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Die Frank sche Siedlung liegt im Ortsteil Klein Borstel des heutigen Hamburger Stadtteils Ohlsdorf Sie ist mit 545 Hausern 1 die grosste geschlossene Reihenhaussiedlung der 1930er Jahre in Hamburg und dort eines der herausragenden Wohnungsbauvorhaben jener Zeit An der Strasse Borstels EndeGrenzen des denkmalgeschutzten Siedlungsteils Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Wohnkonzept 4 Denkmalschutz 5 Einzelne Gebaude 6 Fotografien und Karte 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLage BearbeitenDie Siedlung grenzt im Norden an die Wellingsbutteler Landstrasse im Osten an die Strasse Borstels Ende im Suden an die Strasse Stubeheide oder die Alstertalbahn Die Westgrenze ist uneinheitlich seit den 1950er Jahren bildet dort das Areal der Albert Schweitzer Schule Stadtteilschule und Bezirksgrundschule den Abschluss der Siedlung Die bereits vor der Planung der Siedlung vorhandene Wohnbebauung an der Strasse Kornweg teilt sie in einen westlichen und einen ostlichen Teil Neben Teilen der Wellingsbutteler Landstrasse und der Strassen Stubeheide Kornweg und Borstels Ende werden heute die Strassen Stubekamp Stuberedder Am Stein Overn Block und Overn Barg zur Siedlung gezahlt Geschichte Bearbeiten nbsp Grabstein fur Hermann Frank Friedhof Ohlsdorf mit angedeuteter Frank scher Siedlung Die Siedlung war ein zentrales Projekt der Wohnungsbaugesellschaft der Gebruder Hermann und Paul Frank bei dem sie kleine Reihenhauser ursprunglich mit 57 m Wohnflache mit schmalen langgezogenen Garten planten die auch von Familien mit mittlerem Einkommen genutzt werden konnten und die keine hoheren Mieten als innerstadtische Geschosswohnungen haben sollten Die Gebruder Frank sahen das Projekt als von der Gartenstadtidee beeinflusste zukunftsweisende Siedlungsform die preiswertes Wohnen im Grunen ermoglichen sollte Das Baugelande an der damaligen Landesgrenze bot fast 15 ha freie Flache die durch die Alstertalbahn bereits gut an das Hamburger Verkehrsnetz angebunden war Die Plane riefen schnell den Widerstand der bisherigen Anlieger hervor die darin eine stadtebauliche und soziale Gefahr sahen Eine aufwendige Informationskampagne unter Beteiligung von Fachbehorden und NSDAP konnte die Gegenargumente entkraften so dass 1935 mit dem Bau begonnen wurde Der erste Bauabschnitt entstand 1935 im westlichen Teil in der Rekordzeit von 16 Wochen Die Gebaude waren streng in Zeilen ausgerichtet und wurden kaum variiert Der zweite grossere Bauabschnitt entstand von 1936 bis 1939 im ostlichen Teil Hier ist die Anordnung und Gestaltung der Hauser differenzierter die gemeinschaftlichen Grunflachen sind aufwandiger gestaltet der gesamte Siedlungsteil besitzt einen geschlosseneren Charakter Mit dem zweiten Bauabschnitt entstanden auch Nahversorgungseinrichtungen so eine Grundschule und eine Kirche an der Strasse Stubeheide und eine Ladenzeile nahe der S Bahn Haltestelle Die Gestaltung der Hauser zeigt eine Mischung aus Elementen des Neuen Bauens der 1920er Jahre und des in den 1930er Jahren favorisierten Heimatschutzstils Wohnkonzept BearbeitenFur alle Bauabschnitte wurden zweigeschossige 4 3 m breite Haustypen in Zeilen aufgereiht die bis zu 85 m lang sind und bis zu 20 Hauser umfassen Der Hausbreite entsprechende ca 100 m grosse Garten ziehen sich von der Ruckfront der Hauser bis zu einem zwischen den Hauszeilen verlaufenden Fussweg Durchgangsverkehr wurde weitgehend vermieden die Eingangsseiten der Hauser sind durch schmale Wohnstrassen in Form von Stichstrassen oder Ringen erschlossen Als wesentliche Neuerung gilt die Ausrichtung der Hauserzeilen mit dem Giebel zu