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Der Finther Wald war ein ca 49 ha grosses zu Finthen gehorendes Teilstuck eines kleineren Mischwaldes in Rheinhessen Er lag sudwestlich des Ortes in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ober Olmer Wald an der Gemarkungsgrenze zu Wackernheim Das westliche anschliessende auf Wackernheimer Gebiet gelegene 51 ha grosse Teilstuck wurde ursprunglich Monchwald bzw Munchwald genannt Der ehemalige Finther Wald und der Monchwald heute Flugplatz Mainz Finthen Die gestrichelte Linie markiert die Gemarkungsgrenze Hellgrun Die 1939 gerodeten Waldflachen Dunkelgrun Die heute noch vorhandenen Restflachen1939 wurde das gesamte Waldstuck bis auf wenige Reste zur Anlage des Fliegerhorstes Schafsheide Ober Olm heute Flugplatz Mainz Finthen gerodet Zur Entwasserung des undurchlassigen wasserstauenden Bodens wurde eine weitlaufige Drainage angelegt Dadurch wurde der ursprungliche Wasserhaushalt nachhaltig gestort Das ehemalige feuchte Waldgebiet ist deshalb heute ein Halbtrockenwiesen Biotop Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung und Geschichte 2 Nutzung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksNamensgebung und Geschichte BearbeitenDer Name Finther Wald weist ihn als Besitz der Gemeinde Finthen heute Mainz Finthen aus Sowohl der Monchwald als auch der Finther Wald waren Reststucke eines einst ausgedehnten Reichsforstes der sich ursprunglich zwischen Ingelheim und Mainz ausdehnte Unter Karl dem Grossen war dieser zum koniglichen Bannforst erklart worden und gehorte zur Pfalz in Ingelheim Mit dem Bedeutungsverlust der Ingelheimer Kaiserpfalz und Schenkungen an Kloster und Adelige setzte die Zerstuckelung des Waldes ein In Folge wurde er uber die Jahrhunderte durch Rodungen erheblich dezimiert An fur die Landwirtschaft schlecht nutzbaren Stellen blieben zunachst Waldinseln erhalten so auch das aus Monchwald und Finther Wald bestehende Waldstuck 1783 wurde sudostlich des Finther Waldes das Hofgut Layenhof errichtet Zur Ausweitung seiner landwirtschaftlichen Nutzflache wurde bereits zu diesem Zeitpunkt die sudostliche Ecke des Finther Waldes gerodet 1939 folgte schliesslich die fast vollstandige Rodung zu Gunsten des Fliegerhorstes Lediglich zwei minimale Reststucke des Waldes blieben bestehen um als Tarnung fur in den Boden eingetiefte Mannschaftunterstande zu dienen Diese Waldchen zahlen heute ebenso wie der Ober Olmer Wald und der Lennebergwald zum Restbestand des ehemaligen koniglichen Bannforstes An den Finther Wald erinnert heute nur noch die im Mainz Finther Ortsbezirk Layenhof gelegene Strasse Am Finther Wald Nutzung Bearbeiten nbsp Jagdschloss der Mainzer KurfurstenDer Finther Wald diente gemeinsam mit den umliegenden Waldern ursprunglich der Holzwirtschaft und zur Eichelmast Noch im 18 Jahrhundert waren die zusammenhangenden Waldgebiete so gross dass in ihnen gejagt werden konnte Der Mainzer Erzbischof und Kurfurst Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim liess sogar in der sudwestlichen Ecke des Ober Olmer Waldes 1764 ein Jagdschloss anlegen Mit der zunehmenden Reduzierung der Waldflachen insgesamt und der fast vollstandigen Rodung des Finther Waldes verloren auch die ursprunglichen Nutzungsmoglichkeiten ihre Bedeutung Die kummerlichen Reste des Finther Waldes wurden bis 1992 militarisch genutzt Heute trennt es die Wohnbebauung des Layenhofs vom Betriebsgelande des Flugplatzes Literatur BearbeitenClaudius Moseler Der Ober Olmer Wald Raumnutzungsanspruche Gefahrdungspotentiale und Nutzungskonkurrenzen in einem rheinhessischen Waldareal Diplomarbeit Geographie Uni Mainz 1992 Wolfgang Ziehen Wald und Steppe in Rheinhessen Bundesforschungsanstalt fur Landeskunde und Raumordnung 1970 Karl Rink Das Ober Olmer Forsthaus der Ober Olmer Wald der Layenhof in Vergangenheit und Gegenwart Fink 1927Siehe auch BearbeitenLandesforsten Rheinland PfalzWeblinks BearbeitenLandesforsten Rheinland Pfalz49 968724 8 153572 Koordinaten 49 58 7 N 8 9 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finther Wald amp oldid 229797362