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Die Flugzeughallen der ehemaligen Fliegerstation Berlin Friedrichsfelde spater Militarflugplatz Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Karlshorst wurden mitten im Ersten Weltkrieg errichtet und haben die nachfolgenden Nutzungen weitestgehend uberdauert Sie sind wichtige architektonische Zeugnisse der Luftfahrtgeschichte insbesondere der militarischen Luftfahrt und wurden 1997 vom Senat von Berlin unter Denkmalschutz gestellt Ansicht einiger erhaltener Hallen 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung der Hallen 4 Nutzung im 21 Jahrhundert 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und KommentareLage BearbeitenDie Hallen stehen nordlich und sudlich der Strasse Am alten Flugplatz in Berlin Karlshorst Es handelt sich um sechs Hallenbauten mit 16 Kuppelschalenuberdachungen 1 Sie stehen seit 1997 unter Denkmalschutz 2 Nur mehrere hundert Meter entfernt befand sich ebenfalls auf Karlshorster Gebiet von 1907 bis 1919 die Luftschiffhalle in Biesdorf Sud Geschichte BearbeitenDer Gemeindevorstand von Friedrichsfelde der Anfang des 20 Jahrhunderts noch selbststandigen Vorortgemeinde Berlins beschloss am 8 Dezember 1916 zur Sicherung ihrer Finanzen im Ortsteil Karlshorst einen Flugplatz zu errichten Die preussische Militarverwaltung stimmte zu den Flugplatz zu ubernehmen und uber 45 Jahre dafur eine Pacht an die Gemeinde zu entrichten Die Flache von rund 150 ha wurde fur 3 4 Millionen RM angekauft Die fur eine Fliegerstation erforderliche Infrastruktur wie ein Gleisanschluss Strassenzufuhrungen Wasser und Stromleitungen kosteten dazu noch 400 000 RM Die bereits in Munchen beim Flugplatzbau tatig gewesene Firma Baugesellschaft Gebruder Rank 3 bekam den Auftrag zum Bau von vier Flugzeughallen und eines Werftgebaudes Die Firma hatte sich schon 1901 die Nutzung eines franzosischen Patents zur Stahlbetonherstellung gesichert Die Bauarbeiten begannen im April 1917 und dauerten bis zum 15 Mai 1919 4 Bereits wahrend der Arbeiten begannen ein Flugbetrieb und die fliegerische Ausbildung neuer Piloten und die hier stationierte Lehrabteilung Karlshorst der Inspektion des Lichtbildwesens 5 nutzte die Uberflugmoglichkeiten 4 Noch wahrend des Ersten Weltkriegs liess die Militarverwaltung auf einem zusatzlichen Gelande von 33 5 ha weitere Flugzeug bzw Werkstatthallen errichten 6 Welche weiteren Firmen am Ausbau beteiligt waren ist bisher nicht bekannt Alle Hallen wurden in ahnlicher Bauart und Abmessungen errichtet 4 Die eingleisige Guterbahnstrecke nach Kaulsdorf wurde nach ihrer Fertigstellung 1917 Tag und Nacht genutzt Im Jahr 1919 war der Krieg mit dem Versailler Vertrag beendet worden wonach Deutschland nun keine Militarflugzeuge mehr bauen und betreiben durfte So entstanden auf dem Flugplatz eine Fliegerstaffel fur den Grenzschutz Ost sowie eine Polizeifliegerstaffel Ein Teil des Gelandes wurde auf Grund der Vertragsablosungsverordnung Ablosung von Staatskrediten vom 8 August 1919 durch das Reichsfinanzministerium enteignet Die inzwischen nach Gross Berlin eingemeindete Ortschaft Friedrichsfelde blieb Eigentumerin einer 114 Hektar umfassenden Flache wofur das Ministerium der Stadt Berlin eine einmalige Entschadigung von 0 15 RM je Quadratmeter zahlte also 171 000 RM 4 Die Eisenbahnanbindung wurde in den fruhen 1930er Jahren zuruckgebaut 6 Beschreibung der Hallen BearbeitenDie Flugzeughallen haben eine einheitliche Grosse von 66 50 m 22 70 m im Innendurchmesser und eine Kuppelhohe von etwa 4 m 4 Jede Halle ist eine freitragende Konstruktion aus Stahlbeton mit drei gleichen gemauerten runden Kuppelgewolben aus Langlochziegeln Die Schalenkuppeln ruhen auf einem Zugring von 22 m Durchmesser der von zwei 22 Meter weit gespannten Rahmenbindern und dem Aussenmauerwerk der Umfassungswande getragen wird In der Mitte der Kuppel befand sich ein Fenster das zur Belichtung und zur Entluftung dienen konnte Rundherum war eine drehbare Arbeitsbuhne montiert 7 Die Hallen die sowohl als Unterstand fur Flugzeuge als auch als Reparaturstutzpunkte dienten waren beheizbar Fussbodenheizung und Wandheizkorper sodass eine Ganzjahresnutzung moglich war 4 In jeder Halle hatten mehrere Flugzeuge mit maximalen Abmessungen von 7 50 m bis 9 50 m Platz Die Tore zu den Hallen wiesen lichte Weiten von 22 m auf 4 Nutzung im 21 Jahrhundert BearbeitenDie beiden nordlich der Strasse Am alten Flugplatz befindlichen Hallen sind Eigentum der Russischen Foderation Die vier sudlich der Strasse gelegenen sollen zu Wohnungen umgebaut und in das Wohngebiet Gartenstadt Karlshorst einbezogen werden 1 Literatur BearbeitenChristina Czymay Flugplatz und Pionierschule deutsche Militargeschichte in Berlin Karlshorst Beitrage zur Denkmalpflege in Berlin Heft 12 1997 Hartwig Schmidt Gerhard Pichler Die Flugzeughallen des ehemaligen Militarflughafens Berlin Friedrichsfelde Beton und Stahlbetonbau Heft 8 2004 Helmut Eikermann Luftschiffahrt in Karlshorst in 100 Jahre Karlshorst Berlin 1995 S 132 138 Wolfgang Schneider Standorte Von der Luftschiffhalle zur Gartenstadt Kulturring in Berlin e V Berlin 2015 Werner Lorenz Roland May Hubert Staroste Ingenieurbaufuhrer Berlin Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 S 188f Christine Steer Karlshorst Nobler Vorort und Schauplatz der Geschichte be bra verlag Berlin 2018 S 104 109 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugzeughallen der ehemaligen Fliegerstation Berlin Friedrichsfelde Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Kommentare Bearbeiten a b Flugzeughallen aus dem Ersten Weltkrieg in Berlin Karlshorst In bautechnikgeschichte files wordpress com Abgerufen am 29 September 2022 Baudenkmal Flugzeughallen der ehemaligen Fliegerstation Berlin Friedrichsfelde spater Militarflugplatz Friedrichsfelde Gebruder Rank in Munchen Franz Rank Josef Rank Ludwig Rank abgerufen am 23 September 2022 a b c d e f g Wolfgang Schneider Karlshorst Tour Flugzeughallen abgerufen am 23 September 2022 Inspektion des Lichtbildwesens der preussischen Armee abgerufen am 23 September 2022 a b Beschreibung der Flugzeughallen des Fliegerhorstes Friedrichsfelde englisch abgerufen am 24 September 2022 Abbildung des Inneren einer Flugzeughalle aus dem Museum Lichtenberg abgerufen am 23 September 2022 52 4833 13 5417 Koordinaten 52 28 59 9 N 13 32 30 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugzeughallen der ehemaligen Fliegerstation Berlin Friedrichsfelde amp oldid 226660357