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Das Haus Finkenherd 1 ist ein aus dem Spatmittelalter stammendes seit den 1970er Jahren denkmalgeschutztes Gebaude in der Stadt Quedlinburg in Sachsen Anhalt und gehort zum UNESCO Weltkulturerbe Es steht zwischen den Strassen Finkenherd und Gildschaft im Verbund mit den Hausern Finkenherd 2 bis 4 Finkenherd 1Giebel auf der Nordseite 2016DatenOrt QuedlinburgBaumeister unbekanntBaustil FachwerkBaujahr Anfang 16 JahrhundertGrundflache 62 9 m Koordinaten 51 47 13 75 N 11 8 13 36 O 51 787152 11 137044 Koordinaten 51 47 13 75 N 11 8 13 36 O Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer historische Fachwerkbau befindet sich an der Nordseite des Quedlinburger Schlossbergs im Stadtteil Westendorf Das Umfeld des Hauses gilt einer Sage nach als die Stelle an der der Sachsenherzog Heinrich wahrend des Vogelfangs davon Kenntnis erhielt dass er zum deutschen Konig gewahlt wurde Das Haus stellt den nordlichen Kopfbau der aus den Hausern Finkenherd 1 2 3 und Finkenherd 4 bestehenden Hauserzeile dar Es ist ein Baudenkmal Architektur und Geschichte Bearbeiten nbsp Westseite 1990Das kleine Fachwerkhaus entstand in der Zeit nach 1530 1 andere Quellen vermuten die Zeit um 1520 bis 1540 2 oder bereits um 1500 als Bauzeit 3 Zuvor befand sich an dieser Stelle der Kirchhof des Sankt Johannis Hospitals Auf der Westseite des Geschossbaus ragt das steile Satteldach uber die Fassade hinweg in den Strassenraum Das vorhandene Dach entstand vermutlich in der Zeit des Barock und ist als Sparrendach mit einem Hahnenbalken ausgefuhrt Die Fachwerkstander des Gebaudes umfassen beide Geschosse Zwischen den Standern sorgen gezapfte bzw verblattete und zum Teil mit Holznageln gesicherte Streben fur die Steifigkeit der Konstruktion Im Fachwerk kommen Bugen zum Einsatz Das Haus steht auf einem Sandsteinsockel Der Giebel an der Nordseite des Hauses verfugt uber Hochstander welche ursprunglich durch zwei schrag verlaufende Streben gestutzt wurden Die ostliche Strebe wurde in der Zeit des Barock stark gekurzt weil in die Ostseite des Giebels ein Fenster eingefugt wurde In der Bauzeit waren die Gefache mit einem Geflecht aus Strohlehm ausgefullt Der Giebel erhielt dann eine Ausmauerung Vermutlich wurde auch das Fachwerk des Giebels bis auf die Giebelspitze im Barock erneuert wobei Holzer verwendet wurden die zuvor bereits anderweitig verbaut waren Der Sudgiebel stellt zugleich die Trennwand zum Haus Finkenherd 2 dar Auch an der Westfassade wurden durch den spateren Einbau von zwei kleinen Fenster die aus der Bauzeit stammenden Stander verkurzt In dieser Wand finden sich zwischen den Standern und den Deckenbalken profilierte Kopfbander Bemerkenswert sind die aus der Barockzeit stammenden Fensterflugel mit ihren floral verzierten Eckwinkelbandern und Stutzkloben Auch die auf der rechten Seite befindliche Eingangstur weist Merkmale des Originalzustandes mauf Der Tursturz ist rundbogig und gefast daruber hinaus bestehen zwei seitliche Kopfstreben Das daran befindliche Turblatt ist ein Nachbau aus dem Jahr 1980 Die Raumaufteilung sah den Eintritt in die Stube des Hauses bereits im Erdgeschoss vor Im Ostteil des Hauses befand sich die Kuche In einem Zwischengeschoss waren zwei Kammern untergebracht die uber eine an der Innenseite der Hauswand befestigte Treppe erreichbar war