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Francois l Olonnais eigentlich Jean David Nau in Les Sables d Olonne Konigreich Frankreich 1667 in Darien genannt nach seinem Geburtsort war ein franzosischer Bukanier der in den 1660er Jahren in der Karibik aktiv war Er gilt als einer der grausamsten Piratenkapitane wahrend des so genannten Goldenen Zeitalters der Piraterie Francois l Olonnais in De Americaensche Zee Rovers von A O Exquemelin 1678 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 In der Kunst 3 Literatur 4 BelegeLeben BearbeitenAlexandre Olivier Exquemelin dessen 1678 erschienenes Buch De Americaensche Zee Rovers eines der wichtigsten Quellenwerke zur Geschichte der Piraterie in der Karibik ist beschreibt im zweiten Teil seines Buches das Leben von l Olonnais der in der Hafenstadt Les Sables d Olonne im Bas Poitou an der franzosischen Atlantikkuste geboren wurde Nachdem er in jungen Jahren als indentured servant in die Karibik gekommen war und seine Zeit abgedient hatte kam er auf die Insel Hispaniola und nach einiger Zeit zu den Bukaniern und wurde einer ihrer Anfuhrer 1 L Olonnais anscheinend psychopathischer Charakter offenbarte sich in den folgenden Jahren bei zahlreichen Gelegenheiten Wenn es darum ging Informationen aller Art zu bekommen beging er personlich Akte bestialischer Grausamkeit So gehorte es zu seinen Vorlieben seine Opfer lebendig mit dem Sabel in Stucke zu hacken Sein erstes Kommando erhielt er von dem Gouverneur von Tortuga Monsieur de la Place Nach einiger Zeit wurde l Olonnais in der Nahe von Campeche im Golf von Mexiko schiffbruchig Eine Gruppe spanischer Soldaten griffen ihn und seine Besatzung an wobei fast die gesamte Mannschaft getotet wurde L Olonnais selbst uberlebte indem er sich mit dem Blut der anderen beschmierte und sich unter den Toten versteckte Nach dem Abzug der Spanier entkam er unter Mithilfe einiger Sklaven und machte sich mit einem Boot auf nach Tortuga wo er durch List ein weiteres Boot bekam Kurz darauf nahmen er und seine Mannschaft die Einwohner eines Stadtchens an der Nordkuste von Kuba als Geiseln und verlangten ein Losegeld von der spanischen Krone Der Gouverneur von Havanna sandte ein Schiff um l Olonnais Truppe zu toten Dieses geriet jedoch in die Hande der Piraten L Olonnais liess alle Besatzungsmitglieder bis auf einen Mann enthaupten Der Verschonte sollte eine Nachricht nach Havanna bringen in der l Olonnais erklarte Fortan werde ich gegenuber keinem Spanier irgendeine Gnade mehr walten lassen 1667 stach l Olonnais von Tortuga aus mit einer Flotte von acht Schiffen und einer Besatzung von 1 600 Piraten in See um Maracaibo zu plundern Auf dem Weg dorthin traf er vor Hispaniola auf ein spanisches Schatzschiff das er erfolgreich kaperte Dabei brachte er reiche Beute an Kakao Edelsteinen und mehr als 40 000 Pesos in Silber ein Ein zweites spanisches Schiff fiel ihm nebst Munition Pulver und 12 000 Pesos kampflos in die Hande 1 Zu dieser Zeit war der Zugang vom Golf von Venezuela zum See von Maracaibo und damit zur Stadt selbst durch eine Festung mit 16 Kanonen gesichert L Olonnais griff die Festung jedoch von der unbefestigten Landseite aus an und nahm die Stadt ein Danach schritten die Piraten zur Plunderung der Stadt stellten jedoch fest dass die meisten Bewohner gefluchtet waren und ihr Gold versteckt hatten Die Piraten spurten die Bewohner auf und folterten sie bis sie die Verstecke ihrer Besitztumer preisgaben Wochenlang vergewaltigten folterten und drangsalierten die Piraten nun die Stadtbewohner Sie entfernten die Kanonen der