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Francisco Jose de Paula Santander y Omana 2 April 1792 in Villa del Rosario de Cucuta Vizekonigreich Neugranada 6 Mai 1840 in Santa Fe de Bogota Republik Neu Granada war ein General der Neu Grenadiner Union Vizeprasident Grosskolumbiens und Prasident der Republik Neugranada von 1831 1 bis 1837 1 Francisco de Paula Santander Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Militarische Karriere 1 2 1 Karrierebeginn im Aufstand 1 2 2 Santander bei Bolivar 1 2 3 Grenzwacht in seiner Heimat 1 2 4 Der Einmarsch des spanischen Expeditionsheeres 1 2 5 Bei den letzten Aufstandischen 1 2 6 Wieder bei Bolivar 1 2 7 Der Neu Granada Feldzug 1 2 8 Bewertung 1 3 Politische Karriere 1 3 1 Vizeprasident Grosskolumbiens 1 3 2 Differenzen mit Bolivar 1 3 3 Ende der Vizeprasidentschaft 1 3 4 Verbannung 1 3 5 Prasident der Republik Neu Granda 1 3 6 Ehefrau und Nachkommen 1 3 7 Letzte Jahre 1 3 8 Bewertung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten nbsp Ich erklare dass ich in Villa del Rosario de Cucuta geboren bin von meinen rechtmassig verheirateten Eltern Don Juan Agustin Santander y Colmenares und Dona Manuela de Omana schon gestorben wie ihre Vorfahren aus vornehmen Familien die unter der spanischen Regierung ehrenvolle und hervorgehobene Bestimmungen erlangten Ich sage dies um meine Gegner zu widerlegen die sogar meine Geburt leugnen wollten Aus dem Testament von Santander Tafel und Buste im Geburtshaus von Santander in Villa del RosarioDer Sohn des Plantagenbesitzers Juan Agustin Santander Colmenares und seiner dritten Ehefrau Manuela Antonia de Omana y Rodriguez studierte zuerst in der Schule von Villa del Rosario und auf der Hacienda seines Vaters einen Kilometer ostlich der Plaza Bolivar Der Provinzgouverneur der auch Kaffee und Zuckerrohr anbauen liess hatte das Gebaude und die dazugehorigen Felder auf denen er zehntausend Kakaobaume bewirtschaftete 1783 gekauft Nach einem Erdbeben 1875 zerstort wiederaufgebaut und 1971 restauriert ist der Hof heute Museum 1805 schickten seine Eltern den dreizehnjahrigen Francisco Jose de Paula Santander y Omana nach Bogota ans Kolleg San Bartolome wo er 1808 seinen Bachiller Vordiplom in Latein 1 und Philosophie 1 ablegte und spater Rechtswissenschaft zu studieren anfing Militarische Karriere Bearbeiten Karrierebeginn im Aufstand Bearbeiten Zu Beginn des Aufstands in Bogota 1810 schloss sich der Urenkel eines Hauptlings den Aufruhrern des 20 Juli an ohne sein Studium formal abgeschlossen zu haben seine Doktorarbeit zur praktischen Forensik hatte er allerdings eine gute Woche vorher eingereicht Zuerst als Sekretar in der Militarinspektion eingesetzt ubte der Freiwillige diese Funktion ab November als Unterleutnant bei der Nationalgarde aus Mit Manuel Castillo y Rada einem aus Cartagena de Indias stammenden Offizier wurde er im Marz 1811 nach Mariquita und Honda entsandt um einem Gegenputsch der Konigstreuen vorzubeugen aber in der Folge war er an Castillos Seite bei der Einverleibung der Provinz in die Cundinamarca in der Antonio Narino zentralistisch regierte 1812 war Santander der Sekretar von Castillo und erlangte innerhalb kurzer Zeit seine Beforderungen zum Leutnant und Hauptmann Als Antonio Baraya im Juli 1812 nach Cucuta geschickt wurde um die von dort eindringenden Spanier zu bekampfen s die Erste Republik Kolumbien gehorte er als Adjutant Barayas zu dem Feldzug und war bei den Uberlaufern die den Foderalismus dem Zentralismus von Bogota vorzogen Er war an dem Feldzug von Dezember bis Januar 1813 im Auftrag des Kongresses von Tunja gegen Antonio Narino beteiligt der letztlich fur die Foderalisten verloren ging Er geriet am Bein verletzt nach der