Auf einer Zeichnung aus dem Jahr 1910 ist dieser Gebaudegrundriss festgehalten Im Jahr 1815 wurde der spatere Landschaftsmaler Wilhelm Steuerwaldt im Haus Finkenherd 1 geboren Die staatliche Bauaufsicht der DDR ordnete 1973 an dass das Dach die Dachrinnen die Kehlen die Fenster die Tur samt Turpfosten sowie die Verputzung der Decken zu erneuern sind In den oberen Gefachen befanden sich ursprunglich Bemalungen mit Beistrichen und Begleitstrichen die wie bei einer Kassetten Malerei eine optische Tiefe vortauschen Kleine gemalte Bluten und Blatter die auf die Bauzeit datiert werden schmuckten die Ecken Die Malereien wurden im Jahr 1978 nach festgestellten Befunden erneuert Eine ahnliche Gestaltung gibt es in Quedlinburg in der Diele des Hauses Neustadter Kirchhof 7 1983 84 setzte der VEB Denkmalpflege die Hauser Finkenherd 1 und 2 instand So wurden Teile des Fachwerks und das Innere des Hauses erneuert Anstelle des Zwischengeschosses wurde eine kleine Galerie eingefugt Zur Entlastung der Aussenwande wurde die erneuerte Geschossdecke auf eigenen Stutzen gelagert Da aufgrund der geringen Raumhohen die Eignung fur Wohnzwecke eingeschrankt ist dienten die beiden Hausern Verwaltungs und Studienzwecken der etwas weiter westlich gelegenen Lyonel Feininger Galerie 4 nbsp Finkenherd um 1900 nbsp Finkenherd Buch von 1924 nbsp Finkenherd um 1950 nbsp Finkenherd 1976 nbsp Finkenherd 1995 nbsp Finkenherd 2019Literatur BearbeitenFalko Grubitzsch in Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt Band 1 Ute Bednarz Folkhard Cremer u a Regierungsbezirk Magdeburg Neubearbeitung Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 750 Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt Hrsg Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 7 Falko Grubitzsch unter Mitwirkung von Alois Bursy Mathias Kohler Winfried Korf Sabine Oszmer Peter Seyfried und Mario Titze Landkreis Quedlinburg Teilband 1 Stadt Quedlinburg Fliegenkopf Halle 1998 ISBN 3 910147 67 4 S 112 C C Hennrich in Fachwerklehrpfad Ein Rundgang durch Quedlinburg vom Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e V Quedlinburg 2011 ISBN 3 937648 13 5 Seite 46 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Finkenherd 1 Sammlung von Bildern Informationen zum Haus Finkenherd 1 beim FachwerklehrpfadEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zum Haus Finkenherd 1 beim Fachwerklehrpfad Memento des Originals vom 8 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot fachwerklehrpfad de Hans Hartmut Schauer Quedlinburg Fachwerkstatt Weltkulturerbe Verlag Bauwesen Berlin 1999 ISBN 3 345 00676 6 Seite 56 Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt Hrsg Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 7 Falko Grubitzsch unter Mitwirkung von Alois Bursy Mathias Kohler Winfried Korf Sabine Oszmer Peter Seyfried und Mario Titze Landkreis Quedlinburg Teilband 1 Stadt Quedlinburg Fliegenkopf Halle 1998 ISBN 3 910147 67 4 S 112 Hans Hartmut Schauer Quedlinburg Fachwerkstatt Weltkulturerbe Verlag Bauwesen Berlin 1999 ISBN 3 345 00676 6 Seite 106Kulturdenkmale am Finkenherd in Quedlinburg Finkenherd 1 Finkenherd 2 Finkenherd 3 Finkenherd 4 Finkenherd 5 Lyonel Feininger Galerie Finkenherd 5a Finkenherd 6 Finkenherd 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finkenherd 1 Quedlinburg amp oldid 236522548