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Die F 34 ist eine sowjetische Kampfwagenkanone im Kaliber 76 2 mm Sie ist die Hauptwaffe des mittleren Panzers T 34 der Modelljahre 1941 bis 1944 T 34 76 F 34F 34 in T 34 Modell 1943Allgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 76 mm Kampfwagenkanone Modell 1940 russisch 76 mm tankovaya pushka obr 1940 g 1 Herstellerbezeichnung F 34Entwickler Hersteller W G Grabin Sawod No 92 imeni Stalina SiS GorkiEntwicklungsjahr 1938 39Produktionszeit 1940 bis 1944Modellvarianten SiS 5Waffenkategorie KampfwagenkanoneMannschaft 2Technische DatenRohrlange 3163 mmKaliber 76 2 mmKaliberlange 41 6 2 Anzahl Zuge 32Drall rechtsGewicht inFeuerstellung 1155 2 kgKadenz 6 15 3 Schuss minHohenrichtbereich 5 3 4 30 WinkelgradSeitenrichtbereich 360 Drehgeschwindigkeit 26 4 sAusstattungVisiereinrichtung ZF TMFTVerschlusstyp vertikaler KeilverschlussLadeprinzip halbautomatischMunitionszufuhr manuell Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Ladeautomat 2 Beschreibung 3 Varianten 4 Munition 5 Garantierte Durchschlagsleistung 6 SU 76I 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksEntwicklung BearbeitenDie F 34 wurde 1940 im Gorkier Sawod No 92 imeni Stalina Werk Nr 92 Stalin von Konstrukteur W G Grabin als Bewaffnung fur kunftige Panzer aus der F 32 des KW 1 entwickelt 5 1 Zu Beginn der Entwicklung des T 34 standen verschiedene Kanonen als Hauptbewaffnung zur Debatte von denen die 76 2 mm Kanone L 11 mit 30 5 Kalibern Lange als Standardbewaffnung ausgewahlt wurde deren Hauptaufgabe in der Infanterieunterstutzung gesehen wurde Demgegenuber standen die T 34 denen die Panzerbekampfungsrolle zugedacht war Diese wurden mit der 57 mm Kanone SiS 4 ausgerustet die eine sehr hohe Mundungsgeschwindigkeit aufwies und daher fur die Panzerbekampfung besser geeignet erschien Eine ahnliche Philosophie verfolgten die deutschen Panzerkonstrukteure die den Panzerkampfwagen III mit der 5 cm KwK 38 L 42 bzw 5 cm KwK 39 L 60 zur Panzerbekampfung und den Panzerkampfwagen IV mit der kurzen 7 5 cm KwK 37 L 24 fur die Infanterieunterstutzung vorsahen Der spatere Kriegsverlauf bzw die technische Entwicklung der Panzer zeigte dass diese Einschatzungen falsch waren Der schwere sowjetische Panzer KW 1 war zunachst ebenfalls mit der L 11 bewaffnet zum Zeitpunkt der Entwicklung der F 34 aber bereits von Grabins Mitarbeiter P Murawjew mit der aus der Divisionskanone SiS 3 abgeleiteten 76 2 mm Kanone F 32 ausgerustet worden die etwa dieselbe Lange und ballistischen Eigenschaften der L 11 hatte 6 Durch die Verlangerung der F 32 auf 42 Kaliber entstand die F 34 5 Grabin und Murawjew setzten den Einbau der F 34 in den T 34 gegen erheblichen Widerstand seitens hoher Funktionare insbesondere des Marschalls Kulik durch Kulik war der Ansicht dass die Panzer der Wehrmacht derart stark gepanzert seien dass Panzerkanonen mit einem Kaliber unter 100 mm wirkungslos waren Daher favorisierte er eine komplette Neuentwicklung einer 107 mm Kanone die naturlich