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Francois Coillard 17 Juli 1834 in Asnieres les Bourges Departement Cher Frankreich 27 Mai 1904 in Lealui Barotseland war ein protestantischer franzosischer Missionar der Societe des missions evangeliques de Paris SMEP der lange bei den Basotho im heutigen Lesotho und als erster Missionar bei den Barotse im Westen des heutigen Sambia wirkte Francois Coillard ca 1897 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit Ausbildung und Tatigkeit bei den Basotho 1 2 Erste Reise zu den Barotse 1 3 Zweite Reise und Ansiedlung bei den Barotse 2 Werke 3 Sonstiges 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Ausbildung und Tatigkeit bei den Basotho Bearbeiten nbsp Die Kirche in Leribe 1913 Coillard wurde als jungstes von sieben Kindern geboren Beide Eltern Francois und Madeleine Coillard waren Hugenotten Der Vater starb bereits 1836 Sein Sohn besuchte die protestantische Schule in Asnieres les Bourges anschliessend die Universitat Strassburg 1854 begann er eine Ausbildung bei der SMEP unter Eugene Casalis der als erster Missionar bereits ab 1833 bei den Basotho unter Moshoeshoe I gewirkt hatte Coillard wurde 1857 in Paris geweiht und sollte wie zuvor Casalis bei den Basotho leben Ihn begleitete der Missionar Adolphe Mabille 1 Beide erreichten am 6 November 1857 Kapstadt und schliesslich das Gebiet der Basotho Infolge der Niederlage im Senekal Krieg gegen die Buren mussten die Basotho nach Osten ausweichen Coillard baute eine neue Missionsstation in seiner Schreibweise Leribe nahe der heute Leribe oder Hlotse genannten Stadt nbsp Christina Coillard1861 heiratete er in Kapstadt die Schottin 2 Christina Mackintosh 1829 1891 die Tochter eines Pfarrers die er in Paris kennengelernt hatte 1 Sie wurde zu seiner engen Mitarbeiterin die Ehe blieb kinderlos 1865 war Coillard in Verhandlungen zwischen den Basotho und dem britischen Kolonialbeamten Theophilus Shepstone aus dem benachbarten Natal eingebunden Die Buren besetzten 1866 im Seqiti Krieg die Station in Leribe Coillard floh nach Natal und konnte erst 1869 auf einem Umweg uber Kuruman zuruckkehren nachdem die Briten das Land zur Kronkolonie Basutoland erklart hatten 1 Er sprach exzellent Sesotho in seiner Zeit bei den Basotho gab er das Gesangbuch Lipesaleme le lifela tsa Sione etwa Die Psalmen und Kirchenlieder Zions heraus das bis heute unter ahnlichen Namen in Gebrauch ist und als meistbenutztes Kirchenliederbuch im sudlichen Afrika gilt 3 nbsp Karte der Reise 1877 1879Erste Reise zu den Barotse Bearbeiten Der Missionar Robert Moffat schlug Coillard wahrend dessen Aufenthalt in Kuruman vor nach Norden in ein Gebiet zu ziehen das zuvor David Livingstone als erster Europaer bereist hatte Von 1877 bis 1879 1 zog die Gruppe aus dem Ehepaar Coillard Coillards Nichte Elise vier theologisch ausgebildeten Basotho sowie einigen Viehtreibern und Familienangehorigen der Basotho uber den Limpopo 4 Sie gelangten in das Matabeleland wo sie der Herrscher Lobengula fast vier Monate festsetzen liess Anschliessend zogen sie westwarts in das britische Protektorat Betschuanaland wo sie das zum Christentum ubergetretene Oberhaupt der Bamangwato Khama III an seinem Sitz in Shoshong empfing 5 Er schickte sie zum nordlich gelegenen Barotseland Die dort lebenden Barotse sprechen Lozi eine dem Sesotho verwandte Sprache nbsp Die Missionsstation in Sefula 1893 1878 erhielt die Gruppe die Erlaubnis in Sesheke eine Missionsstation zu grunden 6 Die Gruppe kehrte 1879 nach Basutoland zuruck 1880 bis 1882 lebten die Coillards in Europa In dieser Zeit wurde die Missionsstation vom Gun War getroffen Zweite Reise und Ansiedlung bei den Barotse Bearbeiten Das Ehepaar Coillard brach 1882 mit einer neu formierten Gruppe von uber 30 Personen und mehreren Ochsenkarren erneut auf Sie erreichten das Gebiet nordlich des Sambesi Anfang 1884 und nahmen die Station in Sesheke in