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Franz Lutgenau 25 Oktober 1857 in Rheindorf bei Opladen 26 April 1931 war der erste Reichstagsabgeordnete der SPD im Wahlbezirk Dortmund Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Parteikarriere 3 Weiteres Leben 4 Ehrungen 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAm 25 Oktober 1857 wurde Lutgenau als Sohn eines Lehrers in Rheindorf bei Opladen geboren Er besuchte in Rheindorf und Opladen die Schule und legte 1875 sein Abitur am Quirinus Gymnasium in Neuss ab Danach studierte Lutgenau Philosophie und Theologie an der Akademie Munster Mit dem Studium romanischer Sprachen setzte er anschliessend sein Studium an den Universitaten Berlin und Bonn fort 1880 erfolgte die Promotion zum Dr phil und das Staatsexamen fur das hohere Lehramt Es folgte ein Referendariat und einjahriges Probejahr als Lehrer in Elberfeld Nach vierjahriger Lehrtatigkeit in Potsdam schied er 1885 aus dem Beamtenverhaltnis aus Inzwischen hatte Franz Lutgenau sich dem Sozialismus zugewandt fur den er sich fortan als Redner Journalist und aktiver Politiker agitierte Parteikarriere Bearbeiten1892 war Lutgenau Reichstagskandidat in Mecklenburg Strelitz Bis 1893 unternahm er als aktiver Sozialist Agitationsreisen in Thuringen und ab 1893 war er Chefredakteur der Rheinisch Westfalischen Arbeiterzeitung in Dortmund 1895 wurde er Mitglied des Reichstags Vom Winter 1895 bis zum Fruhjahr 1898 vertrat er den Wahlkreis Horde als erster Sozialdemokrat des Ruhrgebiets im Reichstag 1894 war er Vorsitzender des westfalischen Provinzialparteitags Im August 1895 nahm er an der Beerdigung von Friedrich Engels in London teil 1 Ausserdem war er Vorsitzender der SPD Parteitage in Lutgenau 1896 Horde 1897 Bochum 1898 und Hagen 1899 1898 wurde er aus seiner Tatigkeit als Chefredakteur fristlos entlassen 1899 aus der Partei ausgeschlossen und zog sich ins Privatleben zuruck 1901 war er in einen Unterschlagungsprozess verwickelt der seine politische Laufbahn endgultig beendete Fortan gab er privaten Sprachunterricht und lebte von Gelegenheitsauftragen als freier Journalist Nun fand er wieder Zeit fur seine schriftstellerischen Neigungen Weiteres Leben BearbeitenIm Jahre 1900 grundete Lutgenau den Dortmunder Verein fur Literatur und Kunst den er bis 1928 als Vorsitzender leitete 1904 gab er als verantwortlicher Redakteur und Verleger die Westfalische Revue fur das geistige Leben besonders fur Literatur und Kunst heraus Das Organ erschien halbmonatlich und widmete sich dem Buhnenleben Essens Bochums Dortmunds Hagens und Elberfelds Ebenso berichtete er im Dortmundischen Magazin und den Mitteilungen der Stadt und Landesbibliothek Dortmund uber das Theaterleben in Dortmund und Hagen 1907 brachte er als Teilhaber des Kaufmanns Wilhelm Buring im Loki Verlag unterschiedliche Druckerzeugnisse heraus Bucher Schriften Karten Noten Kunstwerke Im Juli 1913 gab Lutgenau gemeinsam mit Ewald Reincke die Kulturzeitschrift Westdeutsche Warte die es bedingt durch den Ersten Weltkrieg nur auf acht Nummern brachte heraus und war Mitbegrunder und Geschaftsfuhrer des Dortmunder Volkshochschulvereins bei dem er Vortrage hielt und in Theaterveranstaltungen einfuhrte In den Kriegsjahren wurde er Aushilfslehrer in Dortmund Wahrend des Ersten Weltkriegs grundete sich der Verband zur Forderung deutscher Theater Kultur dem er als Mitglied des Westfalischen Provinzialausschusses und Leiter zweier Ausschusse Werbung Schule der Dortmunder