Schlacht von San Victorino 9 Januar 1813 in die Gefangenschaft der Zentralisten Santander bei Bolivar Bearbeiten nbsp Francisco de Paula Santander rechts mit Simon Bolivar beim Kongress von Cucuta 1821 Bild von 1926 Narino schickte die freigelassenen Foderalisten Simon Bolivar als dieser um Unterstutzung fur seine Campana Admirable bat Als Major nahm Santander an den Kampfen mit den Resten der Soldaten des aus Venezuela gekommenen Ramon Correa y Guevarra die Simon Bolivar bei der Einnahme Cucutas schwer geschlagen hatte unter dem Befehl Castillos teil Angostura de la Grita 13 April 1813 Hervorstechend war seine Kritik am geplanten Venezuela Feldzug des frischgebackenen Brigadegenerals Bolivar den er fur zu gewagt hielt Er und Castillo widersetzten sich solange Bolivar zu Beginn seiner Campana Admirable bis dieser ihnen Ende Mai mit Erschiessung wegen Insubordination drohte Grenzwacht in seiner Heimat Bearbeiten Als Oberst liess ihn der Kongress von Tunja an der Grenze zu Venezuela mit 280 Mann patrouillieren nachdem er sich und seinen Truppen eine Pause von der Vorbereitung des Venezuela Feldzugs gegonnt hatte Im Oktober 1813 erlag Santander der Ubermacht Bartolome Lizons der aus Maracaibo kommend mit den Mannern von Ildefonso Casas Cucuta mit Guerilla Methoden bekriegt hatte in der Ebene von Carillo und entkam selbst nur mit knapper Not Als Stellvertreter in der Division des Edinburghers Gregor MacGregor stand er bald wieder vor der Situation gegen einen zahlenmassig uberlegenen Gegner diesmal die Guerilla Aniceto Matutes die sich mit Lizon und Casas verstarkt hatte was zum Ruckzug nach Bucaramanga fuhrte Bis zum Februar 1814 hatte der Schotte seine Truppen soweit verstarkt dass er Pamplona zuruckerobern konnte das Matute und Casas geraumt hatten Bei der Verfolgung von Casas rieb ihn Santander in San Faustino am 6 Februar auf MacGregor trieb den dezimierten Lizon auf Maracaibo Dieser konnte nur deswegen entkommen weil er einen Entlastungsangriff von Truppen aus Merida auf MacGregor erhielt Portachuelo bei Estanques 16 Februar 1814 Als MacGregor zum Chef der Grenztruppen ernannt wurde und in Villa del Rosario Quartier bezog begleitete ihn Santander Rafael Urdaneta der im Herbst die Reste des Westheeres der Zweiten Republik Venezuelas nach Cucuta gefuhrt hatte ubernahm in der Folgezeit den Oberbefehl uber die Grenztruppen und Santander als Vize Als Urdaneta im Dezember nach Casanare abberufen wurde erhielt Santander den Befehl uber die Grenztruppen die aber auf ein Minimum reduziert worden waren Sein Auftrag beschrankte sich auf Hinhalten und Taktieren und schlimmstenfalls Passe zu besetzen Der Einmarsch des spanischen Expeditionsheeres Bearbeiten Auf der Hohe von El Chopo erlebte er den Einzug des spanischen Expeditionsheeres in die Taler Cucutas 1815 Santander vermied klug den Kampf mit dem uberlegenen Gegner bis er im Juli nach Ocana berufen wurde sich dort mit der Garnison zu verstarken und den Oberbefehl uber die verbliebenen Resttruppen der Neu Grenadiner Union in dieser Region zu ubernehmen Die eingedrungene Division von Sebastian de Calzada kontrollierte zwar die Region konnte aber Santander nicht fassen Dieser zog sich nach dem Fall von Mompos im Mai wahrend de la Calzada Pamplona okkupierte auf Umwegen nach Giron unmittelbar bei Bucaramanga zuruck Diese gefeierte Feindumgehung unter erschwerten Bedingungen gestattete ihm in Piedecuesta die Reste der Truppen von Urdaneta und Custodio Garcia Rovira nach deren Niederlage von Chitaga am 25 November 1815 gegen de la Calzada zu inkorporieren Bis Ende Januar 1816 schuf er ein Heer von zweitausend einigermassen disziplinierten Truppen auch mit den Resten der Einheiten aus Bogota und der