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Falke auf eine Taube stossend ist ein Gemalde von Adolph von Menzel Es diente einst als Schiessscheibe Falke auf eine Taube stossendAdolph von Menzel 1844Ol auf Papier auf Holz kaschiert102 7 119 cmAlte Nationalgalerie BerlinVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Titel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Gemalde zeigt einen Falken der sich mit geoffnetem Schnabel und gespreizten Krallen in einer Wendung von rechts oben her auf eine weisse Taube sturzt die von links kommend mit ebenfalls gespreizten Fussen und niedergeklapptem gespreiztem Schwanz als wolle sie gerade landen unmittelbar unter ihm fliegt Die Szene ist formatfullend dargestellt Die ausgebreiteten Schwingen des Raubvogels reichen bis in die obere linke Ecke des Bildes und an den oberen Bildrand wahrend die Schwanzfedern des Beutetiers knapp oberhalb des unteren Bildrandes enden Den Hintergrund bildet eine Darstellung des Himmels die gegen die Rander des Gemaldes hin eine dustere graugrunliche Farbung annimmt und nach unten in eine angedeutete Wald oder Stadtkulisse uberzugehen scheint wahrend sich in der Mitte mehr Himmelblau befindet und die zentrale Stelle der Komposition der Raum zwischen dem zum Zugreifen bereiten Schnabel sowie den Krallen des Falken und dem Beutetier durch eine weisse Wolke im Hintergrund hervorgehoben wird In einer Katalogbeschreibung aus dem Jahr 1980 wird insbesondere die Farbgebung des Gemaldes hervorgehoben Die prachtvoll bewegte malerische Einheit des zerzausten Gefieders und des gewittrig aufleuchtenden Himmels das weiche Ineinander der weissen und weissgrauen Tone in den Flugeln der Taube gegen die sich die roten Haken der Kralle anheben all das erinnert an Menzels grosse Verehrung fur Rubens im literarischen Klub Tunnel uber der Spree hatte man ihm den Namen des grossen Flamen als Vereinsnamen verliehen 1 In einer alteren Publikation ist zu lesen Hier nun jubelt die Farbe die prachtig bewegten Tiere leuchten vor einem herrlichen Blau 2 Geschichte BearbeitenFalke auf eine Taube stossend gehort zu Menzels fruheren Werken Das Gemalde auf mehreren Papierbogen in Olfarbe ausgefuhrt und auf eine Holzplatte aufgezogen entstand um 1844 Es wurde offenbar tatsachlich als Scheibenbild in einem Schutzenverein verwendet wie zahlreiche Einschussstellen die spater ausgebessert wurden beweisen Das Gemalde gelangte 1906 in den Besitz der Berliner Nationalgalerie Verkauft wurde es von der Berliner Kunsthandlung Ernst Zaeslein Die Vorbesitzerin war Frau Amtsgerichtsrat Paasche in Berlin Friedenau gewesen Zuvor hatte das Bild dem Hauptmann a D und Amtsgerichtsrat Paasche in Liegnitz in Schlesien gehort 1 In der Nationalgalerie erhielt es einen prominenten Platz im Menzelsaal 3 in Georg Dehios Geschichte der deutschen Kunst wurde das Bild als Meisterwerk bezeichnet das Menzel nicht hoch genug geschatzt habe 4 Eckhard Fuhr spekulierte ob in Georg Baselitz Bild eines sturzenden Adlers das zur Zeit des Bundeskanzlers Schroder in dessen Amtszimmer hing ein Zitat der Menzelschen Bildes zu sehen sei Wenn dies der Fall sei schrieb er in der Welt so konne man Schroders Bildwahl sogar eine geschichtspolitische Botschaft entnehmen Der Kanzler habe sich damit namlich einerseits in die preussische Tradition gestellt sie aber andererseits auch umgebogen 5 Eine fruhe Erwahnung des Menzelschen Scheibenbildes sieht ubrigens auch den von Menzel dargestellten Raubvogel nicht als Falken sondern als Adler 6 Titel BearbeitenDer Bildtitel in dem das erweiterte Partizip seinem Bezugswort nachgestellt ist und der in manchen Publikationen auch ein Komma hinter dem Wort Falke enthalt wurde mehrfach von Germanisten zu Betrachtungen uber das Partizip herangezogen 7 In einem Sammelband der Zeitschrift Wirkendes Wort war 1962 etwa zu lesen Partizipien seien in der Bildenden Kunst ohnehin ein haufig verwendetes Mittel um den Bildinhalt anschaulich wiederzugeben das Bild werde aber in der Sprache noch ausdruckskraftiger wenn das Partizip seinem Beziehungswort nachfolge und noch hinter den verbalen Erganzungen die Endstellung einnehme wie es bei Menzels Taubenbildtitel der Fall sei 8 Literatur BearbeitenM R Ein Menzel Bild aus fruherer Zeit Falke auf Taube stossend in Illustrierte Zeitung 126 Nr 3275 Leipzig 5 April 1906 S 517Weblinks BearbeitenFalke auf eine Taube stossend in der Online Datenbank der Staatlichen Museen zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b Falke auf eine Taube stossend auf www bildindex de Ludwig Justi Deutsche Malkunst im neunzehnten Jahrhundert ein Fuhrer durch die Nationalgalerie J Bard 1920 S 144 google com Blick in die Ausstellung der Nationalgalerie Menzelsaal in der Deutschen Digitalen Bibliothek Georg Dehio Gustav Pauli Geschichte der deutschen Kunst Band 4 de Gruyter 1934 S 182 Eckhard Fuhr Macht und Kunst Wozu Schroder einen sturzenden Adler brauchte in Die Welt 19 Februar 2010 online Georg Malkowsky Deutsche kunst Illustrirte zeitschrift fur das gesammte deutsche kunstschaffen Central organ Deutscher kunst und kunstler vereine 1896 S 438 google com Hans Gert Roloff Jahrbuch fur internationale Germanistik Kongressberichte H Lang 1975 S 204 google com Wirkendes Wort Sammelband 1962 S 163 google com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Falke auf eine Taube stossend amp oldid 216080794