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In der oberpfalzischen Stadt Schwandorf von Bayern liegt vor allen im Weinberg und im Holzberg aber auch im Stadtteil Fronberg ein denkmalgeschutztes D 3 76 161 73 Labyrinth von Felsenkellern Zugang zu einem Felsenkeller in der Blasturmgasse von SchwandorfFelsenkeller in SchwandorfBisher wurden uber 130 Keller gefunden die in den Dogger Sandstein eingehauen wurde Diese Keller liegen teils neben teils ubereinander Ihre Anlage folgte nicht einem ubergeordneten Plan sondern sie sind in unterschiedlichen Perioden und zu unterschiedlichen Zwecken angelegt worden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Geologie 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer vermutete Beginn des Stollenbaus wird um 1380 angegeben Eventuell hangt dies mit der Anlage von Suchstollen fur die Oberpfalzer Eisenerzgewinnung zusammen Reste eines Schienenstrangs fur eine Lore belegen zumindest den Steinabbau im Berginneren Es konnte sich dabei aber auch um einen unterirdischen Steinbruch gehandelt haben In spaterer Zeit wurden die Keller fur die Biererzeugung verwendet da hier im 16 Jahrhundert Bier nach dem lang dauernden Verfahren der kalten Garung produziert wurde Dafur waren tiefe Keller mit einer konstanten Temperatur von 10 Grad oder weniger notwendig Ein Schwandorfer Bierrezept von 1549 beweist dass die hiesigen Brauer diese Methode schon fruh anwandten Auch Nutzungen als Eiskeller sind bezeugt Nach dem Niedergang des kommunalen Brauwesens wurden die im Privatbesitz befindlichen Keller ab Mitte des 19 Jahrhunderts auch zur Lagerung von Lebensmitteln verwendet Dies rief in den 1930er Jahren Kellerdiebe auf den Plan welche einige der bis dahin getrennte Kellersysteme miteinander verbanden indem sie Abmauerungen und Felswande sowie Felsklufte durchbrachen Im Zweiten Weltkrieg wurden die Stollen teilweise zu Luftschutzkellern und zu Lazarettraumen umgebaut In der Bombennacht vom 17 April 1945 suchten 6 000 Menschen in den Felsenkellern Zuflucht Nach dem Krieg wurden einige Keller mit Bauschutt verfullt Das heutige offentlich zugangliche Labyrinth folgt den Diebespfaden der Kellerdiebe Dazu mussten etwa 500 Kubikmeter Abraum aus den Kellern entfernt die schmalen Locher zu Durchgangen erweitert und Ziegelbogen zur Sicherung errichtet werden Heutige Nutzung BearbeitenHeute sind 60 Raume der Anlage im Zuge von Fuhrungen mit und ohne Schauspieleinlage offentlich zuganglich Im Advent bringt der Theaterverein regelmassig Marchen zur Auffuhrung Die einzelnen Szenen spielen in unterschiedlichen Kellerraumen In einem Felsenkeller an der Fronberger Strasse werden kulturelle und museale Veranstaltungen angeboten 1 Ein Kellerbesitzer hat seine Raume zu einer Gaststatte umgebaut Geologie BearbeitenDie in den Fels geschlagenen Kellerraume bieten zahlreiche Aufschlusse und Storungen Klufte im Doggersandstein des Aaleniums Einige dieser naturlichen Klufte wurden von den Kellerdieben kunstlich erweitert um in tiefergelegene Etagen zu gelangen Die Keller wurden vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als Geotop 2 ausgewiesen und als wertvoll eingestuft Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis SchwandorfBilder Bearbeiten nbsp Nutzung als Bierkeller nbsp Durchbruch der Kellerdiebe nbsp Kluft erweiterte durch die Kellerdiebe nbsp Reste der Gleisanlage nbsp Wurzelwerk durchgewachsen in den Keller nbsp Der Elefant nbsp Kellerteil mit einem Brunnen nbsp Kellerteil genutzt im Krieg als Befehlsstelle nbsp Naturliche Kluft im Dogger nbsp Aufschluss im DoggerLiteratur BearbeitenBernhard Hack Stollengange und Felsenkeller im Schwandorfer Untergrund In Jahresband zur Kultur und Geschichte im Landkreis Schwandorf Bd 11 S 59 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsenkeller in Schwandorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schwandorfer Felsenkeller Labyrinth Historische Felsenkeller Schwandorf Schwandorfer Unterwelt Die Schwandorfer Felsenkeller Memento vom 26 Marz 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Historische Felsenkeller Schwandorf Bayerisches Landesamt fur Umwelt Geotop Felsenkeller in Schwandorf Abgerufen am 19 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsenkeller Schwandorf amp oldid 222736714