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Die Feldkirchner Tangente war eine eingleisige Eisenbahnstrecke nordostlich von Munchen Die Guterumgehungsbahn zweigte bei Unterfohring vom Munchner Nordring ab und fuhrte nach Feldkirchen an der Bahnstrecke Munchen Simbach Sie wurde durch die Deutsche Reichsbahn 1942 eroffnet und nach wenigen Betriebsjahren 1949 stillgelegt Eine Verlangerung nach Zorneding wurde nicht fertiggestellt Die aufgelassene Bahntrasse ist als geschutzter Landschaftsbestandteil ausgewiesen Abzw Nordost Feldkirchen b Munchen Strecke der Feldkirchner TangenteStreckennummer DB 5602Streckenlange 7 69 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 5 Minimaler Radius 400 mLegende von Steinwerk0 000 Abzw Nordostnach Munchen TruderingMunchen Ost Ismaning0 660 Baugleis RAW UnterfohringGleissenbachstrasseApenrader StrasseHullgrabenvon Munchen Ost7 698 Feldkirchen b Munchen nach Simbach Inn Quellen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlauf 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Zuge des Ausbaus des Munchner Nordrings als Guterumgehungsbahn Ende der 1930er Jahre war auch eine Anbindung an die Bahnstrecke Munchen Simbach erforderlich Ursprunglich sah die Deutsche Reichsbahn dafur eine kurze Verbindungskurve zwischen den Bahnhofen Munchen Daglfing und Munchen Riem vor Da der durch die Zuge nach Ismaning mitbenutzte Nordring Abschnitt zwischen Johanneskirchen und Daglfing dadurch jedoch uberlastet worden ware entschied die Deutsche Reichsbahn 1939 eine 7 7 Kilometer lange Verbindungsstrecke auf dem direkten Weg durch das Johanneskirchener Moos nach Feldkirchen zu errichten 2 Die Bauarbeiten fur die Strecke begannen 1939 oder 1940 Sie wurde fur zwei Gleise trassiert zunachst jedoch nur eingleisig ausgefuhrt 3 In Feldkirchen wurde eine spatere hohenfreie Einbindung in die Strecke nach Simbach vorbereitet Bei der Errichtung des Bahndamms durch das Johanneskirchener Moos setzte die Deutsche Reichsbahn Zwangsarbeiter aus dem Reichsbahnarbeitslager an der Johanneskirchener Strasse ein 4 Am 1 Januar 1942 nahm die Deutsche Reichsbahn die Feldkirchner Tangente offiziell in Betrieb 3 Aufgrund der schweren Beschadigung der innerstadtischen Munchner Bahnanlagen durch Luftangriffe der Alliierten war die Tangente gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von erheblicher Bedeutung fur den Guterverkehr in Richtung Muhldorf Vereinzelt wurden 1944 und 1945 auch Reisezuge uber die Strecke umgeleitet 5 Am 31 August 1944 beschloss die Reichsbahn Baudirektion Munchen die Strecke ab Feldkirchen bis nach Zorneding an der Bahnstrecke Munchen Rosenheim zu verlangern Dadurch sollte fur die Zuge aus und in Richtung Rosenheim eine Umfahrung der durch Luftangriffe beeintrachtigten Strecken im Munchner Stadtgebiet ermoglicht werden Noch 1944 begannen die Bauarbeiten fur die eingleisige Strecke deren Unterbau sehr einfach ausgefuhrt wurde Es kamen niederlandische Kriegsgefangene aus den Arbeitslagern am Rangierbahnhof Munchen Ost als Zwangsarbeiter zum Einsatz Bis April 1945 war das Gleis durchgehend verlegt wurde aber wegen der noch fehlenden Signalanlagen ausschliesslich von Arbeitszugen befahren Aufgrund des Kriegsendes konnte die Deutsche Reichsbahn die Strecke nicht mehr in Betrieb nehmen 6 7 nbsp Bahntrasse nordlich von Dornach1946 baute die Deutsche Reichsbahn das Gleis auf dem unvollendeten Streckenabschnitt von Feldkirchen nach Zorneding zuruck Um die Flachen wieder landwirtschaftlich nutzen zu konnen beseitigten ortliche Bauern noch im Herbst 1946 grosse Teile der Bahntrasse 7 8 Der Abschnitt vom Nordring bis Feldkirchen wurde nach Kriegsende nicht mehr befahren und zur Abstellung von schadhaften Reisezug und Guterwagen verwendet 9 10 1949 wurde die Strecke stillgelegt und das Gleis zur Gewinnung von Oberbaustoffen abgebaut 8 Der Bahndamm mitsamt Schotterbett und die Kunstbauwerke zwischen Unterfohring und Feldkirchen sind uberwiegend erhalten 11 Seit 1989 ist die Bahntrasse im Stadtgebiet von Munchen und seit 1996 auf dem Gebiet des Landkreises Munchen als geschutzter Landschaftsbestandteil ausgewiesen 12 13 Verlauf Bearbeiten nbsp Brucke uber die Apenrader StrasseDie Feldkirchner Tangente zweigte