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Mobile IP ist ein Netzprotokoll Standard der Internet Engineering Task Force IETF der entworfen wurde um Benutzern von mobilen Geraten wie Notebooks den Wechsel von einem Rechnernetz in ein anderes zu ermoglichen und dabei gleichzeitig eine feste IP Adresse zu behalten Mobile IP stellt einen effizienten und skalierenden Mechanismus fur die Mobilitat von Rechnern im Internet bereit Mit Mobile IP ist es moglich dass mobile Rechner ihren Zugangspunkt zum Internet andern und trotzdem ihre statische IP Adresse beibehalten Dies stellt sicher dass Verbindungen der Transportschicht bestehen bleiben wahrend ein Netzwechsel stattfindet Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 2 Motivation und Anforderungen 3 Uberblick und Grundbegriffe 4 Vorbereitende Massnahmen 4 1 Agent Discovery 4 2 Zuteilung einer Care of Adresse 4 3 Registrierung des Mobilrechners im Heimatnetz 5 Datentransfer 5 1 Ubertragung vom Sender in das Heimatnetz 5 2 Ubertragung vom Heimatagenten zum Mobilrechner 6 Der Mobilrechner als Sender 6 1 Probleme des Standardverfahrens 6 2 Reverse Tunneling 7 Funktionsweise 7 1 ARP im Heimatnetz 7 2 Co Located Care Of Address 7 3 Foreign Agent Care Of Address 7 4 Finden des Foreign Agent 8 Zukunft 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAusgangssituation BearbeitenIP entstand zu einer Zeit als mobile Rechner die jederzeit und an jedem Ort auf das Internet zugreifen wurden kaum denkbar waren Ein mobiler Rechner kann jedoch ohne Anderung an den ursprunglichen Protokollen keine Daten mehr empfangen sobald er das Netz verlasst fur das er ursprunglich konfiguriert wurde In einem Netzwerk auf TCP IP Basis hat er wie alle anderen Knoten eine eindeutige IP Adresse die die Zugehorigkeit zu einem bestimmten Subnetz erkennen lasst Verlasst er das bisherige Netz muss er eine neue topologisch korrekte IP Adresse erhalten deren Netzwerkteil zum Adressbereich des neuen Subnetzes gehort Eine manuelle Anderung der Konfiguration ist fur viele Anwender nicht zumutbar der Protokollstapel sollte selbststandig auf den Wechsel reagieren DHCP Dynamic Host Configuration Protocol unterstutzt die Mobilitat indem es die automatische Konfiguration neu angeschlossener Rechner ermoglicht Der Ortswechsel resultiert auch dann jedoch in einer Anderung der IP Adresse Bietet ein mobiler Rechner selbst Dienste an wird er dann von seinen Kommunikationspartnern ggf nicht mehr im Netz gefunden Zwar ermoglicht DNS Domain Name System ein Mapping eines logischen Namens auf eine IP Adresse jedoch dauert es eine Weile bis sich Anderungen im Netz verbreitet haben Haufige rasche Anderungen des Mappings waren aufgrund einer Vielzahl notiger Aktualisierungsnachrichten zu aufwandig Zudem verlassen sich Protokolle hoherer Schichten auf IP Adressen beispielsweise TCP dessen Verbindungen durch Paare von IP Adressen und Ports Sockets gekennzeichnet sind Ein Wechsel der IP Adresse wahrend einer offenen TCP Verbindung lasst diese zusammenbrechen Behalt ein Knoten aber trotz eines Ortswechsels seine Adresse so andert sich der Weg durch das Netz Das Routing versagt Unter Berucksichtigung dieser Probleme sollte IP im Hinblick auf Mobilitatsunterstutzung erweitert werden Motivation und Anforderungen BearbeitenDurch Mobile IP soll erreicht werden dass ein mobiler Rechner stets uber eine permanente IP Adresse erreichbar ist auch wenn er sich von Netz zu Netz bewegt Dies ermoglicht die Aufrechterhaltung von Verbindungen auf hoheren Schichten zum Beispiel TCP Folgende Anforderungen mussen erfullt sein Kompatibilitat Anderungen an der bestehenden Infrastruktur Knoten Anwendungen Protokolle sollen nicht notwendig