Festung und zerstorten fast die gesamte Stadtbefestigung um einen schnellen Ruckzug zu ermoglichen Danach wandten sich die Piraten nach Suden in Richtung des Dorfes Gibraltar Zulia am Sudufer des Maracaibo Sees um auch dieses zu plundern weil zahlreiche Bewohner der Stadt mit ihrem Gut dorthin gefluchtet waren 1 Obwohl die Piraten in der Unterzahl waren uberwaltigten sie die Garnison von Gibraltar die aus rund 500 Soldaten bestanden haben soll plunderten das Dorf und zogen sich wieder nach Maracaibo zuruck Sie forderten fur ihren Abzug ein Losegeld von 20 000 Silberpesos und 500 Kuhe und Ochsen Insgesamt brachten sie bei diesem Raubzug 260 000 Silberpesos Edelsteine Silberwaren Seidenstoffe und eine Anzahl Sklaven an sich die sie unter sich teilten Der Schaden der auf diese Weise angerichtet worden war war so gross dass die Stadt die zuvor ein bedeutendes Zentrum des Kakaoexports war beinahe aufhorte zu existieren Die Kunde seines Angriffs auf Maracaibo und Gibraltar erreichte Tortuga und er erhielt fortan den Beinamen Plage der Spanier frz Fleau des Espagnols Dies erleichterte es ihm Teilnehmer fur seinen nachsten Beutezug zu gewinnen und so nahmen spater im selben Jahr 700 Piraten an seinem nachsten Angriff auf das mittelamerikanische Festland teil Sie steuerten die Kuste von Nicaragua mit dem Cabo Gracias a Dios an trieben aber bei Windstille mit der Stromung in den Golf von Honduras Nachdem sie Puerto Cavallo geplundert hatten geriet l Olonnais auf dem Weg nach San Pedro in einen Hinterhalt einer grossen Zahl spanischer Soldaten aus dem er nur mit knapper Not entkommen konnte Er konnte allerdings einige Spanier gefangen nehmen Exquemelin schreibt dazu Er zog seinen Sabel und mit diesem schnitt er die Brust eines dieser armen Spanier auf und zog dessen Herz heraus mit seinen gottlasterlichen Handen biss zu und riss daran mit seinen Zahnen wie ein wilder Wolf und sprach zu den anderen Ich werde Euch ebenso behandeln wenn ihr mir keinen anderen Weg zeigt In Todesangst zeigten ihm die uberlebenden Spanier einen anderen Weg nach San Pedro L Olonnais und seine uberlebenden Manner wurden jedoch zuruckgeschlagen und mussten sich auf die Schiffe zuruckziehen Im Golf von Honduras liefen sie auf eine Sandbank Da sie nicht in der Lage waren ihr Schiff frei zu bekommen zimmerten sie aus den Resten ein neues und fielen schliesslich im Golf von Darien in die Hande der einheimischen Bevolkerung Exquemelin schreibt dass sie ihn lebendig in Stucke rissen seinen Korper Glied fur Glied ins Feuer warfen und seine Asche in die Luft In der Kunst BearbeitenIm Roman Freibeuter des Todes im englischen Original The Island von Peter Benchley leben degenerierte Nachkommen l Olonnais unerkannt auf einer Karibikinsel und treiben ihr Unwesen 1980 verfilmte Michael Ritchie den Roman unter dem Titel Freibeuter des Todes Literatur BearbeitenAlexandre Olivier Exquemelin Das Piratenbuch von 1678 The history of the bucaniers of America Thienemanns Stuttgart 1983 ISBN 3 522 61120 9Belege Bearbeiten a b c Alexandre Olivier Exquemelin Die Amerikanische See Rauber Nurnberg 1679 Teil 2 Kap 1 3 S 159 238 Digitalisat der Library of CongressNormdaten Person GND 121801010X lobid OGND AKS LCCN n85053530 VIAF 55573280 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME l Olonnais FrancoisALTERNATIVNAMEN Nau Jean David wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer PiratGEBURTSDATUM um 1635GEBURTSORT Les Sables d OlonneSTERBEDATUM 1667STERBEORT Darien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois l Olonnais amp oldid 224344066