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Die Flugnavigation befasst sich mit der planmassigen Bewegung von Luftfahrzeugen im Raum einschliesslich theoretischer Grundlagen Flugplanung und Durchfuhrung FlugzeugnavigationBei der Flugnavigation werden die gleichen Techniken wie allgemein in der Navigation verwendet allerdings mit einer anderen Gewichtung Jedes Fluggerat ob Ballon Segelflugzeug Motorflugzeug oder Strahlflugzeug Jet bewegt sich mit einer ihm eigenen Geschwindigkeit im dreidimensionalen Raum Daher muss ein Pilot um sicher zu navigieren folgende funf Bestimmungen durchfuhren konnen Fluglagebestimmung vertikale Ortung Geschwindigkeitsfeststellung horizontale Ortung PositionsbestimmungDie Reihenfolge dieser 5 Teilaufgaben entspricht ihrer durchschnittlichen Prioritat in manuell gesteuerten Flugzeugen unter anderem zur Gewahrleistung der korrekten Aerodynamik und Eigengeschwindigkeit sowie einer ausreichenden Flughohe uber Grund Die Prioritat kann sich aber z B bei Verwendung von Autopiloten oder in grosser bzw sehr geringer Flughohe verschieben Beispielsweise gilt im Segelflug fur die wichtigsten Zielgrossen Flughohe und Geschwindigkeit der jedem Flugschuler gelaufige Merksatz Geschwindigkeit ist das halbe Leben Inhaltsverzeichnis 1 Uberwachung der Fluglage 2 Vertikale Ortung 3 Horizontale Ortung 4 Positionsbestimmung 5 Geschwindigkeitsfeststellung 6 Flugnavigationsfunkdienst 7 Weblinks 8 LiteraturUberwachung der Fluglage BearbeitenDie Feststellung und periodische Uberwachung der Fluglage ist bei Tage und normalen Wetterbedingungen kein Problem Unter Sichtflugregeln Visual Flight Rules VFR muss dem Piloten die Kontrolle der Fluglage anhand des Horizonts und zum Boden nur LR D CTR moglich sein Bei Niederschlagen oder starkem Dunst kann sie wesentlich erschwert bis unmoglich sein Selbst erfahrene Zivil oder Testpiloten konnen ohne Erdsicht Vertigo unterliegen d h die raumliche Orientierung verlieren ohne dies im Gleichgewichtsorgan oder Gesass zu merken Die Instrumentenflug Regeln Instrument Flight Rules IFR erlauben Wolken oder Nachtflug Dabei zeigt der kunstliche Horizont die Fluglage relativ zur Erdoberflache an direktes System dieses meist wichtigste Navigationsinstrument kann jedoch auch durch Kombination von Wendezeiger und Libelle indirektes System ersetzt werden Die indirekte Bestimmung der Raumlage erfordert freilich ein gutes Vorstellungsvermogen und einige auch unter Stress geprufte Erfahrung Vertikale Ortung BearbeitenMit zunehmender Hohe sinkt der Luftdruck Ein barometrischer Hohenmesser an Bord eines Flugzeugs kann daher zur Feststellung der Flughohe Altitude dienen Vor dem Start muss dafur der aktuelle Luftdruck des Flughafens reduziert auf Hohe des Meeresspiegels QNH auf der Kalibrierskala des Hohenmessers eingestellt werden Dadurch wird im Normalfall einem am Boden stehenden Flugzeug die Hohe des Flugplatzes uber Meeresspiegelniveau Elevation angezeigt Bei Flugen in Platzrunden bzw in Platznahe wird in der Regel der am Flugplatz vorherrschende Luftdruck QFE am Hohenmesser eingestellt da hier nur die relative Hohe uber Grund entscheidend ist Mit dieser Einstellung wird einem am Boden stehenden Flugzeug die Hohe Null angezeigt Ab einer regional vereinbarten Flughohe haufig 5000 ft oder 10000 ft wird der Hohenmesser auf die sogenannte Standardatmosphare 1013 25 mb eingestellt damit in allen Flugzeugen die gleiche Hohe zur Vermeidung von Kollisionen angezeigt wird Mit dieser Einstellung wird dann auf sogenannten Flugflachen geflogen Ein Funkhohenmesser kann zusatzlich die Hohe des Flugzeugs uber dem Boden Height feststellen Dabei wird ein Funksignal vom Flugzeug zum Boden abgestrahlt von diesem reflektiert und vom Flugzeug wieder empfangen Aus der Laufzeit des Funksignals lasst sich die Hohe bestimmen Eine verwertbare Anzeige erhalt man allerdings nur uber ebenem Terrain z B dem Meer da sich Unebenheiten am Boden auf die Anzeige auswirken Zur Bestimmung der Steig und Sinkgeschwindigkeit des Flugzeuges dient das Variometer Hier ist die Druckdifferenz der Luft beim