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Die Freie Presse Untertitel Wochenblatt fur geistige und politische Freiheit war eine Exilzeitung deutscher Sozialdemokraten die wahrend der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1934 in Amsterdam in wochentlicher Erscheinungsweise herausgegeben wurde Geschichte BearbeitenDie Idee zur Freien Presse entstand innerhalb von Kreisen der niederlandischen sozialdemokratischen Partei SDAP Fur die Zeitung die das Grenzgebiet erreichen sollte ging man angesichts von geschatzt 400 000 Deutschsprachigen im Land von einer moglichen Auflage von mindestens 20 000 Exemplaren aus Das Verbreitungsgebiet sollte dabei nicht auf die Niederlande beschrankt bleiben vielmehr sollte die Freie Presse auch illegal nach Deutschland gelangen Im Auge hatte man besonders deutsche Arbeiter die in der Twenter Textilindustrie und in den sudlimburgischen Minen in grosser Anzahl vertreten waren Die Redaktion der Zeitung setzte sich aus deutschen Exilanten unter der Leitung von Emil Gross und Helmut Kern zusammen weitere wichtige Redakteure waren Erich Kuttner Alfred Mozer Franz Vogt und Heinz Wielek Der Prager SPD Exilvorstand Sopade stimmte der Grundung zu war aber ebenso wie der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund nicht zur Finanzierung bereit diese wurde ausser durch die SDAP durch die Gewerkschaft NVV und den Verlag De Arbeiderspers geleistet Am 15 Juli 1933 erschien die erste Ausgabe Nach eigenen Angaben bestand das Verbreitungsgebiet aus 19 europaischen und drei aussereuropaischen Staaten Die Freie Presse hatte einen Umfang von acht bis zehn Seiten und umfasste einige feste Rubriken wie Briefe aus Deutschland Alltag aus dem Dritten Reich und Wirtschaft und Arbeit Die Nachrichten der beiden letzteren sollten das NS Regime blossstellen Beitrage zur Zeitung kamen von Georg Bernhard Emil Julius Gumbel und Alexander Schiffrin Auch wenn Redaktion und Mitarbeiter prominent besetzt waren blieb die Zeitung in der Auflage deutlich hinter den Erwartungen zuruck Sie betrug im Juli maximal 7 000 Exemplare mit einem Ruckgang von 1 000 Exemplaren im Dezember Obwohl es zunachst gelang per Fahrrad und Auto die Freie Presse zu Netzwerken ins Ruhrgebiet und Umgebung eines der Netzwerke Emil Gross befand sich in Bielefeld zu schaffen wurden seit 1934 die meisten Netzwerke durch die Gestapo ausgehoben was viele Opfer kostete Wegen der fortlaufenden finanziellen Verluste beschlossen im Dezember 1933 NVV und SDAP aus der Finanzierung auszusteigen womit nur noch De Arbeiderspers ubrig blieb Dessen Direktor teilte der Redaktion mit ohne einen Beschluss des Aufsichtsrats abzuwarten dass die Einstellung kurz bevorstunde was dazu fuhrte dass das SDAP Aufsichtsratsmitglied Cornelis Woudenberg ein Unterstutzer der Zeitung zurucktrat Der komplizierte Status der Redaktion erwies sich ebenfalls als hinderlich so durften sich aufgrund einer Anordnung des Justizministers Josef van Schaik von Juli 1933 Auslander in den Niederlanden nicht politisch betatigen Aus diesem Grund arbeiteten die Redaktion und der Grossteil der Mitarbeiter anonym zudem bekraftigte die Freie Presse eine niederlandische Zeitung mit einer niederlandischen Direktion zu sein die von niederlandischer Seite aus finanziert wurde Die SDAP wiederum die sich versuchte von ihrer revolutionar ausgerichteten Vergangenheit zu losen stand nach der Debatte um die Meuterei auf der De Zeven Provincien seitens anderer Parteien unter dem Verdacht nicht patriotisch eingestellt zu sein und nahm die Haltung ein dass antifaschistische Aktivitaten den Einheimischen vorbehalten bleiben sollten Als nicht hilfreich erwies sich auch das Verhaltnis zur Sopade die in Karlsbad ihre eigene Wochenzeitung Neuer Vorwarts und im durch den Volkerbund verwalteten Saargebiet in Saarbrucken die Deutsche Freiheit herausgab Einerseits verbot die Sopade De Arbeiderspers Abonnenten fur die Freie Presse ausserhalb der Niederlande anzuwerben andererseits wollte sie ihre Beschlusse im Blatt publiziert sehen Die SDAP wiederum kritisierte die SPD wegen ihrer Handlungsweise vor der Machtergreifung und lehnte eine Zusammenarbeit jedweder Form mit Kommunisten ab Dass der Sopade Vertreter fur die Niederlande Ernst Schumacher nach Belgien ausgewiesen wurde war da nur ein weiterer Punkt der das Misstrauen bestarkte Schumacher berichtete auch nach Prag dass der deutsche Gesandte in den Niederlanden Julius von Zech Burkersroda von der niederlandischen Regierung die Namen der deutschen Mitarbeiter der Deutschen Presse und das Verbot ihrer Aktivitaten erbeten hatte Nach dem Ruckzug der SDAP Ende 1933 gab sie der Freien Presse einen Monat um einen neuen Herausgeber zu finden Dies gelang nicht sodass am 27 Januar 1934 mit der 28 Ausgabe die Zeitung eingestellt wurde Weblinks BearbeitenGeschichte der Freien Presse englisch niederlandisch beim Internationalen Institut fur Sozialgeschichte Digitales Archiv Literatur von und uber Freie Presse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freie Presse Exilzeitung amp oldid 238559075