nordlichen Ostkordillere Garcia Rovira ubernahm den Oberbefehl und Santander die Vorhut Mit diesem Heer stiess er erneut auf der Ostkordillere nach Norden vor und diesmal war es Calzada der zuruckweichen musste Auf der Suche nach ihm fand ihn Garcia Rovira mit einer Divisionen auf den Hohen von Cachiri am 8 Februar 1816 In funf Stunden bezwangen die Separatisten die Royalisten aber der Sieg war nicht umfassend genug und Calzada erholte sich schnell Bereits 14 Tage spater nachdem Calzada von Morillo Verstarkungen erhalten hatte griff er erneut unweit des ersten Schlachtortes in Alto Cachiri an und fugte den Patrioten eine verheerende Niederlage zu Weil gleichzeitig der Marsch Mantillas auf Cucuta zur Entlastung mit einer Niederlage endete wurde Garcia Rovira von der Neu Grenadiner Union abberufen und durch Oberst Manuel Roergas de Serviez ersetzt einem geburtigen Franzosen Santander blieb Stellvertreter Serviez hatte die schwierige Aufgabe sich einem doppelt so starken Heer zu entziehen das besser ausgerustet und besser ausgebildet war als seines So zogen sich die Patrioten immer weiter nach Suden in Richtung Bogota zuruck bis man schliesslich in die Ebenen von Casanare auswich nachdem Tunja am 18 April in die Hande der Spanier gefallen war Den Fall Bogotas Anfang Mai konnte die gebeutelte Division nicht verhindern sie musste ihren Ruckzug sichern und eine Lucke zum Durchstossen in die weiten Ebenen finden Die beiden Eroberer Bogotas de la Calzada und Miguel de la Torre der die Einheiten Calzadas verstarkt hatte jagten die Patrioten durch die Ebenen in der Regenzeit Santander nahm aktiv an den Kampfen bei Guachiria 29 April und Cabuya de Caqueza 11 Mai teil Beim ersten Gefecht verhinderten die Spanier das Zusammentreffen mit Urdanetas Reitern die er in Chire geworden hatte die Vereinigung erfolgte erst am 1 Juli Bei der zweiten Schlacht handelt es sich um das Gemetzel das die Spanier unter den aus Bogota fliehenden Patrioten an einem Flussubergang anrichteten Bei den letzten Aufstandischen Bearbeiten Im Juli 1816 trafen die Fuhrer der drei verbliebenen Truppenteile in den Ebenen Serviez Urdaneta und Manuel Valdez mit Jose Antonio Paez und einigen politischen Anfuhrern der untergegangenen ersten kolumbianischen Republik in Arauca zusammen Dabei wurde Santander auch zu seiner Uberraschung und eher widerstrebend zum Oberbefehlshaber der Truppen der Ebenen im Osten Kolumbiens und dem Westen Venezuelas gewahlt Zuerst verfugte er die Sammlung aller Truppen in Guasdualito auf der venezolanischen Seite der Grenze In den zwei Monaten dort hatte er mit Aufstanden in der Truppe zu kampfen bis er den Oberbefehl an Paez abgab Die Grunde dafur lagen darin dass er zu distinguiert war um vor allem die derben Lanzenreiter aus den venezolanischen Llanos zu fuhren Paez setzte mit dem in drei Brigaden geteilten Heer den Apure Feldzug fort Urdaneta mit der ersten Santander mit der zweiten und Serviez mit der Reserve Brigade Santander war im September selbst an den Kampfen bei El Yagual am 16 beteiligt die zur Einnahme der damaligen Provinz Barinas fuhrte Trotz der Ermordung von Serviez und Valdez fur die letztlich Paez verantwortlich war blieb er im Gegensatz zu Urdaneta bis zum Jahresende bei Paez und beteiligte sich an seinem Apure Feldzug Wieder bei Bolivar Bearbeiten Im Februar 1817 befand er sich auf dem Apure auf dem Weg nach Barcelona um Bolivar zu treffen der von seiner zweiten Expedition zu den Karibikinseln zuruckgekehrt war Dieser nahm ihn in seinen Generalstab auf und mit auf den Guayana Feldzug Santander nahm aktiv an der Einnahme von Ciudad Guayana im August teil Am Jahresende brach er zur Zentrumskampagne von 1818 mit Bolivar auf und begleitete ihn wahrend