den Hauptstrassen Dadurch konnte die Ausrichtung der Hauser haufig so gewahlt werden dass Wohnraume und Terrassen nach Suden oder Westen zur Sonne ausgerichtet waren und trotzdem vom Durchgangsverkehr wenig beeinflusst wurden Die Hauser sind durch rotes Ziegelmauerwerk Satteldacher und definierte Fenstergliederungen einheitlich gestaltet Alle zeigen im Innenraum den Grundtyp einer 4 Zimmer Wohnung mit Wohn und Kuchenbereich im Erdgeschoss Schlafraumen im ersten Stock einer Ausbaureserve im Dachgeschoss sowie Bad WC und Hauswirtschaftsraumen im Keller Maximal standen so pro Haus 101 m Wohn und Nutzraum zur Verfugung der zur Zeit der Erbauung als ausreichend fur eine bis zu zehnkopfige Familie angesehen wurde Die den Hausern zugeordneten Garten sind ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes da sie auch die Versorgung der Bewohner mit Nahrungsmitteln unterstutzen sollten Fur die Gestaltung der Grunanlagen in der Siedlung war die ortstypische Knicklandschaft Vorbild Grosse Baume wie Eichen blieben erhalten und wurden durch Ebereschen und Birken erganzt Kleine offentliche Freiflachen und gartnerisch gestaltete Eingangsbereiche lockern die Struktur weiter auf Bis in die 1970er Jahre lebten die Bewohner ausschliesslich in einem vererbbaren Dauerwohnrecht Mittlerweile sind grosse Teile der Hauser an die Bewohner verkauft worden und werden zu marktublichen Preisen weitergehandelt 2 Die Siedlung ist seit ihrer Entstehung als Wohnumfeld sehr beliebt Denkmalschutz BearbeitenFur die gesamte Siedlung galten schon seit April 1981 umfangreiche Vorschriften zur Erhaltung des Erscheinungsbildes 3 Sie steht seit April 2011 4 unter Denkmalschutz Seitdem mussen Modernisierungs und Erweiterungsmassnahmen in Ubereinstimmung mit dem geltenden Denkmalpflegeplan 5 stehen Dieser sieht unter anderem Regeln fur die einheitliche Gestaltung von Fenstern Turen Dachgauben Fassaden Vordachern und Wintergarten vor Einzelne Gebaude Bearbeiten Hauptartikel Haus Kornweg 17E Hauptartikel Haus Stubekamp 75 Liste aller denkmalgeschutzten Einzelgebaude Hauptartikel Liste der Kulturdenkmaler in Hamburg Ohlsdorf Frank sche Siedlung Fotografien und Karte Bearbeiten nbsp Die Frank sche Siedlung von oben 53 634722222222 10 055 Koordinaten 53 38 5 N 10 3 18 O nbsp nbsp Frank sche Siedlung nbsp EingangHaus Kornweg 17e nbsp Vorgarten am Kornweg nbsp Einfahrt Kornweg ca 1982 nbsp Unausgebautes DachgeschossLiteratur BearbeitenRalf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 238 Dirk Schubert Hamburger Wohnquartiere Dietrich Reimer Verlag Berlin 2005 ISBN 3 496 01317 6 S 188 191 Axel Iwohn Martina Nath Esser Claudia Wollkopf Hamburg Grun Die Garten und Parks der Stadt L amp H Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 928119 39 7 S 179 f Einzelnachweise Bearbeiten Schubert Hamburger Wohnquartiere S 188 s Abs Literatur gibt 547 Hauser an die Denkmalliste der Stadt Hamburg und die Beschreibung auf den Internetseiten des Bezirks Hamburg Nord geben 545 Hauser an Zum Niveau der Verkaufspreise von Hausern in der Siedlung vgl Artikel im Hamburger Abendblatt vom 25 Juli 2012 Abgerufen am 7 November 2014 Verordnung der Stadt Hamburg uber den Milieuschutz der Siedlung Abgerufen am 7 November 2014 Verordnung der Stadt Hamburg uber den Denkmalschutz der Siedlung Abgerufen am 7 November 2014 Denkmalpflegeplan des Bezirkes Hamburg Nord fur die Siedlung Abgerufen am 7 November 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frank sche Siedlung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf den Internetseiten des Bezirkes Hamburg Nord Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frank sche Siedlung amp oldid 229156735