sein Es sollen die gleichen Adressformate und Routingverfahren genutzt werden konnen Transparenz Die Mobilitat soll fur Schichten oberhalb der Vermittlungsschicht unsichtbar sein damit sie unverandert arbeiten konnen Fur TCP bedeutet dies etwa dass der Rechner zu dem eine Verbindung besteht seine IP Adresse behalt Skalierbarkeit Die Anzahl mobiler Endgerate kann sich andern ohne dass das Verfahren modifiziert werden muss Effizienz Die ubertragene Datenmenge soll moglichst gering sein Sicherheit Alle Pakete die dem Einfugen des Mobilrechners in das Netz dienen mussen authentifiziert werden Dies umfasst die Integritat der Daten sowie den Beweis ihrer Herkunft Uberblick und Grundbegriffe BearbeitenDie Funktionsweise von Mobile IP kann mit einem Nachsendeauftrag der Post verglichen werden Ein Empfanger andert seinen Aufenthaltsort und bekommt eine neue Adresse Er beauftragt das Postamt an seinem alten Aufenthaltsort mit einem Nachsendeauftrag Die Empfangeradresse der an ihn gerichteten Briefe wird dort mit der neuen Zieladresse uberklebt so dass die Sendungen an die neue Adresse weitergeleitet werden konnen Die Post am neuen Aufenthaltsort kann die Sendung anschliessend dem Empfanger zuleiten ohne dass der Sender vom Umzug des Empfangers weiss Analog dazu ermoglicht es Mobile IP mobile Rechner auch bei Wechsel des Netzes unter einer festen der ursprunglichen Adresse anzusprechen ohne dass der Kommunikationspartner von seiner Mobilitat Kenntnis erlangt Die laufende Kommunikation kann so aufrechterhalten werden Das Subnetz fur das der Mobilrechner ursprunglich konfiguriert wurde wird als Heimatnetz Home Network bezeichnet Das Teilnetz in dem sich der Mobilrechner aktuell aufhalt wird als Fremdnetz Foreign Network bezeichnet Der Heimatagent Home Agent ist ein Knoten im Heimatnetz an dem sich ein Mobilrechner registriert sofern er sich in einem Fremdnetz befindet Er soll an den Mobilrechner adressierte Pakete abfangen und an ihn weiterleiten Wechselt der Mobilrechner in ein Fremdnetz muss er sich dort bei einem Fremdagenten Foreign Agent anmelden Dieser speichert Informationen uber den Mobilrechner z B dessen topologisch korrekte IP Adresse Care of Adresse Der Fremdagent kann gleichzeitig als Standardrouter fur den Mobilrechner dienen falls dieser selbst Daten aus dem Fremdnetz hinaus schicken will Die IP Adresse des Mobilrechners im Heimatnetz wird als Heimatadresse Home Address bezeichnet Sie wird auch beim Wechsel in ein anderes Netz beibehalten Die Care of Adresse CoA Care of Address ist die topologisch korrekte IP Adresse unter der ein Mobilrechner in einem Fremdnetz erreichbar ist Sie entspricht normalerweise einer IP Adresse des Fremdagenten bei dem sich der Mobilrechner zuvor angemeldet hat Die gegenuber IP entwickelten Protokollerweiterungen umfassen im Wesentlichen drei Mechanismen Agent Discovery Ermoglicht es dem Mobilrechner potenzielle Agenten aufzufinden Registrierung Ermoglicht es dem Mobilrechner seinen Heimatagenten uber seine Care of Adresse zu informieren Tunneling Vereinbarungen uber Weiterleitungsregeln von Paketen Vorbereitende Massnahmen BearbeitenBevor der Datentransport zwischen einem Kommunikationspartner und dem Mobilrechner der sein Heimatnetz verlassen hat beginnen kann sind einige Vorbereitungen notwendig Agent Discovery Bearbeiten Der Mobilrechner muss jederzeit seinen aktuellen Aufenthaltsort sowie potenzielle Agenten ermitteln konnen Dieser Informationsprozess wird als Agent Discovery bezeichnet und besteht aus zwei Arten von Meldungen dem Agent Advertisement und dem Agent Solicitation Beide verwenden eine Erweiterung von ICMP Internet Control Message Protocol einem Protokoll zum Austausch von