der wichtigen Schlachten dieser Kampagne Calabozo 12 Februar El Sombrero 16 Februar Semen 16 Marz Ortiz 26 Marz und dem Attentat auf Bolivar an der Rincon de los Toros 17 April Santander erhielt den Orden de Libertadores und seine Beforderung zum Brigadegeneral Mitte des Jahres Bedingt durch eine Abwesenheit von Carlos Soublette wurde er zwischenzeitlich zum Generalstabschef ernannt Im August empfing er fur seine Leistungen den Orden Stern der Befreier von Venezuela Der Neu Granada Feldzug Bearbeiten Mit 1200 Gewehren und einigen Offizieren schickte Bolivar Santander Ende August 1818 zuruck nach Casanare um die dort ausharrenden Rebellen zu unterstutzen und auf Bolivars Neu Granada Feldzug vorzubereiten s die Schlacht von Boyaca Bei Bolivars Ankunft in Tame konnte er im Juni 1819 eine Division mit vier Bataillonen stellen die Bolivar zur Vorhut machte Bolivar der den schlechten Zustand seiner Truppe sah dachte an einen Ruckmarsch nach Guasdualito um von dort aus nach Cucuta vorzustossen Santander und Jose Antonio Anzoategui schafften es den Befreier umzustimmen und wie geplant auf Bogota zu marschieren Am 27 Juni stiess Santander auf eine getarnte Stellung der Spanier bei Paya die er ausheben liess Damit war der Weg fur ein unbemerktes Uberqueren des Hauptkamms der Ostkordillere frei Er nahm an dem Marsch uber den Paramo de Pisba teil und focht in den Schlachten und Gefechten bis zur Entscheidung bei der Brucke von Boyaca am 7 August 1819 derart zur Zufriedenheit Bolivars dass er noch im August 1819 1 zusammen mit Anzoategui zum Divisionsgeneral befordert wurde An 10 ritt er an der Seite Bolivars in Bogota ein Einen Monat spater nach der Einverleibung Neu Granadas in Bolivars Grosskolumbien wurde Santander Vizeprasident und Stellvertreter Bolivars in Bogota wahrend dieser seine Feldzuge zuerst zur Befriedung Neu Granadas und spater in Venezuela Ecuador und Peru leitete Santander war als Jurist auch Verwaltungsfachmann der die Regierungsgeschafte leitete und die Mittel fur Bolivars Feldzuge beschaffte Die beiden verband trotz einiger Unterschiede in der Staatsauffassung eine enge Freundschaft die nicht nur politisch war Bolivar ehrte seinen Freund mit den Worten Die Armee im Feld und Eure Exzellenz in der Verwaltung sind die Urheber des Bestehens der Freiheit von Gross Kolumbien Bewertung Bearbeiten Santander war weder herausragender Stratege noch gewitzter Taktiker Militarischer Autodidakt lagen seine Starken in den im Jura Studium erworbenen Fahigkeiten Aufbau Strukturierung Organisation und Verwaltung der Truppen Dem trug die Neu Grenadiner Union Rechnung die ihn bei wechselnden Oberbefehlshabern immer zum Stellvertreter machte der seine Fahigkeiten abseits des Schlachtfelds voll zur Entfaltung bringen konnte Auch Bolivar entsandte ihn deswegen nach Casanare um fur seinen Neu Granada Feldzug ein wohlorganisiertes Heer aus Kolumbianern zur Verfugung zu haben Politische Karriere Bearbeiten Vizeprasident Grosskolumbiens Bearbeiten Mitte Dezember 1819 beschloss der Kongress von Angostura in Villa del Rosario de Cucuta eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen Dieser stand Anfang Mai 1821 der gerade aus der Gefangenschaft in Spanien zuruckgekehrte Antonio Narino vor aber bereits nach zwei Monaten legte dieser sein Amt nieder und Santander ubernahm die Leitung Am 7 September ernannte der Kongress Bolivar zum Prasidenten von Grosskolumbien und Santander zum Vizeprasidenten Ihre Posten traten sie offiziell am 3 Oktober an Der Organisator des Sieges regierte in den folgenden Jahren nach der in einem Brief vom 2 Dezember 1821 formulierten Maxime eines Juristen Die Waffen gaben uns die Unabhangigkeit die Gesetze geben uns Freiheit Mit