ostlich der Isar auf dem Gemeindegebiet von Unterfohring an der Abzweigstelle Nordost vom Munchner Nordring ab Kurz nach dem Abzweig kreuzte sie die Nebenbahn Munchen Ost Ismaning hohengleich ansonsten war die Strecke kreuzungsfrei ausgefuhrt Bei Kilometer 0 66 uberquerte sie auf einer Brucke das Baugleis vom Bahnhof Munchen Johanneskirchen zum geplanten Reichsbahnausbesserungswerk Unterfohring Im weiteren Verlauf fuhrte die Strecke geradlinig durch das flache teilweise moorige Gelande des Johanneskirchener Mooses und Randbereiche des Erdinger Mooses nach Sudosten Bis zum Kilometer 3 5 verlief sie auf einem bis zu vier Meter hohen Damm dabei uberquerte sie auf Betonbalkenbrucken die Gleissenbachstrasse und die Apenrader Strasse sowie auf einer Bogenbrucke den Hullgraben Ab Kilometer 4 7 wurde sie in einem Einschnitt gefuhrt der durch zwei Strassenuberfuhrungen gequert wurde Kurz vor Feldkirchen bog die Strecke nach Osten ab und mundete parallel zur Bahnstrecke Munchen Simbach in den Bahnhof Feldkirchen b Munchen ein in dem sie bei Kilometer 7 698 endete 6 Die Trasse der nicht fertiggestellten Streckenverlangerung bog am Ostkopf des Bahnhofs Feldkirchen auf Hohe der St Emmeram Kapelle direkt nach Suden ab und fuhrte ostlich an Feldkirchen vorbei Nordlich von Ottendichl wandte sie sich nach Sudosten 14 Weitgehend geradlinig verlief sie zwischen Vaterstetten und Baldham hindurch durchquerte den Baldhamer Wald und mundete westlich von Zorneding in die Bahnstrecke Munchen Rosenheim ein Literatur BearbeitenArmin Franzke Ringbahn Munchen Munchen Moosach Munchen Schwabing Munchen Johanneskirchen und Munchen Ostbahnhof Ismaning Flughafen Munchen In Wolf Dietger Machel Hrsg Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt Loseblattsammlung GeraNova Zeitschriftenverlag ISSN 0949 2143 DNB 942449363 S 31 32 35 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feldkirchner Tangente Sammlung von Bildern Frank Zimmermann Abzw Nordost Feldkirchen Fotodokumentation der Bahntrasse In spurensuche eisenbahn de 15 Marz 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Armin Franzke Ringbahn Munchen In Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt S 31 32 78 Armin Franzke Ringbahn Munchen In Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt S 31 a b Armin Franzke Ringbahn Munchen In Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt S 31 32 Karin Bernst Johanneskirchen Das Dorf in der Stadt 815 2015 Schriften zur Kultur im Munchner Nordosten Band 2 Allitera Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 86906 750 6 S 60 Reinhard Wanka Wolfgang Wiesner Die Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1996 ISBN 3 922138 59 4 S 133 a b Armin Franzke Ringbahn Munchen In Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt S 32 a b Erich Mandel Baldham 1055 1980 Eine Ortschronik von der Entstehung bis zur Gegenwart Baldham 1982 S 65 a b Armin Franzke Ringbahn Munchen In Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt S 35 Karin Bernst Johanneskirchen Das Dorf in der Stadt 815 2015 Schriften zur Kultur im Munchner Nordosten Band 2 Allitera Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 86906 750 6 S 150 Roland Krack Verkehrsentwicklung im 19 und 20 Jahrhundert In Willibald Karl Hrsg Dorfer auf dem Ziegelland Daglfing Denning Englschalking Johanneskirchen Zamdorf Buchendorfer Verlag Munchen 2002 ISBN 3 934036 90 2 S 82 92 hier 92 Karl Burger Munchen Muhldorf Simbach Glanz Niedergang und Renaissance einer koniglich bayerischen Eisenbahn Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwalzender Zukunft Selbstverlag Walpertskirchen 2017 ISBN 978 3 00 056474 1 S 107 Verordnung der Landeshauptstadt Munchen uber den Schutz des Landschaftsbestandteils Bahndamm im Moosgrund im Munchner Nordosten Muc Bio Nr 128 PDF Landeshauptstadt Munchen 26 Juni 1989 abgerufen am 17 Februar 2023 Infoblatt LB Aufgelassene Bahntrasse und angrenzende Biotopflachen in den Gemeinden Feldkirchen Aschheim und Unterfohring PDF Landratsamt Munchen September 2011 abgerufen am 17 Februar 2023 Luftbild 452055 0 10 Massstab 1 37500 16 Juli 1945 ldbv bayern de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldkirchner Tangente amp oldid 237558904