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Der Fischerhof ist ein ehemaliges landwirtschaftliches Gut auf den Gemarkungen der Gemeinden Niederbrombach und Kronweiler Er wurde ab 1833 von dem oldenburgischen Staatsprasidenten und Birkenfelder Regierungsprasidenten Laurenz Hannibal Fischer als Musterbetrieb eingerichtet Seit 1963 ist der Fischerhof in Bundesbesitz und wurde bis 2014 durch die Bundeswehr als Standortubungsplatz genutzt Geschichte Bearbeiten1831 wurde Laurenz Hannibal Fischer Regierungsprasident in der oldenburgischen Exklave Furstentum Birkenfeld Wegen der wenig fruchtbaren Boden der schwierigen Topographie und dem linksrheinisch ublichen Realerbteilungsrecht war die landwirtschaftliche Leistung im Furstentum nur gering Fischer wollte dem als Lehrbeispiel ein grosses Hofgut nach norddeutschem Muster entgegensetzen 1 Der nach seinem Grunder benannte Fischerhof wurde 1833 auf dem Gemeindebann der Gemeinden Niederbrombach und Kronweiler gegrundet Fischer kaufte Land auf und der oldenburgische Grossherzog Paul Friedrich August gab hierzu aus eigenem Besitz Gelande so dass das Gut eine Grosse von 502 preussischen Morgen erreichte 2 davon waren 400 Morgen Ackerland 20 Morgen Wiesen und 80 Morgen Wald 1 Als Gutshof wurden ein Haupthaus ein Gesindehaus sowie verschiedene Stalle und Scheunen erbaut 3 Fischer liess den Hof als Muster und Lehrgut betreiben Neue Produkte und Anbaumethoden wurden erprobt und versucht sie den ortlichen Bauern zu vermitteln So wurden uber mehrere Jahre hinweg 52 verschiedene Kartoffelsorten erprobt der Anbau von Himmelsgerste Hordeum caeleste versucht oder die Zucht von Widdern eingefuhrt Umfangreiche Versuche zur Viehhaltung der Wiesenpflege und deren Be und Entwasserung folgten Fischer publizierte seine gewonnenen Erfahrungen in der ortlichen Presse wurde jedoch in seiner als belehrend und bevormundend empfundenen Art von der ortlichen Bevolkerung abgelehnt Zahlreiche Misserfolge auch bedingt durch die schlechten Boden und das fur viele Produkte ungeeignete Klima bestatigten die Skeptiker 1848 wurde Fischer von der Bevolkerung vertrieben und uberliess den Fischerhof verschiedenen Verwaltern 1 1860 verkaufte Laurenz Hannibal Fischer den Hof an Ludwig Arenberg zu Enghien Anmerkung 1 der ihn 1867 an Engelbert August von Arenberg aus Brussel weitergab 1889 erwarb der spatere preussische Landwirtschaftsminister Clemens Freiherr von Schorlemer Lieser den Hof Ab 1910 wechselte der Hof in rascher Folge seine Besitzer 1910 der Industrielle August Cron aus Wiesbaden 1913 der Freiherr Franz Werner von Droste zu Hulshoff aus Munster 1915 der Kaufmann Heinrich Schaffer aus Munster 1915 Reinhard Freiherr von Dalwigk zu Schloss Langen bei Bentheim 1917 der Industrielle Heinrich Lapp aus Berlin Wilmersdorf der den Hof noch im gleichen Jahr an den Bielefelder Kaufmann Arnold Frick weitergab 1918 erwarb der Kolner Franz Ott den Hof um ihn als Sommersitz zu nutzen wahrend er den landwirtschaftlichen Betrieb einem Verwalter uberliess 1935 ubernahm Carl Mohrle aus Zweibrucken den Fischerhof um ihn intensiv in eigener Regie zu betreiben In dem geschutzten Umfeld der nationalsozialistischen Reichsnahrstand Marktordnung konnte der Hof nach erheblichem Aufwand rentabel betrieben werden Dieses anderte sich unter den Marktbedingungen der Bundesrepublik so dass Mohrle den landwirtschaftlichen Betrieb 1963 aufgab und den Fischerhof an die Bundesrepublik Deutschland verkaufte 1 3 Der Fischerhof lag zuletzt in Handen der Bundesforsten und steht unter Denkmalschutz Im Juni 2022 wurden die Gebaude und ein geringer Anteil der Flachen an einen privaten Investor verkauft Die umliegenden Landereien des ehemaligen Hofgutes verbleiben im Bundesbesitz Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Fritz Weirich Der Fischerhof In Heimatkalender des Landkreises Birkenfeld 1968 Heinrich Baldes Die hundertjahrige Geschichte des Furstentums Birkenfeld zur Jahrhundertfeier 1917 Birkenfeld Fillmann 1921 Online Ausgabe bei dilibri a b Ulrike Weber Karge Maria Wenzel Bearb Kreis Birkenfeld Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 11 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1993 ISBN 3 88462 099 1 Anmerkungen Bearbeiten Heinrich August Theodor Wolff von 1884 bis 1904 Pfarrer in Niederbrombach berichtet in seiner Chronik s l e a Es gab seinerzeit den Verdacht dass der Herzog von Aremberg lediglich ein Strohmann des Jesuiten Ordens gewesen sei Fischer Zitat der sich Protestant nannte als Prasident des lutherischen Konsistoriums musste er wohl dafur gelten wurde von den lutherischen und reformierten Pfarrern des Furstentum Birkenfeld eine sehr grossen Nahe zur katholischen Kirche zugeschrieben So soll Zitat Fischer in den 1850er und 1860er Jahren durch eine ganze Reihe von Artikeln in der Augsburger Allgemeinen Zeitung die damals in hohem Ansehen als wissenschaftliches Blatt stand zu Gunsten der katholischen Kirche und der Jesuiten wirkte diese Artikel alle waren ein Protestant unterzeichnet Zum Dank dafur kauften die Jesuiten denen es ja an Geld nicht fehlt und die Fischers Tatigkeit zu schatzen wussten zumal sie grundsatzlich Geldanlagen nur in liegenden Gutern machen sollten diesem den Hof ab unter der sonst auch gebrauchlich sein sollenden Deckadresse des Herzogs von Aremberg 49 668055555556 7 2352777777778 Koordinaten 49 40 5 N 7 14 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fischerhof Hofgut amp oldid 223885564