Fehlermeldungen und Nachrichten fur die Steuerung der Datenubertragung zwischen Netzwerkgeraten Unter Agent Advertisement versteht man in regelmassigen Abstanden als Broadcast abgesetzte Nachrichten von Heimat oder Fremdagenten die ihren Dienst moglichen Mobilrechnern in ihrem Subnetz anbieten Durch Abhoren dieser Nachrichten kann der Mobilrechner feststellen ob er sich in seinem Heimatnetz oder einem fremden Teilnetz befindet und welcher sein aktueller Fremdagent ist Er kann ausserdem erfahren ob sich sein Aufenthaltsort seit dem letzten Advertisement verandert hat Agent Advertisements konnen folgende Angaben enthalten Ob der Agent als Heim oder Fremdagent zur Verfugung steht Ob sich der Mobilrechner beim Fremdagenten registrieren muss auch bei Verwendung einer Co Located Care of Adresse Unterstutzte Kapselungsverfahren Die Ankundigung einer verfugbaren Care of Adresse im Falle eines Fremdagenten Die Gultigkeitsdauer einer Registrierung Alternativ kann der Mobilrechner ein Agent Solicitation aussenden eine explizite Aufforderung an mogliche Agenten ein Agent Advertisement zu schicken So kann er erzwingen dass sich potenzielle Agenten sofort zu erkennen geben und damit die Wartezeit verkurzt wird Zuteilung einer Care of Adresse Bearbeiten Um im Fremdnetz ansprechbar zu sein benotigt der Mobilrechner eine Care of Adresse die zum Adressbereich des aktuellen Subnetzes gehort Sie definiert wohin letztlich die an den Mobilrechner gerichteten Pakete geschickt werden Hat sich der Mobilrechner im Fremdnetz bei einem Fremdagenten registriert so kann ihm nun eine Foreign Agent Care of Adresse zugewiesen werden Dies ist in der Regel eine IP Adresse des Fremdagenten Mehrere Mobilrechner konnen dieselbe Foreign Agent Care of Adresse verwenden Letztlich besitzt ein Mobilrechner also zwei IP Adressen die permanente Heimatadresse und eine temporare Care of Adresse Moglichen Kommunikationspartnern ist der Mobilrechner nur unter seiner Heimatadresse bekannt Registrierung des Mobilrechners im Heimatnetz Bearbeiten Nachdem der Mobilrechner eine Care of Adresse erhalten hat kann der aktive Fremdagent eine Registrierungsanforderung an den Heimatagenten weiterleiten um diesen uber den neuen Aufenthaltsort des Mobilrechners zu informieren Dies ist notwendig damit Pakete korrekt an ihn weitergeleitet werden konnen Die Registrierungsanforderung enthalt unter anderem die Heimatadresse des Mobilrechners die IP Adresse des Heimatagenten sowie die Care of Adresse als Endpunkt des Tunnels Ausserdem wird das Tunneling Verfahren angegeben uber das der Datentransport zwischen Heimat und Fremdagent laufen soll sowie Parameter fur die Authentifizierung Der Heimatagent sichert diese Informationen in einer Registrierungstabelle Binding Table und kann damit jeden Mobilrechner erreichen der sich bei ihm registriert hat Anschliessend schickt der Heimatagent eine Antwort an den Fremdagenten zuruck der sie an den Mobilrechner weiterleitet Kehrt ein Mobilrechner spater in sein Heimatnetz zuruck meldet er sich nach einem Agent Discovery direkt beim Heimatagenten ab und empfangt selbst wieder die fur ihn bestimmten Pakete Es ist keine Unterstutzung durch Mobile IP mehr notig Datentransfer BearbeitenNach Abschluss der vorbereitenden Massnahmen kann der Datentransfer mittels Mobile IP beginnen Ubertragung vom Sender in das Heimatnetz Bearbeiten Der Sender kann sich entweder innerhalb oder ausserhalb des Heimatnetzes des Mobilrechners aufhalten Naturlich kennt er nur die Heimatadresse des Mobilrechners nicht dessen aktuelle Care of Adresse Mochte er Daten an den Mobilrechner senden so tragt er dessen Heimatadresse als Zieladresse ein seine eigene Adresse als Quelladresse