich Werke der Malerei Gemalde beinhaltet In der Regel handelt es sich um eine private Sammlung zu Reprasentationszwecken Johann Wilhelm Ludwig Gleims Freundschaftsgalerie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklung 2 Bedeutende erhaltene Freundschaftsgalerien 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichtliche Entwicklung BearbeitenErste grosse private Portratsammlungen entstanden bereits in der fruhen Neuzeit an Furstenhofen und bisweilen auch im Umkreis wohlhabender Vertreter des Humanismus Ihre Entstehung verdankten sie jedoch in erster Linie politischen historischen oder beruflichen Motiven Als herausragende Beispiele sind die Portratgalerie des Paolo Giovio in Como die auch Portrats befreundeter Zeitgenossen beinhaltete oder die um 1450 von Andrea del Castagno in der Villa Pandolfini in Florenz angelegte Portratsammlung anzufuhren In den 1730er Jahren wurden erste Portrat und Freundschaftsgalerien in England so im Englischen Garten von Stowe angelegt 1 In Deutschland entstanden anspruchsvolle private Freundschaftsgalerien die dutzende von Portrats umfassten erst in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Weitgehend erhaltene bedeutende Freundschaftsgalerien im deutschsprachigen Raum wurden im letzten Drittel des 18 Jahrhunderts vom Leipziger Verleger Johann Wilhelm Ludwig Gleim Philipp Erasmus Reich und Angelika Kaufmann angelegt Johann Wilhelm Ludwig Gleims ab 1750 aufgebaute Freundschaftsgalerie umfasste gegen Ende des Jahrhunderts 110 Einzelportrats Ende der 1760er Jahre wurden ausser Freunden und Verwandten auch nicht personlich bekannte ehrwurdige Zeitgenossen aufgenommen Gleim bestimmte testamentarisch den Erhalt der Sammlung die jahrlich um das Portrat eines verdienstvollen deutschen Mannes erweitert werden sollte Philipp Erasmus Reichs Freundschaftsgalerie soll auf ihrem Hohepunkt 42 Einzelportrats umfasst haben Die Sammlung wurde vor dem Wegzug der Witwe 1802 der Universitat Leipzig ubereignet Eine quantitative und qualitative Sonderform stellt die ab den 1780er Jahren entstandene Freundschaftsgalerie des Munchener Publizisten und Verlegers Johann Baptist Strobl dar Sie umfasst 200 von einem einzigen Kunstler Joseph Georg Edlinger angefertigte Portrats ehrwurdiger bayerischer Personlichkeiten Aufgrund des grossen Umfanges und der ideologischen Zuordnung Strobls und der Dargestellten wird diese Freundschaftsgalerie von einigen Kunsthistorikern als Portratgalerie des bayerischen Illuminatenordens angesehen 2 Johann Caspar Lavaters physiognomische Ideenlehre beeinflusste die Darstellung ab den 1770er Jahren Herausragende verpflichtete Kunstler im deutschsprachigen Raum waren neben Angelika Kaufmann Heinrich Pfenninger und insbesondere Anton Graff Die aufkommende Fotografie bewirkte das Ende der aufwendigen und kostspieligen Freundschaftsgalerien Bedeutende erhaltene Freundschaftsgalerien BearbeitenGleims Freundschaftstempel im Gleimhaus in Halberstadt Die Freundschaftsgalerie des Leipziger Verlegers Philipp Erasmus Reich die seit 1802 mit 31 von vermutlich 42 Einzelportrats in der Kustodie der Universitat Leipzig aufbewahrt wird Strobels Iluminatengalerie wird in verschiedenen bayerische Museen verteilt archiviert Die Freundschaftsgalerie des Malers Friedrich Boser in Dusseldorf mit 57 Einzelportrats aus den Jahren 1835 1845 Weblinks BearbeitenAngelika Kaufmann Freundschaftsgalerie des Malers Friedrich BoserEinzelnachweise Bearbeiten Gisold Lammed Tagtraume Bilder im Lichte der Aufklarung Verlag der Kunst Amsterdam 1993 S 47 Gisold Lammed Tagtraume Bilder im Lichte der Aufklarung Verlag der Kunst Amsterdam 1993 S 46 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freundschaftsgalerie amp oldid 190005984