Steig oder Sinkflug das Mass fur die Vertikalgeschwindigkeit Horizontale Ortung BearbeitenDer kunstliche Horizont zeigt dem Piloten ob und wie stark seine Maschine entlang der Langs und Querachse geneigt ist Die Position der Horizontlinie zur Richtmarkierung entspricht dem tatsachlichen Horizont Die Kursbestimmung wird mittels Magnetkompass oder kompassgefuhrtem Kurskreisel durchgefuhrt Positionsbestimmung BearbeitenIn den Anfangen der Fliegerei wurde auf Sicht geflogen Kirchturme Berge und andere Peilpunkte dienten zur Bestimmung der Position Das war in der Fliegersprache unter Franzen bekannt In Fluggeraten mit elektrischer Stromversorgung wird heute die Funkortung angewendet Durch die Anpeilung mehrerer Sender mit einer Richtantenne lasst sich der genaue Kurs des Flugzeugs bestimmen Vollig unabhangig von ausseren Signalen ist die Tragheitsnavigation Vor dem Start wird die exakte Lage des Flugzeugs Hohe uber NN Richtung geographische Lange u Breite in den Bordcomputer eingegeben Drei Beschleunigungsmesser messen jede Beschleunigung und somit den Kurs oder die Geschwindigkeitsanderung Ein Computer errechnet aus den Daten die Anzeige auf dem Display Eine Moglichkeit der Positionsbestimmung ist neben den verschiedensten Verfahren der Funknavigation die Satellitennavigation GPS GLONASS oder Galileo Uber Anpeilung von mehreren Satelliten lasst sich die eigene Position bis auf wenige Meter genau feststellen die Hohenbestimmung ist allerdings weniger genau Diese Ungenauigkeit ist durch atmospharische Anderungen der Signallaufzeit bedingt und tritt insbesondere uber dem Aquator auf Geschickt verteilte Kontrollstationen in Europa das EGNOS System erkennen die Ungenauigkeit und senden ein Korrektursignal Dieses wird kostenlos gesendet und von einem sogenannten DGPS Empfanger in ein bereinigtes Signal fur die Navigationsanwendung weiterverarbeitet Dieses Korrektursignal wird fur die Anspruche der zivilen Luftfahrt zu selten gesendet Damit ein GNSS eine Zulassung fur den Instrumentenflug bekommen kann muss es ein kodiertes weil kostenpflichtiges Signal das sehr viel haufiger gesendet wird verarbeiten konnen Fur Galileo ist ein derartiger kostenpflichtiger Zuverlassigkeitservice bereits geplant Geschwindigkeitsfeststellung Bearbeiten Hauptartikel Fluggeschwindigkeit Es ist zu unterscheiden zwischen der Windgeschwindigkeit nach Grosse und Richtung der Geschwindigkeit relativ zur umgebenden Luft und der Geschwindigkeit uber Grund Die Grosse der Windgeschwindigkeit Knoten und die Windrichtung wird vom meteorologischen Dienst zur Verfugung gestellt Diese sind bei der Flugplanung zu berucksichtigen Die Bestimmung der Geschwindigkeit von Flugzeugen relativ zur umgebenden Luft geschieht uber Staudruckmessung mit dem Fahrtmesser Die Differenz zwischen Gesamtdruck Luftdruck Druck durch die Bewegung des Flugzeuges relativ zur Luft und statischem Druck Luftdruck wird gemessen und angezeigt IAS Indicated Air Speed Wird diese Geschwindigkeitsanzeige um den Luftdruck Flughohe korrigiert spricht man von der TAS True Airspeed Diese dient dann auch zur Bestimmung der Geschwindigkeit prozentual zur Schallgeschwindigkeit Mach Die Geschwindigkeit uber Grund GS Groundspeed kann man aus der so gewonnenen Geschwindigkeit sowie der Windgeschwindigkeit und Windrichtung errechnen Flugnavigationsfunkdienst BearbeitenUnter dem Begriff Flugnavigationsfunkdienst sind verschiedene Funkdienste fur die Flugnavigation zusammengefasst Weblinks BearbeitenDeutsche Flugsicherung Osterreichische Flugsicherung Schweizerische FlugsicherungLiteratur BearbeitenJeppesen Sanderson Private Pilot Study Guide 2000 ISBN 0 88487 265 3 Jeppesen Sanderson Privat Pilot Manual 2001 ISBN 0 88487 238 6 Jurgen Mies Funknavigation 1999 ISBN 3 613 01648 6 Peter Dogan The Instrument Flight Training Manual 1999 ISBN 0 916413 26 8 Walter Air CVFR Lehrbuch Mariensiel 2001 Wolfgang Kuhr Der Privatflugzeugfuhrer Technik II Band 3 1981 ISBN 3 921270 09 X Normdaten Sachbegriff GND 4017656 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugnavigation amp oldid 216085708