Das Paket gelangt durch die gewohnlichen IP Routingverfahren zu dem Router der fur das Heimatnetz zustandig ist und damit schliesslich immer zuerst in das Heimatnetz Dies ist moglich da die Heimatadresse logisch zu dem Netz gehort mit dem der Heimatagent verbunden ist Ubertragung vom Heimatagenten zum Mobilrechner Bearbeiten Der Heimatagent fangt an den Mobilrechner gerichtete IP Pakete stellvertretend ab Dazu gibt er sich durch Proxy ARP als der Mobilrechner aus Er gibt in der ARP Nachricht zwar die IP Adresse des Mobilrechners an jedoch seine eigene MAC Adresse Anstatt das abgefangene Paket nun zu einem Knoten weiterzuleiten der sich physisch im Heimatnetz befindet wird das Paket in Richtung des Fremdagenten umgeleitet Tunneling Fur die Weiterleitung ist Kapselung notwendig Hierunter wird allgemein verstanden dass ein empfangenes Paket zum Nutzdatenteil eines neuen Paketes wird dem ein neuer ausserer Header vorangestellt wird Der umgekehrte Fall wird als Entkapselung bezeichnet Beide Mechanismen finden normalerweise Anwendung wenn Datenpakete an darunter bzw daruber liegende Schichten des Schichtenmodells ubergeben werden In Mobile IP erfolgt dies jedoch innerhalb der gleichen Protokollschicht Dem empfangenen IP Paket wird ein ausserer Header vorangestellt Header und Nutzdaten des empfangenen Paketes werden zur Nutzlast des neuen Paketes Die Router betrachten nur die IP Adressen im ausseren Header Der Heimatagent sucht in seiner Registrierungstabelle einen Eintrag fur die im Paket angegebene Zieladresse Heimatadresse und liest die korrespondierende Care Of Adresse aus Diese wird nun im ausseren Header als Zieladresse eingetragen die Adresse des Heimatagenten als Quelladresse Einzige Anderung am inneren Header ist die Reduzierung der Lebensdauer des Paketes TTL Time to Live um 1 Aus Sicht des Originalpaketes weist so der gesamte Tunnel unabhangig von der Anzahl der tatsachlich durchquerten Router eine Lange von 1 auf So kann sich der Mobilrechner so verhalten als ware er direkt mit dem Heimatnetz verbunden was ebenfalls der Forderung nach Transparenz entspricht Ein Tunnel ist eine virtuelle Punkt zu Punkt Verbindung zwischen zwei Netzwerkknoten zwischen denen eine beliebige Anzahl von Subnetzen liegen darf Die Kapselung ist notwendig damit die zu sendenden Pakete am Anfangs und Endpunkt des Tunnels verstanden werden Das Paket wird schliesslich durch den Tunnel vom Heimatagenten Anfangspunkt zum Fremdagenten Endpunkt befordert Der Fremdagent als Endpunkt des Tunnels und Inhaber der Care of Adresse empfangt das Paket entfernt den ausseren Header Entkapselung und leitet es schliesslich uber die Verbindungsschicht an die Hardwareadresse des Mobilrechners weiter Der Fremdagent muss nicht notwendigerweise Eingangsrouter des Fremdnetzes sein er kann sich auch an einer anderen Stelle innerhalb des Fremdnetzes befinden Der Mobilrechner ist sich seiner Mobilitat insofern nicht bewusst als er das Paket mit den gleichen Adressangaben empfangt wie es auch im Heimatnetz der Fall gewesen ware Der Mobilrechner als Sender BearbeitenMochte der Mobilrechner selbst Daten senden so schickt er sie nicht an den Heimatagenten sondern direkt an seinen Kommunikationspartner Er tragt als Quelladresse eines IP Paketes seine Heimatadresse ein als Zieladresse die Adresse des Empfangers Das Paket wird nun uber den Fremdagenten falls dieser als Standardrouter fur den Mobilrechner agiert durch herkommliches IP Routing zum Empfanger ubertragen Probleme des Standardverfahrens Bearbeiten Stellt man die Empfangs und Sendevorgange entsprechend dieser Beschreibung grafisch dar ergibt sich eine Dreiecksstruktur weshalb das Verfahren auch als Triangle Routing