seiner Einstellung dass es die Gesetze und nicht die Regierung der Menschen seien die das Land zu regieren haben verdiente er sich seinen Beinamen Mann der Gesetze Im Dezember 1821 erteilte ihm Bolivar den Auftrag das Land mit allen Mitteln zu befrieden wahrend der Befreier sich um die Konigstreuen in Pasto und Ecuador kummerte Von da ab war er mit dem Parlament eigentlicher Herrscher uber Grosskolumbien weil der Prasident auf Jahre kaum noch in Bogota war Santander nutze seine Amtszeit fur Verbesserungen in der Bildung indem er Schulen Universitaten und Museen grundete Er beauftragte seinen Kanzler die auswartigen Beziehungen Grosskolumbiens zu verbessern respektive aufzubauen was die internationale Anerkennung der Republik zur Folge hatte Er brachte eine Reihe von politischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformen auf den Weg mit dem Ziel das in uber zehn Jahren Krieg gebeutelte Land in eine demokratische Zivilrepublik zu verwandeln wobei er durchaus seine Zentralregierung starkte Differenzen mit Bolivar Bearbeiten Die Meinungsverschiedenheiten die bereits beim Ecuador Feldzug 1822 zu Tage traten verscharften sich bei der Peru Kampagne 1824 wo Santander sich zuerst weigerte Bolivar dringend benotigtes Material zu liefern und ihm schliesslich im Juli 1824 vom Kongress den Oberbefehl uber das grosskolumbische Expeditionsheer entziehen liess Denn Santander konnte nicht die Belange der Peruaner uber die seiner im Wiederaufbau begriffenen Grosskolumbier stellen wahrend Bolivar nicht von seiner Ansicht der kompletten Befreiung des Kontinents abrucken konnte da nur bei einem vollstandigen Sieg die Ruckkehr der Spanier nicht zu befurchten war Antonio Jose de Sucre ubernahm daher fur den Rest des Feldzugs den Oberbefehl und beendete die Herrschaft der Spanier in Sudamerika Mitte 1825 liess Santander sich gemeinsam mit dem abwesenden Bolivar vom Neugrenadiner Volk durch Wahl im Amt bestatigen Die Wiederwahl fur beide erfolgte trotz der Unzufriedenheit verschiedener Landesteile mit der Zentralregierung Einige Provinzen in allen drei Departements von Grosskolumbien hatten nationale Regierungen vorgezogen Die Abspaltungstendezen waren in Venezuela unter Paez besonders ausgepragt Dieser wollte sich angesichts von vollstreckten Todesurteilen nicht vor einem Gericht in Bogota fur die Aufstellung von Milizen neben den regularen Streitkraften verantworten In seinem Streit mit Paez wegen der sogenannten Cosiata einem Aufstand in Venezuela gegen die Republik Grosskolumbiens zugunsten der Eigenstandigkeit Venezuelas beharrte Santander auf den Buchstaben der Gesetze statt mit dem ausserst impulsiven aber auch in seiner Heimat sehr beliebten Paez zu kooperieren Sicher erinnerte er sich auch an seinen Aufenthalt bei dem Llanero in den Jahren 1816 17 Bolivar selbst nahm sich um den Jahreswechsel 1826 27 des Aufstands an und verhinderte eine Abspaltung Venezuelas von Grosskolumbien Dabei verscharften sich die Differenzen mit seiner Regierung in Bogota Im Marz 1827 kundigte Bolivar von Caracas aus Santander die Freundschaft auf Vor dem Hintergrund der von Bolivar abgelehnten moglichen monarchischen Regierungsform ist vom Befreier im Bezug auf Santander uberliefert Egal ob Monarchie oder Republik Die Indios sind die Indios die Llaneros sind die Llaneros aber die Advokaten sind die Intriganten Zu diesem Zeitpunkt hatte Bolivar zwar seine langst zur Hulse verkommene Prasidentschaft niedergelegt der Kongress hatte seinen Rucktritt jedoch noch nicht abgelehnt Weil sein Rucktritt nicht akzeptiert wurde nahm Bolivar die Regierungsgeschafte im September in Bogota wieder auf und im Februar 1828 beschnitt er die Macht seines Vizeprasidenten Ende der Vizeprasidentschaft