nur in schwere Panzer hatte eingebaut werden konnen Auf Kuliks Vorschlag hin sollte die Produktion der 45 und 76 2 mm Panzerkanonen eingestellt werden Kulik hatte das Vertrauen Stalins so dass seitens Grabins ein gewisser Mut dazugehorte die F 34 heimlich fertigzuentwickeln und fur die Produktionsaufnahme vorzubereiten Sie wurde ab Februar 1941 parallel zur L 11 in einige T 34 eingebaut die als Fuhrungspanzer eingesetzt wurden Stalin erfuhr angeblich erst durch begeisterte Briefe der Panzersoldaten von der trotz Befehl produzierten Kanone die sich im Gefecht mit den deutschen Panzern hervorragend bewahrte Das gab schliesslich den Ausschlag von da an alle T 34 mit dieser Waffe auszustatten 5 Ladeautomat Bearbeiten Bereits 1942 entwickelte G W Barabasch einen Ladeautomaten fur die Kanone F 34 im KW 1 und erhielt darauf ein Patent Die Konstruktion basierte auf einem unter dem Verschluss der Kanone befindlichen Magazin in dem die Granatpatronen in sechs Stapeln nebeneinander angeordnet waren und von einem Zubringer nach oben in eine Ladeschale befordert wurden Ein weiteres Magazin war im Turmheck installiert Die Kapazitat war mit 168 Granatpatronen enorm Aus beiden Magazinen konnte wahlweise geladen werden was es der Besatzung ermoglichte nach Erfordernis Panzer oder Sprenggranaten zu verschiessen 1944 reichte Barabasch eine fur den T 34 uberarbeitete Version seiner Erfindung ein die 122 Granatpatronen fasste Weder die eine noch die andere Variante wurde in die Serienproduktion uberfuhrt 7 Beschreibung Bearbeiten nbsp Ausgebauter Turm eines T 34 76 Modell 1941 Blick von unten auf das Bodenstuck und den Verschluss der KanoneDie F 34 ist eine halbautomatische Kanone im Kaliber 76 2 mm Sie besteht aus dem Rohr dem Bodenstuck mit Verschluss der Rohrwiege sowie der Rucklauf und Abfeuereinrichtung Das gezogene Rohr hat eine Lange von 41 6 2 nach anderen Angaben 41 5 3 Kalibern Gelegentlich wird die Lange gerundet mit 42 Kalibern 5 angegeben 7 6 cm KwK L 42 Sie hat 32 Zuge ist in einer Jackenwiege gelagert und mit einem nach unten offnenden vertikalen Keilverschluss ausgestattet 3 Halbautomatisch bedeutet bei einem Geschutz dass die Hulse nach dem Schuss automatisch ausgeworfen und der Verschluss gespannt wird Die nachste Granatpatrone wird von Hand zugefuhrt und der Verschluss geschlossen damit ist die Kanone wieder feuerbereit Wird die Hulse nicht automatisch ausgeworfen so kann der Verschluss mit dem auf der rechten Seite angebrachten Verschlusshebel geoffnet werden 3 Der Schuss wird durch die Betatigung eines Pedals durch den Panzerkommandanten der in den T 34 76 gleichzeitig als Richtschutze fungierte ausgelost Fur den Fall eines Defektes existiert eine mechanische Notauslosung 3 4 Varianten BearbeitenBezeichnung Kaliberlange Jahr VerwendungF 32 32 8 1939 KW 1F 34 41 5 1941 T 34SiS 5 41 9 1941 KW 1 KW 1SIm August 1941 sollte die F 34 auch in den KW 1 eingerustet werden da der Nachschub an F 32 aus dem Leningrader Kirowwerk ausblieb Dazu musste die Rohrwiege verstarkt und