bezeichnet wird Der effiziente und auf den ersten Blick sehr simple Mechanismus ist jedoch nicht immer anwendbar Router oder Firewalls konnen aus Sicherheitsgrunden Pakete mit verdachtigen IP Adressen filtern Dies kann sich sowohl auf Quell als auch auf Zieladressen beziehen Die vom Mobilrechner beim Senden als Quelladresse angegebene Heimatadresse ist im Fremdnetz naturlich nicht topologisch korrekt konnte also durchaus als Falschung interpretiert werden Des Weiteren kann ein Ingress Filter eingeschaltet werden um Netze vor unerwunschtem Eingangsdatenverkehr zu schutzen Als ungultig konnen z B Pakete aufgefasst werden deren Quelladresse im eigenen Netz liegt die aber von aussen kommen So soll verhindert werden dass sich fremde Rechner als interne Rechner ausgeben Die in den Paketen des Mobilrechners als Quelladresse angegebene Heimatadresse kann also durchaus als Tauschungsversuch interpretiert werden Dies kann dazu fuhren dass der Mobilrechner keine Pakete in sein eigenes Heimatnetz schicken kann und damit die Funktionsweise von Mobile IP beeintrachtigen Zur Abhilfe musste der Filter so konfiguriert werden dass er Pakete passieren lasst deren Quelladresse zwar zum eigenen Netz gehort der Sender aber gleichzeitig als Mobilrechner im Heimatnetz registriert ist Davon abgesehen kann auch die Paketlebensdauer ein Problem darstellen Befindet sich der Mobilrechner im Heimatnetz so benotigen die Pakete eine bestimmte Lebensdauer um ihre jeweiligen Empfanger zu erreichen Wechselt der Mobilrechner nun in ein Fremdnetz konnten mehr Hops Sprunge als zuvor im Heimatnetz benotigt werden um den Empfanger zu erreichen Die im Paket angegebene Lebensdauer musste ggf erhoht werden was jedoch der Forderung nach Transparenz widerspricht Reverse Tunneling Bearbeiten Um die erlauterten Probleme zu losen wurde Reverse Tunneling als zusatzliches Verfahren entwickelt und in den RFCs 3024 und 3344 beschrieben Hierbei werden Pakete des Mobilrechners auf dem Ruckweg wieder zum Heimatagenten getunnelt Der Fremdagent kapselt die Pakete des Mobilrechners und tragt im ausseren Header als Quelladresse die Care of Adresse ein als Zieladresse die Adresse des Heimatagenten Am Ende des Tunnels empfangt der Heimatagent das Paket entkapselt es und schickt das Originalpaket das als Zieladresse die Adresse des Kommunikationspartners und als Quelladresse die Heimatadresse enthalt in Richtung der Zieladresse uber herkommliche Routingverfahren an den Kommunikationspartner weiter Offensichtlich ist dieses Verfahren weniger effizient als das Triangle Routing kann aber aus den oben genannten Grunden notwendig sein Funktionsweise BearbeitenUm die Beibehaltung der festen IP Adresse zu gewahrleisten wird jedes Endgerat von Mobile IP mit zwei Adressen ausgestattet Die primare Adresse ist die sog Home Address die sekundare ist die Care Of Address COA Wenn der mobile Rechner Mobile Host sein Heimatnetz verlasst und sich in einem fremden Netz anmeldet bekommt er von diesem eine COA zugewiesen die er seinem Home Agent einem speziellen Rechner in seinem Heimatnetz mitteilt Beim Datenverkehr leitet dieser Home Agent nun ankommende Datenpakete an die COA und damit an den Mobile Host weiter IP in IP Kapselung Will dagegen der mobile Rechner Pakete verschicken so kann er diese im Normalfall ohne den Umweg uber den Home Agent verschicken da die normalen IP Routing Mechanismen dafur sorgen dass das Paket sein Ziel erreicht Kehrt der mobile Rechner in sein Heimatnetz zuruck meldet er sich beim Foreign Agent wieder ab so dass an ihn gerichtete Pakete wieder ohne Umweg uber den Home Agent zugestellt werden ARP im Heimatnetz Bearbeiten Durch die Mitnahme der Home Address durch den