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Ein Font fɒnt ist in der Informationstechnik ganz allgemein jeder auf einem Computer oder angeschlossener Peripherie digital vorliegende Typensatz Je nach vorgesehener Darstellung kann ein Font entweder in einem rasterorientierten Format als Bitmap oder als frei skalierbarer Vektorfont vorliegen Fonts sind Hilfskomponenten von Informations und Kommunikationstechnologien Schriftprobe eines Open Source Fonts hier Linux Libertine Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsbestimmungen nahere begriffliche Eingrenzungen 2 Typologie anhand technischer Eigenschaften 3 Digitale Daten und Dateiformate fur Fonts 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBegriffsbestimmungen nahere begriffliche Eingrenzungen BearbeitenTechnisch gesehen wird unter einem Font die in digitaler Form abgespeicherte rasterfontspezifische oder vektorfontspezifische Bild und Instruktionsinformation eines Zeichensatzes verstanden Wahrend die in Zeichensatzen aufbewahrten grafisch unterschiedlich gestalteten Satzschriften in der klassischen Drucktechnik in Form von Sets von Metall gegossenen Lettern in Setzkasten aufbewahrt wurden werden sie in der Welt der elektronischen Datenverarbeitung oder noch allgemeiner in der Welt der informationstechnischen Systeme als Fonts in digitalen Datenformaten abgespeichert Der Font bildet also das elektronische Pendant zum sogenannten Typensatz dem Set aus mechanischen Lettern Mit dem Font kann eine Zeichensatztabelle in konkret ausgeformte Zeichen eines Peripheriegerats wie Bildschirm oder Drucker umgesetzt werden Anders gesagt durch den Font erhalten die Zeichen aus der Zeichensatztabelle eine konkrete Gestalt und Form Auf diese Weise bilden die einer konkreten Gestalt und Form unterliegenden Zeichen man spricht da von sogenannten Glyphen in ihrer Gesamtheit eine kunstlerisch gestaltete digitale Satzschrift Die kunstlerische Gestaltung wird von einem Schriftgestalter einem sogenannten Typographen gemacht Sogenannte Font Editoren dienen dem Software unterstutzten Erzeugen und Bearbeiten von Fonts Typologie anhand technischer Eigenschaften BearbeitenZur Zeichendarstellung in Computern und informationstechnischen Systemen gibt es verschiedene Techniken Diesen zufolge werden Fonts unterschieden in Rasterfonts auch als Pixelfonts oder Bitmapfonts bezeichnet bei denen jeder Bildpunkt einer Glyphe das ist das konkrete Erscheinungsbild eines Zeichens einzeln festgelegt ist Vektorfonts bei denen die Darstellung der Glyphen durch Angabe von Vektoren fur deren Umrisse erfolgt Der Begriff Vektorfont ist eine Oberbezeichnung unter die auch Outlinefonts fallen Bis in die fruhen 1980er Jahre waren Vektorfonts hauptsachlich Fonts in deren gespeicherter Information auf einer von digitalen Nullen und Einsen abstrahierten Ebene die Glyphen einfache Vollstriche waren und Abschnitte der Glyphen nur durch einfache Vektoren gekennzeichnet wurden die Aufpunkte zu Geraden und Bogen bildeten 1 2 Sie waren insbesondere fur die Ausgabe auf Vektordisplays und auf Plottern gedacht und geeignet Ein bekannter fruher Vertreter der Vektorfont Formate ist METAFONT 3 4 Heute wird das Wort Vektorfont oft als Synonym fur Outlinefont verwendet In der gespeicherten Information eines Outlinefonts besteht auf einer von digitalen Nullen und Einsen abstrahierten Ebene nun nicht die einzelne Glyphe selbst aus einfachen Aufpunktvektoren von Vollstrichen vielmehr wird der Umriss engl outline der Glyphe als Ansammlung komplexer Aufpunktvektoren beschrieben welche