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Die Flugzeugkollision am Flughafen Sochumi ereignete sich am 14 August 1982 als eine startende Tupolew Tu 134A die den Aeroflot Flug 974 Flugnummer SU974 zum Flughafen Moskau Wnukowo durchfuhren sollte mit einer Let L 410 der Aeroflot zusammenstiess die den Aeroflot Flug G 73 Flugnummer SU G 73 zum Flughafen Kutaisi durchfuhren sollte und deren Besatzung mit der Maschine versehentlich auf die Startbahn der Tupolew gerollt war Bei dem Unfall wurden alle 11 Personen an Bord der Let L 410 getotet und die Maschine vollig zerstort Alle 82 Insassen der Tupolew uberlebten den Zwischenfall Flugzeugkollision am Flughafen SochumiEine Let L 410 der AeroflotUnfall ZusammenfassungUnfallart Kollision am BodenOrt Flughafen Sochumi Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Georgische SSRDatum 14 August 1982Todesopfer 111 LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Sowjetunion Let L 410MBetreiber Sowjetunion AeroflotKennzeichen Sowjetunion CCCP 67191Abflughafen Flughafen Sochumi Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Georgische SSRZielflughafen Flughafen Kutaisi Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Georgische SSRPassagiere 9Besatzung 2Uberlebende 02 LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Sowjetunion Tupolew Tu 134ABetreiber Sowjetunion AeroflotKennzeichen Sowjetunion CCCP 65836Abflughafen Flughafen Sochumi Georgien Sozialistische Sowjetrepublik Georgische SSRZwischenlandung Flughafen Moskau Wnukowo Russland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russische SFSRPassagiere 76Besatzung 6Uberlebende 82Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Erstes Flugzeug 1 1 Tupolew Tu 134A Flug 974 2 Zweites Flugzeug 2 1 Let L 410M Flug G 73 3 Wetter 4 Unfallhergang 5 Ursachen 6 Quellen 7 EinzelnachweiseErstes Flugzeug BearbeitenTupolew Tu 134A Flug 974 Bearbeiten nbsp Eine Tupolew Tu 134A der AeroflotDas erste beteiligte Flugzeug war eine im Jahr 1974 gebaute Tupolew Tu 134A welche die Werknummer 17113 und die Modellseriennummer 25 08 trug Das Roll Out der Maschine erfolgte am 23 August 1974 sie wurde am 3 September 1974 neu an die Aeroflot ausgeliefert und von dieser mit dem Luftfahrzeugkennzeichen CCCP 65836 zugelassen Das zweistrahlige Kurzstrecken Schmalrumpfflugzeug war mit zwei Turbojettriebwerken des Typs Solowjow D 30 II ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine 17 003 Betriebsstunden absolviert auf die 10 406 Starts und Landungen entfielen Mit der Maschine sollte ein Flug vom Flughafen Sochumi zum Flughafen Moskau Wnukowo durchgefuhrt werden Es befanden sich 76 Passagiere sowie sechs Besatzungsmitglieder an Bord Zweites Flugzeug BearbeitenLet L 410M Flug G 73 Bearbeiten Das zweite beteiligte Flugzeug war eine im Jahr 1978 gebaute Let L 410M aus tschechoslowakischer Produktion welche die Werknummer 781120 trug Die Maschine absolvierte am 30 Dezember 1978 ihren Erstflug und wurde am 7 Februar 1979 an die Aeroflot ausgeliefert bei welcher sie das Luftfahrzeugkennzeichen CCCP 67191 erhielt Die L 410 hatte sich in einer Ausschreibung des Rates fur gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW gegen die sowjetische Berijew Be 32 durchgesetzt und kam daher bei Fluggesellschaften aus fast allen Mitgliedslandern des RGW zum Einsatz 1 Das zweimotorige Regionalverkehrsflugzeug war mit zwei Turboprop Triebwerken des Typs Walter M601A ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine Betriebsleistung von 2 738 Betriebsstunden absolviert die auf 4 098 Starts und Landungen entfielen Mit der Maschine sollte ein Regionalflug vom Flughafen Sochumi zum Flughafen Kutaisi durchgefuhrt werden Es befanden sich neun Passagiere an Bord Die Besatzung bestand aus einem Flugkapitan und einem Ersten Offizier Auf dem Regionalflug waren keine Flugbegleiter vorgesehen Wetter BearbeitenZum Unfallzeitpunkt herrschten klare Wetterverhaltnisse Der Wind wehte aus 270 mit einer Geschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde die Sichtweite lag bei uber 10 Kilometern die Lufttemperatur betrug 24 C Unfallhergang BearbeitenDie Tu 134A rollte um 17 05 35 Uhr Moskauer Zeit 18 05 Uhr Ortszeit uber den Rollweg Nr 3 zum Startpunkt der Startbahn 30 Die Besatzung erhielt anschliessend die Startfreigabe woraufhin die Piloten um 17 07 50 Uhr meldeten dass sie startbereit seien Inzwischen um 17 06 45 Uhr kontaktierte die Besatzung der L 410M die den fur 16 50 Uhr geplanten Regionalflug nach Kopitnari durchfuhren sollte die