mobilen Rechner ergibt sich fur Rechner die sich im Heimatnetz des mobilen Rechners befinden die Problematik dass sie diesen nicht mehr erreichen nachdem er das Heimatnetz verlassen hat Durch den Einsatz von Gratuitous ARP und eines ARP Proxys konnen die dem Heimatnetz fernen mobilen Nodes jedoch weiterhin erreicht werden Dazu gibt sich der Home Agent bei ARP Requests durch ARP Proxying als der fehlende mobile Rechner aus Fur die Verwaltung des Datenverkehrs gibt es zwei Varianten nbsp Co Located Care Of Address Bearbeiten Hier ubernimmt der Mobile Host das Forward Management Er benutzt die Home Address fur die hoheren Protokollschichten und die COA fur die niedrigen dabei gleichzeitig Die COA wird dem Mobile Host dabei aus einem lokalen IP Adresspool z B via DHCP zugewiesen wie es auch bei einem stationaren Host geschehen wurde Deshalb konnen die lokalen Router nicht unterscheiden ob der Host ein mobiler oder ein stationarer ist Der Vorteil liegt hier darin dass auf der lokalen Infrastruktur aufgesetzt werden kann und kein Foreign Agent notwendig ist Foreign Agent Care Of Address Bearbeiten Hier wird dem Mobile Host die COA von einem speziellen Rechner Foreign Agent des fremden Netzes zugewiesen Dazu muss sich der Mobile Host zuvor beim Foreign Agent anmelden Er bekommt KEINE Adresse aus dem fremden Netz Der Foreign Agent ubernimmt bei dieser Variante die Weiterleitung der Daten vom HA zum Mobile Host und bei reverse tunneling auch umgekehrt vom Mobile Host zum HA Um sich beim Foreign Agent anzumelden benotigt der Mobile Host zunachst dessen Adresse Finden des Foreign Agent Bearbeiten Der Mobile Host sendet nachdem er im fremden Netz angekommen ist erst einmal eine ICMP Router Solicitation Nachricht Der Foreign Agent antwortet mit einer gewohnlichen ICMP Router Advertisement Nachricht die durch eine Mobility Agent Advertisement Extension erweitert ist In dieser befinden sich alle Informationen die der Mobile Host benotigt Nun kann sich der Mobile Host mittels der Mobile IP Registrierungsprozedur registrieren lassen Zukunft BearbeitenFur IPv6 gibt es erweiterte Varianten wie Mobile IPv6 Hierarchical Mobile IPv6 und Fast Mobile IPv6 Dank der erweiterten Routing Fahigkeiten von IPv6 ist hier u a die Moglichkeit hinzugekommen Pakete ohne Umweg uber den Home Agent direkt an den mobilen Rechner zu schicken Vor allem werden auch Paketverluste beim Netzwechsel verringert oder vermieden um auch zeitkritische Anwendungen unterbrechungsfrei verwenden zu konnen Mit Proxy Mobile IPv6 RFC 5213 1 wird das Mobilitatsmanagement ganz auf Netzseite implementiert und die verbesserte Mobilitat kann damit ohne Anderungen an den Endgeraten allen Nutzern zur Verfugung gestellt werden Weblinks BearbeitenC Perkins RFC 3344 IP Mobility Support for IPv4 August 2002 lost RFC 3220 ab englisch C Perkins D Johnson J Arkko RFC 6275 Mobility Support in IPv6 Juli 2011 lost RFC 3775 ab englisch S Gundavelli K Leung RFC 5213 Proxy Mobile IPv6 August 2008 englisch T Schmidt M Waehlisch G Fairhurst RFC 5757 Multicast Mobility in Mobile IP Version 6 MIPv6 Problem Statement and Brief Survey Februar 2010 englisch R Wakikawa S Gundavelli RFC 5844 IPv4 Support for Proxy Mobile IPv6 Mai 2010 englisch C Perkins RFC 5944 IP Mobility Support for IPv4 Revised November 2010 lost RFC 3344 ab englisch Holger Zuleger Mobile IPv6 A short Introduction PDF 91 kB hznet de englisch Mobile IP and TCP IP Address Resolution Protocol ARP Operation The TCP IP Guide W Schulte Mobile IP PDF 218 kB In NET 3 2011 S 32 Einzelnachweise Bearbeiten S Gundavelli K Leung RFC 5213 Proxy Mobile IPv6 August 2008 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mobile IP amp oldid 235935694