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Die Evangelische Stadtkirche in Brilon ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude das in den Jahren 1855 1856 vom Baumeister F A Ritter nach einem Entwurf des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel fur die Preussische Normalkirche errichtet wurde 1 Ansicht von Sudwesten 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Chor nbsp Empore und OrgelBrilon gehorte im 16 Jahrhundert zum kurkolnischen Herzogtum Westfalen das religiose Bekenntnis wurde vom Kolner Erzbischof als Landesherrn bestimmt Erste reformatorische Bewegungen kamen 1583 mit Unterstutzung des Erzbischofs Gebhard I von Waldburg zustande wurden aber 1584 nach der Eroberung durch Bayern wieder zunichtegemacht Das Herzogtum Westfalen gelangte 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt und so kamen evangelische Beamte und spater Handwerker in die Stadt 2 Nach der Angliederung an Preussen wurden seit 1818 als Provisorium per Reskript der koniglichen Regierung zu Arnsberg in der katholischen Nikolaikirche evangelische Gottesdienste abgehalten 2 Brilon gehorte anfangs zur Kirchengemeinde Arnsberg und wurde 1821 an Meschede wo eine eigene evangelische Gemeinde gegrundet wurde angegliedert Die Mescheder Gemeinde war seelsorgerisch und finanziell so schwach dass sie von Arnsberg mitversorgt wurde Mit der Ordination von Pfarrer Tugendhold Plate erfolgte 1838 die Grundung einer eigenstandigen evangelischen Gemeinde in Brilon mit etwa 170 Mitgliedern Der Pfarrbezirk Brilon wurde 1843 durch eine Abgrenzungsurkunde festgelegt dazu gehorten ausser der Stadt Brilon Rixen Wulfte Bontkirchen Thulen Nehden Radlinghausen Messinghausen Rosenbeck Nieder und Oberalme Scharfenberg Altenburen und Esshof Bigge Antfeld Olsberg Gierskopp Elleringhausen Helminghausen und Grimlinghausen Die Gemeinde wahlte 1845 ein erstes Presbyterium Die Gemeinde hatte 1855 nur 250 Mitglieder deren Opferwilligkeit allein nicht zum Bau der Kirche ausgereicht hatte Die Stadt Brilon ubereignete unentgeltlich das Grundstuck vor dem Kreuziger Tor der alten Stadtmauer und bewilligte einen Bauzuschuss in Hohe von 150 Talern Dazu heisst es in einem uberlieferten Zeitungsbericht aus dem Jahr 1851 Zum Neubau einer evangelischen Kirche hat hiesige Stadt einen passenden Bauplatz geschenkt und auch teilweise freie Bauholzabgabe in Aussicht gestellt 3 Vor dem Baubeginn am 20 Marz 1853 wurde in den evangelischen Kirchengemeinden des Konigreichs Preussen eine hoheren Orts genehmigte Kollekte gehalten 4 Aus Kostengrunden hatte die Kirche ursprunglich nur einen Giebelturm mit Kupferdach Die Einweihung der Kirche erfolgte am 19 Oktober 1856 2 1922 wurde an der Westseite anstelle des Giebelturmes ein Kirchturm mit Glockenhaube angebaut 2 In diesem Turm schlagt eine der letzten mechanischen Kirchturmuhren im Sauerland Das Gebaude ist ein vierachsiger Saal in Quaderbauweise mit eingezogener Apsis Der Dachstuhl ist innen offen Als Steine wurden Sand und Bruchsteine gewahlt 2 Auf der Westempore steht eine spatromantische Orgel mit einem Neurenaissance Prospekt Sie wurde 1902 von Eduard Vogt aus Korbach gebaut 5 Die auf dem Altar stehenden Prinzipalien gelten als Zeugnisse hochwertiger preussischer Schmiedekunst sie sind ein Geschenk der preussischen Konigin Die beiden im Turm hangenden Glocken harmonieren klanglich mit den Gelauten der umliegenden katholischen Kirchen Der Innenraum wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet und renoviert das Gebaude steht seit 1976 unter Denkmalschutz 2 Im Jahr 2022 musste der Turm der Kirche wegen erheblicher Bauschaden und Schadstoffbelastungen komplett abgerissen werden Der Abriss begann im September 2022 6 Anstelle des Turmes soll am Kirchengebaude ein neues Westportal entstehen Fur die Kirche ist ein neuer freistehender Glockenturm geplant 7 Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten im HochsauerlandkreisLiteratur BearbeitenGerhard Brokel Briloner Heimatbuch Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Deutscher Kunstverlag 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Alfred Bruns Brilon 1816 1918 Hrsg Stadt Brilon 1988 ISBN 3 923013 08 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Brilon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde BrilonEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Deutscher Kunstverlag 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 193 a b c d e f Geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Alfred Bruns Brilon 1816 1918 Hrsg Stadt Brilon 1988 ISBN 3 923013 08 6 S 182 183 Gerhard Brokel Briloner Heimatbuch Band 1 S 15 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Deutscher Kunstverlag 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 193 194 Stefanie Schummer Stadtkirche in Brilon Abrissarbeiten begonnen Sanierung wird teurer als geplant SauerlandKurier 24 September 2022 abgerufen am 28 Februar 2023 Turm der Evangelischen Stadtkirche Brilon hat keine Zukunft mehr SauerlandKurier 27 Dezember 2019 abgerufen am 28 Februar 2023 51 3988 8 5688888888889 Koordinaten 51 23 55 7 N 8 34 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Stadtkirche Brilon amp oldid 231401270