Rollkontrolle und erhielt um 17 07 18 Uhr die Freigabe uber den Rollweg Nr 3 fur einen Start von Startbahn 30 rollen zu durfen Sie sollte sich hinter der Tu 134A einreihen Anstatt den Anweisungen zu folgen wechselte der Flugkapitan der Let L 410M daraufhin unzulassigerweise die Funkfrequenz und kontaktierte eine andere Abteilung der Flugsicherung um einen Start von der Startbahn 12 zu erbitten wofur er eine Freigabe erhielt Um die Dauer zum Start noch weiter zu verkurzen liess der Flugkapitan die Maschine unter einem groben Verstoss gegen die Betriebsvorschriften vom Vorfeld uber den kurzesten Weg zur Startbahn 12 rollen wobei er die Schwelle zwischen dem Vorfeld und der alten Start und Landebahn uberrollte und die Maschine dann entlang der alten Start und Landebahn bis zur Kreuzung mit der neuen Start und Landebahn rollen liess Um 17 07 42 Uhr schaltete der Flugkapitan der L 410M wieder auf die Frequenz mit der Rollkontrolle um und beantragte die Rollerlaubnis zur Startbahn 12 Nachdem er keine Bestatigung erhalten hatte teilte er per Funk mit dass er nun Startbahn 12 nehmen werde und beschloss uber die nicht freigegebene Strecke zum Startpunkt zu rollen Der Lotse der Rollkontrolle dem die Position der Let L 410 nicht bekannt war unternahm derweil nichts um das eigenmachtige und verbotene Handeln ihres Kapitans zu unterbinden Um 17 08 Uhr begann die Besatzung der Tu 134A den Startlauf Die Let L 410M war inzwischen von der anderen Seite auf die aktive Landebahn 30 in 1 650 Metern Entfernung von der Startschwelle gerollt und der Kapitan teilte um 17 08 22 Uhr die Position mit die der Lotse der Rollkontrolle aufgrund des Startlarms der Tu 134A jedoch nicht verstand woraufhin er sich um 17 08 30 Uhr nochmals nach der Position der Let L 410M erkundigte Gut 26 Sekunden nachdem sie den Startlauf begonnen hatten erblickten die Piloten der Tu 134A bei einer Geschwindigkeit von 195 km h in 400 Metern Entfernung auf der Startbahn die Let L 410M Sie leiteten einen Startabbruch ein und scherten nach links aus fuhren die Storklappen aus bremsten und aktivierten die Schubumkehr Die Besatzung der Let L 410M erhohte hingegen den Schub und versuchte die Maschine nach links von der Startbahn zu steuern Die Kollision war dennoch nicht mehr zu vermeiden Um 18 09 Uhr Ortszeit und 33 5 Sekunden nach Beginn des Startlaufs kollidierte die Tu 134A bei einer Geschwindigkeit von 216 km h 1 626 m vor dem Ende der Startbahn mit der Let L 410M Nach der Kollision schlitterte die Tu 134A 514 Meter entlang der linksseitigen Graspiste und kam 2 140 Meter hinter der Startbahnschwelle und 48 Meter links von der Mittellinie zum Stehen Sie wurde so stark beschadigt dass sie als Totalverlust abgeschrieben werden musste Die rechte Tragflache der Tu 134A schlitzte die Let L 410M in Hohe der Kabinenfenster auf Die linke Tragflache wurde zerstort Der vordere Teil des Rumpfes mit dem Cockpit brach ab und drehte sich um 180 Grad Alle 11 Insassen des Regionalverkehrsflugzeuges kamen ums Leben Ursachen BearbeitenDie Verantwortung fur den Unfall wurde im Wesentlichen dem Flugkapitan der Let L 410M in Teilen aber auch der Flugsicherung gegeben Dieser habe die Anweisungen der Rollkontrolle nicht befolgt unbefugt und eigenmachtig die Rollrichtung und den Rollweg geandert unter Missachtung der Regeln fur den Funkverkehr mit einem anderen Lotsen Kontakt aufgenommen und sei schliesslich auf die aktive Startbahn 30 gerollt Dem Fluglotsen wurde zur Last gelegt dass er dem Kapitan der Let L 410M nicht verboten hatte uber eine nicht freigegebene Strecke zu rollen Der Besatzung der Let L 410M sei zudem die Startfreigabe erteilt worden als die Tu 134A bereits losgerollt war Der Let L 410M sei ausserdem unbefugterweise eine zweite Rollfreigabe fur die Startbahn 12 erteilt worden was zum Verletzen des vorgesehenen Rollplans beitrug Dem Flughafendirektor wurde vorgeworfen die Arbeit der Schicht nicht ausreichend koordiniert und uberwacht zu haben Quellen BearbeitenUnfallbericht Let L 410M CCCP 67191 Aviation Safety Network Unfallbericht Tu 134A CCCP 65836 Aviation Safety Network Flugunfallbericht auf airdisaster ru Crash of a Tupolev TU 134A in Sukhumi B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Crash of a Let L 410M in Sukhumi 11 killed B3A Bureau of Aircraft Accident ArchivesEinzelnachweise Bearbeiten Jochen K Beek Verkehrsflugzeuge der Welt 1919 2000 Motorbuchverlag ISBN 3 613 02008 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugzeugkollision am Flughafen Sochumi amp oldid 237031254