Bearbeiten Die Spannungen mit Santander die ihren Ursprung wohl im ersten Zusammentreffen im Vorfeld der Campana Admirable Anfang 1813 hatten verscharften sich wahrend des Kongresses von Ocana als Santander in seiner Funktion als Deputierter die Gegner Bolivars die sich selbst als liberal bezeichneten anfuhrte Nach dessen Auflosung im Juni weil keine der beiden Parteien Anderungen durchzusetzen in der Lage war regierte Bolivar mittels des Organischen Dekrets diktatorisch August Santander war wenn auch nicht als Vizeprasident entlassen faktisch nicht mehr an der Regierung beteiligt Er versuchte daraufhin Bolivar aus dem Amt zu drangen was allerdings misslang Andere Liberale planten und fuhrten ein Attentat auf den Befreier aus was zu deren sofortiger Hinrichtung fuhrte Santander dem nur Mitwisser aber keine Mittaterschaft nachgewiesen werden konnte entging deswegen dem Todesurteil und weil sich Jose Maria Castillo y Rada der Bruder des 1816 hingerichteten Manuel fur ihn einsetzte Seine Strafe wurde in Verbannung umgewandelt Verbannung Bearbeiten Uber verschiedene Gefangnisse in der Umgebung Cartagenas wo er bis Juni 1829 blieb wurde er im Juni des darauffolgenden Jahres 1829 nach Hamburg verfrachtet wo er am 15 Oktober eintraf In den folgenden zwei Jahren bereiste er Deutschland Holland Belgien Frankreich England Irland Italien und die Schweiz Am 17 August 1830 traf er im Berliner Naturkundemuseum mit Alexander von Humboldt zusammen Das von beiden als anregend empfundene Gesprach wurde bereits am nachsten Tag fortgesetzt Vier Tage spater trafen sich die beiden zum gemeinsamen Fruhstuck in der Wohnung Humboldts Beide erwahnen die Zusammentreffen in ihren Tagebuchern Prasident der Republik Neu Granda Bearbeiten Mitte 1831 nur ein halbes Jahr nach Bolivars Tod gab ihm in Abwesenheit der Kongress vermittels des neuen Vizeprasidenten alle Ehren und Wurden wieder zuruck Am Jahresende traf Santander in New York ein wo ihn ein halbes Jahr spater die Nachricht des Kongresses erreichte dass er im Mai zum Ubergangsprasidenten fur die Republik Neu Granda bestimmt worden sei Im November 1832 ubernahm er das Amt in Bogota Keine funf Monate spater im Marz 1833 war der Jurist offiziell gewahlter und verfassungsmassiger Prasident seines Heimatlandes dieses Amt ubte er bis Marz 1837 aus Gleich zu Beginn seiner Amtszeit im Juni kam es zu einer konspirativen Revolte die er niederschlug 19 Teilnehmer der Revolte wurden hingerichtet Wieder stellte er das Recht in den Mittelpunkt seiner Amtszeit und nahm auch sich selbst nicht dabei aus Ich werde uns regieren wie ich es will und wie ich regiert werden will gesetzeskonform Er fuhrte die Reformen von Staat und Gesellschaft weiter die er als Vizeprasident von Grosskolumbien begonnen hatte Letztlich war er es der die Gesinnung der Kolumbianer von einer kolonialspanischen vom Mutterland abhangigen Gesellschaft hin zu einer republikanisch demokratischen nachhaltig veranderte Er schaffte endgultig die kolonialen Wirtschaftsstrukturen in der Landwirtschaft und die bis dahin geltenden Staatsmonopole auch im Bergbau ab Santander liess auch die Wahrungseinheit im Land herstellen und fuhrte Renten fur Staatsbedienstete ein Durch weitere Grundungen von Bildungseinrichtungen sorgte er fur eine flachendeckende Verbesserung der in der Kolonialara mit Absicht gering gehaltenen Volksbildung indem er die Anzahl der Grundschulen verdreifachte Aussenpolitisch gelang ihm 1835 die Anerkennung seiner Republik durch Spanien Die durch die von ihm eingefuhrte liberale Bildung entstand eine Polarisierung der gesellschaftlichen Ideen die in der Grundungen der konservativen und der liberalen Partei Ehefrau und Nachkommen Bearbeiten Einige