Betrieb die vom Missionar Dorwald Jeanmariet betrieben wurde der inzwischen Elise Coillard geheiratet hatte Francois Coillard und seine Frau grundeten eine weitere Mission im rund 300 Kilometer nordlich gelegenen Sefula die bis 1892 Coillards Wohnsitz wurde Am nahegelegenen Sitz des Herrschers der Barotse Lewanika in Lealui wurden sie erst 1886 vorgelassen 1 langsam gewann Coillard das Vertrauen des Herrschers Lewanika und Coillard versuchten wie fur Betschuanaland auch fur Barotseland die Briten als Schutzmacht zu gewinnen 2 die British South Africa Company unter Fuhrung von Cecil Rhodes verhinderte dies jedoch aus wirtschaftlichen Interessen 1889 erschienen Coillards Berichte als Sur le Haut Zambeze voyages et travaux de mission Im selben Jahr grundete Coillard eine weitere Station in Kazungula Christina Coillard starb im Jahr 1891 und wurde in Sefula beerdigt 1892 wurde eine Station in Lealui erbaut 1894 eine in Nalolo Coillard erkrankte 1895 schwer und lebte 1896 bis 1898 erneut in Europa 1897 machte sein Buch Coillard auch in der englischen Version On the threshold of Central Africa in Europa bekannt Das Buch hatte Catharine Wentworth Macintosh eine weitere Nichte ubersetzt Coillard kehrte 1899 uber Leribe zu den Barotse zuruck Im Mai 1904 starb er dort an hamorrhagischem Fieber und wurde neben seiner Frau in Sefula bestattet 7 Werke BearbeitenLipesaleme le lifela tsa Sione als Ko Autor und Herausgeber Digitalisat der Ausgabe von 1861 Sesotho 1889 Sur le Haut Zambeze voyages et travaux de mission Digitalisat der Ausgabe von 1899 franzosisch 1897 On the threshold of Central Africa a record of twenty years pioneering among the Barotsi of the Upper Zambesi Hodder and Stoughton London Digitalisat englische Ubersetzung von Sur le Haut Zambeze voyages et travaux de mission Sonstiges BearbeitenZwei von Coillard gedichtete Strophen eines fur Schuler geschriebenen Liedes werden seit 1967 als Text der Nationalhymne Lesothos verwendet Drei weitere Strophen in denen er die Basotho von traditionellen Brauchen abbringen wollte wurden weggelassen 8 Siehe auch BearbeitenLesotho Evangelical Church in Southern AfricaLiteratur BearbeitenCatharine Wentworth Macintosh Coillard of the Zambesi the Lives of Francois and Christina Coillard of the Paris Mission Society in South and Central Africa 1858 1904 London 1907 Volltext bei archive org E Lobstein Francois Coillard der Grunder der Sambesimission Zur Jubelfeier d 100jahr Bestehens d Pariser Evang Missionsgesellschaft Basler Missionsbuchh Basel 1922 Edward Shillito Francois Coillard a wayfaring man Student Christian Movement Birmingham 1923 Eduard Riggenbach Francois Coillard Der Begrunder d Sambesi Mission Evangelischer Missionsverlag Stuttgart und Basel 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Coillard Sammlung von Bildern Biografie bei dacb org englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Biografie bei dacb org englisch abgerufen am 13 Januar 2017 a b Missionstatigkeit nahe den Victoria Falls bei tothevictoriafalls com englisch abgerufen am 15 Januar 2017 Lifela tsa sione morija co ls englisch abgerufen am 13 Januar 2017 Francois Coillard On the threshold of Central Africa a record of twenty years pioneering among the Barotsi of the Upper Zambesi London 1897 S 3 Digitalisat On the threshold of Central Africa Digitalisat S 4 On the threshold of Central Africa Digitalisat S 5 Foto der Grabstelle abgerufen am 17 Januar 2017 Information bei nationalanthems info englisch abgerufen am 16 Januar 2017Normdaten Person GND 128855576 lobid OGND AKS LCCN n97049956 VIAF 51832833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coillard FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer MissionarGEBURTSDATUM 17 Juli 1834GEBURTSORT Asnieres les BourgesSTERBEDATUM 27 Mai 1904STERBEORT Lealui Konigreich Barotse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Coillard amp oldid 237842114