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Franz Wilhelm Morthorst 13 Dezember 1894 in Goldenstedt 6 Juli 1970 in Cloppenburg war ein deutscher katholischer Geistlicher Leben BearbeitenMorthorst war der Sohn des Goldenstedter Backers Johann Heinrich Morthorst und dessen Ehefrau Anna Maria Caroline geb Dierken Er besuchte das Gymnasium in Vechta und begann ab 1913 ein Theologiestudium in Munster das durch den Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde Erst nach dem Ende des Krieges konnte Morthorst sein Studium abschliessen und wurde am 18 Dezember 1920 in Munster zum Priester geweiht Er war danach 1921 kurzzeitig Vikar in Ellenstedt dann in gleicher Funktion von 1921 bis 1925 in Delmenhorst und anschliessend bis 1936 in Vechta tatig In Vechta war Morthorst ausserdem ab 1925 Hauptschriftleiter der Oldenburgischen Volkszeitung des Organs der oldenburgischen Zentrumspartei Als grundsatzlich unpolitischer Mensch kummerte er sich besonders um den kulturellen Teil der Zeitung fur den er zahlreiche Gedichte und Aufsatze in hochdeutscher und in plattdeutscher Sprache verfasste Trotzdem geriet Morthorst ab 1932 durch seinen Kampf gegen die Nationalsozialisten in den Sog der Politik Im Oldenburger Landtagswahlkampf 1932 ausserte Carl Rover der im Juni 1932 zum ersten NSDAP Ministerprasidenten Deutschlands gewahlt wurde Da sitzt so ein Bursche von Morthorst an der Oldenburgischen Volkszeitung dieser Lump dieser Schuft aber warte nur noch kurze Zeit dann werde ich ihm seine Setzmaschine zerschlagen ich werde ihm die ganze Bude schliessen und zwar nicht mit Gewalt sondern kraft Gesetz 1 Morthorsts entschiedener Widerstand fuhrte dazu dass die Volkszeitung bereits im Juli 1932 fur vier Tage verboten wurde Im Juli 1933 wurde Morthorst dann gezwungen aus der Redaktion auszuscheiden Im September 1935 wurde er verhaftet und fur drei Wochen inhaftiert weil er nationalsozialistische Plakate vom Vechtaer Kolpinghaus abgerissen hatte 1936 kam er als Vikar nach Visbek und bemuhte sich dort weiterhin nationalsozialistische Angriffe gegen die katholische Kirche die katholischen Schulen und Vereine abzuwehren Als er sich hier fur die im Verlauf des Goldenstedter Schulstreiks verhafteten Manner einsetzte wurde er von der Gestapo als Hauptunruhestifter im katholischen Munsterland bezeichnet aus dem Oldenburger Land verwiesen und im September 1938 von der Polizei nach Munster gebracht Von dort erhielt er kurze Zeit spater eine Seelsorgestelle in Warendorf Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft kehrte er 1946 als Kaplan nach Cloppenburg zuruck und engagierte sich vor allem in der katholischen Arbeiterbewegung in den Kolpingfamilien und im Katholischen Arbeitnehmer Bund Daneben betatigte er sich auch in der Heimatbewegung und wurde durch seine plattdeutschen Morgenansprachen im Rundfunk popular Ab 1949 wirkte er auch als Synodalexaminator 1956 erhielt er den Ehrentitel Papstlicher Geheimkammerer 2 Zu den wesentlichen Pragungen seines theologischen Denkens zahlten die Theologien von Augustinus und John Henry Newman Literatur BearbeitenMorthorst Franz Wilhelm In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 479 online Einzelnachweise Bearbeiten zitiert nach Michael Hirschfeld in Wilfried Kurschner Hrsg Der landliche Raum Politik Wirtschaft Gesellschaft Munster 2017 S 125 Michael Hirschfeld Katholisches Milieu und Vertriebene eine Fallstudie am Beispiel des Oldenburger Landes Koln Weimar 2002 S 270 Anm 95Normdaten Person GND 101746331X lobid OGND AKS VIAF 198712815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morthorst FranzALTERNATIVNAMEN Morthorst Franz Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer GeistlicherGEBURTSDATUM 13 Dezember 1894GEBURTSORT GoldenstedtSTERBEDATUM 6 Juli 1970STERBEORT Cloppenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Morthorst amp oldid 211788038