die Schildzapfen verlagert werden um die Balance der Kanone zu erhalten Der Feuermechanismus wurde auf Knopfbetatigung umgestellt und das Zielfernrohr T 900 mit vierfacher Vergrosserung verwendet wodurch sich gegenuber dem bisherigen 2 5 fach vergrossernden ZF die Offnung in der Kanonenblende verkleinerte Weiterhin wurde eine Granatpatrone mit verstarkter Ladung empfohlen die der Panzergranate eine v0 von 780 m s verliehen hatte Damit konnte auf 1000 m Entfernung 75 mm Panzerstahl durchschlagen werden diese Granatpatrone wurde aber nicht in die Serienproduktion aufgenommen Die so modifizierte Kanone ging unter der Bezeichnung SiS 5 in Serie 10 Die Bezeichnung der Roten Armee lautete 76 mm Kampfwagenkanone Modell 1941 1 Munition BearbeitenPatrone Geschoss Treibladung Bemerkung 2 Index Gewicht kg Index Gewicht kg Lange Kaliber Ladungsgewicht kg Zunder Index Gewicht kg Sprenggranaten UOF 354M 8 82 OF 350 6 2 4 0 71 0 64 11 KTM 1 KTM 1 u 3 KTM 54 G 354 1 08 Splitterspreng 800 Splitter 1 mmUOF 354B 8 82 OF 350B 6 2 4 0 64 KTM 1 KTM 3 MG N KTM 31U G 354 0 86 SplittersprengUO 354AM 8 83 O 350A 6 21 4 0 54 KTM 1 54 G 354 1 08UF 354 8 52 F 350 6 41 4 0 785 KT3 KTM 3 3GT G 354A 0 9UF 354M 8 52 F 350M 6 1 4 0 815 KTM 3 G 354A 0 9UF 354F 8 85 F 350F 6 41 4 0 785 AD AD 2 ADM G 354A 0 9PanzersprenggranatenUBR 354a 9 12 BR 350A 6 3 4 2 0 15 TNT MD 5 MD 7 11 54 G 354 1 08 LeuchtspurUBR 354B 9 1 BR 350B 6 3 4 2 0 155 TNT MD 8 54 G 354 1 08UBR 354SP 9 2 BR 350SP 6 6 2 3 54 G 354 1 08UnterkalibergeschosseUBR 354P 6 3 BR 350P 3 02 2 4 54 G 354P 1 08UBR 354N 6 BR 350N 3 02 2 4 54 G 354N 1 4 nach dem Krieg entwickeltKartatschen und SchrapnellUSchtsch 354 8 94 Schtsch 354 6 5 3 0 085 22s D 54 G 354A 0 9USchtsch 354T 9 1 Schtsch 354T 6 66 3 0 085 T 6 54 G 354A 0 9USchtsch 354G 9 02 Schtsch 354G Harz 6 58 3 9 0 085 22PG 54 G 354A 0 9BrandUS 354 8 86 S 350 6 24 3 3 0 24 T 6 54 G 354 1 08 erhohte ReichweiteUS 354S 8 86 S 350S 4 65 3 0 24 22s 54 G 354A 1 08RauchUD 350 9 12 D 350 6 45 4 KTM 2 54 G 354 1 08 erhohte ReichweiteUD 354A 9 12 D 350A 6 45 4 KTM 1 54 G 354 1 08 nbsp UBR 354P nbsp v l n r UBR 354A UBR 354B UBR 354P UOF 354M USchtsch 354T nbsp BR 350A BR 350BSP BR 350PGarantierte Durchschlagsleistung BearbeitenKanone Geschoss v0 in m s Winkel der Panzerung in Durchschlagsleistung in mm RHA bei Entfernung in m 2 4 100 300 500 1000 1500 2000L 11 BR 350A 612 12 90 73 n a 62 50 12 56 n a 44F 34655 4 662 11 12 60 69 63 59 50 43 n a 90 80 76 70 63 61 11 58 n a BR 350B 60 74 69 62 55 48 n a 90 86 81 75 68 62 n a BR 350P 60 92 87 77 n a 90 102 98 92 n a SU 76I BearbeitenAus Mangel an Sturmgeschutzen wurden 1943 erbeutete deutsche Panzerkampfwagen III und Sturmgeschutz III mit Kasemattaufbauten versehen und mit der Kanone F 34 ausgerustet Insgesamt wurden 611 Beutefahrzeuge so umgerustet und eingesetzt Das Suffix I bedeutet auslandisch russisch Inostrannaya 13 Literatur BearbeitenMatthew Hughes Chris Mann T 34 Panzer Karl Muller Erlangen 1999 ISBN 3 86070 799 X S 42 45 englisch The T 34 tank