www.wikidata.de-de.nina.az
Als Finaltopologie bezuglich einer Abbildungsfamilie bezeichnet man im mathematischen Teilgebiet der Topologie die feinste Topologie auf einer Menge X displaystyle X die diese Familie von Abbildungen aus anderen topologischen Raumen nach X displaystyle X stetig macht Die Finaltopologie entsteht also durch Vorwartsubertragung der auf den Urbildraumen vorhandenen topologischen Strukturen auf die Menge X displaystyle X Dies ist die Anwendung eines allgemeineren Konzepts aus der Kategorientheorie auf topologische Raume mit der wichtige naturliche Raume wie Quotienten und Summenraume in einen gemeinsamen Rahmen gestellt werden konnen Je nach Kontext spricht man dann auch von Quotiententopologie bzw Summentopologie Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Bemerkungen 3 Beispiele 4 LiteraturDefinition BearbeitenGegeben ist eine Menge X displaystyle X nbsp eine Familie von topologischen Raumen Y i T i displaystyle Y i T i nbsp und eine Familie von Abbildungen f i Y i X displaystyle f i colon Y i to X nbsp Eine Topologie S displaystyle S nbsp auf X displaystyle X nbsp heisst Finaltopologie bezuglich der Familie Y i T i f i displaystyle Y i T i f i nbsp wenn sie eine der folgenden gleichwertigen Eigenschaften hat nbsp Universelle Eigenschaft der FinaltopologieS displaystyle S nbsp ist die feinste Topologie auf X displaystyle X nbsp bezuglich der alle Abbildungen f i displaystyle f i nbsp stetig sind Eine Teilmenge O displaystyle O nbsp von X displaystyle X nbsp ist offen also in S displaystyle S nbsp genau dann wenn alle ihre Urbilder f i 1 O displaystyle f i 1 O nbsp in den jeweiligen Urbildraumen offen sind Eine Funktion g displaystyle g nbsp von X displaystyle X nbsp in einen topologischen Raum Z displaystyle Z nbsp ist genau dann stetig wenn g f i displaystyle g circ f i nbsp stetig ist fur jedes f i displaystyle f i nbsp der Familie Bemerkungen BearbeitenDie drei Formulierungen der Definition beleuchten unterschiedliche Aspekte der Finaltopologie Hier wird sie als Infimum gewisser Topologien im Verband aller Topologien auf X displaystyle X nbsp angesehen Durch jede einzelne Abbildung f i displaystyle f i nbsp wird aus dem Urbildraum Y i displaystyle Y i nbsp eine topologische Struktur S i displaystyle S i nbsp auf X displaystyle X nbsp ubertragen und die Finaltopologie S displaystyle S nbsp ist der Durchschnitt all dieser Topologien Mit dieser Definition lasst sich die Existenz der Finaltopologie beweisen Diese Definition ist konstruktiv Mit ihr kann man fur beliebige Teilmengen von X displaystyle X nbsp entscheiden ob sie in der Finaltopologie offen sind Hieraus ergibt sich leicht die Eindeutigkeit dieser Topologie Die abstrakte Charakterisierung rechtfertigt die Bezeichnung Final Topologie und gestattet es diese Strukturen im allgemeineren Rahmen der Kategorientheorie zu betrachten Die Initialtopologie kann durch die hierzu duale Eigenschaft charakterisiert werden Beispiele BearbeitenDie Quotiententopologie ist die Finaltopologie bezuglich der kanonischen Projektion auf den Quotientenraum Der topologische Summenraum einer Familie X i displaystyle X i nbsp von topologischen Raumen ist die Finaltopologie auf der disjunkten Vereinigungsmenge der Familie bezuglich der kanonischen Inklusionsabbildungen In diesem Fall nennt man die Finaltopologie auch die Summentopologie Die Kombination der Summen und Quotientenraumbildung also das Verkleben mehrerer topologischer Raume kann mit der Finaltopologie in einem Schritt vorgenommen werden Literatur BearbeitenBoto von Querenburg Mengentheoretische Topologie 2 neubearbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 1979 ISBN 3 540 09799 6 Hochschultext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finaltopologie amp oldid 216808939