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Felix Stern 5 April 1884 in Gross Glogau Provinz Schlesien 30 August 1942 in Berlin Halensee war ein deutscher Neurologe und der fuhrende deutsche Experte fur Encephalitis lethargica Er beging wegen der nationalsozialistischen Judenverfolgung Suizid Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFelix Stern besuchte bis 1902 das Wilhelmgymnasium in Berlin und studierte anschliessend dort an der Universitat Medizin 1909 wurde er an der Universitat Freiburg promoviert Ab 1910 arbeitete er an der Universitat Kiel als Assistent wo er sich 1913 im Fach Neurologie habilitierte Ab 1920 lehrte er als nichtbeamteter ausserordentlicher Professor an der Universitat Gottingen und war bis 1928 Oberarzt an der Gottinger Nervenklinik Danach ubernahm er die Leitung der Nervenabteilung der Versorgungsarztlichen Untersuchungsstelle in Kassel 1 1933 musste er seine Position in Kassel aufgeben und am 22 September wurde ihm nach 3 des Berufsbeamtengesetz wegen seiner judischen Abstammung auch die Lehrbefugnis entzogen Stern zog nach Berlin und eroffnete dort eine Privatpraxis Gleichzeitig wandte er sich an den Academic Assistance Council ab 1935 die Society for the Protection of Science and Learning SPSL der ihm jedoch keine neue Stelle im Ausland vermitteln konnte Spatere Nachforschungen der SPSL verliefen ergebnislos Nach dem Krieg stellte sich heraus dass Stern sich das Leben genommen hatte als ihm die Deportation drohte 1 Werk BearbeitenFelix Stern war der fuhrende deutsche Spezialist fur Encephalitis lethargica Wegen der Zeitumstande wurde in Deutschland keine nationale Statistik fur diese erstmals 1916 in Wien beschriebene Krankheit gefuhrt Deswegen sind die von Stern an der Universitatsnervenklinik Gottingen gesammelten Daten bedeutsam um uberhaupt den Ablauf dieser Epidemie die gegen 1926 endete in Deutschland verfolgen zu konnen Stern hat geschatzt dass hier mindestens 60 000 Menschen daran erkrankt sind In seinen fruhen Schriften sprach sich Stern fur eine zentrale Rolle der Influenza bei der Entstehung der Encephalitis lethargica aus entweder als deren direkter Verursacher oder als Aktivator eines weiteren pathogenen Faktors 1936 durfte er noch den Artikel zur Encephalitis lethargica im Handbuch der Neurologie verfassen Hier stritt er jeden Zusammenhang zwischen Influenza Enzephalitis und Encephalitis lethargica ab Uber den moglichen Verursacher damals standen eine Reihe von neuen Pathogenen zur Diskussion wollte er nicht spekulieren Stern gab spateren Forschern mit auf den Weg dass man mehr davon lernen konne was den verschiedenen Encephalitis lethargica Fallen gemeinsam sei als sich von der grossen Variabilitat dieser Krankheit frustrieren zu lassen Der Handbuchartikel war seine letzte wissenschaftliche Arbeit Schriften Auswahl BearbeitenBeitrage zur Frage nach Verlauf und Ausgang der Katatonie 1909 Dissertation Universitat Freiburg 1909 Die psychischen Storungen bei Hirntumoren und ihre Beziehungen zu den durch Tumorwirkung bedingten diffusen Hirnveranderungen In Archiv fur Psychiatrie und Nervenkrankheiten Bd 54 1914 H 2 S 565 657 DOI 10 1007 BF01837826 Habilitationsschrift Universitat Kiel 1914 Die Pathologie der sogenannten Enzephalitis lethargica In Archiv fur Psychiatrie und Nervenkrankheiten Bd 61 1920 H 3 S 621 692 DOI 10 1007 BF01910029 Die epidemische Encephalitis Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie Bd 30 Springer Berlin 1922 DOI 10 1007 978 3 662 35278 6 2 Auflage 1928 DOI 10 1007 978 3 642 90811 8 Neurologische Begutachtung Springer Berlin 1933 Epidemische Encephalitis Economosche Krankheit In Oswald Bumke Otfrid Foerster Hrsg Handbuch der Neurologie Band 13 Spezielle Neurologie V Erkrankungen des Ruckenmarks und Gehirns III Infektionen und Intoxicationen II Springer Berlin 1936 S 307 500 Literatur BearbeitenChristian Honey Auf der Spur der Schlaf Epidemie In Spektrum de 25 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b Aniko Szabo Vertreibung Ruckkehr Wiedergutmachung Gottinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus Wallstein Gottingen 2000 S 63 f Normdaten Person GND 11727464X lobid OGND AKS VIAF 273560922 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stern FelixKURZBESCHREIBUNG deutscher NeurologeGEBURTSDATUM 5 April 1884GEBURTSORT Gross Glogau Provinz SchlesienSTERBEDATUM 30 August 1942STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felix Stern Mediziner amp oldid 207326347