Ortsgruppe angehorte Ab 1919 unterrichtete er als beamteter Oberlehrer und schliesslich als Studienrat in Dortmund 1920 schrieb er ein Geschichtslehrbuch das allerdings nicht zur Publikation gelangte So brachte ihm die Pensionierung 1923 doch noch jene finanzielle Unabhangigkeit sich der ehrenamtlichen Erwachsenenbildung vor allem in der von ihm 1913 mitbegrundeten Volkshochschule zu widmen Als die politische und wirtschaftliche Situation die Volkshochschulbewegung 1927 wieder aufleben liess gehorte er erneut zu den Initiatoren die sich fur die Neubelebung der Volkshochschule einsetzten Er war Stellvertretender Vorsitzender und ab 1930 Erster Vorsitzender der Volkshochschule Dortmund Wahrend der Weimarer Republik war er wieder in die Partei aufgenommen worden in der er bis Ende der 20er Jahre kommunalpolitisch wirkte Mitglied des Bildungsausschusses der SPD fur Gross Dortmund 1927 rief er die Freie Volksbuhne Dortmund e V ins Leben deren kunstlerischem Ausschuss er vorstand Geschaftsfuhrer war Erich Grisar der auch die Schriftleitung der Monatshefte ubernahm in denen die Auffuhrungen des Theater Spielplans erlautert wurden Lutgenau starb am 26 April 1931 Die Grabstatte Lutgenaus findet auf dem Hauptfriedhof Dortmund in Feld 50 Ehrungen BearbeitenIn Dortmund ist die Franz Lutgenau Strasse nach ihm benannt Werke BearbeitenJean Palsgrave und seine Aussprache des Franzosischen Carthaus Bonn 1880 Bonn Phil Diss 1880 Die Judenfrage okonomisch und ethisch Dummler Berlin 1893 Freimann Sammlung Naturliche und soziale Religion Dietz Stuttgart 1894 Internationale Bibliothek 19 SLUB Die Jesuitenfrage Eine politisch geschichtliche Abhandlung zur Aufklarung des arbeitenden Volkes Slomke Bielefeld 1894 Der Essener Meineids Prozess vom 14 bis 17 August 1895 Vorwarts Berlin 1895 Universitat Koln Der Ursprung der Sprache Eine sprachpsychologische Untersuchung Hermann Seemann Nachfolger Leipzig 1901 WWU Munster Darwin und der Staat Thomas Leipzig 1905 Shakespeare als Philosoph Xenien Verlag Leipzig 1909 Was wollen die Syndikalisten Der Firn Berlin 1920 Dortmund 1895 1928 In Arbeiter Jugend Monatsschrift der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands Arbeiterjugendverlag Berlin 1928 20 Jg 1928 7 8 BBFLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Saal Franz Lutgenau Der erste sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete des Ruhrgebietes und Grunder der Volkshochschule Dortmund In Beitrage zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark Hg vom Historischen Verein fur Dortmund und die Grafschaft Mark Bd 72 Verlag des Historischen Vereins Dortmund Dortmund 1980 S 109 162 Bernd Faulenbach Stefan Goch Gunther Hogl Karsten Rudolph Uwe Schledorn Sozialdemokratie im Wandel der Bezirk Westliches Westfalen 1893 2001 4 Auflage Essen Klartext 2001 ISBN 3 89861 062 4 S 53 Weblinks BearbeitenFranz Lutgenau in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Franz Luetgenau In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Franz Lutgenau im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Arbeiter Zeitung Wien 16 August 1895 Bericht vom 11 August 1895 S 1 bis 2 Normdaten Person GND 101613229 lobid OGND AKS LCCN no90018550 VIAF 79256546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lutgenau FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 25 Oktober 1857GEBURTSORT Rheindorf bei OpladenSTERBEDATUM 26 April 1931 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Lutgenau amp oldid 224083745