ausser auf Geraden und Bogen auch auf Bezierkurven und Splines zeigen konnen Die einzelne Glyphe besteht dann jeweils aus einem oder mehreren geschlossenen Linienzugen je nachdem welcher Buchstabe welche Zahl oder welches sonstige Zeichen gerade realisiert wird Im besonderen Falle der Realisierung von Ligaturen konnen sich die Linienzuge dann auch uber mehrere Glyphen erstrecken Im Gegensatz zu Rasterfonts sind Vektorfonts wie auch Vektorgrafiken unabhangig von der Auflosung des Ausgabegerates definiert und konnen ohne Qualitatsverluste beliebig skaliert ausgegeben werden Da die meisten Ausgabegerate auf einer Rasterung beruhen und die Ausgabe in Form von Pixeln erfolgt ist eine Umrechnung notig und nur eine naherungsweise Ausgabe moglich die bei Ausgabeeinheiten mit nur geringer Bildauflosung Probleme verursachen kann Um die Ausgabe diesbezuglich zu verbessern werden beispielsweise Hinting und andere Fonttechnologien verwendet Digitale Daten und Dateiformate fur Fonts BearbeitenBekannte Outline Fontformate sind jeweils das TrueType Fontformat diverse PostScript Fontformate und das OpenType Fontformat Mit Hilfe spezieller Grafik und Fonttechnologien wird unter anderem das im Rahmen der moglichen Auflosung gleiche Aussehen von Bildschirm und Druckerausgabe ermoglicht Man bezeichnet dies als What you see is what you get Technik In Grenzen ist es auch moglich neue Schriftgrade und Schriftstile fett kursiv durch reine Umrechnung der Vektordaten zu erhalten fur professionelle Zwecke werden aber ublicherweise eigens angefertigte Schriftschnitte eingesetzt Eine Besonderheit unter den Outline Fontformaten bildet das ScalableVectorGraphics Fontformat Dieses ist ausschliesslich fur Bildschirmanzeigen konzipiert nicht jedoch furs Drucken Siehe auch BearbeitenOpen Source Font Rechtsschutz von SchriftzeichenLiteratur BearbeitenJacques Andre Caracteres numeriques introduction In Cahiers GUTenberg Bd 26 Mai 1997 ISSN 1257 2217 S 5 44 in franzosischer Sprache Johannes Bergerhausen Siri Poarangan decodeunicode Die Schriftzeichen der Welt Verlag Hermann Schmidt Mainz 2011 ISBN 978 3 87439 813 8 Alle 109 242 Zeichen der Typografie nach dem Unicode Standard Yannis Haralambous Fonts amp encodings From Unicode to advanced typography and everything in between Ubersetzt von P Scott Horne O Reilly Beijing u a 2007 ISBN 978 0 596 10242 5 in englischer Sprache Peter Karow Digitale Schriften Darstellung und Formate 2 verbesserte Auflage Springer Berlin u a 1992 ISBN 3 540 54917 X Mai Linh Thi Truong Jurgen Siebert Erik Spiekermann Hrsg FontBook Digital Typeface Compendium FontBook 4 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage FSI FontShop International Berlin 2006 ISBN 3 930023 04 0 in englischer Sprache Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Font Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Linkkatalog zum Thema Fonts bei curlie org ehemals DMOZ Website uber Fonts von Luc Devroye Mitarbeiter der McGill Universitat Montreal in englischer Sprache Einzelnachweise Bearbeiten Donald E Knuth The METAFONTbook Addison Wesley Reading Mass 1986 S 6 ff S 22 ff Gordon Mullejans METAFONT Eine Referenz Addison Wesley Bonn 1992 S 10 ff Donald E Knuth The METAFONTbook Computers amp Typesetting Part C Addison Wesley Reading Mass 1986 ISBN 0 201 13445 4 Donald E Knuth METAFONT The Program Computers amp Typesetting Part D Addison Wesley Reading Mass 1986 ISBN 0 201 13438 1Normdaten Sachbegriff GND 4225414 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Font Informationstechnik amp oldid 238895279