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Ferdinand Karl Franz Ritter von Hebra geboren als Ferdinand Karl Franz Schwarzmann 7 September 1816 in Brunn Mahren 5 August 1880 in Wien war ein osterreichischer Dermatologe Er wird als Begrunder der wissenschaftlichen Lehre von den Hautkrankheiten angesehen Ferdinand von HebraInhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Arztliche Tatigkeit 3 Heirat und Nachkommen 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDer spatere Ritter von Hebra wurde 1816 unter dem Namen Ferdinand Karl Franz Schwarzmann geboren Er war der aussereheliche Sohn der Aloysia Friederike Slawik geb Schwarzmann welche von ihrem Gatten getrennt lebte Daher erhielt das aussereheliche Kind den Geburtsnamen der Mutter Sein Vater war Feldkriegskommissar Johann Hebra ein Zivilbeamter im Offiziersrang dessen Vater Johann Hebra der Altere aus dem Odenwald stammte 1 Ferdinands Eltern heirateten nachdem Aloysia 1830 Witwe geworden war Sie starb aber bereits 1833 Mit 24 Jahren adoptierte Johann Hebra am 12 September 1840 seinen Sohn als dieser volljahrig geworden war Vater und Sohn hatten ein gutes Verhaltnis da die beiden ab 1838 zusammen lebten und auch nach Hebras Heirat mit Johanna Nepomucena Tochter des k k Hofsekretars Hermann von Huze im Familienverband wohnten Arztliche Tatigkeit Bearbeiten nbsp Hebra Grab auf dem Hernalser FriedhofAls junger am 26 Januar 1841 promovierter Arzt musste Hebra wie er sich nun offiziell schrieb im Rahmen seiner Ausbildung auf der Abteilung fur Innere Medizin die Patienten mit Kratze betreuen Diese Tatigkeit besass unter den Arzten damals das geringste Ansehen und wurde traditionell auf die jungsten Kollegen abgeschoben Damals gab es die Dermatologie an sich noch nicht die Erkrankungserscheinungen an der Haut wurden von Internisten mitbehandelt Doch Hebra entwickelte ein grosses Interesse an den Hautkrankheiten und es ist ihm durch seine systematisch morphologische Orientierung 2 zu verdanken dass heutzutage die Dermatologie als eigenstandige medizinische Fachdisziplin uberhaupt existiert 3 Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus ubernahm er als erster Ordinarius fur Dermatologie in Osterreich uberhaupt mit 29 Jahren die Abteilung fur Hautkrankheiten und entwickelte eine neue Terminologie und neue Therapieformen Er wies nach dass es sich beim Erreger der Kratze um einen Parasiten handelt Ausserdem erfand er das Wasserbett zur Prophylaxe bzw Behandlung von Dekubitalgeschwuren 4 1845 begrundete er die pathologisch anatomische Erfassung der Dermatologie 5 Beruhmt wurde er durch seinen Atlas der Hautkrankheiten 1856 illustriert durch Anton Elfinger und das Lehrbuch der Hautkrankheiten 1878 zusammen mit Moritz Kaposi Zu seinen Schulern gehorten Heinrich Auspitz und der 1874 promovierte Achille Breda 1850 1934 der in Padua der erste moderne Dermatologe und Syphilisforscher wurde 6 Hebra war von 1879 bis zu seinem Tode Prasident der Gesellschaft der Arzte in Wien Heirat und Nachkommen BearbeitenEr hatte mit seiner Frau Johanna sieben Kinder Sein Sohn Hans von Hebra wurde spater ebenfalls Professor fur Dermatologie in Wien Ein anderer Sohn fiel in Koniggratz eine Tochter heiratete spater Hebras jungeren Freund Mitarbeiter und Nachfolger Professor Moritz Kaposi 7 Auszeichnungen BearbeitenHebra erhielt fur seine Leistungen als Mediziner viele Auszeichnungen und wurde vom osterreichischen Kaiser 1877 als Ritter von Hebra in den Ritterstand erhoben wobei sich seine uneheliche Geburt nicht als Hindernis erwies Im Jahr 1873 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hernalser Friedhof Gruppe AR Nummer 34 in Wien Die Hebragasse im 9 Wiener Gemeindebezirk Alsergrund ist seit 1886 nach ihm benannt ausser in den Jahren 1938 bis 1945 als sie als Verlangerung der Albertgasse gefuhrt wurde Literatur BearbeitenMarlene Jantsch Hebra Ferdinand Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 172 f Digitalisat Julius Leopold Pagel Hebra Ferdinand Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 88 f Hebra Ferdinand von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 232 Manfred Sturzbecher Acht Briefe Ferdinand von Hebras uber seinen Beitrag zu Virchows Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie Zeitschrift fur Haut und Geschlechtskrankheiten 17 1963 S 281 286 Karl Holubar Hebra Ferdinand Karl Franz In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 542 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand von Hebra Sammlung von Bildern Atlas der Hautkrankheiten von Ferdinand von Hebra 1856 OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Karl Holubar Hebra Ferdinand Karl Franz 2005 S 542 Loris Premuda Die medizinischen Beziehungen zwischen Wien und Padua wahrend des 19 Jahrhunderts In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 13 1995 S 341 350 hier S 342 Hubert Pehamberger Hauptvorlesung Dermatologie und Venerologie SS 2006 Medizinuniversitat Wien Osterreich Wolfgang U Eckart Geschichte der Medizin Springer 1990 S 211 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 40 Loris Premuda Die medizinischen Beziehungen zwischen Wien und Padua wahrend des 19 Jahrhunderts In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 13 1995 S 341 350 hier S 348 f Arzte Lexikon Springer Heidelberg 2006Normdaten Person GND 116555998 lobid OGND AKS LCCN nr92028830 VIAF 47516371 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hebra Ferdinand vonALTERNATIVNAMEN Schwarzmann Ferdinand Karl Franz Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer DermatologeGEBURTSDATUM 7 September 1816GEBURTSORT BrunnSTERBEDATUM 5 August 1880STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand von Hebra amp oldid 232800526