Wochen nach seiner Amtseinfuhrung als Prasident kam sein erster Sohn zur Welt der spater ebenfalls General wurde aber seine Hochzeit mit Maria de la Paz Piedrahita Murgueitio y Saenz de San Pelayo fand erst zweieinhalb Jahre spater am 15 Februar 1836 in Bogota statt Noch zwei Sohne von denen einer fruh verstarb sowie eine Tochter entsprangen dieser Ehe Letzte Jahre Bearbeiten Nach seiner Amtszeit opponierte Santander gegen seinen konservativen Nachfolger Weil er jedoch seine Anhanger zur Wiederwahl nicht hatte hinter sich vereinigen konnen unterlag er und wurde 1838 als Senator ins Reprasentantenhaus gewahlt wo er zeitweise den Vorsitz innehatte Ende Marz 1840 nach einer heftigen Debatte mit personlichen Vorwurfen gegen ihn trat sein chronisches Nierenleiden zutage und nach wenigen Wochen Krankheit verstarb Santander daran in Bogota Kurz zuvor hatte er geaussert Ich sterbe mit dem ruhigen Gewissen die Verbrechen nicht begangen zu haben die man mir angelastet hat eher aus Unwissenheit denn aus Bosartigkeit All jenen habe ich vergeben Bewertung Bearbeiten Wie wahrend seiner militarischen Laufbahn funktionierte Santander am besten als Stellvertreter der nun Anordnungen in Verwaltungsvorschriften umsetzte In den Bereichen in denen Einigkeit zwischen Bolivar und Santander herrschte war letzterer wieder sehr erfolgreich Sein Beharren auf Gesetzen auch gegenuber Bolivar der sich als uber den Gesetzen stehend betrachtete fuhrte schliesslich zum Bruch und zu Santanders Entmachtung schliesslich sogar in die Verbannung Spater als Prasident der Republik setzte er den Weg der Republikanisierung und Demokratisierung der uber Jahrhunderte in Abhangigkeit gehaltenen Gesellschaft fort Trotz seiner Erfolge gelang es ihm jedoch nicht die Reihen seiner Anhanger bei der Wahl geschlossen zu halten um seine Arbeit als Prasident fortzusetzen Dazu hatte er uber seinen eigenen Schatten springen und seine Gegner rechtswidrig ebenfalls verleumden mussen Die von ihm erreichten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veranderungen sowie die im Bildungswesen stehen gleichberechtigt neben seinen Erfolgen als Militar und machen ihn so zu einer herausragenden Figur in einer Zeit der massiven Umbruche in Sudamerika Literatur BearbeitenCarl Nicolaus Roding Biographische Skizze des Generals Francisco de Paula Santander Hoffmann und Campe Hamburg 1830 google de Maria Teresa Calderon Museo Santander Presidencia de la Republica Broschure zum Geburtshaus Santanders in Villa del Rosario Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francisco de Paula Santander Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antonio Cacua Prada 1 Luis Ociel Castano Zuluaga Biblioteca Luis Angel Arango Bogota Jose Maria Baraya Biografias militares Jeneral Santander Constancio Franco Rasgos Biograficos de los proceres Francisco de Paula Santander Jeneral Deutschsprachige Seite zu den Befreiungskriegen mit den dazugehorigen Quellen Universidad Distrital Francisco Jose de CaldasEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Christine Pic Gillard Bolivar In Collection Biographies et mythes historiques Ellipses Editions Paris 2020 ISBN 978 2 340 03956 8 S 364 VorgangerAmtNachfolgerJose Ignacio de MarquezPrasident von Neugranada 1832 1837Jose Ignacio de MarquezNormdaten Person GND 118794493 lobid OGND AKS LCCN n82118531 VIAF 76337954 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Santander Francisco de PaulaKURZBESCHREIBUNG kolumbianischer Militar und PolitikerGEBURTSDATUM 2 April 1792GEBURTSORT Villa del Rosario de Cucuta KolumbienSTERBEDATUM 6 Mai 1840STERBEORT Bogota Kolumbien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francisco de Paula Santander amp oldid 238680253