Ubersetzt von Jurgen Brust Alexander Borissowitsch Schirokorad Enzyklopadie der russischen Artillerie Bibliothek der Militargeschichte Harvest Minsk 2000 ISBN 985 433 703 0 russisch Enciklopediya otechestvennoj artillerii A W Karpenko Sowjetisch Russische Panzer 1905 2003 Elbe Dnjepr Klitzschen 2004 ISBN 3 933395 44 5 S 236 411 russisch Obozrenie otechestvennoj bronetankovoj tehniki 1905 1995 gg Ubersetzt von R Meier Jorg Siegert Helmut Hanske Kampfpanzer der NVA Motorbuch Stuttgart 2011 ISBN 978 3 613 03294 1 S 10 52 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Peter Samsonov Vasiliy Gavrilovich Grabin In Archive Awareness tankarchives blogspot de abgerufen am 30 Juni 2015 englisch a b c d e Waleri Potapow Valerij Potapov 76 mm tankovaya pushka F 34 Die 76 mm Panzerkanone F 34 In battlefield ru 27 September 2011 S 2 abgerufen am 29 Juni 2015 russisch a b c d e Jorg Siegert Helmut Hanske Kampfpanzer der NVA Motorbuch Stuttgart 2011 ISBN 978 3 613 03294 1 S 13 15 a b c d e Matthew Hughes Chris Mann T 34 Panzer Karl Muller Erlangen 1999 ISBN 3 86070 799 X S 44 45 englisch The T 34 tank Ubersetzt von Jurgen Brust a b c d Matthew Hughes Chris Mann T 34 Panzer Karl Muller Erlangen 1999 ISBN 3 86070 799 X S 42 43 englisch The T 34 tank Ubersetzt von Jurgen Brust Peter Samsonov GABTU s Tank Wishlist for 1940 In Archive Awareness tankarchives blogspot de 26 September 2013 abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Peter Samsonov Barabash s Automatic Loading Mechanisms In Archive Awareness tankarchives blogspot de 2 November 2013 abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Soviet heavy tank Kliment Voroshilov KV 1 In tanks encyclopedia com Abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Michael J Canavan KV 1 In Opening Salvo wizards com archiviert vom Original am 27 Oktober 2007 abgerufen am 30 Juni 2015 englisch ZiS 5 In Archive Awareness tankarchives blogspot ca abgerufen am 30 Juni 2015 englisch a b c d Jorg Siegert Helmut Hanske Kampfpanzer der NVA Motorbuch Stuttgart 2011 ISBN 978 3 613 03294 1 S 16 a b c Peter Samsonov Penetration Part 2 In Archive Awareness tankarchives blogspot ca abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Peter Samsonov SU 76I In Archive Awareness tankarchives blogspot de 10 Dezember 2013 abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons F 34 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Samsonov F 34 vs German Tanks In Archive Awareness tankarchives blogspot ca 27 Mai 2013 abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Peter Samsonov Penetration In Archive Awareness tankarchives blogspot ca abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Peter Samsonov Accuracy Revisited In Archive Awareness tankarchives blogspot de abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Peter Samsonov KV 1S Comfort In Archive Awareness tankarchives blogspot de 26 Januar 2014 abgerufen am 30 Juni 2015 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title F 34 amp oldid 231240635