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Franz Staudinger 15 Februar 1849 in Wallerstatten bei Gross Gerau 18 November 1921 in Darmstadt war ein deutscher Gymnasiallehrer Philosoph und aktiv in der Konsumgenossenschaftsbewegung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Konsumgenossenschafter 3 Familie 4 Anmerkungen Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenFranz Staudinger war der Sohn eines evangelischen Pastors in Wallerstatten Er besuchte das alte Gymnasium in Stuttgart und studierte zuerst Architektur in Stuttgart Dann wechselte er sein Studienfach und studierte in Giessen Theologie Staudinger war einer von 16 Grundungsvatern des Giessener Freier Studenten Vereins eine Vorgangerorganisation der heutigen Giessener Burschenschaft Adelphia 1870 legte er das theologische Examen ab und 1871 promovierte er zum Doktor der Philosophie Kurze Zeit unterrichtete er an Privatschulen und studierte dann neue Philologie 1875 legte er die Staatsprufung fur das hohere Lehramt ab und wurde ein Jahr spater Gymnasiallehrer in Worms Im Mittelpunkt seines Denkens stand die Frage der praktischen Philosophie Hierin vertrat er die von Hermann Cohen und Paul Natorp ausgebildete Marburger Richtung des Neu Kantianismus Er entwickelte eine sozialistische Auffassung die davon ausging dass die sittliche Frage eine soziale Frage sei Die Marxsche Okonomie musse durch die Ethik erganzt werden wenn die menschliche Gesellschaft auf eine hohere Kulturstufe gehoben werden soll Bemerkenswert ist hier die Auffassung dass etwas getan werden gehoben werden musse Er bekam Kontakt zur Konsumgenossenschaftsbewegung fur die er sich ab 1896 bis zu seinem Tod engagierte In der Versorgungswirtschaft sah er prophetisch die Grundlagen des Heils eine kommende Gemeinschaft Mit dieser Auffassung entsprach er akademischem Zeitgeist Er schrieb regelmassig eigene Bucher aber auch kleine Aufsatze in konsumgenossenschaftlicher Literatur Sein Stil wird heute als dozierend und unnotig kompliziert angesehen 1 Er veroffentlichte teilweise unter dem anagramatischen Pseudonym Sadi Gunter das sich aus den Buchstaben seines Nachnamens zusammensetzt In Worms war er Mitglied der Freimaurerloge Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe und von 1883 bis 1886 deren Meister vom Stuhl In Darmstadt war er Grossmeister der Darmstadter Grossloge 2 In der katholischen Presse fand er als Gegner des Jesuitengesetzes Beachtung 3 Konsumgenossenschafter BearbeitenAuf dem konstituierenden Genossenschaftstag zur Grundung des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine 1903 in Dresden wurde er in den Ausschuss des Vereins und in den Aufsichtsrat der Verlagsanstalt dieses Zentralverbandes gewahlt Nach Errichtung der konsumgenossenschaftlichen Fortbildungskommission 1910 war er deren Mitglied Fur Staudinger war die Konsumgenossenschaft ein Weg zur Losung der sozialen Frage Er war neben Heinrich Kaufmann der Hauptverfechter der Idee der gemeinwirtschaftlichen Bedarfsdeckungswirtschaft In vielen Aufsatzen hat er fur die konsumgenossenschaftlichen Gedanken geworben 4 Jahrzehntelang ist er als Wanderlehrer und Referent konsumgenossenschaftlicher Arbeitstagungen durch Deutschland gereist An der Genossenschaftsschule war er nebenamtlicher Lehrer Noch in den 1950er Jahren wurde er innerhalb der Konsumgenossenschaftsbewegung verehrt 5 als Vordenker der Konsumgenossenschaftsbewegung der roten der sozialistischen der Hamburger Richtung Familie BearbeitenFranz Staudinger war verheiratet mit der Frauenrechtlerin Auguste Staudinger geborene Wenck Ihr Sohn Hans Staudinger war SPD Reichstagsabgeordneter ihr Sohn Hermann Staudinger war ein Chemiker und Nobelpreistrager Ihre Tochter Luise Federn Staudinger war eine Bildhauerin und Frauenrechtlerin Der Enkel Klaus Federn war Professor fur Maschinenbau an der TU Berlin Anmerkungen Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Sieg Aufstieg und Niedergang des Marburger Neukantianismus Verlag Konigshausen amp Neumann 1997 Seite 232 ISBN 3884799444 1 Abruf 27 April 2009 Freimaurerei und Jesuitengesetz in Germania Nr 114 21 Mai 1912 S 1 Freimaurerei und Jesuitengesetz in Germania Nr 114 21 Mai 1912 S 1 Erwin Hasselmann Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main 1971 S 291 Walther G Oschilewski Wille und Tat Der Weg der deutschen Konsumgenossenschaftsbewegung Hamburg 1953 S 58 Literatur BearbeitenHeinrich Kaufmann Festschrift zum 25jahrigen Bestehen des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes und Ausschusses des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine Druck der Verlagsgesellschaft deutscher Konsumvereine m b H Hamburg 1928 543 Seiten mit Anhang Biografie Seite 322 Walther G Oschilewski Wille und Tat Der Weg der deutschen Konsumgenossenschaftsbewegung Hamburg 1953 insbesondere Seite 57f Uwe Spiekermann Medium der Solidaritat Die Werbung der Konsumgenossenschaften 1903 1933 in Peter Borscheid und Clemens Wischermann Hg Bilderwelt des Alltags Werbung in der Konsumgesellschaft des 9 und 20 Jahrhunderts Stuttgart 1995 150 189 v a 153 155 Staudingers Genossenschaftstheorie Erwin Hasselmann Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main 1971 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Franz Staudinger Quellen und Volltexte Literatur von und uber Franz Staudinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zwischen 1901 und 1912 werden 18 Artikel von Franz Staudinger in den Sozialistischen Monatsheften ausgewiesen in die Suchfunktion Staudinger eingeben 2 es werden auch Artikel die unter dem Pseudonym Sadi Gunter veroffentlicht sind ausgewiesen Abruf 27 April 2009Normdaten Person GND 117223344 lobid OGND AKS LCCN no2021028892 NDL 00526437 VIAF 44622656 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staudinger FranzALTERNATIVNAMEN Sadi Gunter Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Gymnasiallehrer Philosoph und KonsumgenossenschafterGEBURTSDATUM 15 Februar 1849GEBURTSORT WallerstattenSTERBEDATUM 18 November 1921STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Staudinger amp oldid 236413746